Während die Politik an die Nachnutzung der Malerschule denkt, bereiten sich Alexander Hartig, Mikail Özalp und Valerie Hiese auf ihre Meisterprüfung ab März vor. Sie sind drei von 21 Kandidaten. „Buxtehude hat einfach den besten Ruf – und mit 78 Prozent die beste Besteher-Quote deutschlandweit“, sagt Alexander Hartig (35). Er war 18 Jahre Geselle, jetzt will er Meister werden, um sich selbstständig zu machen. Das will auch Hiese, ihr Vater führt ein eigenes Geschäft. Die Ausbildung sei gut – handwerklich und betriebswirtschaftlich. Das findet auch Özalp, er will Fachberater im Außendienst werden. Sie sagen: Nur der Meistertitel schaffe mit der siebenmonatigen Ausbildung das notwendige Rüstzeug, um als Unternehmer erfolgreich zu sein.
Malerschule mit einer super Erfolgsquote
Bürgerschaft will langen A-7-Deckel
Statt der vom Bund im Zuge der Sanierung und Erweiterung der A 7 projektierten 730 Meter Länge soll der Lärmschutzdeckel im Bereich Othmarschen nun 2300 Meter lang werden.
Einen förmlichen Beschluss dazu gibt es zwar noch nicht. Dieser soll aber folgen, sobald die Senatsdrucksache vorliegt. Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) nannte den Ausbau der A 7 samt Tunnel immens wichtig für die Wirtschaft und die Stadtentwicklung. Die Bürgerinitiative „Ohne Dach ist Krach“ hatte mehr als zwei Jahrzehnte dafür gekämpft.
Die Sanierung und der Ausbau der Autobahn 7 wird voraussichtlich noch bis 2025 dauern. Neben dem Deckel im Bereich Altona sind zwei weitere Tunnel mit 550 beziehungsweise 960 Metern Länge in Schnelsen und Stellingen geplant.
Zudem würden insgesamt 72 Brücken gebaut oder saniert, 15,4 Kilometer Lärmschutzwand errichtet und die Fahrbahn zwischen Hamburg und dem Bordesholmer Dreieck in Schleswig-Holstein auf fast 60 Kilometern Länge auf sechs Spuren und innerhalb Hamburgs auf acht Spuren erweitert. Die Gesamtkosten für das Projekt an Deutschlands wichtigster Nord-Süd-Route wurden zuletzt auf knapp 1,6 Milliarden Euro taxiert.
Ein erster Antrag für Lärmschutzwände an der Autobahn wurde bereits Mitte der 1970er Jahre gestellt. Einen Deckel über die Autobahn beantragten CDU und GAL in der Bezirksversammlung Altona erstmals 1987. Obwohl die Autobahn A 7 als wichtigste Nord-Süd-Route nach Angaben der Verkehrsbehörde von täglich knapp 150 000 Fahrzeugen genutzt wird, passierte jedoch lange nichts. Streit gab es vor allem um die Finanzierung der Deckel.
Senator Horch wies darauf hin, dass der Bund nur im Rahmen seiner gesetzlichen Pflicht Zuschüsse für den Lärmschutz in Höhe von rund 240 Millionen Euro gebe. Hamburg werde somit zwischen 160 und 200 Millionen Euro beisteuern müssen. „Die einmalige Chance aber auf qualitativ hochwertige Stadtentwicklung (...) in Verbindung mit dem dringenden Autobahnausbau liegt uns allen sehr am Herzen.“
So könnten durch die Deckel auf den derzeit noch lärmumtosten Grundstücken an der A 7 mehr als 3000 Wohnungen gebaut werden. Zudem entstünden zusätzlich etwa 25 Hektar Grünflächen, sagte Horch.
SPD, Grüne und CDU nannten die lange Tunnelvariante eine Jahrhundertentscheidung für den Hamburger Westen und für das Zusammenwachsen von bisher durch die Autobahn getrennte Stadtteile.
Ähnlich äußerte sich die FDP, wies aber auch darauf hin, dass bislang offiziell noch nichts entschieden sei, die rot-grüne Koalition daher nur „warme Worte“ verbreite. Die Linken wiederum forderten, dass nicht nur ein Drittel, sondern mindestens die Hälfte der neuen Wohnungen Sozialwohnungen werden sollen.
Windpark und Wellnessanlage
Um die Errichtung eines Windparks in Bliedersdorf und einer Wellnessanlage mit Saunalandschaft in Postmoor geht es im Gemeinderat Bliedersdorf am Montag, 15. Februar, ab 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. Mit zwei Bebauungsplänen befasst sich der Rat. Geplant ist die Aufstellung eines B-Plans „Windpark Bliedersdorf“ für eine Fläche an der Straße Rutenbeck (Kreisstraße 26) zwischen Grundoldendorf und Harsefeld. Der Entwurf, der in der öffentlichen Sitzung vorgestellt und beraten wird, sieht hier vier Windräder mit einer maximalen Höhe von 210 Metern vor. Bei der Änderung des B-Plans „Gewerbegebiet Postmoor Süd“ geht es darum, in direkter Nachbarschaft zum Baggersee die Errichtung einer Wellnessanlage mit Saunalandschaft und Gästehäusern zu ermöglichen.
Vattenfall erhöht Strompreise
Der führende Hamburger Stromversorger Vattenfall erhöht zum 1. April seine Preise. Ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden im Grundversorgungstarif muss demnach monatlich 3,14 Euro oder 4,9 Prozent mehr zahlen, teilte Vattenfall am Donnerstag in der Hansestadt mit. In anderen Versorgungstarifen können sich andere Beträge ergeben. Vattenfall begründete die Preiserhöhung mit einem Anstieg der gesetzlichen Umlagen sowie der behördlich regulierten Netzentgelte, die zusammen mit einem Anteil von 79 Prozent am Strompreis einen neuen Höchststand erreicht hätten. Zuvor hatte eine Hamburger Tageszeitung darüber berichtet.
