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Das nicht ganz freiwillige Kunstprojekt

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Wenn Ellen Tiedemann-Bartsch sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wird es gemacht. „Ich habe mit verschiedenen Neubürgern gemalt – anfangs nicht ganz freiwillig“, erzählte die angehende Kunsttherapeutin zur Eröffnung einer kleinen Kunstausstellung in der Villa von Issendorff in Himmelpforten. Als sie die – in der Mehrzahl – jungen Männer aufforderte, zu Farbe und Pinsel zu greifen, hätten sie verständnislos gefragt: „Warum?“. „Das war die falsche Antwort“, erklärte die Powerfrau. Ihr Leitsatz ist: „Das machen wir jetzt.“

Der Erste, der sich auf das Experiment einließ, sei der 20-jährige Mohamed gewesen. Auch Ali hat sich eingelassen. Der Syrer, dem Militärs noch auf der Flucht ein Auge ausgeschossen haben, ist sichtlich stolz auf seine Bilder. Gemalt wurde im Rüstjer Forst, in einem Kornfeld von Gut Kuhla, am Elbstrand, in Stade am Fischmarkt und am Wattenmeer bei Sahlenburg. „Das hat den Jungs unheimlich Spaß gemacht“, erzählt Tiedemann-Bartsch. Über die Bilder kam sie ins Gespräch mit den Flüchtlingen. „In dem Moment, wo sie einen Stift oder Pinsel in die Hand nahmen, waren wir auf Augenhöhe.“ Manche Bilder berühren: So hat Jabul, Student von der Elfenbeinküste ein winzig kleines Boot gemalt, mit vielen Menschen besetzt, in einem übermächtig wogenden Meer unter schweren, dunklen Wolken.

Später seien auch Frauen hinzugekommen. Die seien wesentlich aufgeschlossener und neugieriger herangegangen. Von April bis November traf sich Tiedemann-Bartsch wöchentlich mit den Flüchtlingen. Über dem ganzen Projekt stand der Begriff „Homeland“ – das sei individuell und bedeute für jeden etwas anderes.

Das Gedränge bei der Ausstellungseröffnung in der Villa von Issendorff war groß, nicht minder die Herzlichkeit mit der die Ehrenamtlichen des Asylkreises der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten mit ihren Schützlingen umgehen. Es wurde geherzt und gelacht. „Wir sind keine Gutmenschen“, stellte Hans Nau klar, „was wir hier in Himmelpforten machen, zahlt sich später aus. Weil wir mit diesen Menschen keine Last haben werden, wenn wir uns jetzt um sie kümmern.“


Die Kehrseite des Airport-Wachstums

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Herr Eggenschwiler, Ihr Flughafen erhält den Namenszusatz „Helmut Schmidt“. Ein Einschnitt für den Airport Hamburg?

Kein Einschnitt, aber eine Bereicherung und eine positive Ergänzung. Helmut Schmidt war eine wichtige Persönlichkeit für Hamburg, der viel für den Flughafen getan hat und der auch eine internationale Ausstrahlung hatte.

Wird es einen großen Namenszug am Flughafengebäude geben?

Das ist noch nicht festgelegt, derzeit werden verschiedene Möglichkeiten geprüft. Wir bleiben der Hamburg Airport, mit dem Zusatz „Helmut Schmidt“. Auch unser Kürzel HAM ändert sich nicht.

Der Flughafen hat 2015 mit 15,6 Millionen Reisenden einen neuen Rekord aufgestellt – mal wieder. Was sind die Gründe?

Die Wirtschaft in Hamburg und in der Region ist stark, es gibt zudem einen funktionierenden Tourismus. Hinzu kommt das gute Angebot der Fluggesellschaften. Airlines wie Ryanair und Easy Jet haben Hamburg entdeckt, auch Germanwings hat sich hier sehr dynamisch entwickelt.

Geht es so weiter?

Für dieses Jahr sehen wir ein bescheideneres Wachstum, wir planen mit knapp zwei Prozent. Für die nächsten etwa zehn Jahre erwarten wir ein durchschnittliches Plus von zwei bis drei Prozent pro Jahr.

Nähert sich der Flughafen der 20-Millionen-Marke?

Ja, vielleicht irgendwann in den 20er Jahren.

Reicht dafür die Kapazität in Fuhlsbüttel?

Wir können 20 Millionen Passagiere vertragen. Die Prognosen sind aber schwierig und hängen auch von künftigen Trends in der Luftfahrt ab, die schwer vorherzusehen sind. So bauen die Airlines aktuell deutlich mehr Sitze in ihre Flugzeuge. Das heißt: Es muss gar nicht mehr Flüge geben, um mehr Passagiere zu befördern.

Das Wachstum hat eine Kehrseite. Die Zahl der Fluglärmbeschwerden hat deutlich zugenommen. Können Sie Anwohnern Hoffnung machen, dass es leiser wird?

Beim Fluglärm kommt es auf die Perspektive an. Die Luftfahrt hat in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Verglichen mit 1997 ist der Lärmteppich des Flughafens um 30 Prozent kleiner geworden. Aber wir haben uns alle sehr an diese Fortschritte gewöhnt.

Das heißt, die Menschen sind nur empfindlicher als früher?

Die Sensibilitäten sind größer geworden. Das ist ein gesellschaftliches Phänomen, das nicht nur den Flugverkehr betrifft. Die Beschwerdestatistik für 2015 ist in keinster Weise mit den Vorjahren vergleichbar, da die Zählweise umgestellt wurde.

Was tut der Airport, um Lärm zu verringern?

Einiges. Wir haben ein Gebührenmodell, das leise Flugzeuge belohnt. Das hat dazu geführt, dass in Hamburg durchweg Flugzeuge der neuesten Generation eingesetzt werden. Die Low-Cost-Airlines sind mit dem modernsten und damit leisesten Fluggerät unterwegs. Außerdem fliegen einige Maschinen jetzt aus einer größeren Höhe an, auch das verringert den Lärm.

Besonders gestört fühlen sich Anwohner durch die Zunahme später Flüge nach 22 oder gar nach 23 Uhr. Wird es nicht Zeit, dagegen etwas zu unternehmen?

Wir werden zu diesem Thema in Kürze mit den Fluggesellschaften eine Vereinbarung treffen, um die Pünktlichkeit noch besser zu machen, als sie schon ist.

Die Bürgerschaft hat vor einem Jahr 16 Punkte gegen Fluglärm beschlossen, umgesetzt ist davon bisher wenig. Ähnlich ergeht es der von Politik und Bürgerinitiativen vereinbarten Fluglärmschutz-Allianz, zu der auch der Airport gehört. Ist der Runde Tisch schon am Ende?

Das sehe ich überhaupt nicht so. Wir haben weiterhin das Ziel, in der Allianz in den Dialog mit den Initiativen zu kommen. Den sollten wir aber über Fakten führen und nicht vorher lange über Formulierungen streiten. Klar ist jedoch, dass die Allianz kein Beschlussgremium sein kann. Dafür gibt es die gesetzliche Fluglärmschutzkommission. Eine Konkurrenzveranstaltung kann es nicht geben.

Die Initiativen fordern, die Präambel der Allianz müsse das Ziel Fluglärm-Verringerung nennen. Warum lehnen Sie das ab?

Ich kann mich nicht dafür einsetzen, Kapazitäten am Flughafen abzubauen. Wir haben eine doppelte Standort-Verantwortung. Es gibt am Flughafen 15 000 direkte und noch einmal 10 000 indirekte Arbeitsplätze. Außerdem ist die Wirtschaft der Stadt auf einen funktionierenden Airport angewiesen. Zugleich nehmen wir unsere Nachbarn ernst und tun für diese das, was wir tun müssen. Übrigens nicht erst seit dem 16-Punkte-Plan.

Die Initiativen drohen mit Klage, sollte die Allianz scheitern. Beunruhigt?

Ich weiß nicht, ob eine Klage der richtige Weg wäre. Und ich weiß auch nicht, gegen was geklagt werden soll. Der Flughafen tut nichts Ungesetzliches.

Eine Hoffnung auf weniger Lärm gilt dem besonders leisen neuen Flugzeugtyp A 320neo. Wann kommt die Maschine nach Hamburg?

