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Datenverkehr nicht umgestellt

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Weil offenbar mehrere Unternehmen in Hamburg weiterhin das inzwischen gekippte Safe-Harbor-Abkommen als rechtliche Basis für Datentransfers in die USA nutzen, hat der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar gegen drei Firmen ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Das erklärte sein Sprecher. Auch Monate nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) gegen „Safe Harbor“ hätten die Firmen ihren Datenverkehr nicht umgestellt oder eine andere Rechtsgrundlage für den transatlantischen Datenaustausch geschaffen, sagte Caspar zuvor dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe). Gegen zwei weitere Unternehmen würden Sanktionen noch geprüft.

Betroffen seien deutsche Töchter von US-Firmen, sagte der Sprecher des Datenschutzbeauftragten in Hamburg. Weil es sich um ein laufendes Bußgeldverfahren handele, könne er keine Details zu den Unternehmen nennen. Ihnen drohe bei vorsätzlichen Taten ein Bußgeld von bis zu 300 000 Euro. Die beschuldigten Betriebe sollten zunächst angehört werden. Erst danach werde gegebenenfalls ein Bußgeldbescheid erlassen. Die Unternehmen könnten rechtlich dagegen vorgehen.

Der EuGH hatte im Oktober 2015 die Safe-Harbor-Vereinbarung gekippt, das bis dahin den unkomplizierten Datenaustausch mit den USA regelte. Die Richter sahen die Informationen in den Vereinigten Staaten nicht ausreichend vor dem Zugriff von Geheimdiensten geschützt.

Anfang Februar einigten sich die EU-Kommission und die USA grundsätzlich auf einen neuen Rahmen mit dem Namen „EU-US Datenschutzschild“ („EU-US Privacy Shield“). In Kraft getreten ist diese Nachfolgevereinbarung noch nicht. Details sollen noch ausgearbeitet werden. Zudem fehlt bislang die Zustimmung des EU-Parlaments.

Die von dem Bußgeldverfahren betroffenen Firmen hatten nach Angaben von Caspars Sprecher Daten über Server und per E-Mail ausgetauscht. Hinweise, nach denen die Dienste von Drittanbietern genutzt wurden, habe der Datenschutzbeauftragte bislang nicht.


Fütterung von Wolf und Luchs

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Svenja Oßenbrügge trainiert bereits täglich mit den beiden, lockt sie mit Fleisch aus ihrem Versteck, damit sie sich den Besuchern auch möglichst lange zeigen. Zu den Futtertouren treffen sich die Besucher des Wildparks um 13 Uhr direkt am Wolfsgehege. Einmal zuschauen, wie das neue Wolfsrudel seine Nahrung vertilgt, ein Wolfsfell berühren oder an einem Wolfsschädel den Unterschied zwischen Reiß- und Fangzähnen kennen lernen – das ist bei den Fütterungen möglich. Im Anschluss an den Wolf wird der Luchs gefüttert. Die Futtertouren zu Wolf und Co. finden von März bis Oktober regelmäßig an jedem Sonntag im Monat jeweils um 13 Uhr statt. Die Futtertour ist kostenfrei, nur der normale Wildpark-Eintritt wird fällig. Anmeldung ist nicht erforderlich. www.wildpark-schwarze-berge.de Foto Ahrens

Neuerungen im Twielenflether Freibad geplant

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Im Zuge der Umgestaltung des Babybeckens wird der Förderverein ein Wasserspielgerät für das Babybecken anschaffen. Im Eingangsbereich wird der Tresen erweitert und die Damenduschen erhalten neue Armaturen. Außerdem soll die Ausschilderung zum Freibad im Ort verbessert werden.

Im Außenbereich vom Schwimmbad plant der Verein eine Schrankwand zur Aufbewahrung von Wertsachen anzuschaffen. Tragbare Liegen soll es in dieser Saison ebenso geben.

Jens Hadler von der Samtgemeindeverwaltung teilte dem Förderverein mit, dass der Zuschussbedarf in 2015 mit 180 000 Euro um etwa 60 000 Euro höher war als der Durchschnittsbedarf. „Die Hoffnungen liegen auf 2016 mit vielleicht besserem Wetter“, sagt Wolfgang Gruber.

Die Samtgemeinde plant, im Schwimmbad eine bessere Chlorierungsanlage einzubauen. Fünf Zirkulationspumpen sollen erneuert werden sowie Entlüftungsventile. Diese Neuerungen sollen auch zur Energieeinsparung beitragen, berichtet Gruber.

