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Röttiger-Kaserne: Kritik an Neu Wulmstorfs Luxusquartier wächst

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Gleich ein ganzes Bündel von Argumenten fahren die Naturschützer vom BUND gegen die aktuelle Planung für die Luxussiedlung auf. Wie das TAGEBLATT mehrfach berichtete, soll im Rückraum des künftigen Hamburger Wohngebiets „Fischbeker Heidbrook“ auf dem zu Neu Wulmstorf gehörenden Teil des Ex-Kasernengeländes auf einer Fläche von 14,5 Hektar im Wald ein edles Wohnquartier mit 57 Bauplätzen für Einfamilienhäuser auf 1000 bis 3000 Quadratmeter großen Grundstücksinseln entstehen. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude und die Niedersächsische Landgesellschaft (NLG) stehen bereits parat und wollen das Luxusviertel erschließen und vermarkten.

Allein die Behauptung der Gemeinde, bei dem Waldstück handle es sich um minderwertigen Nadelwald, stimme schon nicht, sagt der Neu Wulmstorfer Diplom-Biologe Stephan Rost, der sich im Namen der gesamten BUND-Ortsgruppe federführend um das Thema Waldsiedlung kümmert. Dieser Waldgürtel sei genauso schützenswert wie die anderen geschützten Waldgebiete, die sich entlang des Geestrands östlich und westlich anschließen, erklärt Rost und zeigt auf die vielen Rotbuchen und Stileichen, die unter den Kiefern bereits nachgewachsen sind. Vor 20 Jahren hatte der Bund selbst bereits mit dem Waldumbau auf dem Truppenübungsgelände begonnen, den Nadelwald mit Laubholz unterpflanzt. „Dieser Wald hat inzwischen eine super Entwicklung zum hochwertigen Laubmischwald durchlaufen“, sagt Rost.

Besonders schädlich sei das Zerstören des als Puffer fungierenden Waldstücks für das östlich unmittelbar angrenzende Feuchtbiotop, das Hamburg im Rahmen des Masterplans zur Kasernenkonversion entwickelt hat. Dort leben inzwischen viele Amphibien, seltene Molcharten und bedrohte Arten wie der Springfrosch. Das Problem: Zum Überwintern wanderten diese Amphibien in den Wald hinein. Wenn nun die Zuwegung zur Waldsiedlung durch die Mitte des Areals laufe, sei sie genau dort, wo die Amphibien wandern, fürchtet Rost: „Wir fordern, dass die Amphibienwanderung vorher untersucht wird“, sagt der Biologe. Auch viele Vogel- und mehrere Fledermausarten lebten in dem Gebiet. „Erst einmal muss geguckt werden, was in diesem Wald wirklich ist. Aber das wird alles nicht bedacht, weil es keinen interessiert“, klagt Rost.

Auch das Argument der Gemeinde, der Wald werde ja nur teilweise gerodet und um die Grundstücksinseln herum bleibe ein Baumgürtel erhalten, ist in Rosts Augen so nicht haltbar. Wegen der erforderlichen 30 Meter Mindestabstand von der Bebauung bis zum Wald werde vom Wald kaum etwas übrig bleiben. „Ein Waldrandstreifen ist kein Wald mehr. Das ist so, als wenn man behauptet, im Neubaugebiet Apfelgarten würden Apfelbäume stehen“, sagt Rost.

Sollte das Baugebiet nicht mehr zu verhindern sein, werde sich der BUND auf jeden Fall dafür einsetzen, dass die Naturschutzbelange noch Berücksichtigung finden.

Unterdessen hat die Bürgerinitiative „Gegen die Waldsiedlung“ um ihre Initiatorin Carmen Friedrich mehr als 800 Unterschriften gegen das Bauvorhaben gesammelt. 500 Unterschriften hatte die BI der Gemeinde bereits übergeben, in den vergangenen Wochen hätten nochmals 300 Bürger gegen die Zerstörung des Waldes unterschrieben, und zwar nicht nur Bewohner der Heidesiedlung, sondern auch aus dem Ortskern nördlich der B 73, berichtet Kerstin Münnich-Krüger von der BI.

Die Bürger der direkt angrenzenden Neu Wulmstorfer Heidesiedlung trauern um das schöne Stück Natur und das wohnortnahe Naherholungsgebiet direkt vor ihrer Haustür. Carmen Friedrich geht dort seit vielen Jahren mit ihren Hunden spazieren, kennt das Gelände wie ihre Westentasche und hat schon unzählige Tiere in dem Waldstück beobachtet. Sie mag sich gar nicht vorstellen, was geschieht, wenn dort die Bagger anrücken, sagt sie. Auch Bernd Perlbach von der BI kann nicht erkennen, wem die Siedlung nutzen soll außer den wenigen Reichen, die dort hinziehen.

Der Rat allerdings steht mit Ausnahme der Grünen bisher zur Waldsiedlung, allein schon, weil die Gemeinde im Rahmen des Masterplans zur Kasernenkonversion 2005 viele Verträge geschlossen hat, aus denen sie jetzt kaum noch aussteigen kann. Trotzdem hofft Carmen Friedrich noch immer, dass die Politik sich doch noch in letzter Sekunde umentscheidet, obwohl auf dem Gelände bereits die Vermessungsarbeiten begonnen haben und erste Pflöcke eingeschlagen sind. Sie appelliert noch einmal an Rat und Verwaltung: „Macht unser schönes Neu Wulmstorf nicht kaputt.“


Unbekannte wüten im Park der Villa von Issendorff

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Wie die Polizei berichtet, haben unbekannte Personen vermutlich in der Zeit zwischen Donnerstag, 15.30 Uhr, und Freitag, 8.30 Uhr, in der Poststraße im Garten der Villa von Issendorff zwei dort stehende Holzfiguren umgekippt sowie eine 50 Zentimeter hohe Steinmauer auf einer Länge von etwa sieben Metern beschädigt.

Die Holzfiguren sind Teil der Skulpturen, mit denen Himmelpforten sich als Christkinddorf präsentiert. Der Gesamtschaden für die Sachbeschädigung beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 5 000 Euro. Die Gemeinde Himmelpforten hat für die Ergreifung und rechtskräftige Verurteilung der Täter eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.

Hinweise nimmt die Polizeistation Himmelpforten unter der Rufnummer 0 41 44/ 61 66 70 entgegen.

K39 zwischen Neuenschleuse und Borstel ab Montag voll gesperrt

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Umleitungen, für Pkw über über die L 140 und für Lkw über A 26 und B 73 sind entsprechend ausgeschildert.