So weit ich weiß, soll das erste Flugzeug noch im Januar an die Lufthansa ausgeliefert und dann auch relativ früh in Hamburg eingesetzt werden.

Der Flughafen

Der 1911 gegründete Hamburger Flughafen ist der älteste noch betriebene Zivil-Airport weltweit und mit der Rekordzahl von 15,6 Millionen Passagieren (2015) der fünftgrößte in Deutschland. Nach Angaben der Stadt sorgt der Airport für insgesamt etwa 15 000 Arbeitsplätze, einschließlich Lufthansa-Werft. Die Flughafen-Gesellschaft gehört zu 51 Prozent der Stadt, zweiter Großeigner ist der kanadische PSP-Fonds.

Innensenator Neumann tritt zurück

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Der harte Hund hat durchaus nah am Wasser gebaut. Hamburgs bisheriger Innensenator Michael Neumann (SPD) zeigte schon immer bisweilen Gefühle, und so glänzte es auch am Montagabend in den Augen des 45-Jährigen, als er an der Senatstreppe im Rathaus seinen Rücktritt bekannt gab. „Man sollte abtreten, wenn die Flamme nicht mehr so brennt“, begründete Neumann seine Entscheidung, die für Rathauskenner nicht überraschend kam. Nachfolger wird der erfahrener Kommunalpolitiker Andy Grote, bisher Leiter des Bezirksamts Mitte.Die Formulierung war ein deutlicher Fingerzeig auf den Knackpunkt der politischen Karriere des erklärten Sportfans. Vor sieben Wochen hatten die Bürger Nein gesagt zu Hamburgs Olympia-Bewerbung (Motto: „Feuer und Flamme“). Der Sozialdemokrat, seit März 2011 Hausherr in der Innenbehörde am Johanniswall, hatte sich die Kampagne zur großen persönlichen Aufgabe gemacht. Schon nach der Niederlage im Referendum am 29. November hatten ihm Tränen in den Augen gestanden.

Nüchtern wie stets, berichtete derweil Bürgermeister Olaf Scholz, sein Parteifreund habe ihn schon vor jenem 29. November um die Entbindung vom Amt gebeten. Hätte die Flamme in den Hamburgern stärker gelodert, wäre Neumann wohl als eine Art Olympia-Senator an Bord geblieben. So reichte die Motivation für den besonders anspruchsvollen Posten des Innensenators nicht mehr aus. Der Rückzug erfolge rein aus persönlichen, keinesfalls aus politischen Gründen, betonte der amtsmüde Ex-Senator und sinnierte: „Man kann warten, bis man wie ein Hund vom Hof gejagt wird. Oder man kann selbst bestimmt eine Entscheidung treffen.“ Er sprach an derselben Stelle, an der Bürgermeister Ole von Beust 2010 sein Karriereaus mit den Worten „Alles hat seine Zeit“ erläuterte. Er habe nicht noch mit 67 Senator sein wollen, sagte nun auch Familienvater Neumann, der mit Aydan Özoguz verheiratet ist, Staatsministerin für Integration der Bundesregierung. „Es gibt ein Leben neben und nach der Politik.“

Die Fraktion hatte ihren Genossen zuvor mit donnerndem Applaus verabschiedet. Neumann stand der Bürgerschaftsfraktion vor der Machtübernahme bis 2011 als Oppositionsführer vor. In seine Amtszeit als Innensenator fallen unter anderem die schweren Auseinandersetzungen mit linken Gewalttätern um die Jahreswende 2013/214, die in der umstrittenen Ausweisung von Gefahrengebieten gipfelten. Viel Kritik erntete der Law-and-Order-Mann auch für seine harte Haltung gegenüber den Flüchtlingen der Lampedusa-Gruppe. In der Polizei genoss Berufssoldat Neumann dagegen hohe Anerkennung. Der zurückgetretene Senator könnte nun als Lehrbeauftragter an die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg zurückkehren.

Den Nachfolger im Amt des Innensenators hatte der Bürgermeister gleich mitgebracht und am Nachmittag zunächst in der Fraktion, dann im Landesvorstand präsentiert. In Person von Andy Grote, bisher Leiter des Bezirksamts Mitte, übernimmt ein erfahrener Kommunalpolitiker, aber ein Mann ohne Erfahrung in der Sicherheitspolitik das Innenressort.

Der 47-Jährige äußerte sich noch nicht zu inhaltlichen Schwerpunkten, betonte aber, er gehe das Amt mit „Respekt und großer Motivation“ an. Innere Sicherheit habe gerade derzeit eine zentrale Bedeutung für die freie und offene Gesellschaft. Grote: „Ich will meinen Beitrag leisten, dass sich die Hamburger weiterhin sicher fühlen können.“

Oppositionschef André Trepoll (CDU) sprach von einer „dramatischen Situation“ im Senat und verwies auf den Rückzug von Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) im Herbst. Er forderte Scholz zu einer großen Kabinettsumbildung auf. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) sei überfordert, auch Justizsenator Till Steffen (Grüne) gehöre abgelöst.

Zur Person

Vieles im Leben des designierten Innensenators Andy Grote dreht sich um St. Pauli. Nicht nur lebt der 47-Jährige seit 15 Jahren auf dem Kiez, er ist auch Fan und Mitglied des FC. Und: Grote verbuchte im Rotlichtviertel einen seiner größten politischen Erfolge. Im Streit um die Nachbebauung des Esso-Areals brachte der Sozialdemokrat als Bezirksamtsleiter einen Kompromiss zwischen Anwohnern und Investor zustande, den die Wenigsten für möglich gehalten hatten. Das Filetgrundstück in Reeperbahnnähe wird nun so bebaut, dass es Profitinteressen und Bügerwünsche vereint. Stadtentwicklung war auch das politische Spezialgebiet des gebürtigen Niedersachsen, der in Büsum aufwuchs. Der Jurist war 2008 in die Bürgerschaft eingezogen und 2012 an die Spitze des wichtigen Bezirksamtes Mitte gewechselt, das außer der gesamten Innenstadt auch Problemstadtteile wie Wilhelmsburg und Billstedt umfasst. Grote gehörte in dieser Funktion zu den Kritikern einer Elbe-Seilbahn, die schließlich im Bürgerentscheid scheiterte. Auf dem Kiez hört man viel Gutes über den Sozialdemokraten. Er gilt als verlässlich, fleißig, besonnen und bürgernah.

Der Standpunkt von Markus LorenzSein Rücktritt ist konsequent

Olympia war mehr als das große politische Projekt des Michael Neumann. Es war ein Stück persönliche Lebensvision für Hamburgs bisherigen Innen- und Sportsenator. Sein Rücktritt nach dem Scheitern der Bewerbung ist insofern konsequent. Die tiefe Frustration nach dem Bürger-Nein hatte der Berufssoldat und Politiker mit preußischer Pflichtauffassung zuletzt nicht mehr verbergen mögen. Die schon zuvor spürbare Amtsmüdigkeit in dem kräftezehrenden Job wurde übermächtig, Bürgermeister Olaf Scholz konnte den Pragmatiker nicht länger halten. Neumann, der kantige und doch sensible Vollprofi, füllte den vermutlich wichtigsten Senatorenposten so aus, wie Scholz es brauchte: klare Kante gegen Gesetzesbrüche jeder Art, bei organisierter Kriminalität, linker Gewalt und illegalen Aufenthalten wie bei der Lampedusa-Gruppe. Den Law-and-Order-Mann rechts zu überholen ist der Opposition in all der Zeit kein einziges Mal gelungen. Auch weil der „Klobürsten“-Senator bei Bedarf Gesetze bis an die Grenze dehnte, siehe Gefahrengebiete auf St. Pauli und zögerliche Aufklärung der Polizeispitzel-Affäre in der „Roten Flora“. Bei Erstaufnahme und Abschiebung von Flüchtlingen sah Neumann nicht immer gut aus – angesichts des bundesweiten Asylchaos taugte das freilich nicht wirklich zur Oppositionsmunition. Nachfolger Andy Grote tritt ein in jeder Hinsicht schweres Erbe an. Der volksnahe Bezirkspolitiker bringt keine Erfahrung im Bereich innere Sicherheit mit. Für den Bürgermeister ist das kein kleines Risiko. Ohnehin markiert der Montag das endgültige Ende der Wohlfühlzone für Scholz, der so lange so unangefochten regierte. Nun Rückschläge im Stakkato: Verlust der absoluten Mehrheit, Abgang des Senatsschwergewichts Detlef Scheele, Olympia-Debakel und nun der Rücktritt des nächsten Leistungsträgers. Scholz vom Glück verlassen? Es wird turbulenter werden im Rathaus.

