In der Drochterser Verwaltung wird in Kürze ein sogenannte BuFDi – also ein freiwillig gegen ein kleines Salär arbeitender Jugendlicher im Bundesfreiwilligendienst (BFD) – arbeiten und bei der Flüchtlingsbetreuung mithelfen, teilte Bürgermeister Mike Eckhoff dem Rat mit. Die Bundesregierung hatte im Dezember 2015 ein Sonderprogramm im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) für die Flüchtlingshilfe aufgelegt, um damit bis zu 10 000 neuen Stellen zu schaffen. Drochtersen war als Kommune sofort dabei und hat auch jemanden gefunden, der vor allem bei der Koordination der vielen ehrenamtlichen Helfer vor Ort hilft. Das TAGEBLATT wird in Kürze über die vielseitige Flüchtlingshilfe in der Südkehdinger Metropole berichten.
Ein Bufdi koordiniert die Helfer
Kindermaskerade im Gemeindehaus
Am Sonntag, 31. Januar, organisieren der Schützenverein und der Sportverein ihre traditionelle Kindermaskerade im Gemeindehaus von Hollern-Twielenfleth. Um 15 Uhr beginnt das Fest. Für ein Animierprogramm sorgen die Jungschützen. Für Kaffee und Kuchen ist ebenfalls gesorgt. Die Veranstaltung endet um 17 Uhr.
England ist Thema im Frauenkreis
Über die Krönungskathedrale der Queen, das Büro von Sherlock Holmes und weitere Eindrücke aus Südengland und London berichtet Pastor Uwe Junge am Dienstag, 2. Februar, ab 19.30 Uhr im evangelischen Frauenkreis im Gemeindehaus Hollern-Twielenfleth, Hörne 19. Gäste sind willkommen.
Gefährlicher Blindgänger entschärft
Der Kampfmittelräumdienst der Hamburger Feuerwehr hat am Donnerstagabend einen hochgefährlichen Blindgänger entschärft. Der Zünder sei mit einem Hochdruckwasser-Schneidgerät herausgefräst und der Detonator gesprengt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. „Jetzt ist wieder alles sicher.“ Alle Sperrmaßnahmen wurden aufgehoben. Die 250-Kilo-Bombe hatte einen Langzeit-Säurezünder. Dieser war bereits ausgelöst worden, was die Entschärfung besonders riskant machte. Rund 6 000 Anwohner hatten ihre Wohnungen verlassen müssen. Auch der Luftraum über Hamburg war vorsorglich gesperrt worden. Zahlreiche Straßen waren nicht passierbar, Buslinien wurden umgeleitet.
Die englische Fliegerbombe war bei Sondierungsarbeiten auf einer Baustelle entdeckt worden. Der Kampfmittelräumdienst untersuchte den Fund und stellte fest, dass der Sprengkörper bewegt worden war. Weil der Zünder bereits Klick gemacht habe, hätte die Bombe jederzeit explodieren können, sagte der Feuerwehrsprecher. Sie enthielt 140 Kilogramm Sprengstoff, die übrigen 110 Kilo Material hätten bei einer Explosion durch die Gegend fliegen und schlimmstenfalls Menschen töten können.
Die Evakuierung des Wohngebiets dauerte mehrere Stunden. Polizeibeamte gingen von Haus zu Haus und forderten die Menschen auf, das Sperrgebiet zu verlassen. Einige Anwohner hätten sich geweigert zu gehen und damit die Evakuierung verzögert, teilte die Polizei per Twitter mit.
Das Sperrgebiet galt in einem Umkreis von 300 Metern um die Fundstelle, das Gelände mit einem Radius von 500 Metern wurde zum Warngebiet erklärt. Dort mussten die Menschen die Straßen verlassen, aber nicht ihre Wohnungen räumen. Das Universitätsklinikum Eppendorf lag ganz knapp außerhalb des Warngebiets und war darum nicht von den Maßnahmen betroffen.