Darüber hinaus soll die gesamte Technik zukünftig in einer Dokumentation aufgenommen werden. Im Schwimmbad wird ein zusätzlicher Raum zur Aufbewahrung von Putzmitteln benötigt. Dafür wird eine Schrankwand abgebaut. Zusätzlich plant die Verwaltung, den Fahrradstellplatz umzugestalten.

Die Jahreshauptversammlung des Fördervereins findet am 16. März um 19.30 Uhr im Hollerner Hof statt. Das Schwimmbad eröffnet in diesem Jahr voraussichtlich am 7. Mai. Gefeiert wird außerdem: Für den 30. Juli ist das Schwimmbadfest geplant.

Wertstoffhöfe nicht geöffnet

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Die Sonderabfallannahmestelle im Abfallwirtschaftszentrum Stade-Süd ist nur am Freitag und Sonnabend geöffnet. Damit der Betrieb der beiden großen Abfallwirtschaftszentren in Stade-Süd und Buxtehude-Ardestorf aufrechterhalten werden kann, müssen alle Kräfte gebündelt werden, so dass die Wertstoffhöfe nicht geöffnet werden.

Abmahnung – wenn, dann bitte richtig

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Bei Pflichtverstößen des Arbeitnehmers gibt es mehrere Reaktionsmöglichkeiten: Bei schwerem Fehlverhalten (z. B. Diebstahl oder Körperverletzung im Betrieb) kann sofort die Kündigung ausgesprochen werden. In den anderen Fällen kommt als milderes Mittel die Abmahnung zur Anwendung. Dabei sind drei Funktionen zu erfüllen:

Zuerst muss im Rahmen der Dokumentationsfunktion das gerügte Verhalten des Arbeitnehmers ganz konkret umrissen werden. Insoweit sind pauschale Vorhaltungen nicht ausreichend. Das Fehlverhalten ist ggf. unter Angabe des Datums und der Uhrzeit ganz konkret zu benennen. Betriebsinterne Regelungen/Richtlinien etc. sind – sofern vorhanden – ausdrücklich unter Hinweis auf die konkrete Bestimmung vorzuhalten. Zugleich ist einer solchen Regelung das konkrete Fehlverhalten gegenüberzustellen.

Im Rahmen der Aufforderungsfunktion ist der Arbeitnehmer anzuhalten, sich zukünftig korrekt den Vorgaben des Arbeitsvertrages und den weiteren betriebsinternen Regelungen und Anweisungen entsprechend zu verhalten. Dabei reicht wiederum nicht ein pauschaler Hinweis aus. Vielmehr sollte eine konkrete Aufforderung erfolgen und – damit dies besser nachvollzogen werden kann – auch der Sinn dieser Regelung erläutert werden.

Im Rahmen der Warnfunktion ist dem Arbeitnehmer deutlich zu machen, dass bei einem weiteren vertragswidrigen Verhalten mit dem Ausspruch der Kündigung bzw. der fristlosen Kündigung gerechnet werden muss.

Die Abmahnung sollte aus Beweisgründen schriftlich erfolgen. Sie kann indessen unter Einhaltung der drei oben genannten Funktionen auch mündlich vorgenommen werden – dann aber vor einem Zeugen, der hierüber eine Notiz zur Personalakte fertigt.

Mehrere abmahnfähige Sachverhalte sollten niemals in einer Abmahnung angesprochen werden. Ist nämlich einer der Sachverhalte nicht ausreichend oder nicht beweisbar, führt dies zur Unwirksamkeit der gesamten Abmahnung.

Eine Pflichtverletzung kann grundsätzlich innerhalb eines Zeitraumes von drei bis vier Wochen abgemahnt werden. Es besteht daher ausreichend Zeit für eine Abwägung und die Einholung eines Rechtsrates.

Der Autor ist Fachanwalt für Arbeitsrecht in der Kanzlei SCHLARMANNvonGEYSO in Harburg.

Der eigene Weg zum Erfolg

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Die neue Vortragsreihe „Profitieren von den Besten“ im Stadeum geht in die dritte Runde. Bei der Reihe, die in Zusammenarbeit mit Frank Serr Showservice International stattfindet, halten insgesamt fünf Top-Referenten einmal pro Monat einen Vortrag zu verschiedenen Themen rund um Motivation und Erfolg. Dieser richtet sich an im Berufsleben Stehende aber auch an interessierte Privatleute.