 

Die Geschwister Hofmann kommen nach Kutenholz

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Die Veranstaltung wird unter dem Motto „Schlemmen und Show“ laufen. Das Fest beginnt mit der Kutenholzer Hochzeitssuppe, dann folgt das Schlemmerbuffet, und den Abschluss bilden – wie gewohnt – viele süße Dessert-Leckereien. Das Fest beginnt bereits vormittags um 11.30 Uhr.

Die beiden Künstlerinnen waren mit ihren wunderbaren Stimmen schon in unzähligen TV-Sendungen zu Gast. Und auch im Stadeum in Stade sind sie bereits mehrfach aufgetreten. „Erleben Sie die Multitalente, die jedes Jahr Tausende von Fans in ganz Europa begeistern, nun auch in Kutenholz“, betont Dieter Murck der sich selbst im Fernsehen einen Namen als XXL-Wirt gemacht hat.

Anita und Alexandra Hofmann verzaubern ihre Gäste seit über 25 Jahren als Livekünstler. „Auf hohem Niveau“, wie der Festhallenwirt herausstellt. Gesang, Tanz und Moderation werden in der temperamentvollen Show präsentiert. Geboten wird ein abwechslungsreiches Programm aus Musical, Klassik, Pop und Rock’n’Roll und noch einiges mehr. „Die Gäste erwartet ein Feuerwerk feinster Unterhaltungsmusik.“

Auch in Kutenholz werden sich die Stars publikumsnah geben. Gespannt darf man darauf sein, wie oft sie ihre Kleider bei den Auftritten wechseln. Denn zu den Markenzeichen der beiden Künstlerinnen zählt das einheitliche Outfit. Sicherlich ist in der Kutenholzer Festhalle auch eine Autogrammstunde drin.

Im Eintrittspreis von 49 Euro ist neben der unterhaltsamen Musik und Show auch das Büfett enthalten. „Der Vorverkauf ist schon gut angelaufen“, so Murck. Karten können unter 0 47 62 /29 80 oder festhalle.kutenholz@t-online.de oder in der Festhalle gekauft werden.

Trockner und Kerze lösen Feuer aus

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Die Eigentümer konnten das Feuer mit einem Feuerlöscher nicht löschen und alarmierten die Feuerwehr Buxtehude. Bis auf in der Nähe stehende Elektrogeräte und Rauchentwicklung wurde nichts beschädigt.

Am Sonntagvormittag geriet in Jork im Holunderstieg aus bisher ungeklärter Ursache ein zwei mal zwei Meter großer überdachter Holzstapel an der Gebäuderückseite eines Einfamilienhauses in Brand und wurde dadurch vernichtet. Ein Nachbar hatte das Feuer bemerkt. Durch das Eingreifen der Feuerwehren aus Jork und Ladekop konnte es schnell gelöscht werden, bevor es auf das Haus übergreifen konnte.

Das dritte Feuer am Wochenende entstand am Sonntagnachmittag in Himmelpforten im Kuckucksweg. Hier war in einem Zimmer eines Einfamilienhauses starke Rauchentwicklung bemerkt worden. Die 69-jährige Hausbesitzerin hatte offenbar vergessen, brennende Kerzen zu löschen bevor sie zu einem Spaziergang aufbrach; sie brannten runter und setzten Stühle und Teppich in Brand. Die Feuerwehr Himmelpforten rückte mit 25 Feuerwehrleuten an und löschte.

Kredite für viele Investitionen

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Fredenbecks Kämmerer Rüdiger von Riegen ist es auch in diesem Jahr wieder gelungen, für die Samtgemeinde einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen. Allerdings muss er dafür einen Kredit von zwei Millionen Euro einplanen. Denn große Investitionen stehen an. Zum Beispiel bei der Erweiterung des Kindergartenangebots und der Neugestaltung des Kutenholzer Feuerwehrhauses. Der Ergebnishaushalt ist auf 12,9 Millionen Euro festgesetzt. Im Finanzhaushalt sind an Einzahlungen in der laufenden Verwaltungstätigkeit 12,3 Millionen Euro veranschlagt und Auszahlungen wurden auf 11,9 Millionen Euro festgesetzt. Rund 2,5 Millionen Euro sollen in diesem Jahr in verschiedene Projekte investiert werden.Der Ergebnishaushalt ist ausgeglichen und enthält einen Überschuss von 5700 Euro. Das Haushaltsvolumen erhöht sich um zehn Prozent. „Bereits im vergangenen Jahr hatte es einen Anstieg von 285 000 Euro gegeben“, so Kämmerer von Riegen.

Dennoch muss der Kämmerer mit dem spitzen Bleistift rechnen und einen Blick auf das Sparschweinchen haben. „Denn grundsätzlich bewirkt ein Anstieg der Steuerkraft in der Samtgemeinde einen Einnahmerückgang bei den Schlüsselzuweisungen. Der Anstieg der Samtgemeindeumlage ergibt sich aus einer deutlichen Steigerung der Steuerkraft der Mitgliedsgemeinden. Einnahmezuwächse bei den Zuweisungen für laufende Zwecke sind hauptsächlich im Bedarf Kindergartenbetreuung zu erwarten, so von Riegen. Aufgrund des deutlichen Ausbaus der Betreuungseinrichtungen sowie der Betreuungsangebote ergeben sich Mehreinnahmen, die sich um 336 800 Euro belaufen werden.

Der größte Mehrbedarf an Geldern ist bei den Personalaufwendungen zu verzeichnen. Hier werden die Ausgaben von 5,1 Millionen Euro auf 5,9 Millionen Euro steigen. Hauptursache des Anstiegs der Personalkosten um 813 700 Euro sei, so der Kämmerer, der konsequente Ausbau von Kindertagesstätten.

Der Ausbau des Kindergartens in Deinste hat begonnen und soll in wenigen Monaten abgeschlossen sein. Eine Sanierung und Erweiterung des Kindergartens in Kutenholz steht noch an. Ebenso die Erweiterung des Kindergartens bei der Fredenbecker Geestlandschule und in Aspe. Geplant ist in Fredenbeck auch ein neuer Kindergarten. Hier haben sich die Ratsmitglieder aber noch nicht entschieden, wo dieser entstehen soll, wenngleich der Trend zur Anbindung an den neuen Mehr-Generationen-Wohnpark zwischen Fredenbeck und Deinste tendiert. Auch ein Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Hofes der Familie Holst an der Hauptstraße wurde in der Vergangenheit diskutiert. Nicht vom Tisch ist ein Waldkindergarten.

Die Fachausschüsse der Samtgemeinde werden sich nun mit den Haushaltszahlen befassen und sie endgültig festlegen.

Führungswechsel am Gymnasium Neu Wulmstorf

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Früher war der „Direx“, der Rektor eines Gymnasiums, oftmals eine respekteinflößende und eher unnahbare Person, deren Autorität auch auf Angst beruhte. Ging er in den Ruhestand, weinte ihm kaum ein Schüler eine Träne nach. Bei Peter Lindemann ist das anders: Der Oberstudiendirektor nimmt den schulischen Alltag bei aller Ernsthaftigkeit gern mit Humor und begegnet den knapp tausend Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Neu Wulmstorf freundlich und zugewandt. Sie sprechen ihn unbefangen an und wissen, dass er sie und ihre Probleme ernst nimmt. Für seine natürliche Autorität wird Lindemann von Kollegen, Eltern und Schülerschaft gleichermaßen geschätzt. Und deshalb ist davon auszugehen, dass der beliebte Schulleiter, der zum Monatsende in den Ruhestand geht, vermisst werden wird.

