Die Stadtwerke Buxtehude stellen am Sonnabend, 23. Januar, von 15 bis 19 Uhr eine „Magic Poolparty“ im Hallenbad „Aquarella“ auf die Beine. Ob beim Gummibootrennen oder beim Riesen-Wasserlaufball – der Spaß ist garantiert. Wasserspielzeuge, Chart-Hits und Wettspiele versprechen einen spritzigen Nachmittag. Kinder unter neun Jahren und Nichtschwimmer müssen von einem Erwachsenen begleitet werden. Eintritt: 4,50 Euro. Wegen der Party endet der normale Schwimmbetrieb um 14.30 Uhr.
Poolparty im Aquarella
Gerichtsvollzieher wird angekündigt
Ein angeblicher Polizist kündigte einem 74-jährigen Mann in Neu-Eberdorf telefonisch den Besuch eines Gerichtsvollziehers an. „Dieses war vermutlich die Vorbereitung für einen Betrug“, vermutet die echte Polizei. In ähnlichen Fällen sei später ein falscher Gerichtsvollzieher gekommen und hatte Schmuck und Geld verlangt.
Schnelles Internet
Um die Strategie zur Verbesserung der Breitbandinfrastruktur geht es im Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Tourismus des Kreistages am Mittwoch, 27. Januar, ab 8.30 Uhr im Schulungsraum der Feuerwehrtechnischen Zentrale, Ohle Kamp 3 in Stade. Parallel zu einem vom Landkreis bereits eingeleiteten Interessenbekundungsverfahren für Telekommunikationsunternehmen sollen Fördermittel zur Breitbandversorgung beantragt werden. Weitere Themen sind das „Leitbild für den Wirtschaftsraum Unterelbe 2030“ und ein Vortrag zur Neuausrichtung der Süderelbe AG. (st)
www.landkreis-stade.de
Die Expedition zum Ich im Grundkursus
Mit diesem Projekt wollen die beiden Pastoren Rainer Klemme und Christian Plitzko zum vierten Mal allen Interessierten Gelegenheit geben, sich über den eigenen Glauben bewusst zu werden und „gleichzeitig Schätze der christlichen Tradition für das eigene Leben zugänglich zu machen.“ Als Inspiration dient das Buch ‚Expedition zum Ich‘ von Klaus Douglas und Fabian Vogt. In diesem Buch finden sich kleine meditative Abschnitte. Die Texte verbinden persönliche Gedanken mit Statements aus der Bibel. „Eine Kombination, die das eigene Leben bereichern kann“, wie Pastor Klemme meint. Der Kursus setzt sich aus zwei Arbeitsformen zusammen: Die erste ist die Lektüre, die zweite Arbeitsform findet einmal in der Woche für etwa zwei Stunden statt. Mit unterschiedlichen Methoden wird der eigene Lebensbezug zu den Texten vertieft.
Applaus für „Bella Figura“
Das Wort „vögeln“ fällt gleich im ersten Satz, doch dazu kommt es die ganzen folgenden 90 Minuten lang nicht. Dafür herrschen Betrug, Unausgeglichenheit, Unsicherheit und mehr oder weniger latente Aggressivität. Eben all die Abgründe eines sozial erschütterten Bürgertums, wie sie Dramatikerin Yasmina Reza in ihren international erfolgreichen Boulevardstücken („Kunst“, „Der Gott des Gemetzels“) gern sprachlich virtuos und pointiert schildert. Das jüngste Werk „Bella Figura“ (2015) der 56-jährigen französischen Schriftstellerin mit polyglotten Wurzeln ist am Mittwochabend am privaten St. Pauli Theater unter reichem Beifall zur Premiere gekommen.
Hausherr Ulrich Waller inszenierte die Reza-typische, doch buchstäblich eher kleine Ehebruchkomödie mit Sinn für ironische Überspitzung und einem lustvoll aufspielenden renommierten Darstellerquintett. Vor harmlos-blauem Himmel und stets in luftigem Ambiente (Bühne: Raimund Bauer). Dort fahren Boris (Stephan Schad) und Andrea (Judith Rosmair) im „Mini“ mit offenem Verdeck für ein Schäferstündchen vor. Vorher will der fast insolvente Glasereibesitzer mit seiner Geliebten noch ins Restaurant – das ihm seine Frau Patricia einmal empfohlen hat.
Beim Rangiermanöver fahren sie fast eine alte Frau (Angela Schmid) tot – ausgerechnet die Mutter des Lebensabschnittsgefährten Eric (Boris Aljinovic) von Patricias Freundin Francoise (Johanna Christine Gehlen). Doch zu fünft geht man dann ins Lokal – und bald fliegen die Fetzen.
Von „Bella Figura“ – der Schönheit der gewahrten Form – kann hier keine Rede sein. Schads Boris gibt den Macho als kantigen, hippeligen Klotz von grauem Anzugträger, der die Fäuste in die Hüften stemmt und grimmig prahlt: „Ich mach’ mir die Mühe, dich in ein Restaurant einzuladen!“ Und nicht etwa gleich mit ihr zur Sache kommt. Rosmairs hypernervöse, tiefenenttäuschte Andrea trägt trotz mittleren Alters zwar supersexy Klamotten (Kostüme: Ilse Welter) und reizt Boris mit einem vielleicht fingierten jungen Liebhaber. Doch sie bekennt in Wort und Blicken zugleich ihre Sehnsucht nach Beständigkeit. „Man müsste sein Leben lang einen haben, der uns beschützt und auf uns aufpasst“, seufzt sie. „Ja, und wenn man’s dann macht, seid ihr genervt“, kontert Eric trocken.