Mutig: Passant verhindert Raubüberfall

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Eine 37-Jährige, die morgens Geld in einer Bank in der Neugrabener Bahnhofstraße abgehoben hatte, stieg in ihren Wagen und wollte losfahren, als die Fahrertür plötzlich von einem Mann geöffnet wurde. Der 22-jährige Täter drängte die Frau auf den Beifahrersitz, setzte sich selbst auf den Fahrersitz und versuchte, den Wagen zu starten. Die Überfallene schlug und trat nach dem Mann und rief lauf um Hilfe. Ein aufmerksamer Zeuge wurde dadurch auf die Situation aufmerksam. Er ging zum Pkw, zog den Mann aus dem Wagen und ermöglichte so der Frau die Flucht, die sofort mit ihrem Auto zur nächstgelegenen Polizeidienststelle fuhr und Anzeige erstattete. Der Zeuge verfolgte den Tatverdächtigen in gebührendem Abstand und konnte ihn so den Beamten des Polizeikommissariats Neugraben zeigen, die den Tatverdächtigen vorläufig festnahmen. Der Tatverdächtige wurde nach seiner Vernehmung und erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen, da keine Haftgründe vorlagen.

Apensen: Neuer Grüner mit großen Ambitionen

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Der Apenser hält dieses Ziel nicht für zu hoch gesteckt: „Ich habe als Kreis-Vorstand der FWG Erfahrungen auf Kreisebene gesammelt und einen Eindruck davon bekommen, wie gute Kommunalarbeit im Kreis gemacht wird“, sagt der 48-Jährige im Gespräch mit dem TAGEBLATT. „Es ist gut, zu wissen, was im Kreis läuft.“ Die Grünen aus der Samtgemeinde Apensen gehören zum Ortsverband Buxtehude. „Wer tatsächlich für den Kreistag kandidiert, soll am 11. Mai entschieden werden“, sagt Stefan Jopp.

Bis dato sitzt mit Dieter Kröger ein altgedienter Grüner im Kreistag sowie im Samtgemeinderat Apensen und im Gemeinderat Sauensiek. Ob er wieder für den Kreistag kandidieren wird, will Kröger erst nach dem Ortsverbandstreffen am 11. Mai entscheiden. „Für den Samtgemeinderat und für den Gemeinderat Sauensiek werde ich aber wieder kandidieren“, bestätigt der ehemalige Schulleiter dem TAGEBLATT.

Stefan Jopp ist, wie berichtet, vor wenigen Wochen bei der FWG ausgetreten und zu den Grünen gewechselt. „Für mich war bei diesem Entschluss ganz entscheidend, dass ich mich um soziale Projekte und den Naturschutz kümmern möchte“, sagt er. Beruflich ist der Apenser als Kostenkalkulator bei Airbus tätig.

Jopp will in seiner neuen Partei richtig Gas geben und strebt ein Mandat auf Gemeinde-, Samtgemeinde-, und Kreisebene an. Trotz der prominenten Konkurrenz im eigenen Lager. „Für mich ist Kommunalpolitik nichts Fremdes. Ich möchte weg von der Persönlichkeitswahl. Es sollten die Themen zählen“, sagt er. Seine Chancen auf einen guten Listenplatz für die Kreistagswahl schätzt er „50 zu 50“ ein. Jopp selbst sieht sich als „Querdenker ohne Hau-drauf-Mentalität“. Er möchte den Dialog fördern: „Politik kann nur Gemeinschaft bedeuten. Es ist wichtig, gemeinschaftliche Lösungen zu finden“, sagt er. „Auch über Fraktionsgrenzen hinweg.“ Der neue Grüne möchte eine Idee zum konkreten Naturschutz realisieren: „Wir überlegen, eine Stiftung zu gründen, die sich um Naturschutzprojekte kümmert und sich zum Beispiel für schützenswerte Bäume einsetzt. Mit so einer Stiftung hätte vielleicht die Fällung der Blutbuche verhindert werden können.“

Die Grünen in der Samtgemeinde Apensen sind froh über die Verstärkung durch den Airbus-Mann. „Wir sind hier nur eine gute Handvoll Aktiver“, sagt Tanja von Stade. Die Nindorferin wurde im vergangenen Herbst in den Vorstand des Ortsverbandes Buxtehude gewählt und möchte sich mit dieser Funktion auch weiterhin begnügen. Ein Ratsmandat strebt sie nicht an. Deshalb hofft Urgestein Dieter Kröger auf weitere Kandidaten. „Wir sind auf der Suche und führen derzeit aussichtsreiche Gespräche“, so Kröger. „Ich bin positiv gestimmt, dass wir in allen drei Gemeinden gute Kandidaten haben werden, die sich zur Wahl stellen.“

Derzeit werde am Wahlprogramm gefeilt. Die Schwerpunkte sollen auf dem Bereich Schulen und Kindergarten liegen sowie auf Umweltthemen. „Wir möchten Apensen grüner machen können“, sagt Kröger. Dazu gehörten auch Lösungsvorschläge für die drängenden Verkehrsprobleme. „Diese dürften sich mit dem neuen Netto-Markt noch verschärfen“, meint Jopp, der ein besonderes Gefahrenpotenzial für die Kinder auf dem Schulweg sieht und hier eine schnelle Lösung durch Ampeln, zusätzliche Straßenquerungen oder Ähnliches fordert. Langfristig denken die Grünen größer: „Wir sollten noch einmal darüber nachdenken, ob in Richtung Zeven nicht doch eine Ortsumgehung möglich ist. Das würde viele Probleme lösen“, so Kröger.

Gegenüber dem TAGEBLATT kündigte der erfahrene Grüne seinen Einsatz für die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung an, um die Anwohner zu entlasten. Und es sind auch neue Töne von ihm zu vernehmen: „Wir sprechen uns klar für die Einheitsgemeinde aus“, so Kröger. Gerade vor dem Hintergrund der desolaten Finanzen der Samtgemeinde sei dies ein richtiger Schritt, um Kosten zu sparen. „Ich muss zugeben, dass ich mir die Einheitsgemeinde lange nicht vorstellen konnte“, so Kröger. „Aber die kleinen Verwaltungseinheiten sind nun einmal nicht mehr sinnvoll.“ Grünen-Sprecherin Tanja von Stade geht sogar noch einen Schritt weiter: „Als Vision für die Zukunft könnte ich mir gut vorstellen, mit der Stadt Buxtehude zusammen zu gehen.“

Wilhadi-Gemeinde zieht um

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Gottesdienste und Konzerte sollen dann in die St.-Cosmae-Kirche verlegt werden. Die Vorbereitungen für die Bauarbeiten und den Umzug laufen schon.