„Schule hat nun mal einen Zwangscharakter“, sagt Lindemann. „Die Schüler werden ständig bewertet. Wir wollten ihnen den Schulbesuch leichter machen. Sie sollen ohne Angst lernen dürfen.“ Das Klima am Gymnasium Neu Wulmstorf sei eher liberal: „Aber ohne Kuschelpädagogik.“

Spricht Lindemann von „wir“, meint er das Kollegium des Gymnasiums und vor allem seinen Stellvertreter Peter Waldbüßer. Mit dem teilt er nicht nur den Vornamen, die Leidenschaft für die Pädagogik und für die Musik, sondern auch eine langjährige Freundschaft. Die beiden verlassen zudem gleichzeitig das Gymnasium. Die eingespielte Neu Wulmstorfer „Doppelspitze“, das „Doppel-Peter-Dream-Team“ wechselt zeitgleich in den Ruhestand.

Rückblende: Als Lindemann 1994 als Schulleiter ans Gymnasium Neu Wulmstorf kam, fand er eine kleine, überschaubare Schule mit knapp 500 Schülern und 40 Lehrkräften vor. Das Gebäude präsentierte sich im 70er-Jahre-Look - innen immer noch in „schicken“ Braun und Orange-Tönen gehalten. Ein Brief an die Bezirksregierung Lüneburg war etwa eine Woche unterwegs, Schulmaterialien wurden vom Lehrer eigenhändig auf Matrize getippt und dann „abgezogen“.

Nicht nur optisch und technisch hat sich die Schule in den folgenden Jahrzehnten komplett verändert. Während der Amtszeit von Peter Lindemann wurde der Neubau des Schulgebäudes geplant und der Umzug 2007 vollzogen. Zudem gab es immer wieder Reformen: Abschaffung der Orientierungsstufe, reformierte Oberstufe, Abitur nach acht Jahren (G8) und die Rolle rückwärts zum Abitur nach neun Jahren (G9) sind nur einige Beispiele. „Die Umsetzung der Reformen kostet die Schulen viel Zeit und Energie, die bei der inneren Qualitätsverbesserung fehlt“, meint Lindemann. „In meinen 40 Jahren Lehrer-Dasein habe ich zehn Kultusminister erlebt.“ Lindemanns Fazit: „Schule funktioniert am besten, wenn am wenigsten an ihr herumgedoktert wird.“

Trotz aller Reformen und der stetig angewachsenen Arbeitsbelastung für die Schulleitung haben Lindemann und Waldbüßer ihren Job gern gemacht und übergeben eine gut aufgestellte Schule an ihre Nachfolger. „Die Lehrerversorgung ist gut und aufgrund der attraktiven Lage in Hamburg-Nähe haben wir auch keine Schwierigkeiten, gute Lehrkräfte für uns zu gewinnen“, sagt Lindemann. Auch das Schulklima sei hervorragend: „Ich hatte mir vorgenommen, ein Klima zu schaffen, das den Kolleginnen und Kollegen Kraft gibt für ihren schwierigen Beruf und eine gute Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern und Schülern ermöglicht.“

Das haben Lindemann und Waldbüßer geschafft. Der eine als „Frontmann“ mit seiner humorvollen und auf Harmonie bedachten Art. Und Waldbüßer gern etwas mehr aus dem Hintergrund, mit großer Effektivität und Kollegialität. Beide freuen sich darauf, im Ruhestand mehr Zeit für das gemeinsame Musizieren zu haben - mit einer ähnlichen Rollenverteilung wie im zu Ende gehenden Arbeitsleben: Lindemann als Gitarrist und Sänger vorneweg, Waldbüßer mit dem Bass als ruhiger und gelassener Taktgeber.

Wird die „Doppel-Peter-Doppelspitze“ gefragt, ob sie denn noch einmal Lehrer werden würden und was sie denn an ihrem Beruf so lieben, ist die Antwort eindeutig: „Es ist ein toller Beruf, bei dem Kommunikation und die Beziehungen zu Menschen wichtig sind. Das wird uns fehlen. Wir sind froh und glücklich, dass wir diesen Beruf ausüben durften.“ Auch in Zukunft bleibe das Gymnasium als Schulform wichtig: „Bei aller Durchlässigkeit glaube ich nicht, dass es Sinn macht, Schüler jeglicher Intelligenz und Begabung in einer Schulform zu unterrichten“, sagt Lindemann. „Das hat die Erfahrung mit der Orientierungsstufe mir gezeigt.“

Nachfolger von Peter Lindemann wird Jörg Berthold, bisher Stellvertretender Schulleiter am Heisenberg-Gymnasium in Harburg. Neue Stellvertreterin in Neu Wulmstorf wird die bisherige Koordinatorin für die Eingangsstufe, Inga Brömel-Schäfer.

Das Ringen um Chancengleichheit in der Region

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Vor dem nächsten Spitzengespräch in dieser Woche gab es jedoch einen klaren Appell aus der Oste-Region: Der Hemmoorer Samtgemeinderat drängt auf eine „Vollmitgliedschaft“ im HVV, um nicht weiter gegenüber den Nachbarkommunen im Kreis Stade im Nachteil zu sein. Davon würden auch die Nordkehdinger profitieren, die zum Großteil über Hemmoor per Bahn pendeln.

„Erst fahren die Bürger nach Himmelpforten mit dem Wagen, um am Bahnhof zu parken und in die Bahn zu steigen. Und irgendwann sieht man dann die Möbelwagen anrollen“ so lautet in Hemmoorer und Hechthausener Politikerkreisen die Beschreibung des Ist-Zustandes. In der Tat stehen auf dem Bahnhofsparkplatz in Himmelpforten zahlreiche Autos mit CUX-Kennzeichen, denn gerade für viele Berufspendler in Richtung Hamburg lohnt sich der Weg über die Oste nach Himmelpforten, das in das HVV-Tarifgebiet eingebunden ist.

Seit Jahren drängt die Politik in Hemmoor und Hechthausen auf Chancengleichheit gegenüber den Nachbarn im Landkreis Stade und damit auf die Aufnahme in den HVV. Dreh- und Angelpunkt sind die Finanzen: Nach Angaben von Matthias Wiarda (Leiter des Bereiches „Tarif und Vertrieb“ beim HVV) sperrt sich der Verkehrsverbund nicht gegen eine Ausweitung. Doch klar ist: Ein Zuschussgeschäft wird es für den HVV nicht geben. Die sogenannten „Durchtarifierungsverluste“ müsste die öffentliche Hand übernehmen also Land, Kreise oder Kommunen.

Sollte der HVV-Tarif im gesamten Landkreis Cuxhaven eingeführt werden, steht die Summe von jährlich 2,5 Millionen Euro im Raum. Daher war im Regionalausschuss des Cuxhavener Kreistages im Dezember von einer Alternative die Rede, eventuell nur ein „Zeitkartenmodell“ (Wochen- oder Monatskarte) ins Visier zu nehmen. Das würde rund 750 000 Euro als Zuschuss bedeuten. Dies wurde auf der Sitzung als „Mindestziel“ genannt.

Aus Sicht des Hemmoorer Samtgemeinderates kommt für Hechthausen und Hemmoor aber nur eine Vollmitgliedschaft infrage. Es müssten auch Einzelkarten zu HVV-Konditionen einbezogen werden und nicht nur die Zeitkarten. Der Landkreis Cuxhaven wird gebeten, die Samtgemeinde bei dieser Forderung zu unterstützen. Konkreter Anlass: Am heutigen Dienstag, 19. Januar, findet erneut ein Gespräch zwischen dem Land und den Landkreisen statt, bei dem eine Vorentscheidung fallen könnte.

Wie wichtig das Thema nicht nur für die Pendler und Bahnreisenden ist, sondern auch für die Zukunft der Gemeinden in der Oste-Region, verdeutlichte SPD-Fraktionschef Uwe Dubbert: „Die Baugrundstücke in Himmelpforten kosten dreimal so viel wie bei uns. Aber die sind schnell verkauft. Bei uns sieht es anders aus und das hat auch etwas mit dem HVV-Tarif zu tun.“

Eine endgültige Entscheidung wird auf Kreisebene im Sommer fallen. Vor 2018 ist mit einer möglichen Einführung des HVV-Tarifes ohnehin nicht zu rechnen.