Gutachten zum Einzelhandel überarbeiten
Im Ausschuss für Regionalplanung und Umweltfragen des Kreistages regten sie am vergangenen Mittwoch an, das einmal im Jahr 2008 aufgelegte Einzelhandelsgutachten, das die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogramms erstellt hatte, zu überarbeiten und aktualisieren. Dafür sieht Kreisbaurat Hans-Hermann Bode eher keinen Bedarf, sagte er im Ausschuss. Gleichwohl, so der Wille im Gremium, könnte das Thema im Ausschuss aufgegriffen und mit Fachleuten von der IHK und vom Unternehmerverband diskutiert werden.
Harburger SuedKultur – Erste Lesung
Zur Idee: SuedKultur ist eine lose Vereinigung von Kulturschaffenden, die eine optimale Vernetzung anstreben. Sie zeigt seitdem jährlich zum Herbst eindrucksvoll, wie viele musikalische Orte und musikalische Vielfalt der Süden Hamburgs zu bieten hat, Als Pendant zur Musik und Bildenden Kunst stellt SuedKultur jetzt erstmals auch die Literatur in den Fokus. Dank der Unterstützung der „Stiftung Nachbarschaft“, die für die Werbung 5000 Euro bereitstellt, verspricht das neue Projekt, ein Lese-Spektakel zu werden.
Es werden mehr als 20 Lesungen an mehr als zehn verschiedenen Orten stattfinden und die Inhalte versprechen Leckerbissen für jeden Literaturfan. Ob für Kinder (Kulturcafé komm du), Jugendliche (Goethe-Schule Harburg), Sachbuch (Kultur-Speicher), ethnischer Roman (Museum Elbinsel Wilhelmsburg), Hamburger Historie (Kulturcafé komm du), Poetry Slam (Stellwerk) – dabei sein und zuhören lohnt. „Das Schöne ist“, so der Sprecher der Initiative, Heiko Langanke, „dass jeder ganz eigene Ideen einbringt und es so ein ganz eigenes Format bekommt“. Langanke verweist auf eine Kneipenlesung mit Hamburger Schnack im Irish Pub „Old Dubliner“ in der Lämmertwiete.
Das Programm soll bis Ende Februar stehen und im März dann mit Flyern, Plakaten und im Internet beworben werden. Dann stehen auch die Termine, Orte und Inhalte genau fest. Bei den Lese-Orten selbst wird der interessierte Bürger zudem ausführliche Programmhefte kostenfrei erhalten können, mit deren Hilfe er sich mit Autor, Lesendem, Ort und Inhalt auseinandersetzen kann.
Den krönenden Abschluss – auch so viel steht schon fest – wird eine Lesung von Heinz Strunk aus seinem bald erscheinendem neuen Buch bilden. „Mehr Harburg geht dann bald nicht mehr. Oder doch?“, fragt Initiativensprecher Heiko Langanke.
Ärgernisse und alltägliche Freuden
Das „TAGEBLATT-on-Tour“-Mobil tourt wieder durch die Samtgemeinde Horneburg. An zwei Tagen sind Horneburg-Redakteurin Sabine Lohmann und Reporterin Catharina Meybohm vor Ort, um mit Bürgern über alltägliche Ärgernisse und Freuden ins Gespräch zu kommen. Zu sprechen sind sie am Donnerstag und Freitag, 18. und 19. Februar, an verschiedenen Standorten in den Gemeinden Agathenburg, Bliedersdorf, Dollern, Nottensdorf und im Flecken Horneburg.
Erste Station am Donnerstag, 18. Februar, 9 Uhr, ist das Stehcafé Neugebauer in Agathenburg. Ab 10 Uhr steht das Tour-Mobil bei Edeka Drewes in Dollern. Nächster Stopp ist um 11.30 Uhr die Baustelle Freibad in Horneburg.
Um 14 Uhr geht es weiter in Bliedersdorf: im Museumsdorf des Vereins „Bäuerliches Hauswesen Bliedersdorf“. Um 15 Uhr steht das Tour-Mobil beim Sport- und Freizeitpark in Nottensdorf. Um 16 Uhr wird die Jugendfreizeitstätte Speedy in Horneburg besucht. Ab 17 Uhr ist ein Gespräch mit den Reporterinnen beim Supermarkt Rewe in Horneburg möglich.
Am Freitag, 19. Februar, beginnt die Tour um 9 Uhr in Nottensdorf bei der Fleischerei Bartsch. Um 10 Uhr geht es weiter beim Markant-Markt Augustin in Bliedersdorf. Dritte Station an dem Vormittag ist ab 11 Uhr der Supermarkt Marktkauf in Horneburg. Am Nachmittag sind die Reporterinnen ab 14 Uhr zunächst in Agathenburg bei der Mehrzweckhalle zu sprechen, dann ab 14.30 Uhr in Dollern bei der Kapelle. Anschließend geht es nach Horneburg: Ab 15.30 Uhr stehen die Reporterinnen am Gemeindehaus bei der Liebfrauenkirche, um 16 Uhr auf dem Wochenmarkt am Burggraben und ab 17.30 Uhr beim Burgmannshof. Die Journalistinnen nehmen Anregungen und Fragen, Kritik und Lob auf und informieren über das Ergebnis ihrer Recherchen in einer Sonderausgabe, die zusammen mit dem TAGEBLATT am Freitag, 26. Februar, an alle Haushalte in der Samtgemeinde Horneburg verteilt wird.
Wer Anregungen hat, kann sich auch gern direkt bei Sabine Lohmann melden: in der Redaktion unter 0 41 41/ 93 62 02 oder unter lohmann@tageblatt.de sowie „on Tour“ unter 01 57/ 52 39 55 91.
Ein Essen mit „wohlgesonnenen Kräften“
In einer Woche (18./19. Februar) wollen sich die Staats- und Regierungschefs der EU bei einem Gipfeltreffen in Brüssel auf Reformen einigen, um London entgegenzukommen. Zweiter Ehrengast des altehrwürdigen Matthiae-Mahls am Freitagabend im Hamburger Rathaus ist Kanzlerin Angela Merkel (CDU. Ihr liege viel daran, „dass Großbritannien keine Entscheidung trifft, die wir für falsch halten“, wie es Finanzminister Wolfgang Schäuble kürzlich ausdrückte.