Beim dritten Vortrag referiert die TV-Politikanalystin Kerstin Plehwe am Dienstag, 8. März, um 19.45 Uhr zum Thema „Female Leadership – Von den erfolgreichsten Frauen der Welt lernen“. Die Leadership-Expertin legt dar, wie Top-Managerinnen, Spitzenpolitikerinnen, Nobelpreisträgerinnen und Unternehmerinnen über die wichtigen Fragen von Leben und Erfolg denken.

Und darum geht es: Was macht eigentlich Erfolg aus? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten haben die Frauen, die es bis nach ganz oben geschafft haben. Diesen Fragen geht Kerstin Plehwe, selbst langjährige Erfolgsunternehmerin und Autorin des Buches „Female Leadership – Die Macht der Frauen“, nach. Die Referentin hat in mehr als 15 Ländern der Welt Frauen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft getroffen, die Großes erreicht haben. Das Publikum ist aufgerufen, sich von den persönlichen Geschichten und den sieben Leadership-Qualitäten berühmter Frauen inspirieren, motivieren und zum Nachdenken anregen zu lassen. Der Vortrag ist eine kraftvolle, multimediale Inspiration und wertvolle Wissensquelle für den eigenen Weg zum Erfolg – nicht nur für Frauen.

Nach dem Studium arbeitete Kerstin Plehwe im Marketing bei Microsoft in München, machte sich aber bereits zwei Jahre später mit dem ersten eigenen Beratungsunternehmen selbstständig. Sie ist regelmäßiger Gast im Fernsehen und im Radio, u. a. als Politikanalystin beim Fernsehsender N24.

Der Eintrittspreis für den Vortrag beträgt 25 Euro. Karten gibt es telefonisch unter 0 41 41 / 40 91 40, oder im Internet.

www.stadeum.de

Die Kriegstoten werden identifiziert

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Es handele sich um das größte Exhumierungsprojekt der Geschichte, sagte Bioglobe-Geschäftsführer Wolfgang Höppner am Unternehmenssitz in Hamburg-Lokstedt. Er und sein Team haben das Konzept für das „Project 150“ entwickelt, bei dem die Gebeine der Opfer per DNA-Analyse bestimmt werden.

„Project 150“ startete gestern offiziell mit dem Schulungsbeginn für sechs vietnamesische Wissenschaftler bei Bioglobe. Ziel ist es, die Analysen vor Ort vornehmen zu können. Höppner: „Die wissenschaftlichen, technologischen, aber auch kulturellen und sozialen Implikationen des Vorhabens sind immens.“ Verstorbene spielten in der vietnamesischen Kultur eine wichtige Rolle, auch Jahrzehnte nach ihrem Tod ziehen Hinterbliebene sie zurate. Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel ist als Berater mit an Bord: „Es gehört zur Konfliktbewältigung in Nachkriegsgesellschaften, dass man versucht, die Toten zu identifizieren und die Geschehnisse zu rekonstruieren.“ Einfach wird das nicht.

Nicht nur liegen viele Opfer schon fast ein halbes Jahrhundert in der Erde, auch haben subtropische Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit den Großteil der organischen Substanz längst zersetzt. Was bleibt, sind die größten und härtesten Knochen des menschlichen Skeletts, aus denen die Spezialisten eine aussagefähige Gensubstanz isolieren wollen. So gewonnene DNA-Sequenzen werden mit dem Erbgut enger Familienangehöriger abgeglichen. Die Macher gehen von mindestens 1,4 Millionen zu untersuchenden Proben aus. In den Massengräbern werden 350 000 Tote vermutet, hinzu kommt eine vermutlich ebenfalls sechststellige Dunkelziffer.

Bioglobe gehört nach eigenen Angaben zu den fortschrittlichsten Labors für molekulargenetische Dienstleistungen hierzulande. Dort laufen die DNA-Untersuchungen weitgehend automatisiert ab, so dass täglich rund 1000 Proben analysiert werden können. Die Labortechnik selbst kommt von der Hamburger Eppendorf AG, die Software von der niederländischen Smart Research BV. Das Biotech-Unternehmen Qiagen aus Hilden (NRW) stellt spezielle DNA-Tests zur Verfügung.