Drei Autos aufgebrochen

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Im Grünen Weg erbeuteten die unbekannten Täter aus einem Skoda Octavia 4 Euro. In einem Skoda Fabia am Milchberg fanden sie offenbar nichts Wertvolles. „In den Niederhöfen“ durchwühlten sie einen BMW-Kombi, wobei sie auch nur einen „Schutzengel“ erbeuteten. Hinweise an die Polizei Horneburg unter 0 41 63 / 82 64 90.

Lektion in Weltoffenheit und Toleranz

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Die Staderin Katja Drechsler ist Islamwissenschaftlerin. 2003 hat sie in Damaskus Arabisch studiert, dort Freunde gefunden und immer wieder einige Zeit verbracht. Die Flüchtlinge in der Stadt Stade liegen ihr am Herzen – nicht nur als Übersetzerin. „Ich möchte auch etwas zurückgeben, was ich einmal selbst in Syrien erlebte: Offenheit, Toleranz und Gastfreundschaft“, sagt Katja Drechsler. Weshalb, erklärt die Staderin in diesem Beitrag.Ich stehe auf einer Kreuzung, mitten in Damaskus, im Jahre 2003. Ich muss meinen Aufenthaltsstatus in Syrien regeln. Ich spreche außer einigen im Alltag unnützen Schulbuchsätzen kaum Arabisch. Ich bin allein und weiß den Weg nicht. Wie ich da so stehe, mit meiner Straßenkarte, bildet sich innerhalb kürzester Zeit eine Traube von ungefähr einem Dutzend Menschen mit freundlichen Gesichtern und lachenden Augen um mich herum: „Können wir dir helfen?“ Einer von ihnen spricht Englisch, Gott sei Dank, er versteht mich. Fedaa zeigt mir nicht nur den Weg – er begleitet mich auf das Amt und regelt alles Erforderliche. Als ich mit Aufenthaltsgenehmigung wieder mit Fedaa vor dem Gebäude stehe, bin ich grenzenlos erleichtert. Er fragt: „Möchtest du sehen, wo ich arbeite?“

So fing unsere Freundschaft an, damals, vor über zehn Jahren. Wo Fedaa, seine Frau und ihre beiden kleinen Töchter heute stecken, weiß ich nicht. Sie lebten damals im heute fast völlig zerstörten Viertel Yarmuk, entstanden aus einem Flüchtlingscamp für Palästinenser. Syrien hat selbst eine lange Geschichte der Aufnahme von Flüchtlingen: Griechen, Armenier, Libanesen, Iraker, Palästinenser.

Heute lebt A., die mir inzwischen zur Freundin geworden ist, mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Stade. Sie kommen aus eben diesem Viertel Yarmuk. Ebenso wie weitere Freunde von mir, darunter ein Teil meiner ehemaligen Gastfamilie, leben A.’s Verwandte immer noch unter schwierigsten Bedingungen. Heizöl gibt es nicht. Der Strom kommt zwei Stunden am Tag. Und manchmal fallen die Bomben und Granaten auf ihr Viertel. Sie wollen fliehen, aber haben kein Geld. Dafür große Angst, vor allem um die Kinder. Ich weiß. Eigene Erfahrungen kann man schwer anderen vermitteln. Und doch habe ich den Eindruck, ich muss meine ganz eigenen persönlichen Erfahrungen teilen. Die leise Hoffnung besteht, dass dadurch doch für den einen oder anderen nachvollziehbar wird, dass „die Flüchtlinge“ keine homogene Gruppe von Menschen sind, denen man per se alles Schlechte zuschreiben kann.

Als ich gerade mal zwei Tage bei meiner Gastfamilie in Damaskus wohnte, die ich vorher nicht gekannt hatte, fand die Hochzeit meines Gastbruders Shadi statt. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass ich mitkam. Auch, wenn ich anders war, nicht mit ihnen kommunizieren konnte. Diese Selbstverständlichkeit setzte sich allumfassend fort: Zunächst hatte ich ja nur ein Zimmer gemietet. Die Gastfamilie bekam ich gratis dazu. Noch heute sagt meine Gastmama, die inzwischen in Kanada lebt: „Du bist meine Tochter.“ Mama wartete zum Beispiel mit dem Mittagessen auf mich, wenn ich von der Uni kam. Wenn sie den Eindruck hatten, dass ich gar zu traurig in mein Zimmer verschwunden war und dort zu lange allein blieb, riefen sie nach mir: „Katja, willst du nicht mit uns Tee trinken?“ Sie linderten mein Heimweh, das ich hatte. In Zukunft sollte ich Heimweh nach ihnen haben, nach Damaskus, nach Syrien. Das kaum mehr zu lindern ist, jetzt da alles zerstört ist. Wenn ich schon solches Heimweh habe – wie ergeht es dann erst ihnen, die ihre Heimat unfreiwillig verlassen mussten? Meinen Freunden, die noch in Syrien sind, kann ich nur bedingt helfen. Aber ich kann etwas für die Menschen tun, die nun hier in meiner Stadt landen.

Ich musste kreativ werden, um Möglichkeiten zu entdecken, meiner Gastfamilie etwas zurückzugeben, denn auch wenn ich mich auf den Kopf stellte: mehr Geld nahmen sie nicht von mir an. Manchmal kochte ich etwas, genauso wie die neuen Freunde in meinem Freundeskreis heute auch. Und das, obwohl sie nicht bei mir wohnen und nicht das Rundumwohlfühlpaket bekommen, das ich damals hatte. Ebenso wie ich damals, wollen auch meine neuen Freunde hier nicht einfach alles geschenkt kriegen. Denn das fühlt sich nicht gut an; es beeinträchtigt die eigene Würde.

Wenn Sie mich fragen, was ich, außer Arabisch in Syrien gelernt habe, dann sage ich: miteinander leben. Den Menschen erst einmal offen und interessiert begegnen, sie so bedingungslos annehmen, wie ich damals aufgenommen wurde. Nicht urteilen, bevor ich sie kenne. Bewähren oder beweisen kann man sich danach. Ich denke, das nennt man gute Gastfreundschaft. Dies ist in meinen Augen umso verwunderlicher als Syrien zwar immer ein Land vielfältiger Religionen und Ethnien war, jedoch unter einem autoritären Regime und dessen Geheimdiensten stand. Dass sie sich trotzdem diese Offenheit und Freundlichkeit bewahren konnten, und nicht einem pauschalen Misstrauen anderen Menschen gegenüber anheimfielen, grenzt für mich an ein Wunder. Diese Haltung und Liebenswürdigkeit finde ich selbst jetzt bei den Menschen aus Syrien, wenn ich, zusammen mit vielen anderen ehrenamtlichen Helfern dem Landkreis beim Empfang der Flüchtlinge Hilfestellung leiste.

Zwei Flügel und zwei Pianisten

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„David & Götz – Die Showpianisten“ bieten dem Publikum Klassik und große Hits von Mozart bis Metallica, gesungen im Duett an zwei Flügeln. Zur Show am Sonnabend, 30. Januar, ab 20 Uhr in der Barclaycard Arena verlost das TAGEBLATT zehn mal zwei Karten, die auch ein „Meet and greet“ und einen kleinen Empfang beinhalten. Wer dabei sein möchte, schickt bis Donnerstag, 21. Januar, eine Mail mit dem Kennwort „Showpianisten“ und seiner Adresse an gewinn7@tageblatt.de oder eine Postkarte an das TAGEBLATT, Glückstädter Straße 10, 21682 Stade. Die Gewinner werden benachrichtigt, die Karten sind an der Kasse hinterlegt.

Einbrecher schlagen Fenster ein

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In derselben Straße kamen Einbrecher Freitagnacht durch die eingeschlagene Terrassentür an der Rückseite in ein Reihenmittelhaus. In der Hastedtstraße in Buxtehude gelangten Einbrecher Freitagnacht durch ein eingeschlagenes Kellerfenster in ein Reihenendhaus. Im Hasenkamp in Buxtehude wurden am Sonnabend ebenfalls zwei Häuser von Einbrechern heimgesucht; sie hebelten ein Kellerfenster oder die Terrassentür auf. Hinweise: 0 41 61/ 64 71 15.