Klaren Blick signalisiert gelegentlich die von Demenzschüben heimgesuchte Mutter Yvonne. „Wissen Sie, meine Liebe, man kann auch so tun, als ob. Ich ertappe mich oft dabei, dass ich so tue, als sei alles friedlich“, bekennt die elegante alte Dame selig. Und verströmt dabei den Zauber von Zeiten, in den die Leute bestimmt nicht besser waren, aber ihre Contenance zumal in Frankreich ein wenig geschickter zu behalten wussten. Derlei kann man auch vom lüsternen Eric nicht behaupten. „Und Sie halten hier die Schnauze“, platzt es schon mal aus ihm heraus. Am Ende wird natürlich nicht alles gut.
Planungen für Deichbau sind angelaufen
Kaum ist eine Deichbaustelle in Ostendorf abgeschlossen und eine neue in Hechthausen-Klint in vollem Gange, geht es mit den Planungen an der Oste weiter. Denn der Ostedeichverband mit Sitz in Hemmoor will gerüstet sein für den Fall, dass es auch künftig Mittel vom Land Niedersachsen für den Deichbau gibt.
Geld für die Planung des Teilstücks zwischen Ostendorf und der Deichdurchfahrt Gräpel habe Hannover immerhin schon bewilligt, so Oberdeichgräfe Hans-Wilhelm Saul. Darum fand jetzt ein Vorbesprechungs- oder auch Scopingtermin statt. Dort trafen sich die Vertreter verschiedener Behörden und Verbände, um die Auswirkungen des Deichneubaus auf die Umwelt im Abschnitt von Ostendorf bis zur Deichlücke an der Fähre in Gräpel zu ermitteln.
Auf einer Länge von rund 2,8 Kilometer soll dort der Deich zum einen auf die vorgeschriebene Bestickhöhe von 3,90 Metern gebracht werden – an einigen Stellen weist der Deich nur eine Höhe von knapp drei Metern auf. Zum anderen soll das Deichvorland, so weit möglich, auf 25 Meter verbreitert werden, das heißt, dass der Deich ins Landesinnere zurückverlegt werden muss. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat bereits eine grobe Planung vorgenommen.
Danach werden für die Deicherhöhung und Rückverlegung rund 130 000 Kubikmeter Sand und 150 000 Kubikmeter Kleiboden benötigt. Letzterer wird größtenteils aus der Bodenentnahmestelle in Hemmoor herangebracht werden müssen, da vor Ort kaum deichbaufähiger Klei vorhanden ist. Außerdem soll im Zuge des Deichneubaus das Schöpfwerk Ostendorfer Schiffsdammgraben ersetzt werden, da es genau mitten in der neuen Deichlinie liegen würde.
Die Planer vom NLWKN rechnen insgesamt mit einer Bauzeit von fünf Jahren. Falls alle Genehmigungen vorhanden sind, der nötige Bodenerwerb abgeschlossen ist und vor allen Dingen die finanziellen Mittel bereitstehen, könnte es frühestens im Jahr 2019 losgehen. Eine Voraussetzung für den Bau und das damit zusammenhängende Planfeststellungsverfahren ist eine sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung. Darin wird unter anderem festgehalten, wie stark Menschen, Tiere und Pflanzen durch die Arbeiten beeinträchtigt werden könnten. Zunächst muss dazu der Ist-Zustand über den Verlauf eines Jahres hinweg erfasst werden. Biologen werden daher in den kommenden Monaten den Bestand an Gast- und später an Brutvögeln aufnehmen. Eine Untersuchung der Gewässer hinsichtlich des Vorkommens an Amphibien und Fischen schließt sich an, sowie eine Kartierung der Pflanzen.
55 Helfer löschen brennende Schale
Die Glut war von den 55 Feuerwehrleuten schnell gelöscht. Die Bewohnerin kam mit dem Schrecken davon und konnte in ihre Wohnung zurück.
Erster Silvester-Sex-Täter in Haft
Der nun in Untersuchungshaft sitzende 29-Jährige sei nach der Veröffentlichung von Fotos und anschließenden Zeugenhinweisen in einer Flüchtlingsunterkunft in Stellingen gefasst worden, hieß es. Bei der Vernehmung des Mannes habe sich ein Hinweis auf einen zweiten Tatverdächtigen ergeben, den die Polizei dann in einer anderen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im Stadtteil Barmbek festnahm.
Die Ermittler werfen dem 29-Jährigen sexuelle Nötigung vor. Die Opfer hätten ihn und den zweiten Afghanen auf einer Übersichtsaufnahme aus der Großen Freiheit, einer Nebenstraße der Reeperbahn, wiedererkannt. Nach der Veröffentlichung von Fotos sei der 29-Jährige auch von Zeugen erkannt worden. Beamte der Sonder-Ermittlungsgruppe „Silvester“ vollstreckten daraufhin einen Durchsuchungsbeschluss für den Wohnbereich des Mannes. Die Ermittler hätten dabei Beweismittel sichergestellt. Die beiden Festgenommenen wurden den Angaben zufolge erkennungsdienstlich behandelt, ihnen sei rechtliches Gehör angeboten worden. Die Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung hatte zuerst über die Festnahmen berichtet.
Wegen der Übergriffe in der Silvesternacht gingen bei der Hamburger Polizei bis zum Donnerstag 218 Strafanzeigen ein. 351 Frauen seien Opfer dieser Taten geworden. Am Freitag vergangener Woche war die Zahl der Anzeigen noch mit 195 und die der geschädigten Frauen mit 306 angegeben worden.
Justizsenator Till Steffen will sich nun für eine Verschärfung des Sexualstrafrechts starkmachen. „Wir werden eine entsprechende Initiative im Bundesrat starten“, kündigte der Grünen-Politiker in einer Aktuellen Stunde der Bürgerschaft an. Hamburgs neuer Innensenator Andy Grote (SPD) versprach in seiner ersten Rede vor dem Parlament, die Polizei werde alles in ihrer Macht Stehende tun, damit sich jede Frau überall in der Stadt – vor allem auf St. Pauli – frei und ohne Angst bewegen könne.
