Hin und wieder tut ein Abgleich mit anderen Metropolen gut, um Hamburg besser zu verstehen. Montagmorgen, der EC 31 startet Punkt 7.25 Uhr am Hauptbahnhof. Ein eher anachronistischer Zug, der an alte Zeiten erinnert. Der dickliche dänische Getränkeverkäufer in blauer Bahnkluft und roten Hosenträgern symbolisiert Entschleunigung, auch wenn der Kaffee über Grenzen hinweg standardisierte 3,20 Euro kostet. Hamburg – Dänemark führt über Hamburg-Rahlstedt, dort, wo niemand von den Hipperen hin will, wie der „Spiegel“ in seinem Report diese Woche berichtete. Dabei scheint es hier nette Unterkünfte zu geben, zumindest vom Bahnfenster aus betrachtet. In Lübeck steigt eine Schulklasse ein und macht Dampf. „Kan Reserveres“ hieße „Kann reserviert sein“, so die Lehrerin. Kann ich Dänisch oder was? Ich weiche, es ist genug Platz da. Mit dem Charme einer alten Bimmelbahn erreichen wir um 9.05 Uhr Puttgarden, nach einer Stunde Fahrt mit der Fähre Princess Benedikte dänisches Festland. Es duftet schon nach Hot Dog.
↧