Am Hamburger Flughafen mussten mehrere Starts und Landungen gestrichen werden, einige verzögerten sich. Auf den Straßen kam es nach Angaben der Verkehrsleitzentrale zu erheblichen Beeinträchtigungen.
Lauter Knall am S-Bahnhof
Unbekannte haben zwei Fahrkartenautomaten aufgesprengt. Nachbarn hörten in der Nacht zum Donnerstag einen lauten Knall und alarmierten den Notruf, wie ein Polizeisprecher sagte. Demnach waren die beiden Automaten am S-Bahnhof Iserbrook vorne aufgerissen; in beiden fehlten die Geldkassetten. Die Täter entkamen unerkannt – die Schadenshöhe war zunächst unklar. Fahrkarten- und auch Geldautomaten werden bundesweit immer wieder von Kriminellen gesprengt.
Elefantenbaby bekommt heute Namen
Gut zwei Wochen nach seiner Geburt soll das neue Elefantenbaby im Tierpark Hagenbeck jetzt einen Namen bekommen. Mehr als 1500 Namensvorschläge kamen aus der Bevölkerung. Welcher Name am Ende bei der Leseraktion einer Hamburger Zeitung vorne lag, wird heute ab 10 Uhr im Tierpark bekanntgegeben. Mit dabei ist der Jazz-Pianist Joja Wendt. Der kleine asiatische Elefantenbulle war am 11. Januar geboren worden. Er ist das erste Kind von Kandy. Sie war am 14. Mai 2003 als erster Dickhäuter bei Hagenbeck in einer Herdengeburt zur Welt gekommen. Diese natürliche Form der Geburt biete den Vorteil, dass sich auch die Tanten liebevoll um das Junge kümmern könnten, hieß es.
Kriminalkomödie auf der Bühne
Die Theatergruppe „Patzköpp“ lädt zu den Aufführungen ihres neuesten Projekts ein. Die Kriminalkomödie „Peter kümmt inkognito“ wird am 13. Februar ab 19.30 Uhr, am 14. Februar ab 15 Uhr, am 20. Februar ab 19.30 Uhr und am 21. Februar ab 15 Uhr im Hollenbecker Dorfgemeinschaftshaus gezeigt. Bei den Vorstellungen am 14. und 21. Februar wird bereits ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen serviert. Karten sollten Interessierte frühzeitig bei den Veranstaltern reservieren: 0 41 64 / 57 43 oder theatergruppepatzkoepp@t-online.de.
Crash-Kursus: Verteidigung für Mädchen
Das mulmige Gefühl kennt fast jede Frau: Es ist dunkel, Schritte hallen durch die Nacht und man ist alleine unterwegs. Für den Fall eines Übergriffs kann sie sich jedoch wappnen: Die Neu Wulmstorfer Jugendpflege bietet Mädchen ab 14 Jahren und jungen Frauen einen Kursus in Selbstverteidigung an.
In dem Crash-Kursus lernen die Teilnehmerinnen, wie sie sich in Gefahrensituationen effektiv wehren können. An zehn aufeinander folgenden Terminen, jeweils dienstags und donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr, zeigt Taekwondo Weltmeister Volker Schliebs den jungen Frauen, wie sie sich effektiv schützen können. Grundlage des Trainings werden Taekwondo- sowie Hapkido-Elemente sein. Der erste Termin ist der 16. Februar. Der Kursus findet in der Veranstaltungshalle im Neu Wulmstorfer Jugendzentrum „Blue Star“ statt. Die Teilnahme kostet einmalig 30 Euro für alle zehn Termine, Schülerinnen zahlen die Hälfte. Anmeldungen nimmt Jugendpfleger Eick Elvers ab sofort an e.elvers@rh-neu-wulmstorf.de oder unter 0 40/ 70 07 82 69 entgegen.