Polizei warnt vor neuer Masche von Einschleichdieben

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Die Polizei geht davon aus, dass dies als Vorbereitung für Einschleichdiebe zu werten ist, die so in Häuser und Wohnungen gelangen wollen, um dort im unbeobachteten Moment Bargeld und Wertsachen zu entwenden. Weder Feuerwehrleute noch andere Beauftragte kämen ins Haus, um die seit 1. Januar geltende Rauchmelderpflicht zu überprüfen, betont die Polizei in einer Mitteilung und rät dringend davon ab, auf derartige Meldungen einzugehen und fremde Personen ins Haus zu lassen, sondern im Zweifelsfall die Polizei auch über Notruf 110 zu informieren, damit sie die Personen überprüfen kann. Außerdem sollten Nachbarn und ältere Mitbürger vor dieser neuen Masche der Einschleichdiebe gewarnt werden, so die Polizei.

Ein ganz großer Buxtehuder

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Ein Buxtehuder wird Hamburger Bürgermeister und verfasst ein juristisches Meisterwerk – diese Geschichte wäre heute mehr als nur eine große Schlagzeile wert. Auch im 15. Jahrhundert, als Dr. Hermann Langenbeck als junger Mann von Buxtehude nach Italien ging, dort seinen Doktor machte und später mit 29 Jahren jüngster Bürgermeister der Hansestadt Hamburg wurde, war das eine Sensation. Heute ist Langenbeck in seiner Geburtsstadt zwar kaum bekannt, aber nicht ganz vergessen: Der Heimatforscher Mete Canitez erinnert an den großen Buxtehuder.Der aus der Türkei stammende Architekt Mete Canitez ist seit 44 Jahren Wahl-Buxtehuder und beschäftigt sich schon lange mit Regionalgeschichte. Dabei ist er auch auf den bemerkenswerten, aber wenig bekannten Buxtehuder Hermann Langenbeck gestoßen. „Er hatte viele starke Begabungen und war ein wirklicher Renaissance-Mensch“, schwärmt Canitez.

Seine umfassende Bildung verdankte Hermann Langenbeck einer soliden Grundlage: Er war einer der ersten Halepaghen-Schüler. Langenbeck war das jüngste von fünf Kindern einer angesehenen Buxtehuder Familie. Seine Mutter verstarb aber schon kurz nach seiner Geburt. Mit 12 Jahren wurde er Vollwaise und von seinem bis heute prominenten Onkel und Vormund erzogen: Magister Gerhard Halepaghen.

Nach dem Besuch der Lateinschule in Buxtehude studierte der junge Hermann Langenbeck in Hamburg, Rostock, Greifswald und schließlich in Rom. Dort gerieten er und seine Studentenfreunde in den Bann der italienischen Frührenaissance: Sie bestaunten Künstler wie Bellini oder Botticelli bei der Arbeit, lasen klassische Werke von Aristoteles bis Cicero und hatten Kontakt zu den italienischen Frühhumanisten. Langenbeck lernte die Weite der Welt und der Ideen kennen und erwarb an der päpstlichen Universität Perugia schließlich den juristischen Doktortitel. Im heiteren Renaissance-Italien scheint sich der junge Buxtehuder bewegt zu haben wie ein Fisch im Wasser. Dennoch ging er 1478, im Alter von 26 Jahren, Hals über Kopf zurück in seine norddeutsche Heimat. Zum einen, weil ein Ausbruch der Pest seine Abreise beschleunigte, zum anderen, weil die Stadt Hamburg ihm ein Angebot gemacht hatte, das er einfach nicht ablehnen konnte: Er wurde gebeten, sich als Ratsherr zur Wahl zu stellen.

Am 22. Februar, dem Petritag 1479, wurde der Buxtehuder jüngster Ratsherr von Hamburg. Er trat sein Amt in schwierigen Zeiten an: Die Bedeutung der Hanse schwand bereits, aber Langenbeck nutzte das als Chance, sich zu bewähren. Mit Erfolg, denn im Alter von 29 Jahren wurde er dann zum bis dato jüngsten Bürgermeister von Hamburg gewählt. „Er war ein ungemein geschickter, hartnäckiger Politiker, ein gewandter Unterhändler, der seine Stadt in gefahrvollen, zeitweise fast verzweifelten Zeitläufen über manche Klippe hinweggesteuert hat.“ So beschreibt ihn der Historiker Professor Heinrich Reincke, der sich 1947 anlässlich seines 430. Todesjahrs mit Langenbeck beschäftigt und in Buxtehude und Hamburg über ihn Vorträge gehalten hat. Er nannte ihn „einen der größten hansischen Staatsmänner“.

Wie Recht er damit hat, kann Mete Canitez nur unterstreichen: „Die Langenbeck-Forscherin, Richterin und frühere Staatssekretärin Karin Wiedemann nennt ihn sogar den Vater der Hamburgischen Rechtswissenschaft.“ Denn Langenbeck war nicht nur ein geschickter Diplomat und weitsichtiger Wirtschaftspolitiker, sondern auch versierter Jurist: Er kodifizierte das Hamburger Stadtrecht. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen nur ungeordnete Sammlungen von Privilegien, Urkunden und Verträgen vor, was oft zu Widersprüchen und Rechtsstreitigkeiten führte. Canitez: „Seit 1270 wurden diese Schriften gesammelt, sie lagen aber überall herum, in Gerichtskammern, Bibliotheken, Archivkellern.“ Langenbeck habe die widersprüchlichen Gesetze aneinander angepasst, neu erlassene den alten hinzugefügt und alles sorgfältig, klar und fachgerecht kommentiert.

1497 erschien das Hamburgische Stadtrecht, das seinen Ruf als Schöpfer der hansischen Rechtswissenschaft begründete. Der Kommentar wird Langenbeck’sche Glosse genannt und ist nicht nur inhaltlich, sondern auch ästhetisch bemerkenswert: Langenbeck beauftragte den Meistermaler Wilm Dedeke damit, die 15 Themenbereiche mit Miniaturen zu illuminieren. „Herrlich gezeichnet und fabelhaft gemalt“, sagt Mete Canitez.

Meister Dedeke war es auch, den Langenbeck damit beauftragte, einen von ihm gestifteten Altar zu gestalten: den Passionsaltar von St. Petri. Die meisten Buxtehuder dürften den Altar schon einmal gesehen haben – vielleicht aber ohne zu erkennen, wer auf den Flügelaußenseiten zu sehen ist: Hermann Langenbeck und sein Onkel Gerhard Halepaghen.

Dabei hatte ihn gerade dieser Onkel zu Beginn seiner Laufbahn ziemlich in Verlegenheit gebracht. Langenbeck ließ Halepaghen damals mit Ratsdelegierten das Kloster Harvestehude an der Alster inspizieren, wo wohlhabende Bürger ihre Töchter unterbrachten. Diese scherten sich nicht um das Armutsgelübde und andere fromme Pflichten, was der strenge Halepaghen und seine Inspekteure bemängelten. Ihre Reformvorschläge lösten einen Aufstand aus, der darin gipfelte, dass eine Hamburgerin vor den geistlichen Herren ihr Hinterteil entblößte. Die Inspektoren räumten das Feld und versprachen, von Reformen, ohne Zustimmung des Rates abzusehen.

Noch viel mehr Interessantes gäbe es über Dr. Hermann Langenbeck zu berichten, sagt Mete Canitez. Er hofft, dass die Stadt Buxtehude den 500. Todestag Hermann Langenbecks am 1. Mai 2017 nutzt, um den großen Sohn der Stadt und seine Verdienste gebührend zu würdigen.

Eine fast schon filmreife Geschichte

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Seine Aussage über die Gründe für den Betrug hätte kaum ein Drehbuchautor besser schreiben können.

In Handschellen, aber entspannt und in Begleitung zweier Vollzugsbeamter kam der Angeklagte in den Gerichtssaal. Seit 2014 befindet er sich bereits in Haft. Zu den Vorgängen befragt, gab der 46-Jährige, der im grauen Jogginganzug auf der Anklagebank saß, den Betrug ohne Umschweife zu. Den größten Raum seiner Aussage nahm die ausführliche Schilderung der Umstände ein, die ihn zu seiner Tat getrieben hätten.