Die EU will Großbritannien entgegenkommen, um einen drohenden Austritt zu verhindern. Dafür hat EU-Gipfelchef Donald Tusk Vorschläge gemacht. Dazu gehört etwa eine „Notbremse“, die ein Beschränken bestimmter Sozialleistungen für zugewanderte EU-Bürger erlauben soll. Großbritannien soll zudem nicht verpflichtet sein, sich politisch weiter in die EU zu integrieren. Über diese Vorschläge wird allerdings innerhalb der EU noch verhandelt.
Das Matthiae-Mahl gilt als das älteste noch gefeierte Festmahl der Welt. Die Regierenden der Hansestadt laden dazu seit 1356 ins Rathaus ein. Etwa 400 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie das Konsularkorps werden im Großen Festsaal erwartet.
Zwischen den vier Gängen gibt es Reden von Merkel und Cameron sowie von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Im vergangenen Jahr waren der damalige polnische Präsident Bronislaw Komorowski und Bundespräsident Joachim Gauck die Ehrengäste. (lno)
Matthiae-Mahl
Das Matthiae-Mahl gilt als das älteste noch begangene Festmahl der Welt. Neben dem Bürgermeister halten jeweils ein ausländischer und ein deutscher Ehrengast eine Rede vor knapp 400 Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Der Name des Mahls geht auf den Matthiae-Tag, den 24. Februar, zurück. An diesem Tag wurden nach historischer Überlieferung im Rathaus die Aufgaben im Senat neu verteilt und neue Bürgermeister aus den Reihen der Senatoren gewählt.
Viel Aufwand für ein AbendessenProtokollchefin Juliane Scholz-Foth betreut das Mahl zum sechsten MalWenn sich am Freitagabend die 400 Gäste des Matthiae-Mahls im prunkvollen Großen Festsaal des Hamburger Rathauses zu Tisch begeben, liegt viel Arbeit hinter der Protokollabteilung. Nach dem Mahl ist vor dem Mahl, und darum beginnt die Arbeit mit der Auswertung des letzten Matthiae-Mahls, sagt Hamburgs Protokollchefin Juliane Scholz-Foth. Dann starten die Überlegungen für das nächste Jahr.
Welches Thema? Gibt es ein wichtiges Jubiläum, wie etwa 25 Jahre Deutsche Einheit? Dann kommt die Frage der Ehrengäste. Diesmal standen sie mit Kanzlerin Angela Merkel und dem britischen Premier David Cameron erst zu Jahresbeginn fest. Natürlich könne immer noch viel schiefgehen. „Ich habe aber ein Grundvertrauen in das Netzwerk der politischen Leitung hier“, sagt Scholz-Foth.
Erst wenn Thema und Ehrengäste feststehen, werden die Einladungen verschickt, insgesamt über 300, jeweils für einen Gast und seinen Partner – außer natürlich bei katholischen Würdenträgern, erklärt die Protokollabteilung. Gesetzt sind zum Beispiel das Konsulatskorps, der Senat, das Präsidium der Bürgerschaft, die Fraktionsvorsitzenden, die Hamburger Bundestags- und Europaabgeordneten, Kirchen und Religionsgemeinschaften und Ehrenbürger wie Uwe Seeler oder Michael Otto. Dazu kommen Gäste, die einen Bezug zum ausländischen Ehrengast haben.
An der Sitzordnung wird bis Freitagnachmittag gefeilt, sagt das Protokoll. Freie Platzwahl gibt es hier nicht. Prinzipiell sollen an den langen Tafeln Frauen und Männer im Wechsel sitzen. Insgesamt sei das Verhältnis heute ausgeglichener als früher, sagt Scholz-Foth, die das Matthiae-Mahl zum sechsten Mal betreut. Sie schätzt das Verhältnis auf 40:60.
Für die Musik sorgt das Kammerorchester der Hochschule für Musik und Theater. Neben der traditionellen Tafelmusik Georg Philipp Telemanns (1681–1767) steht diesmal auch der englische Komponist Benjamin Britten (1913–1976) auf dem Programm.
Ebenso wie der Blumenschmuck wird das viergängige Menü ausgeschrieben. In diesem Jahr hat das Landhaus Scherrer mit Sternekoch Heinz Wehmann den Zuschlag bekommen. Die Zutaten sollen möglichst aus der Region kommen und einen saisonalen Bezug haben. Auch eine vegetarische Variante ist dabei. Frühzeitig wird bei den Ehrengästen nach Diäten, Abneigungen, Unverträglichkeiten oder Alkoholabstinenz gefragt. Die genaue Speisenfolge ist bis zuletzt geheim.
Schwellen sollen Raser stoppen
Junge Leute kommen vom Parkplatz der Drochterser Festhalle, wo sich auch das Jugendzentrum befindet, fahren mit hoher Geschwindigkeit in den Schulstieg und umfahren mit quietschenden Reifen den Parkplatz vor der Grundschule, um dann wieder zurück in Richtung Festhalle zu donnern. Dem müsse Einhalt geboten werden, Anwohner hätten sich schon beschwert, so die Drochterser Verwaltung, die nun dem Ausschuss für Bau und Verkehr preiswerte und effiziente Maßnahmen vorgeschlagen hat. Auch der Verwaltungsausschuss gab grünes Licht. So werden demnächst variable Schwellen auf die Fahrbahn montiert und Sperrstreifen aufgetragen, um die Raserei zu stoppen.
50 Aussteller zum Thema Gesundheit
„Ein Rekordergebnis“, freuen sich die Organisatoren Annegret Bösch und Dirk Ludewig.
Vereine, Firmen, Pflegedienste, Krankenkassen und andere Branchen, die mit Pflege und Gesundheit zu tun haben, bieten an diesem Tag Informationen zu den Themen Gesundheit und Prävention. „Das Thema betrifft jeden und ist allumfassend und betrifft eigentlich jeden Menschen – egal, ob jung oder alt“, so die Mitorganisatorin und Drochterser DRK-Vorsitzende Annegret Bösch.