Twittern und Bloggen in der Archäologie
Mit Archäologie ins Internet: Am Montag, 1. Februar, veranstaltet das Archäologische Museum Hamburg am Harburger Rathausplatz einen Social-Media-Abend. Ab 19 Uhr werden die Museumstüren exklusiv für Twitterer, Instagramer und Blogger geöffnet. Archäologe Kay-Peter Suchowa und Sammlungsleiter Dr. Michael Merkel geben bei einer Führung einen Einblick in die aktuelle Sonderausstellung „Ausgegraben. Harburg archäologisch“. Überraschende Entdeckungen sind garantiert, denn die Ausstellung zeigt die neuen Forschungsergebnisse der Ausgrabungen auf der Harburger Schloßstraße. Während der Führung ist alles erlaubt: fotografieren, filmen, twittern, Fragen stellen. Über WLAN wird für die Teilnehmer eine schnelle Internetverbindung zur Verfügung stehen.
In der Helms Lounge soll der Abend anschließend in gemütlicher Runde ausklingen. Der Social-Media-Abend beginnt ab 19 Uhr im Foyer des Museums, Museumsplatz 2. Der Eintritt ist frei. Der Hashtag lautet #Ausgegraben. Anmeldungen unter katrin.schroeder@amh.de. Interessierte können sich schon ab sofort auf die Ausstellung „Ausgegraben. Harburg archäologisch“ einstimmen. Wer auf Twitter, Instagram oder Facebook dem Hashtag #Ausgegraben folgt oder auf dem Museums-Blog www.blog.amh.de vorbeischaut, kriegt vorab Neuigkeiten und kann sich mit dem Museum austauschen.
Prominenz aus Kino und Fernsehen
Prominente Gäste aus der Kino- und TV-Branche und eine neue Chefin: Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) hat am Mittwochabend in Hamburg ihren traditionellen Branchentreff gefeiert. Zur Come-Together-Party in der Kulturfabrik Kampnagel kamen Stars, Regisseure und Produzenten, darunter Filmemacher Fatih Akin und Schauspieler Moritz Bleibtreu. Zu den Gastgebern gehörte erstmals Geschäftsführerin Maria Köpf, die seit dem 1. Januar dieses Jahres im Amt ist. Auf der Gästeliste standen auch Stars wie die Filmemacher Detlev Buck oder die Schauspielerin Sibel Kekilli.
Köpf ist die Nachfolgerin der in den Ruhestand gegangenen Eva Hubert, die von 1997 bis Ende vergangenen Jahres Geschäftsführerin war. Ihre Pläne hatte Köpf bereits kurz nach ihrem Amtsantritt erläutert: Sie will die Region zum Filmstandort erster Klasse ausbauen. Dazu gehöre es, mehr spannende internationale Großprojekte wie etwa den 2013 hier gedrehten Spionagethriller „A Most Wanted Man“ in die Region zu holen. Weitere Schwerpunkte ihrer Arbeit seien die Nachwuchsförderung auch in engem Kontakt mit den beiden Hamburger Filmhochschulen sowie eine starke Vernetzung vor allem mit den dänischen Partnern.
Mitreden bei Planung der Jugendhäuser
Am Montag, 1. Februar, ab 17 Uhr stellen die beiden Architekten Uwe Cappel (Himmelpforten) und Bernd Mügge (Hammah) im Ratssaal des Rathauses Himmelpforten ihre Konzeptstudien für den Neubau eines Jugendhauses in Himmelpforten vor. Eine Woche später, am Montag, 8. Februar, ebenfalls um 17 Uhr stellen dieselben Architekten in den Räumlichkeiten der Jugendpflege in Oldendorf (Grund- und Oberschule Oldendorf, Schulstraße 2, Oldendorf) ihre Konzeptstudien für den Neubau eines Jugendhauses in Oldendorf sowie Uwe Cappel eine Konzeptstudie für den Umbau eines Teils des Schulzentrums Oldendorf zum Jugendzentrum vor. Es können Fragen an die Planer gerichtet und Anregungen zur Planung vorgetragen werden.