Seit drei Jahren ist die St.-Wilhadi-Kirche eine Baustelle. Ein 31 Meter hohes Gerüst wanderte um die Außenfassade. Die Mauern waren marode. Alte rostige Anker mussten demontiert, gereinigt und wieder eingesetzt werden. Jetzt erreichen die Arbeiten das Innere des Gotteshauses. Ab Montag kratzen Restauratoren die Farbe von den Wänden, damit die chronisch durchnässten Fugen austrocknen können. Sie werden zwei Monate lang unter Planen arbeiten, um den Raum nicht zu verdrecken. Knapp zwei Millionen Euro macht die Landeskirche dafür locker. Lange haben die Stader dafür gekämpft.

Großes Ungemach droht 2017. Passend zum Reformationsjubiläum – die Protestanten feiern den 500. Jahrestag des Thesenanschlags von Martin Luther – soll das Kirchenschiff runderneuert daherkommen. Der Altarraum wird vergrößert und reicht fortan bis vor die erste Sitzbank. Bei Abendmahlsgottesdienst oder Andachten sollen die Pastoren die Gläubigen ansehen können und ihnen nicht, wie bisher, den Rücken zuwenden müssen. „Es geht um Kommunikation“, erklärt Stades Superintendent Dr. Thomas Kück, der St. Wilhadi „stärken“ möchte.

Taufstein, Lesepult, Podeste und Leinwand werden ebenfalls erneuert. Sie können verrückt werden, um bei Konzerten im Altarraum ausreichend Platz für Chöre und Orchester zu haben. „Wir werden modern sein“, sagt Kück und spricht von einem „erheblichen Aufwand“, den die Renovierung mit sich bringt. Im nördlichen Seitenschiff verschwinden die festinstallierten Kirchenbänke, um eine freie Fläche – etwa für Empfänge und Ausstellungen – zu bekommen. Bei Bedarf können in diesem Bereich bei großen Veranstaltungen Stühle aufgestellt werden. Deshalb ist neben dem Eingang ein zusätzliches Lager für das Mobiliar geplant.

Bedeutend ist auch das Lichtkonzept, an dem Pastoren und Kirchenvorstände zurzeit mit einem Entwicklungsbüro arbeiten. „Es muss heller werden“, betont Kück. Die in den 1950ern angebrachten Leuchter haben ausgedient. Ein wandhohes Fenster hinter dem Altar, das jahrzehntelang zugemauert war, lässt bereits wieder Sonnenschein ins Gebäude. Demnächst wird dort ein buntes Panel angebracht, das die Strahlen kanalisieren und eine sinnliche Stimmung schaffen soll.

Um die Akustik in dem Gotteshaus zu verbessern, soll die Lautsprecheranlage ausgetauscht werden. Pastorin Claudia Brandy verspricht sich davon „ein ganz neues Hörerlebnis“. Eine fünf Meter hohe Chororgel, auf der moderne Stücke gespielt werden können, die sich mit der historischen Erasmus-Bielfeldt-Orgel nicht realisieren lassen, komplettiert die Liste der Investitionen.

Die Kosten in Höhe von mindestens 400 000 Euro für die Umbauten an der Inneneinrichtung und noch einmal dieselbe Summe für die neue Orgel muss die Gemeinde selbst tragen. Anträge bei Stiftungen sind gestellt, ein Spendenkonto ist eingerichtet. Neben der Herausforderung, die Finanzierung des Vorhabens sicherzustellen, sucht die Gemeinde vor allem eine Lösung für die logistischen Begleiterscheinungen der Bauarbeiten. Mindestens ein halbes Jahr lang wird die St.-Wilhadi-Kirche nämlich geschlossen.

Gottesdienste, Taufen, Trauungen, Konfirmationen und Konzerte können ausschließlich in der St.-Cosmae-Kirche ausgerichtet werden, die in dieser Zeit bis an den Rand ihrer Kapazität ausgelastet sein wird. „Wir freuen uns, dass wir Gäste bekommen“, sagt Pastor Dr. Ekkehard Heise trotzdem aus voller Überzeugung und erinnert an das biblische Bild des wandernden Gottesvolks. Beide Gemeinden arbeiten ohnehin eng zusammen.

„Es wird kuschelig“, resümiert die Kirchenvorstandsvorsitzende Dr. Ingeborg Carmesin.

Informationen

Auf ihrem Konto nimmt die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Wilhadi auch Spenden für die Modernisierung entgegen. IBAN DE54 2415 1005 0000 0080 94.

Über die Geschichte des Gotteshauses und die bevorstehenden Neuerungen im Inneren informiert ein Flyer, der am Eingang ausliegt.

www.wilhadi.de

Altländer Blütenfest: Tausende feiern – aber ohne den HSV

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Rathausplatz, Altländer Markt, Bürgerei, Marschdamm, Am Gräfengericht, sowie die K26 Höhe Borsteler Reihe sind gesperrt. Für den Blütenkorso am 7. Mai ab 14 Uhr, wird die L 140 vorübergehend voll gesperrt.

827. Hafengeburtstag: Besucher lassen es sich schmecken

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Ob Fischbrötchen, Zuckerwatte oder Erdbeerbowle: Hinter den Kulissen entlang der bunten Hafenmeile rund um die Landungsbrücken versorgen Schausteller und Mitarbeiter die Massen mit Snacks und Getränken.„Wir gehen davon aus, dass etwa 2000 Arbeitskräfte allein an den Ständen beschäftigt sind“, sagt Franziska Hamann von der Wirtschaftsbehörde. Da die Hansestadt das maritime Volksfest ausrichtet, verteilt auch sie die insgesamt 350 Standplätze – 110 entlang der bunten Hafenmeile, 240 bei den zahlreichen Festbühnen. „Die Schausteller können sich jährlich bewerben“, sagt Hamann.

Besonders gut von den Gästen angenommen würden nicht etwa Fischbuden, sondern Süßigkeitenstände. Die Schlangen an Buden mit heißen Pfannkuchen, Schmalzgebäck oder gebrannten Mandeln sind am Donnerstag tatsächlich besonders lang. Für die Standbesitzer bedeutet das: Akkordarbeit.

„Von 10 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts, also 16 Stunden, dauert mein Arbeitstag hier“, sagt der Betreiber einer Süßigkeitenbude, der seinen Namen nicht nennen will. Gemeinsam mit seiner Frau ist er mit einem Familienbetrieb seit Jahren auf dem Hafengeburtstag vertreten. „Die Arbeit macht sehr viel Spaß, auch wenn die Füße irgendwann nicht mehr wollen“, berichtet die Ehefrau. Finanziell lohne sich die harte Arbeit aber nicht immer. In einem ganz schlechten Jahr seien nur 58 Euro brutto dabei herausgekommen.

Das Angebot der beiden reicht von selbstgebrannten Nüssen über Zuckerwatte bis hin zu Lebkuchenherzen mit bunten Verzierungen. Wie viel Ware sie pro Jahr verkaufen, können sie nicht sagen. „Die Menge hängt sehr stark vom Platz ab, an dem wir positioniert werden“, erklärt das Ehepaar. Das mache die Veranstaltung unkalkulierbar. Doch im Vergleich zum Hamburger Dom, bei dem das Geschäft seit Jahren rückläufig sei, sei das Geschäft auf dem Hafengeburtstag relativ konstant.