„Meine Frau wurde entführt“, erzählte er zunächst fast beiläufig. Nach drei Tagen sei sie wieder freigelassen worden. Dann hätten ihn die Entführer zu dem Betrug gedrängt, mit dem er seine Schulden begleichen sollte. Er habe einige „seiner Leute“ mit einer Aussage vor Gericht verraten und sei deshalb in deren Visier geraten. „Auf mich ist ein Kopfgeld ausgesetzt“, schilderte der Angeklagte. Einmal in Fahrt, legte er nach: „Die haben auf mich geschossen.“ Aus einem Krankenhaus musste er verlegt werden. „Das Personal war nicht mehr sicher.“ Als sei das noch nicht genug, brachte der Angeklagte die Rockergruppe Hells Angels in seine Aussage mit ein. Ein hochrangiges Mitglied der Rocker sei in seinen Fall involviert gewesen. Die Angst um seine Frau und die sechs gemeinsamen Kinder brachte er mehrfach zum Ausdruck und gab an, wegen des Drucks zu Drogen und Alkohol gegriffen zu haben – inklusive versuchtem Selbstmord. Während er seine Aussage tätigte, verzog der Angeklagte keine Miene.

Zur Tat: Der 46-Jährige soll im November 2014 bei einem Dreiecksgeschäft mit 100 000 Euro geflohen sein. Bei einem Kutenholzer Händler hatte der Angeklagte zwei Baufahrzeuge für 200 000 Euro gekauft. Wie in der Branche üblich, so sagten alle drei beteiligten Parteien gestern vor Gericht aus, verkaufte der Angeklagte beide Fahrzeuge umgehend weiter an einen Käufer aus Marienmünster in Nordrhein-Westfalen (NRW). Die Bezahlung an den Verkäufer aus Kutenholz sollte erfolgen, nachdem der Angeklagte das Geld von seinem eigenen Käufer erhalten hatte. Dieser wollte die Geräte vor Ort auf dem Gelände des Kutenholzers abholen und bar bezahlen. Der Käufer bezahlte, lud die Fahrzeuge auf seine Sattelzüge und wartete auf das Okay des 65-jährigen Kutenholzers.

Der Angeklagte hatte seinem Kunden aus NRW die Maschinen für 100 000 Euro verkauft. Mit dem Kutenholzer Händler wiederum war der Angeklagte nach Fredenbeck zur Bank gefahren, wo er die vereinbarten 200 000 Euro zahlen sollte, was er jedoch zu keiner Zeit vorhatte. Der Angeklagte stieg aus, ging in Richtung Bank und verschwand dann. Mit einem Helfer, der hinter dem Gebäude wartete, konnte der 46-Jährige mit den 100 000 Euro fliehen. Der im Auto wartende Kutenholzer ließ darauf sofort den Abtransport der Baumaschinen stoppen und der Käufer aus Marienmünster musste die Heimreise ohne Fahrzeuge und sein Geld antreten.

Die Beute habe er nur zur Hälfte an seine Erpresser gegeben und den Rest nutzen wollen, um in die Türkei zu fliehen, sagte der Angeklagte. Unter dem Vorwand, noch mehr Geld zu erwirtschaften, habe er sich nach Berlin begeben. Beim Versuch, sich dort einen gefälschten Ausweis ausstellen zu lassen, wurde er von der Polizei gefasst.

Heute wird der Prozess fortgesetzt. Im Zeugenstand: Ein Staatsanwalt, der Licht in die dubiosen Beweggründe bringen soll. Außerdem, wird sich ein Sachverständiger zum Drogenkonsum des Angeklagten äußern.


Fünfjährige sexuell missbraucht

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Laut Anklage soll der Beschuldigte das Kind in den Abendstunden des 7. August auf einem Spielplatz angesprochen und zu einer Wiese mitgenommen haben. Dort habe er die Fünfjährige geschlagen, entkleidet und missbraucht (auf Details wird verzichtet). Erst nachdem ein Anwohner den Mann angeschrien hatte, habe der Angeklagte von dem Mädchen abgelassen. Außerdem seien auf dem Handy des Beschuldigten kinderpornografische Bilder sichergestellt worden.

Kurz nach der Tat hatte der Mann, der selbst Vater von drei Kindern ist, bei der Befragung durch die Polizei und vor dem Haftrichter die Tat eingeräumt. Jetzt bestreitet er die Vorwürfe. „Das kann nicht sein, dass ich das war“, sagte er am ersten Verhandlungstag. „Kinder sind etwas Heiliges.“ Auch kann er nicht erklären, wie die kinderpornografischen Bilder auf das erst vier Wochen alte Handy gelangt sind.

Seine Erinnerung an den Tag ist äußerst lückenhaft. Nach der Arbeit sei der Zimmermann zu einem Richtfest gegangen. Dort habe er Bier, Schnaps und „irgendeinen Fusel“ getrunken. Dann habe ihn seine Frau abgeholt, was er aber nur wisse, weil er es in den Akten gelesen habe. Von zu Hause habe er sich später wieder von einer Bekannten abholen lassen und letztlich sei er in seiner Stammkneipe gelandet, wo er wiederum Bier getrunken habe. An eine Schlägerei beim Richtfest könne er sich auch nicht erinnern, aber er habe ja hinterher Blessuren gehabt.

Als er von der Kneipe an dem Abend zu Fuß nach Hause aufbrach, sei er einem Bekannten mit Hund begegnet. Da seien eben zwei Kinder hinzugekommen, um den Hund zu streicheln. Als der Angeklagte seinen Weg fortsetzte, sei das Mädchen hinterhergekommen. Aber genau erinnere er das nicht. An der Hauptstraße wollte das Kind auf die Straße laufen. Da habe er ihm gesagt, es müsse die Straße bei der Ampel überqueren. Das Mädchen habe ihn an der Hand gefasst und sei mit ihm gegangen. An mehr könne er sich nicht erinnern. Irgendwann sei er zu Hause gewesen. Gegen 23 Uhr klingelte die Polizei und nahm ihn fest.

„Es ist auffällig, dass Sie sich an das Richtfest und an ihre Stammkneipe erinnern, aber an die anderen Vorgänge nicht“, gab der Vorsitzende Richter Rolf Armbrecht zu Bedenken. Wieso er denn bei der Polizei zu den Tatvorwürfen habe Angaben machen können und jetzt nicht mehr? Die Polizei habe ihm die Vorwürfe vorgehalten und er habe sie wiederholt, in der Annahme, dass er dann von einer Untersuchungshaft verschont bleibe. Schließlich hatte er gerade für sich und seine Familie ein Haus gekauft. In Haft hätte er das nicht halten können.

Sicher solle er nichts zugeben, woran er sich nicht erinnern könne, so der Richter. Aber: „Der Tatverdacht stellt sich als dringend da. Es gibt Momente, die auf Sie als Täter hinweisen“, erklärte Armbrecht dem Angeklagten. Für den nächsten Verhandlungstag am Mittwoch, 20. Januar, gab er ihm mit auf den Weg: Wenn der Angeklagte noch etwas zu sagen habe, sollte er es über seinen Verteidiger mitteilen.