In Gesprächen gibt die Hospiz-Gruppe der Trauer Raum
Die Treffen finden wöchentlich dienstags ab 19.30 Uhr für knapp zwei Stunden in den Räumen der Hospiz-Gruppe in der Bremervörder Straße 99, Haus 1, statt. Sie werden von zwei ehrenamtlichen, ausgebildeten und erfahrenen Sterbebegleiterinnen betreut, die Teilnahme ist kostenlos. Trauernde finden durch diese Gruppengespräche ihre eigenen Wege aus ihrer Trauer heraus, sie können erzählen und neuen Lebensmut fassen, neue Kontakte aufbauen – bevorzugt zu Menschen, die ebenfalls einen schmerzlichen Verlust verkraften wollen. Immer wieder finden sich dabei Gleichgesinnte, die auch länger in Kontakt bleiben und sich weiterhin treffen. Eine Anmeldung ist erforderlich, weil vorher noch ein Beratungsgespräch stattfindet. Informationen auch über den konkreten Beginn im Büro der Hosiz-Gruppe (montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr) unter 0 41 41 / 78 00 10.
Einen dicken Fisch an Land gezogen
Torsten Albig mochte sich diesen Seitenhieb auf den großen Nachbarn nicht verkneifen. „Wir haben noch viel Platz für unsere Freunde aus Hamburg“, scherzte der Kieler Ministerpräsident gestern bei der Einweihung der neuen Tesa-Zentrale in Norderstedt (Kreis Segeberg).Der globale Marktriese für Klebebänder hat seinen Sitz aus dem beengten Hamburg-Eimsbüttel in die Nachbarstadt verlegt, nur wenige Hundert Meter von der Grenze zu Hamburg entfernt. Für Schleswig-Holstein ist es einer der größten Ansiedlungserfolge der vergangenen Jahrzehnte, für Hamburg einer der schmerzlichsten Abgänge. Die gute Partnerschaft zwischen den Nachbarn trübe das aber nicht, versicherte Albig. „Wir sind in der Metropolregion feste Partner.“ Was für den einen gut sei, nutze auch dem anderen. Und umgekehrt.
Bisher waren die zentralen Abteilungen auf mehrere Standorte verteilt. Auch war am Beiersdorf-Stammsitz in Eimsbüttel kein Platz für die gewünschte Erweiterung des Erfolgsunternehmens. Die neue Firmenzentrale mit dem offiziellen Namen Tesa Campus – unweit des Flughafens Fuhlsbüttel gelegen – ist ein Komplex aus drei Gebäuden plus Parkhaus. Drumherum finden die etwa 1000 Mitarbeiter weitläufige Außenflächen, ein großer Teich lockt zum Verweilen.
Das Ziel „Tesa one“ sei erreicht, freute sich der scheidende Vorstandschef Thomas Schlegel. Die Unternehmensteile Hauptverwaltung, Forschungs- und Technologiezentrum hätten endlich eine gemeinsame Adresse. Das Ensemble hat 160 Millionen Euro gekostet, die größte Investition in der Geschichte des Unternehmens. Schlegel: „Wir sind im Zeit- und im Kostenplan geblieben.“
Die Architektur ist zweckmäßig-modern, die Innenausstattung auf der Höhe der Technik. Wie im lichtdurchfluteten Foyer, in dem die Mitarbeiter an Touchscreen-Monitoren Betriebs-Infos und Nachrichten aus aller Welt verfolgen können. Ein Produktionsstandort ist Norderstedt für Tesa indes nicht. Die insgesamt 6800 unterschiedlichen Produkte entstehen unter anderem in den deutschen Werken Hamburg-Heimfeld und Offenburg. Nur rund 300 davon werden für den Hausgebrauch gefertigt, wie Tesafilm. Der Löwenanteil des Sortiments findet in der Industrie Anwendung. Aus Handys, Computern und Autos ist Tesa-Klebetechnik nicht mehr wegzudenken.