Das Besondere an der Schau ist, dass an den Ständen Kurse und Aktivitäten vorgeführt werden und ausprobiert werden dürfen. Das betrifft insbesondere Kurse zur Prävention, Selbstverteidigung für Frauen oder Mitmachaktionen und Fitnesstraining an Geräten sowie Entspannungsmassagen. Außerdem geben die anwesenden Spezialisten Auskünfte über Koordinationstraining oder Wirbelsäulengymnastik. Wissenswertes erfahren die Besucher auch über Rückenschule, Beckenbodengymnastik, Antiosteoporose-Training oder zur Trendsportart Nordic Walking. Kurzum: Die Besucher erfahren, wie man Lebensqualität und Lebenserwartung durch Sport und Bewegung erheblich steigern kann.
Moderiert wird die Veranstaltung von Dirk Ludewig. In einer Cafeteria mit besonderen Angeboten und Tipps für gesundes Essen können sich die Messe-Besucher stärken. Bei einer Tombola können interessante Preise der Aussteller gewonnen werden. Eintritt wird an diesem Tag nicht verlangt.
Die vierte Messe soll in zwei Jahren, also Anfang 2018, in der Dreifachhalle stattfinden und gemeinsam mit den Nordkehdinger Vereinen organisiert werden. „Dann wird es einen gemeinsamen Tag der Gesundheit mit erweiterten Angeboten geben“, verspricht Dirk Ludewig. Ein Vorgespräch hat schon stattgefunden. Informationen unter 01 71/ 5 42 23 90.
Akrobatik trifft auf Humor
Auf dem Gipfel eines Vulkans, tief in einem Wald voller Magie, beginnt eine außergewöhnliche Welt. Eine farbenprächtige Welt, in der alles möglich ist, „wohin auch immer“ so heißt „Varekai“ übersetzt. Vom Himmel schwebt ein Mann. Sein Fallschirm lässt ihn sanft zu Boden gleiten. Er ist allein. Die Geschichte von Varekai beginnt. Und die Artisten beginnen zu tanzen, sich zu drehen, zu springen. Varekai ist eine Traumwelt, eine Welt, in der die Sinne angeregt werden, vor allem mit einer Symbiose von Lichtelementen und der typischen Cirque du Soleil-Musik. Die Live-Musik ist so perfekt, wie alles, und macht Lust auf eine Reise in die Ferne.
Es sind vor allem die Artistennummern, die den „Cirque du Soleil“ zu dem machen, was er ist: einer der ganz großen Zirkusse weltweit. Nahezu perfekt sind die Bewegungen, immer höher und gewagter, raffinierter und atemberaubender. Sie halten sich in schwindelerregender Höhe nur mit der Hand an Reifen oder Seil fest, drehen und wenden sich, machen Saltos, lassen sich fallen.
Hoch über der Bühne schweben zwei Artisten an einem, mal an zwei Seilen. Sie winden sich in den Seilen, sie schwingen nach oben und begeistern mit originellen Akrobatikfiguren in perfekter Synchronarbeit, mal parallel, mal aufeinander zu fliegend. Doch gekonnt, beinahe beiläufig und mühelos, treffen sich die beiden Artisten in der Luft und setzen vereint als Duo ihre Luftakrobatik fort. 3000 Zuschauer staunen, halten den Atem an, lachen und klatschen.
14 Artisten-Nummern hat Varekai im Programm. Dazu Klamauk und Poesie mit Clowns, Tänzern und Lebenskünstlern wie dem verrückten Himmelsbeobachter, der Sammler der Erinnerungen der Welt und Zeichendeuter: Er verwandelt Töne und zeigt, dass die Arena eine perfekte Soundkulisse ist – und läuft lustig herum, und erinnert dabei immer wieder an Otto Waalkes Dödeleien.
Als Guy Laliberte in Quebec ein kleines Straßentheater eröffnete, konnte er nicht ahnen, dass das der erste Schritt zum weltweiten Erfolg sein würde. Schon seit Jahrzehnten steht der „Cirque du Soleil“ für einen anspruchsvollen Zirkus. 1984 waren es nur 20 Straßenkünstler in Quebec, heute sind es weit über Tausend. Bei seinen zahlreichen Tourneen hat der Zirkus bereits in über 300 Städten auf fünf Kontinenten Station gemacht und mehr als 100 Millionen Zuschauer mit seinem bunten Treiben aus Akrobatik und Humor begeistert.
Nun kehrt der Zirkus mit einem alten Programm zurück nach Europa. Varekai wurde 2002 erstmals in Montreal aufgeführt. Elf Jahre lang zog das Programm mit seinem Zelt durch die Lande. Seit 2013 nicht mehr als Chapiteau-Stück, sondern mit Auftritten in den Arenen. Vielleicht ist die Sparpolitik dafür verantwortlich. In den vergangenen Jahren hatte auch der große „Cirque du Soleil“ mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. Die Darbietungen sind immer noch gut, besser und ausgefeilter und stets eindrucksvoll. Doch was fehlt, ist die Stimmung des Zirkuszelts, die Luft des Zirkusses, der Manege, die gigantischen Zeltdecken, draußen die kleine Zirkusstadt, der laute Generator, das Treiben.
Doch das lässt sich verschmerzen. Lianen hängen von der Decke, ein Gerüst durchquert die Decke, immer wieder seilen sich Fabelwesen auf oder ab. Varekai ist ein märchenhaftes Abenteuer. Eine Nummer toppt die nächste, auch nach zwei Stunden noch. Auf zwei russischen Schaukeln lassen sich die Akrobaten hoch in die Lüfte katapultieren, wo sie von ihrem Partner aufgefangen werden oder auf einem Zelttuch landen. Sie setzen zu waghalsigen Sprüngen an und wechseln von einer Schaukel zur anderen. Der „Cirque du Soleil“ ist nach 32 Jahren besser denn je. Der Applaus ist riesig. 3000 Zuschauer staunen, halten den Atem an, lachen und klatschen.
Auf einen Blick
Varekai, noch bis 14. Februar in der Barclaycard Arena, Sylvesterallee 10, Freitag und Sonnabend 16 und 20 Uhr, Sonntag 13 und 17 Uhr, Karten ab 58 Euro, mehr Infos und Karten unter 018 06 / 57 00 00 oder www.cirquedusoleil.com.