Ausschlaggebend für die Verkaufszahlen ist vor allem das Wetter. „Natürlich profitiert man von den Sonnenstrahlen in diesem Jahr, und auch von einem zusätzlichen Tag – in welcher Höhe wird sich aber noch zeigen“, sagt Budenbesitzer Manfred Habermann. Auch er betreibt seit Jahren einen Süßigkeitenstand auf der Hafenparty, die in diesem Jahr wegen des Feiertags Christi Himmelfahrt vier Tage geht. „Zufrieden ist man nie, der Markt ist hart umkämpft“, sagt Habermann. „Das Geschäft ist schwierig“, heißt es auch beim Schaustellerverband Hamburg.

„Das Geld sitzt bei den Gästen nicht mehr so locker“, berichtet eine Mitarbeiterin eines Getränkestands, die ebenfalls keinen Namen nennen will. Die Besucher flanierten vorbei, bestellen würden sie immer seltener etwas. Das bestätigen auch ihre zwei Arbeitskollegen.

Von einer generellen Flaute wollen die Mitarbeiter und Wirte trotzdem nicht sprechen. Aber es sei schon schwieriger geworden auf dem Markt zu überleben – das gelte auch für den Hafengeburtstag. (lno)

Heftiger Streit um Abgase

HAMBURG. Einen Tag vor der Taufe des neuen Kreuzfahrtschiffes „AIDAprima“ hat der Umweltverband Nabu die Abgaswerte des Schiffes kritisiert und die Reederei angegriffen. Messungen an der Elbe hätten in der Abgasfahne des Schiffs extrem hohe Konzentrationen von Rußpartikeln ergeben, heißt es in einer Mitteilung des Nabu vom Freitag. „Entgegen aller Werbeversprechen ist die „AIDAprima“ keinesfalls das umweltfreundliche Schiff, als das es die Reederei vermarktet“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Nabu, Leif Miller. Die gefährlichen Rußpartikel würden nicht wie versprochen reduziert.

Die Reederei Aida Cruises wies die Vorwürfe des Nabu zurück. „Das ist reine Stimmungsmache“, sagte Umweltdirektorin Monika Griefahn. Die „AIDAprima“ verfüge über die weltweit modernsten Umwelttechnologien, die derzeit auf einem Passagierschiff machbar seien. Allerdings befinde sich das System noch in der Erprobung und sei von den Behörden noch nicht zugelassen. Daher könne es auch noch nicht eingesetzt werden. Während der Liegezeit im Hafen werde für die Energieversorgung des Schiffs verflüssigtes Erdgas (LNG) genutzt.


Rettungshubschrauber im Einsatz in Ruschwedel

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Die Polizeiinspektion Stade hat am Freitag einen Bericht ihrer Einsätze am Himmelfahrtstag vorgelegt: Insgesamt 48 Mal mussten die Beamten nach Angaben von Pressesprecher Rainer Bohmbach die Identität von sich auffällig verhaltenden Personen feststellen.

21 Mal verteilten sie einen Platzverweis, 15 Mal sogar unter Zwang, weil die Betroffenen so stark alkoholisiert waren, dass sie den Anweisungen der Polizisten nicht mehr gehorchten. Sieben Vatertagspilger wurden durchsucht, zwei Personen vorübergehend in Gewahrsam genommen. Bisher sind 15 Anzeigen wegen Körperverletzung, Diebstahl, Beleidigung und Trunkenheit im Verkehr eingegangen. Ein ausführlicher Überblick über Sachbeschädigungen liegt noch nicht vor. Die Ermittler rechnen damit, dass in den nächsten Tagen einige Anzeigen aufgegeben werden. Fest steht aber: Im Bereich Gräpel, wo sich etwa 2000 junge Menschen an der Prahmfähre trafen, wurden Ortsschilder und Leitpfosten beschädigt und entfernt.

Die Notärzte und der Rettungsdienst im Kreis mussten ab 16 Uhr bis weit in die Nacht zu 35 Einsätzen ausrücken. Hier galt es meistens, betrunkene und hilflose Personen zu versorgen und Verletzungen – zum Beispiel nach Schlägereien und Fahrradstürzen – zu behandeln. Dabei rückte sogar der Rettungshubschrauber Christoph Hansa aus, dessen Besatzung am Donnerstagabend in Ruschwedel auf einem Wanderweg einen gestürzten Radfahrer aufnehmen und mit schweren Kopfverletzungen in eine Spezialklinik fliegen musste.

Keine Angst vor Wespe & Co.

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Was viele nicht wissen: Hummeln, Hornissen und andere Wespenarten stehen unter besonderem gesetzlichen Schutz und dürfen nicht verletzt oder gefangen werden.

Die Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg hat deshalb ein Netzwerk von ehrenamtlichen Beratern eingerichtet, die kompetent ihre Hilfe anbieten und Tipps geben für den richtigen Umgang mit den gestreiften Fliegern. Die acht ehrenamtlichen Experten aus allen Gebieten des Landkreises führen überwiegend Telefonberatungen durch.

Falls erforderlich, hilft der Fachmann aber auch vor Ort. Stellt das Nest eines Hautflüglers tatsächlich eine Gefahr dar, kann er es art- und fachgerecht umsiedeln. „Die Berater übernehmen wichtige Aufgaben“, erläutert Stefanie Kropat, Mitarbeiterin der Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege des Landkreises Harburg. In erster Linie klären sie die Bevölkerung über die Lebensgewohnheiten der frei lebenden Tiere auf. Sie informieren über das richtige Verhalten den Tieren gegenüber und bauen Vorurteile ab. „Dadurch wird mehr Verständnis für die Tiere geweckt und die unnötige Zerstörung von Nestern verhindert“, weiß Kropat. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigten, dass der Großteil der Fälle mit Information, Aufklärung und Beratung der Bürger gelöst werden könne. Die telefonischen Beratungen sind kostenlos. Lediglich für die Umsiedlung des Nestes wird eine moderate Gebühr erhoben. Die Telefonnummer des zuständigen Beraters ist bei der Naturschutzabteilung des Kreises unter 0 41 71/69 32 96 sowie bei den Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden zu erfahren. Sie sind auch im Internet abrufbar unter

http://www.landkreis-harburg.de/wespenberater.