Fußgängerin in Buxtehude-Altkloster schwer verletzt

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Eine Buxtehuderin (57) ist am Montag kurz nach 17 Uhr an der Stader Straße von einem Seat erfasst und schwer verletzt worden. Der Fahrer hatte die Frau nach eigener Aussage übersehen, als diese gerade die Ernst- August-Straße in Buxtehude-Altkloster überquerte. Der Buxtehuder selbst wollte von der Seitenstraße auf die Stader Straße abbiegen. Der 36-Jährige hatte allerdings laut Polizei seine Frontscheibe nicht komplett vom Eis befreit, sondern lediglich einen tellergroßen Sehschlitz hineingekratzt. Die Frau rutschte nach der Kollision von der Motorhaube auf die Straße und wurde letztlich unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Der Fahrer stoppte seinen Pkw erst einige Meter weiter. Die 57-Jährige erlitt schwere Beinverletzungen. Mit einem Lufthebekissen musste die Ortswehr Buxtehude sie befreien, 30 Feuerwehrleute aus beiden Zügen waren im Einsatz; Notarzt und Notfallsanitäter der DRK-Wache versorgten die Verletzte. Damit die Frau nicht auskühlte, setzte die Feuerwehr auch Scheinwerfer ein. Nach der Erstversorgung kam sie ins Elbe Klinikum. Foto Vasel

Der Run auf den Aktien-Vortrag

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Folker Hellmeyer referierte im vollen Stadeum und Gastgeber Ralf Achim Rotsch war sich sicher, dass der größte Teil der Gäste auch Aktienanleger ist. Insgesamt waren sich die beiden Experten einig, dass die Weltwirtschaft eher positiv zu bewerten sei – Europa sogar noch besser.Die Sparkasse Stade-Altes Land hatte in der vergangenen Woche ins Fährhaus Kirschenland geladen und im vollen Saal 400 Zuhörer begrüßt, am Montagabend kamen auf Einladung der Kreissparkasse 1000 Gäste ins Stadeum, um sich über Geldanlage und die Entwicklung auf dem Geldmarkt zu informieren – offensichtlich ein populäres Thema in wirtschaftlich bewegten Zeiten.

Und die werde es auch in diesem Jahr geben, prophezeite Hellmeyer, der aber das Glas aus deutscher Sicht mehr als halb voll bezeichnen möchte. Seine Prognose: „2016 wird ein spannendes und volatiles (unbeständiges) Jahr.“

Die Krisenschwerpunkte 2016 sind aus Sicht des Analysten ökonomisch die Probleme in der Eurozone und die Entwicklung in den USA, China und Japan. Politisch sieht Hellmeyer die Unsicherheiten durch die sich im Umbruch befindlichen Machtachsen im Nahen Osten, in China und in der Ukraine. Unter dem Strich allerdings prophezeit Hellmeyer: „Im größten Teil der Weltwirtschaft kommen die Chancen und weniger die Risiken zum Zuge.“

Insbesondere für die Eurozone sieht der Analyst eher rosige Zeiten. „Das große Risiko eines strukturellen Haushaltsdefizits hat die Eurozone hinter sich.“ Von den großen Volkswirtschaften liege lediglich Frankreich noch im roten Bereich, doch auch bei den Franzosen sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Reformen greifen. „Wir sind das Powerhaus der Welt mit Hidden Champions, den unbekannten Weltmarktführern“, sagt Hellmeyer. (Mit 1307 Unternehmen liegt Deutschland bei den Hidden Champions weit an der Spitze vor 366 in den USA und 68 in China).

Auch beim Blick auf die Indikatoren der Konjunktur sah Hellmeyer durchweg gute Bilanzen in der Eurozone – von der Handelsbilanz bis zum Arbeitsmarkt. Im Gegensatz dazu bewertet er die Situation in den USA „kritischer als vor der Lehmann-Pleite.“ „Wir flirten 2016 mit einer Inflation in den USA.“

Sein Fazit: „Die Eurozone ist viel besser als ihr Ruf und die Weltwirtschaft hat insgesamt ein deutlich positives Potenzial.“ Aber: „Die Krise sei die neue Normalität, Risiken begleiten uns weiter, die finanzielle Repression mit den Niedrigzinsen dauert an.“

Die Schlussfolgerung für die Geldanleger: Der Aktienmarkt werde weiter schwanken, aber die Luft nach oben sei spürbar. 9300 Punkte im DAX waren 2015 der Tiefpunkt, für das laufende Jahr erwartet Hellmeyer am Jahresende 11 700 Punkte. Sein Kollege Dr. Holger Bahr hatte in der vergangenen Woche im Kirschenland die 11 500 prophezeit. Am Montag schloss der DAX bei 9522 Punkten. Übrigens: Eine Crash-Gefahr am Aktienmarkt sieht Hellmeyer nicht. Der Crash im klassischen Sinne bleibe aus, weil die deutschen Aktien nicht überbewertet seien. Hellmeyer: „Das künstlich niedrig gehaltene Zinsniveau tut sein Übriges.“ Auch bei den Anlagetipps waren sich die Experten im Kern einig: Holger Bahr hatte Aktien von europäischen Unternehmen empfohlen und auch Volker Hellmeyer tendiert in diese Richtung, wenngleich nicht ganz so deutlich. Er verwies auf die gute Lage deutscher Unternehmen, auf die Attraktivität des Konsums und im Bereich der Industrie auf die Chemiebranche. Hellmeyer: „Die Chancen für Anleger liegen nicht in einer zehnjährigen Bundesanleihe.“

Zur Person

Folker Hellmeyer, geboren 1961, ist Chefanalyst der Bremer Landesbank. Zuvor arbeitete er als Händler bei der Deutschen Bank und Helaba. Darüber hinaus ist er als Börsenexperte im TV gefragt und veröffentlich zudem wöchentliche Analysen zu den Kapitalmärkten. Hellmeyer gilt als populärer Finanzmarkt-Erklärer.

BUND begrüßt Verbot von Glyphosat

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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt das Glyphosat-Verbot der Stadt Hamburg. In der Hansestadt darf das laut Weltgesundheitsorganisation WHO wahrscheinlich krebserregende Pestizid nicht mehr an öffentlichen Orten eingesetzt werden. Damit ist Hamburg nach Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen das vierte Bundesland, das Glyphosat auf kommunalen Flächen verbietet. „Jetzt müssen weitere Bundesländer diesem Beispiel folgen, und auch in der Landwirtschaft muss es eine Abkehr von Glyphosat geben“, sagt der Sprecher des BUND Hamburg, Paul Schmid. „Wir brauchen aber nicht nur einen Ausstieg aus Glyphosat, sondern ein Reduktionsprogramm für sämtliche Pestizide“, so Schmid.

Wirtschaft setzt auf Digitalisierung

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Für 90 Prozent der Hamburger Unternehmen hat die Digitalisierung eine entscheidende Bedeutung für die zukünftige Entwicklung ihrer Geschäfts- und Arbeitsprozesse. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Handelskammer unter mehr als 1000 Firmen aller Branchen und Größen. „Großen Teilen der Hamburger Unternehmerschaft eröffnet die Digitalisierung neue Chancen, zum Beispiel durch die Steigerung des Absatzes oder eine positive Beeinflussung des Beschäftigungsstandes“, sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Prof. Hans-Jörg Schmidt-Trenz.

Gleichzeitig, so Schmidt-Trenz weiter, stelle die Digitalisierung die Hamburger Wirtschaft vor neue Herausforderungen, etwa in den Bereichen Investitions- und Informationsbedarf sowie beim Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedarf von Mitarbeitern. Mehr als jedes zweite Unternehmen erwartet laut Umfrage durch die Digitalisierung eine Steigerung des Absatzes. Im Bundesdurchschnitt trifft dies lediglich auf jedes dritte Unternehmen zu. Nur jeder zehnte Hamburger Betrieb erwartet dagegen Absatzeinbußen. Als Unsicherheitsfaktoren und Hemmnisse für eine noch offensivere Digitalisierung werden von jedem zweiten Unternehmen Anforderungen an IT-Sicherheit sowie rechtliche Unsicherheiten genannt. Die Digitalisierung ist in Hamburgs Unternehmen Chefsache: In 63 Prozent der Firmen wird sie maßgeblich durch die Geschäftsführung vorangetrieben. Etwa fünf Prozent der Unternehmen schreiben der Digitalisierung aktuell und zukünftig keine Relevanz für ihr Geschäftsmodell zu.

Für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts ist es nach Ansicht des Handelskammer-Hauptgeschäftsführers wichtig, „dass die Herausforderungen erkannt und die Digitalisierung aktiv durch Hamburgs Unternehmen mitgestaltet werde. Ein Aussitzen dieser Entwicklungen sei hingegen keine Option, denn die Digitalisierung schaffe permanent neue Konkurrenzsituationen und Einstiegschancen für neue Wettbewerber am Markt. „Insofern ist es erfreulich, dass große Teile der Unternehmerschaft die Digitalisierung – bei einer gesunden Risikoabwägung – vor allem als Chance sehen und eigene digitale Prozesse kontinuierlich vorantreibt“, sagt Schmidt-Trenz.

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