Ohrenser Windpark stößt auf Widerstand
Bargstedts Bürgermeister Thomas Wiebusch und Planer Martin Sprötge hatten bei der Bürgerversammlung zum Ohrenser Windpark am Mittwochabend im Gasthof Kröger keinen leichten Stand. Viele Besucher schlugen harte Töne an. Vor allem die Anwohner der Siedlung Lusthoop, die nur etwa 680 Meter von vorgesehenen Windparkfläche entfernt liegt, brachten ihre Bedenken vor. Sie fürchten den Wertverlust ihrer Häuser, sorgen sich um die Folgen von Schall und Schattenwurf.
Zunächst informierte Sprötge, der mit seiner Planungsgruppe Grün den Bebauungsplan für das Vorhaben ausarbeitet, über den Stand des Verfahrens. In seinem halbstündigen Vortrag erklärte der Landschaftsarchitekt das, was bereits in den vergangenen vier Jahren in unzähligen öffentlichen Rats- und Ausschusssitzungen zur Sprache kam: Grundstückseigentümer und eine Bargstedter Gesellschaft bürgerlichen Rechts möchten entlang der Harsefelder Landstraße einen neuen Windpark errichten, der als Verlängerung des Deinster Windparks gesehen werden kann.
Dagegen regt sich in den nahen Siedlungen massiver Widerstand. Einzelne Bürger gingen das Gemeindeoberhaupt, das sich um Sachlichkeit bemühte und selbst verbalen Entgleisungen aus den Besucherreihen freundlich begegnete, ungebührlich harsch an. Sie warfen dem Bürgermeister vor, den Bau von sieben bis zu 210 Meter hohen Anlagen um jeden Preis „durchpeitschen“ zu wollen. Die bisherige Ackerfläche bei Ohrensen sei bewusst als Standort ausgewählt worden, weil in den umliegenden Dörfern vorwiegend ältere Menschen leben, von denen wenig Protest zu erwarten sei. Sie würden ihre Häuser nur noch schwer loswerden, was einer Enteignung und damit einem Verstoß gegen das Grundgesetz gleichkomme. Wiebusch dementierte energisch: „Es ist noch nichts in Zement gegossen. Wir wollen dieses Verfahren so transparent wie möglich machen und die Bürger mitnehmen.“ Die Ratsmitglieder würden die vorgetragenen Einwände bei ihren Abwägungen berücksichtigen.
Er könne die Ängste der Lusthooper nachvollziehen, müsse jedoch die Vorgaben des Regionalen Raumordnungsprogramms des Landkreises beachten, das auf dem ins Auge gefassten Areal ausdrücklich Windräder vorsieht. Wenn jetzt keine Regeln in Form eines Bebauungsplanes festgesetzt würden, könnte ein Investor derartige Anlagen ohne Zustimmung der kommunalen Gremien hochziehen. Überhaupt sei die Stärkung der Windkraft ein im Zuge der Energiewende von Bundes- und Landesregierung forciertes Ziel. Nichtsdestotrotz könnten Betroffene bis zum 29. Februar schriftliche Einwendungen einreichen oder bei den Einwohnerfragestunden der Rats- und Ausschusssitzungen vorsprechen.
Für Unmut sorgte der im Gemeindeauftrag agierende Planer, der bei detaillierten Nachfragen, insbesondere zu den Folgen des von Menschen nicht wahrnehmbaren Infraschalls, kaum überzeugende Antworten präsentieren konnte. Für ihn stand fest: „Dass alle hinterher zufrieden nach Hause gehen, werden wir nicht hinbekommen.“ Wie bereits bei der Ratssitzung im Januar verwies Sprötge darauf, kein Schallgutachter zu sein. „Ich komme zunehmend in eine Rolle, die mir nicht gefällt“, beklagte er sich über die Beharrlichkeit der Bedenkenträger. Demnächst soll ein Sachverständiger geladen werden, der die Unklarheiten ausräumen kann.
Ein Ostfriese steigt in die politische Bütt
Dabei spielte er dann eine Doppelrolle. Mit Witz und Humor als der ostfriesische Bauer Johann Jansen brachte er die Gäste im Saal zum Schmunzeln.
„Allein schon, einen Ostfriesen in die Bütt zu holen, das ist ein Witz“, startete der Redner seinen Rundumschlag auf politische Größen und auf aktuelle Themen des Tagesgeschehens. „Eigentlich lacht man über uns Ostfriesen und nicht mit uns.“ Außerdem machte er deutlich: „Politiker sind am besten auf Plakaten zu ertragen.“ Die nämlich seien tragbar, geräuschlos und leicht wieder zu entfernen.
Viele bekamen ihr Fett weg von Thiele – alias Johann Jansen. Zur Landespolitik meinte der Redner: „Anstatt von Ministerpräsident Weil sollte sich die Landesregierung lieber eine Waschmaschine kaufen, die hat wenigstens ein Programm.“ Auch der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer, Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Manager der Deutschen Bank wurden von „Johann“ auf die politische Schippe genommen. Nicht verschont wurde auch Landtagsabgeordneter Helmut Dammann-Tamke. „Das ist der, der mit dem Wolf tanzt“. Und Kai Seefried wurde wegen der Schulpolitik gehänselt. „Johann“ hatte seine Büttenrede unter das Motto gestellt: „Häst du Kohschiet an‘n Stebel, denn häst du Kohschiet an‘n Stebel.“ Die Passagen in ostfriesischem Platt haben auch die Stader gut verstanden.
CDU-Kreisvorsitzender Kai Seefried merkte an, ob man Karneval und Aschermittwoch bei den augenblicklichen weltweiten Problemen wie Flüchtlingskrise, Terrorgefahr, Anschlag auf Paris und Silvester-Übergriffe in Köln überhaupt feiern sollte. Er betonte, dass sich Menschen fröhliche Momente nicht vermiesen lassen sollten. „Wir lassen uns in unserer Freiheit nicht einschränken – jetzt erst recht.“
Als „rheinischer Jeck“ war Landrat Michael Roesberg sozusagen der einzige echte Karnevalist im Saal der „Niedersachsenschänke.“ Obwohl er behauptete, er stehe vor dem Mikrofon, nicht in der Bütt, ließ er es in seiner Rede mit aneinandergereihten Döntjes „krachen“. „Schunkeln entspricht nun einmal meinem Bewegungsprofil“, meinte er. Humorvoll deckte er viele kleine Schwächen und Maßnahmen in der heimischen Politik auf. Landtagsabgeordneter Helmut Dammann-Tamke gab kleine neckische Tipps, wir man sich vor Wölfen in der freien Natur schützen kann.