Harsefelderin stirbt bei Unfall

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Sie war von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Notarzt und Rettungsdienst konnten ihr nicht mehr helfen, sie erlag noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen. Das Auto wurde auf ein Feld geschleudert, Trümmerteile flogen umher. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Harsefeld begannen noch im Unfallwagen damit, die Frau zu reanimieren, ehe Sanitäter und Notarzt die Versorgung der Verletzten übernahmen – erfolglos. 20 Mann waren im Einsatz. Während der Rettungsarbeiten wurde die L 124 gesperrt, Feuerwehrleute leiteten den Verkehr über Nebenstrecken um. Zu Behinderungen kam es dabei nicht.

Gedächtnistrainer Georg Staub stellt seine Programme in der HPS vor

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Als der Schweizer mal wieder sein Auto im Parkhaus nicht finden konnte und dann nach eineinhalb Stunden vergeblichen Suchen feststellte, er sei ja mit dem Zug gekommen, entschloss er sich, etwas gegen seine Vergesslichkeit zu tun. Herausgekommen ist eine Methode, die der bekannte Gedächtnistrainer am Donnerstag im Halepaghentheater vorstellte.

Auf Einladung der Hochschule 21 zeigte Gregor Staub, wie einfach und simpel die von ihm entwickelte Methode ist, mit der er schon viele Menschen überzeugen konnte. Das Geheimnis von Mega Memory liegt in der Vorstellungskraft. Der Gedächtnistrainer baut bildhafte Eselsbrücken für Namen, Daten, Zahlen, Einkaufslisten oder Vokabeln und legte die Bilder in seiner Fantasie an eine feste Abfolge von Orten ab.

Dass das funktioniert, bewies der 61-Jährige an einem simplen Beispiel: 20 Begriffe vom Kuchenblech bis zum Justizvollzugsbeamten platzierte Staub am eigenen Körper und ließ die Zuschauer mitmachen. Die Hand auf dem Po stand für das Wort Steuerprüfung, das Fluchtschild im Theater bringt er mit einem Bienenschwarm in Verbindung und die männlichen Zuschauer in der hintersten Reihe mit dem Vatertag. „Spaß gehört unbedingt dazu“. sagte der Schweizer, dessen Assoziationen mehr als einmal zum Lachen reizten.

Stures Auswendiglernen dagegen bringe nichts, meinte der Experte, der mit 16 Jahren aus der Schule flog, weil er keine Lust zum Lernen hatte. „Wir brauchen Emotionen, denn Emotionen erzeugen Bilder“, meinte der Coach. Leidenschaft sei eine der wichtigsten Voraussetzungen, um sein Ziel zu erreichen. Leidenschaftlich präsentierte er denn auch ein Beispiel nach dem anderen, trichterte den Zuschauern mehrstellige Zahlen und die Namen von zehn amerikanischen Präsidenten ein, erzählte Witze und wie diese nachhaltig im Gehirn hängenbleiben.

Fast drei Stunden dauerte sein Exkurs in eine Methode, die für alle Altersgruppen geeignet ist. „Gedächtnistraining ist Arbeit. Geschenkt gibt es das nicht. Trainieren Sie, bis Sie es beherrschen und geben Sie bitte nicht auf, wenn Sie Fehler machen“, ermutigte Staub, der schon viele Gehirne auf Trab gebracht hat – auf Seminaren, Firmenschulungen oder übers Fernsehen, zuletzt bei „Wetten das“, wo er Frank Elstner verblüffte.

Selbst die Beatles gehören zu seinen begeisterten Kunden, weil seine Technik genial sei. Wer sie einmal beherrsche, der brauche viel weniger Zeit, um sich komplizierte Begriffe, eine fremde Sprache oder lange Zahlen zu merken. Und selbst komplizierte Rechenaufgaben könne jeder in Zukunft schnell lösen, wenn er die vedische Mathematik anwende. Leider würden die Schulen aber immer noch nach der althergebrachten Methode lehren.

In Schulen tritt er kostenlos auf; gerade Kindern das Leben einfacher zu machen, liege ihm am Herzen, sagt Staub. Sein Geld verdiene er insbesondere durch den Verkauf seiner Lernprogramme, die er auch an Ort und Stelle los wurde. Ein zweiter Besuch ist im Oktober/November in der Hansestadt Buxtehude geplant oder früher, sollten Schulen ihn anfordern.

Stader Stiftung unterstützt die Jugend

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Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber (SPD) und der Leiter der Hauptgeschäftsstelle in der Großen Schmiedestraße, Jörg Freese, haben jetzt im historischen Rathaus bekannt gegeben, welche konkreten Projekte mit dem Geld angeschoben werden. Für ihren entwicklungspolitischen Freiwilligendienst im südamerikanischen Peru erhält die Oberstufenschülerin Marit Vonnahme (18) vom Gymnasium Athenaeum 350 Euro.

Die Grundschule Haddorf bekommt einen Zuschuss von 500 Euro. Alle Erst- bis Viertklässler nehmen dort an einer Projektwoche zum Thema Gewaltprävention und Selbstbehauptung teil. 500 Euro geht an eine Studentengruppe vom Hansecampus Stade der Privaten Fachhochschule Göttingen. Sie treten bei der Payload Challenge Weight im englischen York an. Ziel des Wettbewerbs ist es, ein möglichst leichtes Flugzeug mit Elektroantrieb zu entwerfen und zu bauen, das vier Kilogramm Wasser über eine längere Distanz transportieren kann. Dafür verwenden die jungen Forscher Hightechmaterialien wie kohlenfaserverstärkte Kunststoffe (CFK).

Dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr der Hansestadt Stade stellt die Bürgerstiftung 1000 Euro zur Verfügung. Die Jugendfeuerwehr, die vor knapp drei Jahrzehnten gegründet wurde, investiert die Summe in neue Festzeltgarnituren und Bezüge für Feldbetten. Der Kreisverband Stade im Deutschen Jugendherbergswerk darf sich über 650 Euro für ein Sonnensegel freuen.

Bürgerstiftung

Die Bürgerstiftung wurde 1998 von der Kreissparkasse Stade ins Leben gerufen und zählt heute mit einem Vermögen von knapp sechs Millionen Euro zu einer der höchst dotierten Einrichtungen ihrer Art in Deutschland. Das Vermögen wird angelegt. Nur die Erträge werden für die Förderung der mildtätigen Zwecke eingesetzt. Die Stiftung wirkt ausschließlich im Kreis Stade. Seit der Gründung konnten 1400 Institutionen unterstützt werden. Kontoverbindung: Bürgerstiftung, IBAN DE84 24151116 0000 109785, BIC NOLADE21STK.