Püschels Institut für Rechtsmedizin der Uniklinik Eppendorf (UKE) bringt seine molekularbiologische Expertise aus diversen Identifizierungsprojekten ein, etwa aus den Kriegen in Ruanda und Bosnien. Zu den Partnern gehört schließlich auch die International Commission on Missing Persons (ICMP). Die weltweit tätige Organisation ist darauf spezialisiert, das Schicksal Vermisster nach Naturkatastrophen oder Kriegen aufzuklären.

Ein erstes Labor zur Analyse der Genproben ist in Vietnam mittlerweile im Aufbau, zwei weitere sollen bis 2017 folgen.

Grünendeich muss dieses Jahr sparen

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Die verschiedenen Fachausschüsse der Gemeinde Grünendeich sind in diesen Tagen dabei über Einsparungen zu diskutieren. Dabei könnte ein Posten im Haushalt ganz ohne große Mühe verschwinden. 120 000 Euro sind in diesem Jahr für die Sanierung des Regenwasserkanalnetzes vorgesehen. Insgesamt wird die Sanierung über die nächsten Jahre verteilt 400 000 Euro kosten. Diesen Posten könnte der Abwasserzweckverband (AZV) übernehmen, vorausgesetzt die Gemeinde überträgt ihren Besitz an die Samtgemeinde Lühe.

Dafür sprachen sich die Mitglieder des Wegeausschusses, der am Montagabend tagte, aus. Jetzt muss in der nächsten Ratssitzung endgültig darüber entschieden werden. Damit wären dann bei allen Mitgliedsgemeinden in Lühe die Entscheidungen zum Thema positiv für die Übertragung ausgefallen. Nur in Hollern-Twielenfleth forderten die Bauausschussmitglieder noch ein privates Vergleichsangebot von der Samtgemeinde (das TAGEBLATT berichtete).

Hintergrund ist, dass die in den vergangenen Jahren stiefmütterlich behandelten Regenwasserkanäle saniert werden müssen. Dies soll der kommunale AZV übernehmen. Doch zuvor müssen die Kanäle von der Gemeinde in den Besitz der Samtgemeinde übergehen.

Wegen der finanziellen Lage hinten angestellt hat der Wegeausschuss die Sanierung der Straße „Kirchenstieg“. 70 000 Euro hatte die Gemeinde dafür vorgesehen. „Es gab immer mehr Beschwerden von Anwohnern über Erschütterungen durch vorbeifahrende Busse“, sagt Jens Hadler. Die an einigen Stellen gepflasterte Straße soll für die 70 000 Euro komplett asphaltiert werden. Nun soll aber erst der Finanzausschuss entscheiden, ob das Geld in diesem Jahr dafür ausreicht.

Zwei weitere Unterhaltungsarbeiten sind in Grünendeich vorgesehen. So soll zum einen für 16 000 Euro der Kuhweg profiliert und neu asphaltiert werden. „Wir haben hier ein Problem mit Wasser in den Seitenräumen“, sagt Hadler. Zum anderen plant die Gemeinde, den Deichweg weiter zu sanieren. Hier wurden die ersten beiden Abschnitte bereits in den vergangenen zwei Jahren erneuert. Investitionen sind derzeit nicht vorgesehen. Auch die geplante Verschönerung des Grünendeicher Hafens wurde erst mal nach hinten verschoben.

Inzwischen leuchten neue Laternen an der Straße Elbdeich. Airbus hatte die Finanzierung übernommen.


Landkreis prüft Baumfällaktion auf Krautsand

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Der Landkreis prüft jetzt die Fällung der Bäume. Es sei zwar richtig, sagt der Chef der unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis, Uwe Seggermann, dass Wrage mit dem Umweltamt eine Sanierung und Säuberung des Bodens abgestimmt habe, aber eine Abstimmung mit dem Naturschutzamt habe nicht stattgefunden. Und das, obwohl die Umweltbeamten auf die Notwendigkeit eines weiteren Abstimmungsprozesses ausdrücklich hingewiesen hätten. Ausgegangen sei es von Wrages Seite, das Gelände säubern zu wollen, nicht vom Landkreis.

In der Tat ist auf dem seit den 1970-er Jahren ungenutzten ehemaligen Ziegeleigelände eine Industriebrache und ein sogenanntes Ödland entstanden, das nach Naturschutzrecht nicht einfach umgewandelt oder anders genutzt werden darf, sagt Seggermann. Und die Fläche unterliege auch dem Niedersächsischen Waldgesetz. Wald darf auch nicht ohne Genehmigung gerodet und etwa als Acker genutzt werden.