Nach dem von SPD und Grünen vorgelegten Antrag zur Verschärfung des Sexualstrafrechts soll Deutschland die sogenannte Istanbuler Konvention ratifizieren, vollständig umsetzen und den Grundsatz „Nein heißt Nein“ im Gesetz verankern. Die von Deutschland bereits 2011 unterzeichnete und 2014 in Kraft getretene „Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt“ des Europarats verpflichtet dazu, „jede nicht einverständliche sexuell bestimmte Handlung mit einer anderen Person unter Strafe zu stellen“. Dabei solle die Strafbarkeit auch solche Handlungen umfassen, bei denen die Opfer keinen Widerstand leisten.
Die festgenommenen Afghanen gehörten zu acht Tatverdächtigen, die die Polizei bislang ermittelt hat. Alle dieser acht Personen hätten einen Migrationshintergrund, hatte der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamts, Frank-Martin Heise, am Freitag vergangener Woche im Innenausschuss der Bürgerschaft erklärt. Sie seien zum Teil Flüchtlinge, die in Unterkünften der Stadt lebten, als auch Menschen, die schon seit mehreren Jahren in Hamburg wohnen. Ermittelt werde ferner gegen 18 bis 20 Personen, denen aber noch keine konkreten Taten auf St. Pauli oder am Jungfernstieg zugeordnet werden könnten.
Andre Rieu verzaubert sein Hamburger Publikum
Was für ein Empfang: Das Hamburger Publikum feiert Andre Rieu und sein 60-köpfiges Johann-Strauss-Orchester mit stehendem Applaus. Er freue sich wieder in Hamburg zu sei, mit dem besten Publikum der Welt, begrüßt der Walzerkönig seine Fangemeinde in der nicht ganz vollen Barclaycard Arena. Dass er es genieße, in der Hansestadt auftreten zu dürfen, wieder einmal, wird er noch öfter an diesem Abend wiederholen – natürlich immer mit seinem bekannten verschmitzten Lächeln im Gesicht.
Die Stimmung ist auf beiden Seiten von Anfang an bombastisch, auf der Bühne wie auch in auf den Zuschauerrängen. Der Abend beginnt ein bisschen wie Karneval und Schützenfest, aber das Niveau steigert sich. Vor imposanten Fotos der Speicherstadt und aus dem Hafen bei Nacht lädt Maestro zur Schlittenfahrt im Walzertakt, später regnet es künstlichen Schnee auf einige Reihen, was vor allem bei denen gut ankommt, die im „Trockenen“ sitzen.
Eine weitere Hommage an seine erklärte Lieblingsmetropole Hamburg ist ein Geschenk. Rieu freut sich über die Fragezeichen in den Gesichtern, die Zuschauer dürfen raten. Prompt kommen Antworten wie Käse und Holzschuh, nur einer ruft „Wohnwagen“, und Rieu verzieht kurz das Gesicht, die Antwort hat der 66-Jährige und fünffache Großvater offensichtlich nicht erwartet. Andere auf den Arm zu nehmen, ist sein Part, nicht die eines selbst ernannten Komikers. Doch jegliche Angst ist unbegründet, Rieu ist und bleibt nach wie vor der beliebte Entertainer, dem das Publikum sowieso nichts übel nimmt. Das Geheimnis lüftet er dann mal lieber schnell selbst und stellt den Glockenspieler Frank Steijns vor, der seine Kunst zeigt – eine Kunst, die es laut des niederländischen Dirigenten nur in seiner Heimat gebe. Das erklärt auch den aufgebauten Kirchenglockenturm an der Seite der Bühne. Die Zuschauer klatschen begeistert.
Musik verbinde die Menschen, er sei stolz darauf, dass auf seinen Veranstaltungen Freundschaften entstehen und auch darauf, dass seine Musik heile, meint Rieu über seine klassischen Stücke, die er in populärer Form und mit immer wieder neuen Showeffekten präsentiert. Allein schon die Garderobe seiner Musikerinnen, die in ihren glitzernden Abendkleidern aussehen wie Cinderellas, wirken nicht deplatziert. Ebenso wenig wie seine lockeren Sprüche und seine herumalbernden Orchestermitglieder.
Der Erfolg gibt ihm recht: Auch wenn an diesem Mittwochabend nicht alle Reihen in der Barclaycard Arena besetzt sind, feiern ihn hier jung und alt gleichermaßen. Ganz der Entertainer versteht er sich darauf, die Zuschauer mitzureißen, nicht nur mit den berühmten Walzern von Johann Strauß. Auf sein Geheiß stimmt der Saal „Hoch auf dem gelben Wagen an“ sowie „Tulpen aus Amsterdam“.
Sonst ist eigentlich alles wie im vergangenen Jahr in Hamburg. Witzig, ein bisschen kitschig, aber irgendwie sympathisch. Die Zuschauer haben ihren Spaß, das Ensemble ebenso, es wird geschunkelt und natürlich Walzer getanzt. Hunderte bunte Luftballons fallen von der Decke und sollten eigentlich das Ende des zweieinhalbstündigen Konzerts einläuten. Weit gefehlt, eine halbe Stunde später, nach „Adieu, mein kleiner Gardeoffizier“ gehen die Lichter an und die Orchestermitglieder in den Feierabend.