Der Hamburger Senat hatte vergebens um den Verbleib der Beiersdorf-Tochter gekämpft. Doch keines der angebotenen Grundstücke entsprach den Vorstellungen der Tesa-Manager. Norderstedt habe dem Unternehmen dagegen fast alle Wünsche erfüllen können, sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote zufrieden. So spendierte die Stadt umstandslos auch eine eigene Bushaltestelle, dazu wurden zwei Anliegerstraßen nach dem Tesa-Tischabroller-Erfinder Hugo Kirchberg und nach Elsa Tesmer benannt; die Beiersdorf-Vorzimmerdame hatte 1908 den Markennamen kreiert – aus den ersten Buchstaben ihres Nach- und dem letzten ihres Vornamens. Heute ist Tesa auf allen Kontinenten ein Begriff als weltweit führender Hersteller selbstklebender Produkt- und Systemlösungen mit einem Umsatz von knapp 1,1 Milliarde Euro.
Er sei froh, diesen „dicken Fisch an Land gezogen“ zu haben, gestand Grote. Seine Stadt verstehe sich im besten Sinne als Alternative für Unternehmen, die in Hamburg keinen Platz fänden. Regierungschef Albig hieß in einer launigen Rede „ein weiteres Unternehmen von Weltruf“ in seinem Bundesland willkommen – und hatte gleich ein Gastgeschenk dabei: eine Förderzusage des Landes über zwei Millionen Euro für die Tesa-Forschung.
Vom Fluch und Segen der direkten Demokratie
Während vor allem Spitzenvertreter der Wirtschaft eine Eindämmung von Volksabstimmungen fordern, will der Verein Mehr Demokratie nun noch eins drauf setzen. Die Volksinitiative „Rettet den Volksentscheid“ zielt darauf ab, die Möglichkeiten der Volksdemokratie weiter auszubauen. Angst vor zu viel Bürgereinfluss müsse niemand haben, meint Mehr-Demokratie-Macher Manfred Brandt und zitiert den früheren schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme: „Es ist eine Irrlehre, dass es Fragen gibt, die für normale Menschen zu groß und zu kompliziert seien.“
Die erste Hürde im dreistufigen Verfahren hat „Rettet den Volksentscheid“ inzwischen genommen. Im Juni folgt das Volksbegehren, dem 65 000 Wähler zustimmen müssten, damit es zur Bundestagswahl im September 2017 einen abschließenden Volksentscheid geben kann. „Wir müssen retten, was wir gemeinsam erkämpft haben“, findet Brandt. Denn er und seine Mitstreiter sehen das Instrument der direkten Demokratie im Stadtstaat immer stärker beschnitten, zuletzt durch die Einführung des Referendums, bei dem Senat und Bürgerschaft den Wählern von sich aus eine Frage zur Entscheidung vorlegen können.
Auslöser der Volksinitiative war aber bereits zuvor eine Änderung der Landesverfassung durch die Bürgerschaft zur Sperrklausel bei Bezirkswahlen. Künftig, fordert Brandt, solle ausschließlich das Volk Verfassungsänderungen vornehmen dürfen. Ferner will Mehr Demokratie, dass Volksabstimmungen zu sämtlichen Themen der Hamburger Politik zugelassen werden, auch zu solchen mit erheblichen Folgekosten für den städtischen Haushalt. Die Zustimmungsquoren für Volksentscheide will die Initiative vereinheitlichen und leicht absenken. Und: Bei der Gelegenheit wollen die Freunde der Volksmitsprache auch gleich das Referendum wieder abändern. Der Senat solle derlei „Volksabstimmungen von oben“ nicht mehr initiieren dürfen, sondern nur die Bürgerschaft.