Auf jeden Fall hat Wrage sich nun nach dieser teilweise mit den Behörden abgestimmten Aktion einem Anhörungsverfahren zu stellen. Hier muss er erklären, was er vorhat – nach eigenem Bekunden ja eine Umwandlung in Ackerland. Danach wird dann der Landkreis abwägen, ob und wie das möglich ist.

Im schlimmsten Fall droht dem Landwirt die Anordnung einer Wiederaufforstung der acht Hektar. Aber, so Amtschef Uwe Seggermann, seine Behörde müsse den Eingriff abwägen. Vierzehn Tage hat Markus Wrage nun Zeit, den Anhörungsbogen zu beantworten.

Abrissarbeiten haben begonnen

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„Das Haus ist hinüber“, sagt Besitzer Heinz Damann, der seinen Hof in direkter Nachbarschaft hat. Drei Jahre stand das Wohnhaus leer, nachdem die Besitzer verstorben waren. „Das Haus gehörte vor 150 Jahren zu unserem Betrieb“, sagt Damann. Nun hat er es zurückgekauft. Große Pläne hat der Landwirt mit dem Grundstück noch nicht: „Wir werden da Rasen säen.“  Foto Strüning

Manege frei: Circus Atlantik macht ab morgen in Stade Station

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Dabei entführt er seine Besucher in die einzigartige Welt unter dem großen Zirkuszelt. Programmpunkte sind unter anderem eine Kamel-Karawane, edle Pferdedressuren, eine lustige Ziegenshow, Seiltänzer und Schlangenmenschen, Feuerschlucker, Riesenschlangen, die Clowns Peppo und Peppino, eine Wild-West-Show mit Cowboys und Lassospiele, temporeiche Handstand-Äquilibristik sowie rockige Jonglage sowie viele weitere tolle Darbietungen. Im rollenden Zoo sind über 50 Tiere zu bestaunen, ein weiteres Highlight ist ein großes Hüpfburgenland, das große Zirkuszelt ist angenehm temperiert. Der Eintritt für Erwachsene kostet 10 Euro, Kinder zahlen 8 Euro. Am Familientag zahlen Eltern Kinderpreise, sonntags haben Omas in Begleitung einer zahlenden Person freien Eintritt. Die Show beginnt Donnerstag bis Sonnabend um 15.30 Uhr, am Sonntag um 14 Uhr. Kartenreservierungen und Informationen sind unter Telefon 01 77 / 3 18 92 20 möglich. Alle Informationen im Internet. www.circusatlantik.de

Aus dem Leben einer Escort-Dame

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Josefa sagt, sie habe schon einige Berufe ausprobiert. „Aber ich konnte nie sagen: Ja, das möchte ich jetzt langfristig machen, das befriedigt mich.“ Heute arbeitet die 29-Jährige, die nicht wirklich Josefa heißt, als Escort-Dame in Hamburg. Sie begleitet Männer, schläft mit ihnen und lässt sich dafür gut bezahlen. Für viele Frauen unvorstellbar – für sie ein Traumjob, sagt Josefa.

Geboren wurde Josefa in Sachsen. „Mein Vater kam aus Kuba. Er hat uns verlassen, als ich ein Jahr alt war“, sagt die junge Frau mit der braunen Haut und dem krausen, schwarzen Haar. Noch vor der Wende zieht die Mutter mit ihr in den Westen. „Erst wollte ich Ärztin werden und die Lepra heilen. Als ich 15 war, wollte ich Filme drehen.“ Später rasselt sie durchs Abi, macht eine Ausbildung zur Mediengestalterin. Die Mutter sei enttäuscht gewesen, sagt sie.