Ulla Meinecke kommt mit ihrem Duo
Als Dichterin war Ulla Meinecke in den letzten Jahren hauptsächlich mit ihren Lesungen unterwegs. Jetzt gibt es ihr aktuelles Projekt „Ulla Meinecke Band“ mit den Instrumentalisten Ingo York und Reinmar Henschke. Bei musikalischen Lesungen machte Ulla Meinecke die Erfahrung, dass das Publikum ihre Songs wirklich liebt. Weil sie zeitlos sind. Weil es bei ihr textlich keine Schnellschüsse, Kompromisse oder modische Diktate gibt. Das Konzert vereint Klassiker wie „Feuer unterm Eis“, „Die Tänzerin“, „50 Tipps ihn zu verlassen“ mit neuen, noch nicht veröffentlichen Liedern. Seit über 30 Jahren ist die Wahlberlinerin eine feste Größe in der deutschen Musik- und Kulturlandschaft. Ihre samtige Stimme, ihre poetische Sprache, nicht zuletzt ihre nachdenklich-ironische Sicht auf die alltäglichen Dinge begründen ihren Ruf. Leidenschaftlich, charmant, schlagfertig und immer hautnah am Publikum. Aufregend anders erzählt sie ihre skurrilen Geschichten, lyrisch kraftvoll zeichnet sie stimmige Bilder. Ulla Meinecke präsentiert eine Melange aus absurder Komik, anrührender Poesie und abgründiger Liebeslyrik. (hag)
Karten unter 0 41 81/ 28 78 78.
Die irischen „Dance Masters“ tanzen in Harburg: Das Beste von der grünen Insel
Das Show-Ensemble probte im renommierten „Knightbrook Hotel Resort“ nahe Dublin. Irischer Stepptanz boomt – und das bereits seit 20 Jahren. Die Besucher und Besucherinnen erwarten zwei Stunden hohe tänzerische Qualität, anspruchsvolle Choreografien und authentische Kostüme. Geplant sind deutschlandweit 100 Shows mit mehr als 90 000 Besuchern. „Dance Masters“ erzählt die Geschichte des „Irish Tap“, beginnend mit dem Erscheinen der wandernden Tanzlehrer vor rund 250 Jahren in den irischen Dörfern und Kleinstädten, bis hin zum internationalen Durchbruch 1994 dank einer Fernsehübertragung. Michael Durkan genießt als Produzent perfekter Irish Dance-Shows internationales Renommee. Zwei seiner erfolgreichsten Shows- „Gaelforce Dance“ und „On Eagles’ Wings“ füllen Arenen weltweit ebenso wie kleinere Theater. Mehr als 25 Künstler sind mit „Dance Masters“ auf Tournee. Während der Reise durch 101 deutsche Städte werden die „Dance Masters“ und ihr Gefolge annähernd 30 000 Kilometer auf Achse sein. (hag)
Karten gibt es unter 03 65 / 5 48 18 30, im Phoenix Center und im Internet. www.resetproduction.de
Jazz und Kabarett zugunsten der Apenser Sportjugend
Eine der beliebtesten und erfolgreichsten Aktivitäten der Buxtehuder Lions soll am Sonntag 21. Februar, die Besucher wieder in Scharen nach Beckdorf ziehen. Von 11 bis 14 Uhr veranstaltet der Lions Club Buxtehude dann seinen mittlerweile zwölften traditionellen Benefiz-Frühschoppen mit Jazz-Musik und Kabarett im Autohaus Ludwig Meyer KG in Beckdorf.
Wie gewohnt, sorgen die Lions zugunsten des guten Zwecks mit Kaffee, Kaltgetränken, Erbsensuppe, selbst gemachten Frikadellen und Kuchen für das leibliche Wohl der Gäste.
Die musikalische Unterhaltung liefern die deutschlandweit gefeierten Altmeister des Dixieland der Traditional Old Merry Tale Jazzband aus Hamburg, die gerade ihr 60-jähriges Bühnenjubiläum begehen. Die Hamburger Altmeister des Dixieland haben es wie keine andere Gruppierung geschafft, dieser leicht „angestaubten“ Musikrichtung neuen, mitreißenden Atem einzuhauchen und wollen in Beckdorf für flotte Stimmung sorgen.
In den Musikpausen wird das Publikum vom Buxtehuder Pauluskirchen-Pastor und Kirchenkabarett-Star im Nebenamt, Dr. Matthias Schlicht, in seiner bekannt kurzweiligen Art mit Auszügen aus seinem beliebten Kabarettprogramm unterhalten.
Dazu können sich alle Gäste beim Genuss des Unterhaltungsprogramms gewiss sein, Gutes für ausgewählte soziale Zwecke in der Region zu tun, da der gesamte Erlös entsprechend dem Lions-Motto „We Serve“ gespendet wird. Der Erlös geht in diesem Jahr an die Sport-Jugendabteilungen der drei Sportvereine Apensen, Beckdorf und Sauensiek und kann dort unter anderem zur Finanzierung der Sportübungsleiterausbildung genutzt werden. „Insofern unterstützt eine hohe Beteiligung der Bürger aus der Samtgemeinde Apensen die eigene Sportjugend“, sagt Lions-Sprecher Jan Kurzer.
Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf für 12,50 Euro pro Person (9 Euro für Schüler und Studenten) bei den Lions-Vorverkaufsstellen: Autohaus Ludwig Meyer, Beckdorf, Volksbank Geest, Apensen, Allerleibuch, Torfweg, Volksbank Geest, Delmer Bogen, Tabak Pröhl, Lange Straße und Plaza-Einkaufszentrum. Falls es dann noch Restkarten geben sollte, sind die Tickets am Veranstaltungstag am Eingang zu haben.
Einbrecher kommen durch Terrassentür
Die unbekannten Täter betraten das Gebäude durch eine zuvor aufgebrochene Terrassentür. Ebenfalls am Mittwoch zwischen 12 Uhr und 18.30 Uhr brachen Unbekannte in ein Einfamilienhaus am Dangerser Weg in Wenzendorf ein. Dort hebelten die Täter ein Fenster auf. Die Polizei in Buchholz bittet unter 0 41 81 / 28 50 um sachdienliche Hinweise.