Bei einer Anhörung zu „Rettet den Volksentscheid“ im Verfassungsausschuss biss die Initiative mit ihren Anliegen allerdings auf Granit. Nicht nur die Senatsfraktionen von SPD und Grünen, auch die oppositionelle CDU lehnte die Ideen rundweg ab. Kritik gab es vor allem an möglichen „horrenden finanziellen Auswirkungen“ von Bürgerabstimmungen sowie an den geringeren Zustimmungsquoren. Zugleich betonte Rot-Grün allerdings, am Grundsatz der Volksmitbestimmung festzuhalten.
Ganz anders Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer, der die gelebte Praxis direkter Demokratie an der Elbe massiv infrage stellt. Mit Verweis auf vorherige Niederlagen der Parteienmehrheit in Volksentscheiden zum Netzerückkauf und zur Primarschule sprach Melsheimer von einem „Hamburg-Syndrom“. Die Regeln zur Volksgesetzgebung müssten „gründlich überarbeitet und die repräsentative Demokratie wieder gestärkt“ werden.
Der Standpunkt von Markus LorenzDemokratie ist doch etwas komplizierterAlle Macht geht vom Volke aus. Das ist gut so, und das muss so bleiben. Doch leider ist die Sache mit unserer Demokratie auf den zweiten Blick komplizierter. Hamburg stellt sich aktuell einer hoch spannenden Debatte zu der Frage, wie viel direkte Bürgerbeteiligung an politischen Entscheidungen gewollt ist – und wie weit die Parteiendemokratie den Wählern das Tor zur Selbstbestimmung noch öffnen will. Vorweg: Dass Bürger mittels Volksentscheiden und Referenden abstimmen und auf diese Weise parlamentarische Beschlüsse korrigieren können, ist eine unbestreitbare Errungenschaft auch der Hamburger Verfassung, die es unbedingt zu erhalten gilt. Und doch muss spätestens nach dem Olympia-Aus die Frage nach der Balance zwischen der repräsentativen und der direkten Demokratie erlaubt sein. Denn der Trend zu Erfolgen der Nein-Sager bei solchen Anlässen ist in der Hansestadt unübersehbar. Wie schon bei Olympia hatte es auch bei den Volksentscheiden zum Netzerückkauf und gegen die Primarschule eher jene an die Urnen gezogen, die sich gegen die erklärte Mehrheit der Etablierten im Landesparlament stellen wollten. Offensichtlich wurde dabei, dass die wenigsten Menschen ihre Kreuzchen aus edlen Motiven des Gemeinwohls machten, sondern aus purem Eigennutz. Das ist legitim, zugleich muss aber klar sein, dass dies den Gemeinwohlgedanken in den Hintergrund drängt. Bei den Netzen wollten viele Hamburger schlicht dem Atomkonzern Vattenfall mal kräftig eins auswischen. Und in Sachen Primarschule waren es Elternschaften aus gut betuchten Stadtteilen, die eine Reform verhinderten, die Kindern aus weniger privilegierten Teilen der Gesellschaft hätte nutzen sollen. Volksabstimmungen bedingen stets Zuspitzung und Vereinfachung, komplexe Sachverhalte müssen auf eine simple Ja/Nein-Fragestellung verdichtet werden. Für Kompromisse lässt das keinen Platz. Die wiederum sind die Domäne der Parlamente, wo vom Volk gewählte Abgeordnete zum Blick über den Tellerrand der persönlichen und parteipolitischen Interessen gezwungen sind. Ja, diese Parlamentsdemokratie ist in Teilen abgenutzt. Doch es wäre genau der falsche Schluss, das lange bewährte repräsentative Prinzip nun noch weiter auszuhöhlen. Politiker sind nicht klüger als ihr Volk.
Drei Motorsägen gestohlen
Durch gewaltsames Öffnen des Schiebetors gelangten Einbrecher in die Maschinenhalle. Die Polizei schätzt den Schaden auf über 1000 Euro und bittet um Hinweise an die Polizeistation Steinkirchen unter 0 41 42 / 81 19 80.