Und der Fredenbecker CDU-Bürgermeisterkandidat, Frank Havemann, stellte sich den Gästen im Saal vor. „Noch 214 Tage bis zur Wahl“, sagte er. „Der Karneval im Landkreis beginnt jetzt eigentlich erst richtig.“
Hort in Himmelpforten steht kurz vor dem Baustart
Das Fundament ist gegossen, die Rahmen würden gerade gefertigt. „Im Mai soll alles fertig sein“, zeigt sich Reimers optimistisch.
Der Hort ist das aktuellste Bau-Projekt der Gemeinde. In unmittelbarer Nachbarschaft zum kommunalen Kindergarten und nicht weit von der Schule entfernt entsteht eine eigenständige Betreuungsstätte. Das Gebäude ist zunächst auf zwei Gruppen mit jeweils 20 Plätzen ausgelegt, doch es enthält alle Optionen auf eine Erweiterung.
Die Einrichtung für eine nachschulische Betreuung von Kindern im Grundschulalter war 2015 provisorisch im evangelischen Gemeindehaus eröffnet worden. Alle 20 Plätze sind belegt, zum Sommer liegen weitere vier Anmeldungen vor. Bürgermeister Reimers geht davon aus, dass eine zusätzliche Kleingruppe eingerichtet wird.
Anders als erwartet, werden die im Evangelischen Kindergarten geschaffenen 15 zusätzlichen Krippenplätze noch nicht benötigt. Die Gemeinde werde hier noch keine Betriebserlaubnis beantragen, so der Bürgermeister und Gemeindedirektor. Engpässe gibt es eher im Elementarbereich. Der kommunale Kindergarten hat deswegen eine zusätzliche Kleingruppe am Nachmittag eingerichtet. Auch muss die Zukunft zeigen, wo und wie Ansprüche von Flüchtlingsfamilien entstehen.
Ende Februar endet die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes für den zweiten Erschließungsteil der neuen Siedlung an der Porta-Coeli-Schule. Wesentliche Einwendungen gab es nicht, deswegen dürfte die Gemeinde im März einen Beschluss herbeiführen. Vermarkter soll wieder die Kreissparkasse sein. (je)
Einzelhandel
Im März, das kündigt Bürgermeister Reimers an, sollen die neuen Pläne für das Einzelhandelszentrum an der Bahnhofstraße öffentlich gemacht werden. Wenn Planer Uwe Cappel sich abschließend mit Investor Bünting AG abgestimmt hat, soll zunächst und vertraulich der Rat informiert werden. Aber sehr bald werde auch die Öffentlichkeit Gelegenheit erhalten, in einer Ausschusssitzung Details zu hören und Stellung zu nehmen.
Die Besten werden geehrt
Auch exotische Disziplinen wie Saalflieger waren dabei.
Die Leichtathleten des VfL blicken auf ihr erfolgreichstes Jahr zurück. So musste Lennart Rühle gleich drei Mal nach vorne und sich einen Händedruck und Urkunde von Ratsmitgliedern abholen. Der Zehnjährige gewann mehrere Kreismeistertitel im Sprint und Mehrkampf und steht auf der Bezirksbestenliste. Außerdem gehört er zu zwei erfolgreichen Mannschaften Jugend U-12: zu der Staffel mit Jakob Schröder, Marten Rühle und Bruno Bruchwitz und der Mehrkampfmannschaft mit Felix Ehlers, Felix Mercier, Marten Rühle, Timon Bode und Bruno Bruchwitz.
„Lennart kann einfach alles“, sagt Trainerin Viktoria Meyer. Die 19-Jährige zählt selbst zu den besten Hammerwerferinnen in Niedersachsen. Vater Cord Meyer leitet die Sparte Leichtathletik des VfL. 2015 war bezogen auf Titel und Rekorde sowie der Mitgliederzahl (113) das bisher erfolgreichste Jahr.
Helga Krupski (Altersklasse 60) wurde niedersächsische Landesmeisterin im Speerwurf, Henning Köhlert zweiter bei der Ersten Internationalen Deutschen Nordic-Walking Meisterschaft. Christina Adolphi wollte eigentlich nur das Sportabzeichen machen, sprintete dann aber allen davon. Die 31-Jährige stellte einen neuen Kreisrekord auf, wurde Bezirksmeisterin und Zweite bei den norddeutschen Meisterschaften.
Zu den Ausgezeichneten zählten auch Hochspringer und Mehrkämpfer Ole Banning (Altersklasse 15) und die Männerstaffel mit Sören Neumann, Jens Banning, Andrew Tomforde und Cord Meyer.
In der Sparte Handball wurde die männliche Jugend D Kreis- und Niedersachsenmeister, letztgenanntes auch noch im Beachhandball. Die männliche Jugend C schaffte es, in der Landesliga Ost zu bleiben.
Beim Fußball zählen die Mannschaften der F-Junioren U 8 und die 1. Herren zu den besten im Kreis.
Kerstin Scheruhn vom Reiterverein ist auf nationaler Ebene erfolgreich im Dressurreiten. Die Saalflieger Janik de Brabandt und Fritz Banning gewannen die Bayerische Modellbau-Meisterschaft. Die Herrenmannschaft 55 vom Tennisverein, die den Aufstieg in die Landesliga schaffte, wurde ebenso geehrt wie die Tennis-Damenmannschaft. Fünf Mannschaften des Schützenvereins errangen Meistertitel. Christel Michelsen, Rainer Gerkens und Heike Lück haben 25 bis 35 Mal das Deutsche Sportabzeichen abgelegt.