Zurückhaltend bei Bauland-Entwicklung
Die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten arbeitet noch mit zwei Teilplänen, in diesem Jahr will sie beide zusammenführen und einen neuen Flächennutzungsplan aufstellen. Das ist die Gelegenheit für ihre zehn Mitgliedsgemeinden, sich in der baulichen Entwicklung zu positionieren und Potenzialflächen anzumelden. Aber als eine der größeren Gemeinden ist Hammah eher zurückhaltend. „Das sollte der neue Rat entscheiden“, findet nicht nur Fritz Buck von der CDU-Mehrheitsfraktion.Mit dem Thema zu befassen hatte sich in dieser Woche der Bau- und Planungsausschuss der Gemeinde unter Vorsitz von Buck. Und er empfahl etwas, was für die zukünftige Bauleitplanung sowieso unerlässlich ist: Die Erstellung eines Geruchsgutachtens. Es wird aufzeigen, wo aufgrund landwirtschaftlicher Gegebenheiten überhaupt noch Optionen sind, Baugrundstücke auszuweisen oder auch Gewerbe oder gemischte Flächen.
Wie Martin Wist vom Fachbereich Bauen ausführte, nimmt der Gutachter das gesamte Gemeindegebiet in den Blick. Wist, der auch stellvertretende Gemeindedirektor in Hammah ist, berichtete, dass der Rathaus-Verwaltung gerade ganz unterschiedliche, ja sich gegenseitig ausschließende Anfragen vorlägen: Da gebe es den Antrag aus Groß Sterneberg, weitere Wohnbauflächen zu ermöglichen und das Interesse eines Landwirts, weitere Güllesilos zu bauen. Ein Gutachten liefere in solchen Fragen Entscheidungshilfe. Das sah auch das Gremium unter Vorsitz von Fritz Buck (CDU) so. Aber es sah keine Veranlassung, im zweiten Schritt auch schon weitergehende „Baugrunduntersuchungen“ zu empfehlen. Dem Druck, der durch die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde entsteht, will die Politik in Hammah nicht nachgeben. Die Erfahrung zeige, dass ein Flächennutzungsplan regelmäßig geändert werde.
Als Reserve steht der Gemeinde neben einigen Einzelgrundstücken in den Ortsteilen nur noch eine etwa zwei Hektar große Fläche östlich des Bebauungsplanes Sandheide IV zur Verfügung, sie ist bereits im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestellt. In ganz neue Richtungen, so Tenor im Ausschuss, sollen die neuen Ratsmitglieder denken, die am 11. September bei den Kommunalwahlen ins Amt kommen,
Mehr Klarheit herrscht hinsichtlich des Hammaher Gewerbegebietes. In einem Änderungsverfahren sollen die dort greifenden Bebauungspläne 11 „An der Molkerei – 2. Abschnitt“ und Nr. 20 „Erweiterung des Gewerbegebietes Ostereichen – 2. Abschnitt“ aktualisiert werden. Dort geht es vor allem um die Unternehmen Stadur, Schwimmbadtechnik Krause und Slotta. Auch diese Empfehlung fiel im Bauausschuss einstimmig.
Wie der stellvertretende Gemeindedirektor Martin Wist berichtete, arbeitet die Verwaltung gerade an einem Antrag auf Fördermittel für die Erweiterung des Park-and-Ride-Platzes am Bahnhof in Hammah. Er müsse bis zum 31. Mai gestellt werden.
Ein Restaurant auf Rädern
Street Food ist gerade mächtig angesagt. Die Betreiber legen Wert auf gute Qualität und anspruchsvolle Kochkunst. Bei Holy Dogs von Tilman Dörr (36) und Mirco Friemer (31) gibt es Hot Dogs. Mit selbst eingelegten Gurken, einem speziell kreierten Brötchen und Biolandfleisch. Das hat mit den bekannten Klassikern nichts gemein. Und das ist gut so.Seit einer halben Stunde stehen Tilman Dörr (36) und Mirco Friemer (31) in ihrem Food-Truck, schnippeln Salat, braten Speck an und backen das Brot auf. Gleich kommt die Mittagsmeute, Geschäftsleute, ein paar Bummler, alle eint der Hunger. Dann muss es schnell gehen. Und sie sind schnell. Der Rekord liegt bei 200 Hot Dogs in 75 Minuten. Das ist aber die Ausnahme. Normalerweise verkaufen sie in der Stunde 50 bis 60 belegte Brötchen.
Es sind nicht einfach Hot Dogs, es ist die Premium-Variante unter den heißen Hunden, sechs verschiedene sogenannte Holy Dogs stehen auf der Karte, und das klingt so: HOLY DOG #3 - J.C. SUPERSTAR: Bio-Bratwurst, Mischsalat, hausgemachte BBQ-Soße, Schmorzwiebeln, selbst eingelegte Gurkenscheiben und krachende Specksplitter oder HOLY DOG #5 - NOTRE DAMAGER: Bio-Beef-Roll, Mischsalat, Omas-Apfel-Rosmarin-Kompott, Ziegenkäse, gebrannte Walnüsse und Granatapfelkerne. Aber natürlich gibt es auch den Klassiker mit Bio-Wiener, Ketchup, Senf, Mischsalat, Schmorzwiebeln, selbst eingelegten Gurkenscheiben und hausgemachter Holy-Soße.