www.ksk-stade.de

Schafe sind wichtige Deichschützer

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Zweimal im Jahr muss der Zustand der Deiche laut niedersächsischem Deichgesetz überprüft werden. Allein in der II. Meile Alten Landes sind es 43 Kilometer. „In Gummistiefeln ist das nicht optimal, deshalb habe ich mir extra passendes Schuhwerk zugelegt“, berichtet Wilhelm Ulferts. Der gebürtige Ostfriese lebt in Buxtehude und ist seit November 2015 Oberdeichrichter im Verband der II. Meile mit seinen etwa 10 000 Mitgliedern. Die Deichschauen leitet Ulferts zum ersten Mal, hat sich bei dieser vierten und letzten des Frühjahrs aber schon angewöhnt, sie stets mit einem Sinnspruch zu eröffnen. Diesmal ist es ein chinesisches Sprichwort: „Selbst ein dickes Seil fängt an einem kleinen Faden zu faulen an.“

Heute ist nach Lühe- und Este- der Elbdeich dran. Vom Lühe-Sperrwerk aus geht es gut 12 Kilometer bis zur Hamburger Stadtgrenze nach Cranz. Bei der Deichschau am Estedeich vor einer Woche hat es nicht nur geregnet, sondern auch gehagelt, berichten die Deichrichter und Deichgeschworenen sowie Mitarbeiter von Gemeinden, Landkreis und NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Jetzt freuen sie sich umso mehr über optimale Inspektionsbedingungen.

Der Elbdeich ist in gutem Zustand, ebenso die Deiche an Lühe und Este, wird Oberdeichrichter Ulferts nach der Schau bescheinigen. Auf der gründlichen Suche nach dem kleinen, faulenden Faden werden aber doch kleine Mängel deutlich: Eine Mulde, in die der Weg an der Elbseite des Deiches entwässert, ist zugewachsen und soll wieder freigelegt werden. Entlang der anderen Seite des Deichs, am zentralen Entwässerungsgraben, in den alle Drainagerohre laufen, ist zum gleichen Zweck schon ein Bagger am Werk.

Maulwürfe haben hier und da frische Haufen aufgeworfen, aber alle älteren Hügel sind bereits gewissenhaft von einem Deichverbandsmitarbeiter platt gedrückt oder von Deichschafen zertrampelt worden. Vasile Buza, seit einem Jahr als Schäfer beim Deichverband der II. Meile beschäftigt, zählt mittlerweile 800 Schafe zu seiner Herde im Aufbau. Wegen des Vatertags hat er sie vorübergehend eingesammelt und nach Hahnöfersand gebracht, wo sie nicht von Feiernden gestört werden können. „Allein das Einsammeln der Flaschen nach dem Vatertag ist ein Riesenaufwand und kostet uns viel Geld“, erläutert Deichrichter Hinrich Gründahl.

Nach dem Vatertag werden Buzas Schafe wieder ihr Werk tun: Sich sattfressen, dabei die Grasnarbe kurz und kräftig halten und den Deich mit ihrem Tritt verdichten. Touristen mögen den Anblick der wolligen Deichschützer. Nicht aber ihre Hinterlassenschaften, wie die Jorker CDU-Ratsfrau Silja Köpcke kürzlich im Tourismusausschuss monierte: „Die Leute beschweren sich, Treppen und Wege am Deich sehen gruselig aus.“ Die Gemeinde könne dem Deichverband nicht vorschreiben, wie und wo er seine Deichschafe zu halten hat, hatte Bürgermeister Gerd Hubert entgegnet.

Pflege und Reinigung von Treppen und Fußweg auf dem Deich seien ohnehin Aufgabe der Gemeinde, erläutert Oberdeichrichter Ulferts: „Wir brauchen diese Treppen nicht, haben das mit der Gemeinde aber vertraglich geregelt.“ Wichtig für den Deich seien dagegen die Schafe – und das sei vielen nicht ausreichend bewusst. Er verweist auf ein Schild am Deich: „Hunde sind anzuleinen, der Kot ist mitzunehmen. Infektionsgefahr der Schafe.“ Wenn trächtige Mutterschafe Hundekot fressen, könnten sie sogar Fehlgeburten erleiden. Hundekot sei aber auch ein Problem, weil er das Heu, das zweimal jährlich nach der Mahd anfällt, so verunreinigt, sodass der Deichverband kaum Landwirte findet, die es als Viehfutter abnehmen wollen. Derweil nähern sich Spaziergänger mit drei großen, freilaufenden Hunden der Gruppe. „Du oder ich?“, sagt Ulferts zu seinem Kollegen neben ihm. Aber dann reicht doch der Anblick der 30 Männer, einige mit der Aufschrift „Deichwacht“ auf dem Rücken, aus, um die Hunde anzuleinen.

Zwei Männer am Stadeum verprügelt

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Die Polizei schildert den Tathergang so: Die beiden Männer im Alter von 30 und 31 Jahren begegneten einem ihnen unbekannten Pärchen mit Kinderwagen. Einer der beiden machte den Eltern ein Kompliment zu ihrem Nachwuchs, was der Vater offenbar falsch verstand. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung ging das Paar weiter. Kurze Zeit später kam der Mann mit einer Gruppe von sechs jungen Männern zurück. Sie schlugen sofort auf die beiden Stader ein, die zum Teil schwere Verletzungen davon trugen.

Mit einem geraubten Mobiltelefon konnten die Unbekannten dann danach die Flucht ergreifen. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung mit mehreren Streifenwagen konnten zwei mutmaßliche Tatverdächtige im Alter von 17 und 19 Jahren am Stader Bahnhof gestellt und festgenommen werden. Sie wurden zunächst ins Polizeigewahrsam eingeliefert, mussten sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung und einer ersten Vernehmung unterziehen. Ob die beiden in Haft gehen oder wieder auf freien Fuß gesetzt werden, steht noch nicht fest. Die Ermittlungen gegen die beiden und die noch unbekannten weiteren Täter dauern an. Die beiden Opfer mussten vom Rettungsdienst versorgt werden, einer wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Stader Elbe Klinikum eingeliefert.

Die Polizei sucht nun Zeugen, die den Überfall beobachtet haben oder sachdienliche Hinweise zu dem unbekannten Pärchen – die Frau führte gefärbte wasserstoffblonde Haare mit dunklem Ansatz und einen auffälligen weißen oder beigen Kinderwagen mit schwarzem Muster bei sich – geben können. Unter der Rufnummer 0 41 41/ 10 22 15 nehmen die Ermittler der Polizeiinspektion die Hinweise entgegen.

In einem weiteren Fall suchen die Beamten ebenfalls nach Zeugen: Am Mittwochabend zwischen 17.30 und 17.45 Uhr hat ein bisher unbekannter Autofahrer in Stade in der Harsefelder Straße auf den Parkplätzen vor dem Edeka-Markt beim Ein- oder Ausparken einen silbernen Opel Zafira am linken Heck beschädigt. Der angerichtete Schaden wird auf mehrere Hundert Euro geschätzt. Anstatt sich aber um die Schadenregulierung zu kümmern, ist er weggefahren. Gegen ihn wird nun wegen Unfallflucht ermittelt.