„Mit 19 habe ich einen eigenen Film gedreht, der auch bei uns im Kino gezeigt wurde. Ich war so stolz.“ Ihre Mutter aber habe den Bekannten erzählt, die Tochter studiere Biologie. „Das hat sehr wehgetan.“ Jetzt hätten die beiden keinen Kontakt mehr. „Meine Mutter weiß nicht, was ich hier tue.“

20 Jahre sei sie alt gewesen, als sie zum ersten Mal für Sex bezahlt wurde, sagt Josefa. „Ein Mann sprach mich an.“ Man unterhielt sich. „Und auf einmal fragt er mich, ob er meine Stiefel ablecken darf, er würde mich auch dafür bezahlen.“

Zur Escort-Lady wurde Josefa erst vor zwei Jahren. „Ich wollte mehr Sex, als ich tatsächlich hatte. Ich habe gern einmal am Tag Sex, gerne auch zweimal. Aber ständig in Clubs zu gehen, das war mir zu anstrengend. Dann unterhält man sich stundenlang, und am Ende passt es doch nicht.“

Warum sollte sie ihre Leidenschaft nicht monetär nutzen, wie sie sich ausdrückt? „Ich nehme also Summe X, dann muss ich weniger anderweitig arbeiten und habe mehr Zeit.“ Summe X heißt: zwei Stunden für 400 Euro, ein ganzer Tag für 1500 Euro, plus Spesen. „Pro Woche habe ich zwischen null und sechs Kunden, ganz unterschiedlich, im Schnitt etwa zwei bis drei.“

Zum Einstieg arbeitete Josefa für Escort-Agenturen. „Meine damalige Chefin hat mir gleich gesagt: Biete nur an, was du auch anbieten möchtest.“

An ihren ersten richtigen Kunden erinnert sich Josefa gut. „Ich war unheimlich aufgeregt, ich wusste nicht: Was passiert jetzt?“ Zu Anfang habe sie Horrorbilder im Kopf gehabt. „Das Klischee, der Mann fällt über dich her. Ich wusste eben nicht: Wer erwartet mich? Was erwartet mich?“ An der Tür des Hotelzimmers habe dann aber „ein ganz normaler Mann“ gestanden.

Jetzt arbeitet Josefa als Selbstständige. Die Treffen sind meistens am Abend. „Josefa zu werden ist ein gewisses Ritual: Ich dusche, pflege mich, zieh mir was Schönes an, halterlose Strümpfe und so weiter. Das ist sinnlich, das bringt mich in Stimmung.“

Viele Escort-Kunden seien Geschäftsmänner, die abends alleine im Hotel seien. „Und viele sind auch einsam.“ Aber auch Polizisten, Geistliche, Politiker und Bäcker zähle sie zu ihren Kunden. Sie begleite die Herren nicht nur ins Restaurant oder ins Bett, sondern sei auch Kumpel und Kummerkasten, sagt Josefa. „Ich bin immer wieder überrascht, was die mir gegenüber alles preisgeben, von dem ich weiß: Ihrer Frau erzählen sie das nicht.“

Rollenspiele und „Dirty Talk“ stünden bei ihren Kunden etwa hoch im Kurs. Doch es gebe auch nervige Kunden, räumt Josefa ein. Etwa solche, die „es plötzlich unangenehm finden, mit einer Frau zusammen zu sein, die jeden Tag Sex hat“ – das tue dann schon weh. „Ich werfe es ja auch niemandem vor, wenn er nur einmal im Monat Sex hat.“

Gewalt hat Josefa nach eigenen Worten noch nicht erlebt. „Meine Kunden sind meistens höflich und sehr gepflegt.“ Sie wolle aber nichts verharmlosen: „Es gibt auch Männer, so wie die Prostitutionsgegner immer sagen, die glauben, sie kaufen sich eine Frau. Es gibt Männer, die Spaß dran haben, andere Menschen zu demütigen. Und auch Psychopathen wollen mal Sex kaufen. Das gibt es alles, aber das ist nicht das Gros.“

Mit diesen Erfahrungen gehört Josefa Nereus allerdings zu einer privilegierten Gruppe unter den den Prostituierten. Die Fachberatungsstelle „ragazza“ im Hamburger Bahnhofsviertel etwa weist darauf hin, dass für drogenabhängige Prostituierte auf dem Straßenstrich Gewalterfahrungen keine Ausnahme seien. Sie gehen anschaffen, um den Drogenkonsum zu finanzieren. Je größer die Sucht, desto erpressbarer seien die Prostituierten, zum Beispiel Sex ohne Kondom zu haben.

Dazu komme die Zwangsprostitution. Opfer davon sind nach Auskunft der Polizei sehr oft ausländische Frauen, die mit falschen Versprechungen nach Deutschland gebracht und hier zur Prostitution gezwungen würden.