Die beiden Neu-Gastronome legen Wert auf gute Qualität und regionale Bioprodukte. „Uns war wichtig, dass wir gutes Fleisch verkaufen“, erklärt Mirco Friemer. Als Vegetarier war ihm das ein besonderes Anliegen. „Ich möchte anderen meinen Idealismus nicht aufzwingen, aber ich möchte, dass unsere Hot Dogs qualitativ gut sind und auch vegetarisch funktionieren.“ Drei verschiedene Fleischsorten bekommen sie von Schröder’s Bioland Fleisch- und Wurstwaren aus Schwarzenbek. „Wir haben viel ausprobiert und getestet“, erzählt Tilman Dörr. Das galt insbesondere für die Brötchen. „Unsere Buns haben mit Hot Dog Brötchen nichts gemein“, sagt der 36-Jährige. Sie sind nicht so lasch im Geschmack, kräftiger, und doch fluffig. Die Soßen, bis auf Ketchup und Senf, machen sie alle selber.
Als sich Tilman Dörr, Mirco Friemer und Til Rochow (35) vor zwei Jahren dazu entschieden, sich selbstständig zu machen, war ihnen gar nicht klar, dass sie ihr Geschäft auf fahrenden Rädern machen wollen. Doch schnell kam die Erkenntnis: Ein Laden ist verdammt teuer. Es reifte der Gedanke an einen Food-Truck, und irgendwie passt das auch besser zu den Jungs, eint sie doch das Reisen und Unterwegssein.
Das Essen auf der Straße begeistert die Menschen. Street Food Märkte und Food Trucks sind ein echter Trend geworden. Zunächst in Berlin, schwappte der Hype schnell auch auf Hamburg über. Vor allem in den großen Städten gibt es zig Alternativen von Burgern, über Burrito- und Sandwichvarianten, Vietnamesisches oder Veganes. Alle eint das Selbstverständnis und der Wunsch nach hochwertiger Küche. Und der Zusammenhalt. „Wir verstehen uns sehr gut. Wir sind Teil der Food Truck Szene. Man tauscht sich aus oder befruchtet sich gegenseitig“, erklärt Tilman Dörr. Das gefällt.
Es ist 11.15 Uhr. Ab 11.30 Uhr kommen die ersten hungrigen Mäuler. Richtig voll wird es zwischen 12 und 12.30 Uhr. Noch herrscht ein wenig Chaos im Bus, Tilman Dörr und Mirco Friemer sind in Verzug. Die Fensterscheibe an der Beifahrertür wurde in der Nacht eingeschlagen. Geklaut wurde zum Glück nicht viel. „Wie lang brauchst du noch?“, fragt Tillman seinen Freund. Nur noch schnell die Avocado schneiden, dann können sie die Luke öffnen. Und aufräumen. Neben drei Kühlschränken, einem Grill und einem Bräter haben sie vor allem viele Vorratsschränke. Die müssen jetzt sortiert werden, damit sie gleich alles greifbar haben.
Der Einbruch ist das Gesprächsthema auf dem kleinen Markt am Chilehaus/Burchardplatz. „Wer war das denn?“, ruft die Nachbarin von „Vincent Vegan“ den Jungs zu. Schnell erzählen die Jungs, dass nicht viel fehlt. Dann kommt schon der erste Kunde. Er nimmt gleich zwei Holy Dogs, „einen noch für später zum Einpacken“.
Von den minus zwei Grad Außentemperatur bekommen die zwei zum Glück nichts mit, „der Grill wärmt“, sagt Tilman Dörr. Dafür umgarnt die zwei aber schon jetzt eine Wolke aus Speck und Würstchen. Das regt den Magen an. Jetzt erst mal einen Hot Dog. „Ich mache dir gern einen“, bietet Mirco Friemer seinem Partner an.
Seit knapp einem Jahr gibt es Holy Dogs jetzt, fast immer dabei: Tilman Dörr und Mirco Friemer. Til Rochow stand noch nie in der Bude, dafür kümmert sich der gelernte Unternehmensberater um organisatorische Dinge. Auf 150 Veranstaltungen verkauften die zwei im vergangenen Jahr Holy Dogs, vor allem auf Straßenfesten und Festivals, aber auch auf privaten Hochzeiten, Firmenfeiern oder Sommerfesten. Mirco Friemer: „Es lief besser als wir gehofft haben. Wir können zumindest unsere Rechnungen und die Miete bezahlen.“
Mirco Friemer und Tilman Dörr sind zufrieden. Nur eines mögen sie nicht, wenn jemand ihr Business eine Imbissbude nennt. Denn der Definition werden sie nicht gerecht, sie sind viel mehr. Ein Restaurant auf Rädern.
Kult-Trio ist dem Blues auf der Spur
Wer Glück hat, der ergattert für heute Abend noch Restkarten aus dem Veranstaltungs-Kontingent.
Abi Wallenstein ist seit Jahren auf allen großen und kleinen Bühnen zu Hause. Als musikalisches Urgestein des Blues ist er bekannt wie kaum ein anderer Hamburger Musiker. Er tritt mit wechselnden Kollegen auf, seit einiger Zeit ist er mit der Formation „Blues Culture“ unterwegs, zu der Bluesharp-Legende Steve Baker und der Schlagzeuger und Cajon-Spieler Martin Röttger gehören, die den Gesang und das Gitarrenspiel Abi Wallensteins in ein bemerkenswertes Ganzes einbinden. „Was die Faszination von Blues Culture ausmacht, ist diese magische, ungekünstelte Authentizität, die das Trio mit seiner Musik entfacht. Statt steriler Perfektion setzen die drei auf pure vertonte Emotion, verbunden mit einer auf schier blindem gegenseitigen Verständnis basierenden musikalischen Interaktion“, schreibt der Weser Kurier. Spricht man in Hamburgs Musikszene von Blues, fällt in der Regel ein Name zuerst: Abi Wallenstein. Seit mehr als 40 Jahren erobert er mit seinem Charisma die Herzen der Bluesfans und ist für viele bereits eine Art Volksheld oder sogar schlicht die Verkörperung des Blues selbst.