Neue VHS-Chefin in Stade

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Eigentlich wollte er Jugendliche zum Abitur führen. Doch als der Mathematik- und Sportlehrer Hans Ulrich Maldener in den 1980ern sein Referendariat am Vincent-Lübeck-Gymnasium in Stade beendete, waren die Chancen auf eine Festanstellung schlecht. Also sah sich der Pädagoge in der Bildungslandschaft um und stieß zur Volkshochschule, der er bis heute die Treue hält. Seit 2005 leitet der 65-Jährige die Einrichtung. Im Juni tritt er in den Ruhestand. Eine Nachfolgerin steht bereits in den Startlöchern.

„Es gab wenig Alternativen“, erinnert sich Hans Ulrich Maldener an seinen Start bei der Volkshochschule, die damals gerade um das Einzugsgebiet Kehdingen gewachsen war und deshalb personelle Verstärkung suchte. Als hauptberuflicher pädagogischer Mitarbeiter kümmerte er sich um die Planung des Unterrichtsangebots, koordinierte die Arbeit der Dozenten und gab selbst Kurse. Die Bildungsstätte war in dieser Zeit „deutlich kleiner“. Inzwischen zählt sie 10 000 Anmeldungen und 30 000 Seminarstunden pro Jahr.

Er habe die Einrichtung „fast explodieren und fast kollabieren sehen“, erzählt der Leiter. Bis 1990 musste die Volkshochschule viele Berufsvorbereitungs- und Wiedereingliederungsprogramme in der Arbeitslosenhilfe schultern. Mittlerweile übernimmt diese Aufgabe ein eigens dafür gegründetes Bildungswerk. „Wir waren ein Riesenladen mit fast 80 Mitarbeitern“, berichtet Hans Ulrich Maldener. Mittlerweile habe sich das Haus auf die Kernkompetenz zurückbesonnen, stehe für das Recht auf lebenslanges Lernen.

In seiner Ägide – 1992 übernahm er die Aufgabe des stellvertretenden Direktors – wuchsen die Angebote für den zweiten Bildungsweg. In den Augen des Pädagogen „eine wichtige sozialpolitische Aufgabe“, die stärker bezuschusst werden sollte. Der Bereich Sprache gewann zusehends an Bedeutung und macht zurzeit den größten Anteil am Stundenkontingent aus. Spezielle Programme für Asylbewerber kamen hinzu.

Dabei gilt: „Qualifiziertes Personal zu finden, ist immer schwer“, schildert Hans Ulrich Maldener seine Erfahrungen.

Damit wird sich bald eine neue Kraft beschäftigen. In sechs Wochen geht der 65-Jährige, den Weggefährten als freundlich und zugewandt beschreiben, in Rente. „Es hat Spaß gemacht, hier zu arbeiten“, resümiert er. Angst, nach der Pensionierung in ein tiefes Loch zu fallen, hat der Lehrer, der weiterhin in Stade leben möchte, nicht: „Ich werde die freie Zeit den Menschen widmen, denen ich sie bis jetzt vorenthalten musste.“

Vor allem freue er sich, die Verwandtschaft in Süddeutschland und das Enkelkind häufiger zu sehen. Hans Ulrich Maldener möchte keine festen Termine wahrnehmen, denn freie Abende und Wochenenden waren zuletzt rar. „Wenn Hilfe benötigt wird“ stehe er der Volkshochschule zur Seite. Konkrete Planungen, etwa für eigene Kurse, gebe es aber nicht. Für die Einrichtung wünscht sich der scheidende Leiter, dass sie „weiter auf sicheren Füßen steht“. Nun ist es an seiner Nachfolgerin, die Bildungsstätte in die Zukunft zu führen. Ingenieurin Katja Buse aus Ostfriesland ist schon seit April vor Ort, um Haus und Mitarbeiter kennenzulernen. Im Moment teilt sie sich ein Büro mit ihrem Vorgänger, der ihr die zentralen Abläufe zeigt.

Nach 15 Jahren an der Volkshochschule in Emden war es an der Zeit, sich einer neuen Herausforderung zu stellen, sagt die 50-Jährige, die Biotechnologie, Chemie und Soziale Arbeit studiert hat. Eine Mischung, die zu dem breiten Kursangebot des Stader Hauses passt. „Die Menschen hier sind sehr heimatbewusst“, stellt sie nach ihrem ersten Monat an der Schwinge fest. „Ich bin super nett aufgenommen worden und übernehme ein tolles Team.“ Eine Ausschreibung im Internet weckte Katja Buses Interesse. Jetzt führt sie eine Mannschaft mit zweidreiviertel Stellen im Büro und 250 freiberuflichen Dozenten. Demnächst steht erst einmal die Vorbereitung des neuen Kursprogramms auf ihrer Agenda. Die angehende Leiterin möchte aber auch eigene Akzente setzen, plant ein zeitgemäßes Layout für die Internetseite und kann sich vorstellen, den Bereich Mediation zu bespielen.

Dabei legt die Ostfriesin viel Wert darauf, bei anstehenden Veränderungen „das Team mitzunehmen“.

Buxtehude: Flammen im Moor gelöscht

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Als die ersten Kräfte eintrafen, brannte bereits eine etwa Zehn mal zehn Meter große Fläche, das Feuer weitete sich schnell aus. Mit Wasser aus mehreren Tanklöschfahrzeugen konnten die Feuerwehrleute den Waldbrand eindämmen und schließlich erfolgreich bekämpfen. Warum das Feuer in dem Waldstück rund 250 Meter nördlich des Umspannwerkes in Heitmannshausen ausgebrochen ist, blieb offen. Stadtbrandmeister Horst Meyer wollte nicht spekulieren. Wiederholt zündelten dort Brandstifter. Hinweise an die Polizei unter 0 41 61 / 64 71 15.

Buxtehuder Reederei NSB: Verbreiterung hilft der Schifffahrt

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Viele der alten Containerschiffe der Panmax-Klasse sind heutzutage – angesichts des harten Preiskampfes bei Charter-/Frachtraten – nicht mehr konkurrenzfähig. Damit die großen Schiffe mehr Container laden können und weniger Schweröl verbrauchen, baut die Buxtehuder Reederei Niederelbe Schifffahrtsgesellschaft (NSB) ihre Schiffe in China um – und bietet diese Ingenieursleistung auch anderen Reedereien an. Im Fokus stehen Schiffe der Panmax-Klasse, die ab 2005 abgeliefert wurden. Der Bereederer NSB will sich neue Geschäftsfelder erschließen.