Halbzeit für Hamburgs Dauerbaustelle
„Mit der Eröffnung der Elbphilharmonie Anfang 2017 werden wir am anderen Ende angekommen sein“, berichtete der Chef der Hafencity GmbH, Jürgen Bruns-Berentelg, am Donnerstag in Hamburg. Dann sei vom Westen bis zu den Elbbrücken im Osten nahezu jedes Grundstück vergeben.
Neben den Bauaktivitäten im östlichen Abschnitt soll dort ein weiteres „Experimentierfeld“ angestoßen werden. Die Bauherren im Baakenhafen-Quartier haben sich dazu verpflichtet, die Fahrzeugstellplätze auf 0,4 pro Wohnung zu begrenzen und sich an einem Carsharing-System mit Elektrofahrzeugen zu beteiligen. Somit konnten ein zweites Tiefgaragengeschoss und Baukosten eingespart werden. Die Hafencity wolle mit Innovationen vorangehen und die CO2-Verringerung mit der Sharing-Economy (Ökonomie des Teilens) zusammenbringen, sagte der Hafencity-Manager. Der Betrieb des Fuhrparksystems für 3000 Haushalte werde in diesem Jahr ausgeschrieben.
Auch in der sozialen Entwicklung will der Stadtteil Maßstäbe setzen. Das künftige Quartiersmanagement, das sich unter anderem um Gemeinschaftsanlagen kümmern soll, werde von den Eigentümern der Wohnungen und Bauten selbst finanziert, kündigte Bruns-Berentelg an. Die Beträge wurden beim Grundstückskauf festgelegt. Das Vorhaben solle dem Zusammenhalt des Stadtteils und der Stadt zugutekommen, ergänzte Bruns-Berentelg.
Denn schließlich leben hier bereits mehr als 2000 Menschen, rund 5000 Studenten sind anzutreffen, und mehr als 10 000 Beschäftigte arbeiten in den mehr als 500 Unternehmen. Vor allem für die Bewohner hatten die Verkehrsplaner am Donnerstag eine erfreuliche Nachricht: Die neue Klappbrücke zur Elbphilharmonie ist fertig und wurde für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Damit sei ein großer Schritt bei der verkehrlichen Vorbereitung auf die Eröffnung der Elbphilharmonie gemacht worden, teilte Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) mit. An gut besuchten Konzertabenden würden bis zu 2900 Gäste erwartet. Der Gehweg bis zur nächstgelegenen U-Bahn-Haltestelle Baumwall wird bis Sommer ausgebaut.
Solides Zahlenwerk
Kämmerer Ulrich Pergande konnte ein ausgeglichenes Zahlenwerk vorstellen, das bei einem Volumen von rund zweieinhalb Millionen Euro ohne neue Kredite auskommt und den Kommunalpolitikern trotzdem Spielräume für zukunftsweisende Investitionen lässt. Unter dem Strich steht ein kleines Plus von rund 100 000 Euro. Der Rat hat den Haushalt einstimmig als Satzung beschlossen.
Die Gemeinde profitiert von der positiven konjunkturellen Lage, die für steigende Steuereinnahmen sorgt. 270 000 Euro aus der Grund-, 850 000 Euro aus der Gewerbe- und 900 000 Euro aus dem kommunalen Anteil an der Einkommenssteuer sorgen für strahlende Augen beim Fachbereichsleiter Finanzen. Er rechnet auch für die nächsten Jahre mit soliden Zuwächsen. Lediglich der außergewöhnlich hohe Betrag bei der Gewerbesteuer sei einer einmaligen Nachzahlung geschuldet.