Abi Wallenstein und seine Band „Blues Culture“ blicken weit über den Tellerrand und beißen sich nicht an stilistischen Vorgaben fest. Solistisch vorangetrieben vom Mundharmonika Maestro Steve Baker, der immer wieder unter Beweis stellt, dass er zu den besten und unterhaltsamsten seines Fachs gehört.
Auch Rhythmusgeber Martin Röttger trägt mit seinen mal explosiv-kraftvollen, dann wieder elastisch-weichen Beats wesentlich zur Musik bei – perfekt aufgefangen und meisterlich unterstützt. „Blues Culture“ bietet eine packende Mischung aus archaischem Blues und wilden Boogies, groovendem Protofunk und herzzerreißenden Balladen. Die Musik lebt von dem Wechsel zwischen erstaunlicher Dichte und luftiger Offenheit und gibt allen drei Akteuren den Rahmen, sich sowohl solistisch als auch im Ensemblespiel zu profilieren. (hag)
Restliche Eintrittskarten sind erhältlich im Kulturhaus Süderelbe, dem Fithus (beide im Bildungs- und Gemeinschaftszentrum) und an der Theaterkasse im SEZ Neugraben. Die Tickets kosten 13 Euro im Vorverkauf und 16 Euro an der Abendkasse.
Verstärkte Kontrollen beim HSV Spiel
Wie der Fußball-Bundesligist HSV mitteilte, wird das mit 57 000 Zuschauern ausverkaufte Volksparkstadion an diesem Freitag bereits um 18 Uhr geöffnet. Mit der um 30 Minuten vorgezogenen Öffnung will der Verein eine Spielverzögerung wie bei der Dortmund-Partie am 20. November verhindern. Nach den Anschlägen von Paris rund um das Fußball-Länderspiel Frankreich gegen Deutschland hatten alle Bundesligisten ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
„Das ist ein sehr exponiertes Spiel, und wir wollen größtmögliche Sicherheit garantieren“, sagte HSV-Mediendirektor Jörn Wolf. Auch die Verkehrssituation könnte wegen des Feierabendverkehrs und der parallel stattfindenden Eishockey-Partie der Hamburg Freezers gegen die Adler Mannheim in der Barclaycard-Arena ab 19.30 Uhr schwierig werden. Für die Anreise zum Volksparkstadion gibt es einen zusätzlichen Shuttle-Bus von der U-Bahnstation Hagenbecks Tierpark.
Vorspiel vor dem Schauspiel
Bevor sich am Mittwochabend für „Zorn“ der Vorhang hebt, macht die Chefdramaturgin der Hamburger Kammerspiele, Anja Del Caro, im „Vorspiel“ mit dem Stück und seiner gefeierten Autorin Joanna Murray-Smith bekannt. Gebannt lauschen die Besucher ihren spannenden Ausführungen.
Die 1962 in Mount Eliza geborene, mit internationalen Preisen ausgezeichnete Australierin Joanna Murray-Smith gilt als Spezialistin für zeitgenössische Dramen. „Ihr Fokus richtet sich auf den Mikrokosmos Familie, in den die Außenwelt einbricht – mit verheerenden Folgen“, sagt Anja Del Caro und fährt fort: „Die Autorin empfindet das Schreiben als große Verantwortung gegenüber dem Publikum und der Gesellschaft. Ihr Credo ist es, den Mut zu haben, sich zu offenbaren, zu benennen, was wichtig ist, ohne Rücksicht darauf, was die Wahrheit kostet, denn der Preis des Schweigens kostet weit mehr. Joanna Murray-Smith richtet ihren Scheinwerfer auf die Familie im Besonderen und auf die Gesellschaft im Allgemeinen. Obwohl sie mit ‚Zorn’ sehr wohl auch den verminten Boden von Terror, Rassismus und Gewalt betritt und ein Stück geschrieben hat, das 2013 in Sydney uraufgeführt wurde und von der Wirklichkeit längst eingeholt worden ist, wertet Joanna Murray-Smith nicht, sondern stellt Fragen in den Raum, die uns alle angehen. Fragen nach Werten und Fragen nach der Definition von Toleranz.“ Nachdem die Hamburger Kammerspiele das Stück 2014 als deutsche Erstaufführung auf die Bühne gebracht hatten, gab es immer wieder interessante Gespräche mit dem Publikum – Gespräche voller Ambivalenzen. (hag)
Aufrüttelndes Stück Theater
Mit der deutschsprachigen Erstaufführung brachten die großartigen Mimen der Hamburger Kammerspiele in einer packenden und pointierten Inszenierung von Harald Clemen ein spannungsgeladenes und aufrüttelndes Stück über Schein und Sein und real existierende politische Wirklichkeiten auf die Bühne, das in Zeiten von Terror und Gewalt niemanden unberührt lässt. Nach knapp zwei Stunden ohne Pause entließen die Besucher ein hochmotiviertes Ensemble in den Abend, dessen Besetzung bis in die Nebenrollen ein Glücksgriff ist.Harald Clemen versetzt die kurzen und prägnanten Szenen in das multifunktionale, graue Rondell des Bühnenbildners Hans Richter, gleich einem Mikrokosmos, in den die Außenwelt brachial einbricht. Von Anfang an weiß das Publikum, dass es zur Katastrophe kommen wird, die die Autorin und der ihr auf dem Fuße folgende Regisseur bei allem gebotenen Ernst mit zeitweise heiterem, schicksalergebenen Galgenhumor heraufbeschwören. Zuweilen agieren die Protagonisten auf hanebüchene Weise komisch. „Zorn“ behandelt alle zurzeit brennenden Themen wie Religion, Rassismus und Extremismus, aber auch Familie in ihrem ganzen komplexen Geflecht, Selbstgerechtigkeit, Selbstbetrug, Lebenslügen, Schuld und Werte. Im Theatersaal kann man Stecknadeln fallen hören. Schade ist nur, dass die Dialoge und Monologe manchmal sehr schwer zu verstehen sind.