Mittlerweile sind bereits drei verbreiterte Containerschiffe wieder auf den Weltmeeren unterwegs: die MSC Geneva, MSC Carouge und MSC Lausanne. Die Ex-Panmax-Schiffe waren 2015 in einer Bauzeit von lediglich drei bis vier Monaten verbreitert worden. Das patentierte Konzept zu diesem Widening hat die Reederei NSB entwickelt und umgesetzt. Die Buxtehuder bieten diesen Service über die NSB Marine Solutions GmbH auch anderen Reedereien an. Der Umbau bietet einen Zugewinn – je nach Schiffstyp – von bis zu vier Containerreihen und damit ein plus von 30 Prozent.

Was heißt Widening? Das Schiff kommt (in China) ins Dock. Dort wird das Containerschiff wie eine Riesentorte in vier Teile zerschnitten. Diese werden auseinandergezogen. Die vorgefertigten Stahlsegmente – diese bringen 4200 Tonnen auf die „Waage“ – werden dazwischen gesetzt. Schließlich wird alles wieder zusammenfügt. So hat NSB aus einem zuvor 4872 Standardcontainer (TEU) tragenden Schiff ein 6296-TEU-Schiff gezaubert. „Eine Verbreiterung ist auch bei anderen Schiffsgrößen durchführbar“, erklärt die NSB-Sprecherin Bettina Wiebe. Das Widening macht die wegen ihrer Größe eigentlich nicht mehr konkurrenzfähigen Schiffe wieder effizient und damit für Charterer und Eigner wirtschaftlich wieder attraktiv.

Mit dem Umbau erhalten die Schiffe einen für langsamere Geschwindigkeiten ausgelegten Wulstbug und einen neuen Propeller. Zusammen mit dem Zuwachs an Containerkapazität verbessert sich der Energie-Effizienz-Transport-Index um 30 Prozent, bei aktuellen Langsamfahrt-Geschwindigkeiten (Stichwort Slow-Steaming) sogar um 50 Prozent. Die Schiffe halten damit bereits Standards der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) für Neubauten ein, die erst ab 2025 gelten. Auch die Umwelt profitiert vom Widening, der CO2-Ausstoß pro Ladungstonne wird erheblich reduziert.

Die Buxtehuder setzten sich beim „Innovation Award“ gegen 50 Mitbewerber durch. Zur Flotte der NSB Group gehören 64 Schiffe, sie beschäftigt 130 Mitarbeiter an Land und 1 700 auf See.

Kombi brennt auf A 26 in Stade aus

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Der Fahrer des dunkelblauen Peugeot 206 habe bei der Anfahrt kurz vor Stade bemerkt, dass der Motor seines Wagens nicht mehr richtig funktioniert, berichtet der Pressesprecher der Polizeiinspektion, Rainer Bohmbach.

Ihm sei es gerade noch gelungen, sein Gefährt, das bereits eine Laufleistung von mehr als 500 000 Kilometern aufwies, auf die Abfahrt zur Stader Ostumgehung zu steuern. Dort sei er gestoppt und ausgestiegen.

Daraufhin sei der Kombi in Flammen aufgegangen. Die herbei geeilten Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr aus Stade konnten den Wagen nicht mehr retten. Der Peugeot brannte komplett aus. Während der Löscharbeiten und bis zum Abtransport des Wracks blieb die Anschlussstelle Stade-Ost gesperrt. Der Verkehr wurde umgeleitet; zu größeren Behinderungen kam es aber nicht.

Überfall auf Getränkemarkt in Buxtehude: „Masken-Mann“ drohte mit Kopfschuss

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Zwei junge Männer haben am 5. Oktober 2013 den Hol’ab-Getränkemarkt am Ostmoorweg in Buxtehude nach Ladenschluss überfallen – und die beiden Angestellten mit einer Pistole bedroht. Eines ihrer Opfer hat am Freitagmorgen als Zeuge ausgesagt. Der heute 22 Jahre alte Angestellte war nach dem Überfall drei Monate lang krank geschrieben und musste letztlich die Branche wechseln: „Ich war nicht mehr in der Lage, Spätschichten zu machen.“

„Ich hatte lange mit dem Vorfall zu kämpfen“, sagte der Buxtehuder beim Auftakt des Getränkemarkt-Prozesses vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichtes Stade unter dem Vorsitz von Richter Bernd Appelkamp. Er habe „unter Angstzuständen gelitten“, eine Firmenpsychologin und sein Hausarzt kümmerten sich nach dem Überfall um ihn. Letztlich suchte sich der Einzelhandelskaufmann und stellvertretende Marktleiter einen neuen Arbeitsplatz als Küchenplaner in einer großen Firma, wo er sich sicherer fühle. Während seiner Aussage grinsten die Angeklagten wiederholt, ansonsten verzogen sie keine Miene.

Beide sind für Polizei und Justiz wegen Drogen- und Eigentumsdelikten kein unbeschriebenes Blatt. Der ältere der Angeklagten (26) ist seit 2014 in Strafhaft, der jüngere (25) ist auf freiem Fuß.

Die Anklage ist überzeugt, dass das Duo den Markt überfallen hat. Die mutmaßlichen Täter sollen dem Angestellten gegen 20 Uhr am Seiteneingang aufgelauert haben. Die beiden hätten sich mit einer weißen Maske beziehungsweise einem dunklen Schal maskiert. Der Masken-Mann hielt dem zweiten Angestellten eine Pistole „ins Gesicht“, während der 22-Jährige vom Schal-Mann aufgefordert wurde, das Geld herauszugeben. Mit 1300 Euro aus dem „Safepack“, einer Geldtüte für das Sicherheitsunternehmen, das die Tageseinnahmen abholt, vier Stangen Zigaretten sowie Geld aus einer Wechselgeldkassette („395 Euro in Scheinen“) und den Handys ihrer Opfer machten sich die beiden Räuber zu Fuß aus dem Staub. Vorher machten sie den zwei Angestellten deutlich, dass sie sich 30 Minuten lang im Lager ruhig verhalten und nicht die Polizei rufen sollten. „Wir kennen Eure Gesichter“, drohten sie ihnen und legten nach. Wenn sie sich nicht an ihre Ansage hielten, würden sie später mit einem „Kopfschuss“ bestraft.

Die Polizei stellte bei den mutmaßlichen Räubern das Handy des Zeugen, Pistolen, eine weiße Maske, Adidas-Schuhe und Pullis mit Billabong-Aufdruck sicher. Kleidung wie diese hätten die Räuber getragen. Die Anwälte Lars Zimmermann und Lorenz Hünnemeyer teilten im Namen ihrer Mandanten mit, dass diese „zurzeit schweigen“ wollten.

Gericht und Staatsanwältin zeigten sich offen für eine Verständigung im Rechtsgespräch über ein Strafmaß. Sechs Verhandlungstage sind angesetzt; am Mittwoch, 25. Mai, 14.30 Uhr, geht’s im Landgericht weiter. Dem Duo droht eine Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren für gemeinschaftlichen schweren Raub.

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