K 9: Das lange Warten auf den Ausbau
„Ich habe mir den Wegeplan des Landkreises angesehen“, berichtete Heinrich Kühlcke-Schmoldt (CDU), „und da ist die K 9 nicht drin.“ Unakzeptabel sei dies, schimpfte er und wurde darin von Bürgermeister Heinz Mahler (WG) unterstützt. Mahler erinnert sich noch sehr gut an einen Ortstermin Ende September 2012. Damals waren Landrat Michael Roesberg und sein Baudezernent Hans-Hermann Bode nach Krummendeich gekommen, um sich besagte Kreisstraße 9 anzusehen, die die Gemeinden Oederquart und Krummendeich miteinander verbindet. Wenige Wochen zuvor hatte eine Interessengemeinschaft eine Liste mit 2200 Unterschriften im Kreishaus abgegeben. Sie forderte einen Radweg, da die Straße – an manchen Stellen nur fünf Meter breit – gerade im Sommer von vielen Radfahrern genutzt wird, um von Oederquart ins Naturfreibad nach Krummendeich zu radeln. Oft sind da auch Kinder unterwegs, an denen große Trecker vorbeidonnern.
Der Tenor des Ortstermins: Ein Radweg könne nicht gebaut werden, da die Straße zu wenig befahren sei. Aber ein Ausbau auf 6,50 Meter wäre möglich. Vorausgesetzt, das Geld sei dafür vorhanden. 1,5 Millionen Euro könne der Ausbau kosten. Und dann müsse sich die Kreisstraße 9 in die Prioritätenliste einordnen, so Bode damals. Auch solle der Abschluss eines Modellprojektes mit farblich abgesetzten Schutzstreifen abgewartet werden. In den Niederlanden schützt eine solche Markierung die Radfahrer vor dem Autoverkehr. Eine kostengünstige Variante, die aber in der bundesdeutschen Straßenverkehrsordnung nicht vorgesehen ist. Mindestens bis 2014 müsse man sich gedulden, hieß es 2012.
Inzwischen haben wir das Jahr 2016 und die K 9 hat es noch nicht auf die Liste geschafft, geschweige denn, dass sie dort irgendwo eingeordnet wurde. Bis 2021 tauche sie nicht auf, so Kühlcke-Schmoldt.
Auf Nachfrage beim Landkreis betonte Bode, es habe damals keine Zusage gegeben, eine Verbreiterung sei nur in Aussicht gestellt worden. „Auch ist meines Wissens das Modellprojekt noch nicht abgeschlossen“, meinte er. Auf der Prioritätenliste des Landkreises stehen andere Straßen ganz oben, wie die Kreisstraßen 39, 38 und 31. Auch die K 63 in West-Ost-Richtung sei wichtig. Drei Millionen Euro habe der Landkreis im Haushalt für die Sanierung der Kreisstraßen im Haushalt vorgesehen, inklusive der Radwege. „Das ist wesentlich mehr als in den vergangenen Jahren, wir steigern das Budget kontinuierlich“, betonte Bode. So seien auch in Nordkehdingen Straßen saniert worden, wie die Kreisstraßen 12 und 85. „Wir haben viele Baustellen“, so der Kreisbaurat, „und die K 9 ist nicht wichtiger als andere Straßen.“
Die Oederquarter und Krummendeicher wird das nicht besänftigen. „Es ist nicht akzeptabel, dass kein Geld für die K 9 vorgesehen ist“, sagte Kühlcke-Schmoldt im Rat, „wo wir doch so viel Umlage an den Kreis zahlen.“ Von 2013 bis 2016 hat sich die Höhe der Kreisumlage für Oederquart wegen der guten Einnahmesituation fast verdoppelt, von 239 300 auf nunmehr 426 100 Euro.
Diebe entwenden E-Bike in Buxtehude
Das mit einem Kettenschloss gesicherte graue Rad der Marke Raleigh Dover hat einen Wert von ca. 2450 Euro. Hinweise auf den oder die Fahrraddiebe oder den Verbleib an die Polizei, 0 41 61 / 64 71 15.
Spannender Marathon der Vorlesehelden
18 Schüler und Schülerinnen hatte die Stadtbibliothek Buxtehude zum 57. Vorlesewettbewerb auf Regionalentscheidebene eingeladen. Sie lasen drei Minuten aus ihrem Wunschbuch vor und hatten einen kurzen Pflichttext aus „Das Rätsel von Loch Ness“ von Richard Dübell aus der Reihe „Last Secrets“ zu bewältigen.
Angelika Stockleben, die Leiterin der Grundschule Harburger Straße, Anke Kreynhop von der Buchhandlung Stackmann, der Schauspieler und Musiker Haje Graf, Monika Martini-Franzke vom Förderkreis und Stadtbibliohteksleiterin Ulrike Mensching bildeten die Jury, die in einem Vorlesemarathon von etwa drei Stunden den Sieger ermittelte. Für die Leiterin der Stadtbibliothek stand aber schon zu Beginn fest: „Für mich seid ihr alle Gewinner oder Vorlesehelden.“
In der Lektüre, die die Sechstklässler sich ausgesucht hatten, spielten Geister, Abenteurer und Fantasyfiguren eine Rolle, aber auch ganz normale Jugendliche. Die Jury achtete auf deutliche Aussprache, angemessenes Lesetempo, sinngemäße Betonung und auf die Stimmung des Textes, die ohne übertriebene Theatralik vermittelt werden sollte. Denn nicht Schauspielerei wurde belohnt, sondern die Gabe, die Zuhörer mitzunehmen.
„Wer gewinnt, ist unwichtig, dabei sein ist alles“, meinte ein Vater. Womit er aussprach, was die Aktion bezwecken will, nämlich die Lesefreude und Motivation der Jugendlichen zu stärken. Das Sprechen vor Publikum fördere aber auch Selbstbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit. Das beherrschten alle Teilnehmer, aber wie immer konnte es nur einen Sieger geben: Terfik Kahraman, der die Juroren, denen die Entscheidung nicht leicht fiel, mit seiner Textpassage aus „Die vergitterte Welt“, eine Geschichte über einen 16-Jährigen im Knast, beeindruckte. Belohnung für alle anderen: ein Buch und eine Urkunde.