Auf der Ausgabenseite schlagen vor allem Arbeiten im Baugebiet „Achtern Hogen“ zu Buche. Weil ein Regenrückhaltebecken größer wurde als geplant, muss für den Lärmschutzwall, der das Wohnviertel von den nahen Gewerbeflächen trennen soll, ein Stück Land zugekauft werden. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 300 000 Euro im Zusammenhang mit der neuen Siedlung im Haushalt eingestellt. 500 000 Euro sollen durch Grundstücksverkäufe wieder ins Gemeindesäckel kommen.
Für 127 000 Euro sollen Gemeindestraßen saniert werden. Mit 15 000 Euro bezuschusst die Gemeinde die Grünpflege am Sportplatz durch den Turn- und Sportverein Eiche Bargstedt. 10 000 Euro stehen für den Breitbandausbau – also schnellere Internetleitungen, die Bürgern und Betrieben zugutekommen sollen – zur Verfügung. Hier möchte sich die Kommune an einem kreisweiten Programm zur Stärkung der digitalen Infrastruktur beteiligen, bei dem hohe Fördergelder gezahlt werden. Mit 5000 Euro soll die Ausstattung der Kindertagesstätte verbessert werden. 2000 Euro sind für die Modernisierung der Straßenbeleuchtung vorgesehen, die wiederum zu sinkenden Energiekosten führen soll.
„Wir haben die Talsohle erreicht“, betonte Kämmerer Pergande mit Blick auf die millionenschweren Investments der letzten Jahre in die Erschließung des Neubaugebiets. Nun gelte es, wieder Reserven anzusparen. Bargstedt habe etwa 800 000 Euro auf der hohen Kante, so Bürgermeister Wiebusch
Mozart zwischen den Traktoren
Musikgenuss in außergewöhnlichem Ambiente verspricht ein Konzertabend am Sonnabend, 6. Februar, im Ehestorfer Freilichtmuseum am Kiekeberg. Das Orchester der TU Harburg, SymphonING, gastiert ab 18 Uhr mit einem gemischten Programm in der Halle, in der die großen historischen Landmaschinen versammelt sind.
Bereits zum sechsten Mal ist das Orchester SymphonING zu Gast am Kiekeberg. In dem Programm des Abends stehen Werke klassischer und moderner Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Edvard Grieg und Camille Saint-Saëns bis hin zu zeitgenössischer Filmmusik. Im stimmungsvoll beleuchteten Agrarium spielt das Orchester zwischen Traktoren und Dampfmaschinen. Besucher können vor dem Konzert einen abendlichen Spaziergang auf dem Museumsgelände machen. Das Freilichtmuseum ist am Wochenende von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Im Orchester SymphonING musizieren rund 40 Studierende der TU, Mitarbeiter, Schüler der Akademie Hamburg sowie junge Berufstätige. Sie verbindet die Freude am Zusammenspiel im Orchester. SymphonING tritt in der Besetzung eines klassischen Sinfonieorchesters auf: mit Streichern, Holz- und Blechbläsern sowie mit Schlagwerk und Klavier. (bt)
Preis und Karten
Der Eintritt zum Konzert inklusive Museumseintritt kostet für Erwachsene 10 Euro, Schüler und Studenten zahlen 5 Euro. Karten können an der Kasse des Freilichtmuseums am Kiekeberg gekauft werden, Reservierungen sind unter 0 40/ 79 01 76 25 möglich.
Einbrecher hebeln Eingangstür auf
Mit Schmuck als Beute konnten der oder die Unbekannten flüchten. Der angerichtete Schaden wird mindestens auf mehrere Hundert Euro geschätzt. Hinweise an das Polizeikommissariat Buxtehude, 0 41 61/ 64 71 15.
Einbruch in Einfamilienhaus
Was von dem oder den Einbrechern erbeutet werden konnte, steht zurzeit noch nicht genau fest. Der Schaden wird deshalb zunächst auf mehrere hundert Euro geschätzt. Die Polizei bittet um Hinweise zum Einbruch an die Polizeistation Horneburg 0 41 63 / 82 64 90.