Als das wohlsituierte und gesettelte Intellektuellen-Ehepaar Patrick und Alice Harper (stark: Rufus Beck und Jacqueline Macauly) erfährt, dass ihr halbwüchsiger Sohn Joe (brillant: Rufus-Sohn Jonathan Beck) gemeinsam mit seinem Kumpel eine Moschee mit islamfeindlichen Graffiti beschmiert hat, sind die Eltern fassungslos. Ihre auf Liberalität und Toleranz aufgebaute Akademiker- Welt erhält ebenso Risse wie ihr säuberlich konstruiertes Selbstbild. Erfrischend kommt in diesem Augenblick der Auftritt von Annie und Bob daher, den Eltern des Kumpels aus dem einfachen Arbeitermilieu mit einem hemdsärmeligen Ulrich Bähnk und einer gut aufgelegten Isabel Fischer.
Mehr Schein als Sein: Es ist Joe, dem im unmittelbaren Umfeld seiner auf sich bezogenen Erzeuger, die Mutter erfolgreiche Neurowissenschaftlerin, der Vater Romanautor, die Luft zum Atmen ebenso fehlt wie die richtige Nestwärme. Es ist Joe, der die halbherzigen und scheinheiligen Wertebeteuerungen, die die Eltern und auch sein allein aufs Image der Schule bedachte Klassenlehrer Warren (schön spießig: Gerd Lukas Storzer) absondern, nicht mehr hören kann. Joe hat Angst vor dieser verkehrten Welt, hat Angst vor dem Fremden, das er mit vielem verknüpft, das den Islam ausmacht. Mit seiner Attacke auf die Moschee verleiht der 16-Jährige letztendlich auch seiner Rebellion gegen das saubere Elternhaus Ausdruck. Dass das alles andere als sauber ist, fördert die harmlos wirkende, aber hartnäckige Journalistik-Studentin Rebecca (überzeugend: Lena Dörrie) zu Tage, die angeblich ein Porträt über die preisgekrönte Neurowissenschaftlerin schreiben will und dabei den Aufruhr um Joes „Hass-Verbrechen“ mit einer weitaus brisanteren Geschichte aus Alices Vergangenheit vereitelt. Als junge Frau hat Alice als Mitglied der radikalen Protestbewegung „Fury“ Schuld auf sich geladen. Das Bild der heilen, politisch korrekten Familie zerfällt endgültig in seine Bestandteile. Es ist ein Bild, das bei vielen Besuchern noch lange nachwirkt.
Zur Person
Der im Juli 1957 in Heidelberg geborene Rufus Beck ist ein deutscher Theater- und Filmschauspieler und ein Hörbuch- und Synchronsprecher. Er ist als Vorleser der Harry-Potter- und Burg-Schreckenstein-Bücher bekannt. Er verleiht jeder der vielen Joanne-K.-Rowling-Figuren eine eigene Stimme und verwendet dafür verschiedene, teils erfundene Dialekte oder Akzente. Berühmt wurde Rufus Beck in der Rolle des Homosexuellen Waltraud in der Bernd-Eichinger-Produktion „Der bewegte Mann“ von 1994, die ihm zum Durchbruch verhalf.
Quelle: Wikipedia
Airbus liefert die erste A320neo aus
Zuvor war es wegen Problemen mit den Triebwerken des US-Herstellers Pratt & Whitney und der technischen Dokumentation zu Verzögerungen bei der Auslieferung gekommen.
„Wir freuen uns, heute als erste Fluggesellschaft die A320neo in Empfang zu nehmen. Mit der führenden Technologie von Airbus und Pratt & Whitney ist sie das mit Abstand effizienteste und leiseste Flugzeug auf Kurz- und Mittelstrecken“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa AG, Carsten Spohr. Bereits ab Sonntag sollen mit dem Flieger kommerzielle Flüge zwischen den Flughäfen Frankfurt und Hamburg durchgeführt werden.
Ursprünglich sollte die arabische Fluglinie Qatar Airways den ersten modernisierten Jet bereits Anfang Dezember erhalten. Die Auslieferung wurde aber wegen technischer Probleme mit den Turbinen – an denen auch der Münchner Triebwerksbauer MTU beteiligt ist – von der Golfairline abgelehnt. Das Flugzeug habe zur Kühlung unerwartet einen rund dreiminütigen Vorlauf gebraucht, hieß es zur Begründung.
Eine auf den 30. Dezember datierte Übergabe der A320neo an die Lufthansa war ebenfalls geplatzt. Airbus und der Turbinenhersteller Pratt & Whitney hatten es nicht geschafft, die notwendige Dokumentation für das Flugzeug rechtzeitig fertigzustellen. Fluggesellschaften können alternativ einen Antrieb des französisch-amerikanischen Herstellers CFM ordern. Nur: Die Flugtests für diese Variante der A320neo sind noch nicht abgeschlossen.
Airbus-Chef Fabrice Brégier sprach am Mittwoch von einem „großartigen Tag“ für alle Mitarbeiter des Flugzeugbauers. Intern gilt die verspätete Auslieferung als kleiner Makel in der Erfolgsgeschichte des neuen Jets.
Der Programmchef Klaus Roewe hatte Anfang Dezember angekündigt, der erste Flieger aus der A320neo-Familie werde in jedem Fall im Jahr 2015 ausgeliefert.
Seit der Vorstellung der Überarbeitung der A320 in eine Neo-Version sind bei Airbus Bestellungen für 4500 Maschinen eingegangen. Insgesamt hat die Lufthansa 116 Flugzeuge der A320neo-Reihe bestellt, davon 45 in der längeren Version A321neo, die auch in Finkenwerder endmontiert wird.