Polizei sucht Täter mit Zeichnung
Die Frau war am Mittwoch, 20. Januar, gegen 19.30 Uhr auf dem Weg zu ihrer Arbeitstelle von dem unbekannten Täter attackiert worden. Der Fremde hatte sie von ihrem Fahrrad gezerrt und ihr mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Es gelang der 47-Jährigen, sich loszureißen und zu entkommen. Dabei könnte der Täter im Gesicht verletzt worden sein.
Laut Angaben der Gnarrenburgerin entspricht die Zeichnung der gesuchten Person im Aussehen lediglich im Bereich der Augenpartie. Wer kann Hinweise zu der Person geben? Hinweise an die Polizei unter 0 47 61 / 9 94 50.
Minister wird in Moskau zum Apfelverkäufer
Damit diese Schadinsekten sich nicht länger in den Obstplantagen gefahrlos den Magen vollschlagen können, will der Bundesminister sich für eine zügigere Zulassung fehlender Pflanzenschutzmittel einsetzen. Schädlinge verursachen Millionen-Schäden und gefährden Apfel-, Kirsch- und Beeren-Ernte.
In vielen Kulturen fehlen die notwendigen Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung. Paradox: Einige der Mittel sind nur für eine Kultur zugelassen, obwohl sie – im Grundsatz – auch bei anderen Kulturen eingesetzt werden könnten, ohne die Umwelt zu gefährden. Diese Lücken bei der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln will der Minister schließen helfen – und setzt auf das vom Bund geförderte Verbundvorhaben zur „Lückenindikation“ von Bauernverband, Zentralverband Gartenbau und Julius Kühn-Institut. Das läuft noch bis Mitte 2017. Ziel: Wirkstoffe und Wirkung von Pflanzenschutzmitteln für eine Lückenindikation recherchieren – und schließlich die Anträge auf eine erweiterte Zulassung stellen.
„Wir wollen Bekämpfungsmaßnahmen möglich machen“, versprach der Bundesminister den Obstbauern beim „Verbandspolitischen Tag des Landvolks“ bei den Obstbautagen am Donnerstagnachmittag in der Festhalle.
Schmidt berichtete von einem Treffen mit dem Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. In diesem Jahr soll ein bundesweites Projekt starten, um Flüchtlinge als Saisonarbeitskräfte in Arbeit zu bringen. Wie mögliche „Anreize“ und/oder Qualifizierungsmaßnahmen aussehen, wollte Schmidt in Jork noch nicht verraten – und verwies auf eine in Kürze geplante Verlautbarung von Bundesagentur und Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
In Jork warb Schmidt erneut für sein Projekt eines Nationalen Kompetenzzentrums für Schulverpflegung. Ziel sei eine Qualitätsoffensive für ein besseres Schulessen – auf Grundlage der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE. Letztlich sollen sich Anbieter von Schulessen qualifizieren müssen.
Er brach eine Lanze für die hohe Qualität landwirtschaftlicher Produkte. „Noch nie konnten wir uns so gut ernähren wie heute“, sagt Schmidt. Die Obstbauern arbeiteten laut Minister vorbildlich – beim Pflanzenschutz nach der Devise „So wenig wie möglich, nur so viel wie nötig“.
Beim Thema „Mindestlohn“ konnte Schmidt den Altländern keine Hoffnungen machen. Der Koalitionspartner SPD werde nicht zulassen, dass dieser nicht mehr für die Saisonarbeitskräfte aus Polen oder Bulgarien gelten müsse. Immerhin: Bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen werde im Jahr 2017 die Aufzeichnungspflicht wieder entfallen. Außerdem will sich der Christsoziale für eine verbesserte Exportförderung stark machen, im Ministerium wurde eine Stabsstelle eingerichtet. Und er plane Reisen nach Moskau und Genf, damit die Altländer – nach Aufhebung beiderseitiger Handelsbeschränkungen – wieder ihre Premium-Äpfel nach Russland exportieren können. Außerdem mahnte Schmidt zu Beginn der Fastenzeit einen Bewusstseinswandel bei Lebensmitteleinzelhandel und Verbrauchern an: „Klasse zu günstigeren Preisen, das funktioniert nicht.“ Lebensmittel wie Obst seien einfach mehr wert.
Oberster Obstbauer fordert bundesdeutsche Erzeugerorganisation
„Wir wollen nicht länger der Spielball der anderen sein“, erklärte der Bundesvorsitzende der Fachgruppe Obstbau, Jens Stechmann, bei dem Verbandspolitischen Tag. Auf den Höfen werde „hochwertiges Obst“ produziert, doch beim Preis spiegele sich das nicht wider. Stattdessen zahle der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) den Erzeugern teilweise unter 30 Cent pro Kilo. Dafür könne in Deutschland kein Apfel kostendeckend produziert werden. Vor diesem Hintergrund forderte der Jorker die Gründung einer bundesdeutschen Erzeugerorganisation, damit Aldi, Edeka, Rewe und Lidl nicht weiter die Preise diktieren könnten, indem sie Erzeuger gegeneinander ausspielten. Nicht nur LEH, sondern auch Verbraucher müssten hohe Umwelt-, Qualitäts- und Sozialstandards besser honorieren, so Ulrich Buchterkirch von der Landesfachgruppe Obstbau. In Polen liege der Mindestlohn bei lediglich 2,17 Euro. Es sei zu befürchten, dass die deutschen Erzeuger die Preissteigerung durch den Mindestlohn von 4 Cent/Kilo beim Apfel und von 70 Cent/Kilo beim Beerenobst beim Erzeugerpreis nicht an LEH/Verbraucher weitergeben können. Doch auch Bauern selbst hätten ein Recht auf faire und rentable Preise. Er mahnte eine höhere Wertschätzung der Produkte an. Vom Minister forderten sie ein klares Bekenntnis zum integrierten Obstbau durch Kampagnen zur Verbraucheraufklärung beim Pflanzenschutz. Die Ausweisung des Sondergebiets Altes Land habe erneut gezeigt, dass Obstbau und Naturschutz kein Widerspruch seien. Stechmann: „Wir haben es satt, als Vergifter der Nation hingestellt zu werden. Ungesund ist es, keinen Apfel zu essen.“