„Die Geige aus Cervarolo“ – ein Film über ein Massaker der FallschirmPanzer-Division „Hermann Göring“ im Frühjahr 1944 in Italien – von Nico Guidetti und Matthias Durchfeld wird am Freitag, 3. Mai, nicht mehr im Hotel „Eichhorn“ in Harsefeld gezeigt. Der Wirt hat die Aufführung „aus technischen und terminlichen“ Gründen abgesetzt. Mehr wollte der Gastronom dem TAGEBLATT nicht sagen. Gegenüber den Veranstaltern der Linken habe der Wirt allerdings „andere Gründe für die Absage genannt“, sagt der linke Bundestagskandidat Michael Quelle aus Stade. Zum einen habe es Drohungen aus rechtsextremistischen Kreisen gegeben, zum anderen hätten Harsefelder ihren Unmut über den Film-Abend der Linken geäußert, so Quelle. Der Staatsschutz hatte den Termin im Kalender. Die Linke mache dem Wirt keine Vorwürfe. Allerdings seien jetzt die demokratischen Kräfte und Parteien in der Samtgemeinde Harsefeld – von CDU über SPD und Freie Wähler bis zu Grünen – gefordert, die Aufführung zu ermöglichen. Der Film sollte ganz bewusst am Wohnort des in Italien als Kriegsverbrecher verurteilten Alfred L. (88) gezeigt werden. In Buxtehude wurde die Doku bereits im Kulturforum am Hafen gezeigt. Alfred L. war in Cervarolo nicht beteiligt.
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