Die dunklen Seiten der Prostitution bestreitet Josefa nicht. Die Vermutung, kein Mensch prostituiere sich freiwillig, weist sie aber vehement zurück. Dass viele Menschen sich nicht vorstellen könnten, so viel Sex zu haben, empfinde sie als Übergriff in der Debatte um Prostitution.

Verschwinden werde die Prostitution niemals, sagt Josefa und lacht. „Es gab sie schon immer und es wird sie auch immer geben. Viele Männer wollen mehr Sex als die meisten Frauen. Und damit gibt es ein Ungleichgewicht. Und dann gibt es Frauen, die so leben wie ich, die gerne bezahlten Sex mit Fremden haben wollen.“

Olin will in Stade Know-how bündeln

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Bereits seit 1892 gibt es das amerikanische Unternehmen Olin, das seinen Stammsitz in Clayton, im Bundesstaat Missouri hat. Benannt nach dem Gründer Frank Olin war das Chemieunternehmen bislang vor allem auf die Herstellung von Chlor und Natronlauge spezialisiert. Ein weiteres Standbein ist die Produktion von Munition für klassische Winchester-Gewehre.

Durch die Übernahme mehrerer Geschäftsbereiche des globalen Chemiekonzerns Dow in diesem Jahr ist Olin nunmehr nicht nur der weltgrößte Hersteller von Chlor und Natronlauge, sondern auch die Nummer eins im Vertrieb von Epoxidharzen und chlorierten organischen Lösemitteln. Hierbei spielen der Standort Stade und vor allem das Forschungszentrum CFK Nord eine wichtige Rolle.

„Unser Fokus im CFK Nord liegt auf der Windenergie“ erklärt Projektleiter Leif Ole Meyer, der wie die meisten der 300 Mitarbeiter von Olin in Stade zuvor bei der Dow tätig war. Olin hat aber nicht nur die hoch-qualifizierten Mitarbeiter von Dow übernommen, sondern auch Technologien wie „Airstone“: Ein System für große Rotorblätter, die besonders viel Energie erzeugen können. Daneben werden im Forschungszentrum bestehende Stoffe qualifiziert, wie auch neue Rezepturen und Mischungen entwickelt.

Möglich macht dies auch das große Techniklabor im ersten Stock des CFK Nord, das bereits 2014 vom europäischen Headquarter in der Schweiz aus nach Stade gezogen ist. „Wir wollen in Stade unsere geballte technische Präsenz bündeln, weshalb auch diverse Schlüsselpositionen hier angesiedelt werden“, erklärt Meyer.

„Die Voraussetzungen hier sind ideal, denn von Stade aus sind alle großen Player der Branche in kürzester Zeit zu erreichen“, sagt Meyer. „Der zweite große Benefit ist das CFK NORD als Keimzelle für Verbundwerkstoffe.“ Olin wolle hier nicht nur Mieter sein, sondern eine aktive Rolle im Netzwerk spielen, Projekte initiieren und den Austausch pflegen. Hierzu nutzt das Unternehmen, das erst seit zwei Monaten in Stade aktiv ist, auch das Netzwerk des CFK Valley.

Olin plant langfristig mit dem Standort Stade. Das Unternehmen hat jetzt weltweit rund 6000 Mitarbeiter und ist neben Stade noch in Rheinmünster und Baltringen aktiv.

Die 300 Mitarbeiter in Stade sind zum größten Teil in der Produktion in Bützfleth beschäftigt, die Ausbaupläne im CFK Nord sehen aber vor, die Anzahl der Büros von derzeit sieben auf bis zu 35 aufzustocken. „Wir haben hier gerade einen sehr langfristigen Mietvertrag abgeschlossen und werden uns auch personell im CFK Nord noch deutlich verstärken“, sagt Leif Ole Meyer.

Apensens Wählervereinigung verliert ein Zugpferd

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Es handelt sich um den ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden Benjamin Schröder und um den ehemaligen Beisitzer Jan-Henning Stehr. Weil Schröder für die im September anstehende Kommunalwahl der Kandidat für den Ortsrat Sauensiek und den Samtgemeinderat Apensen war, fehlt der neu gegründeten politischen Kraft nun ein Kandidat.

Das Ausscheiden von Schröder und Stehr ist insbesondere im Zusammenhang mit dem Führungsstil des UWA-Vorsitzenden Stefan Reigber zu sehen, wie Schröder dem TAGEBLATT bestätigte: „Stefan Reigber lebt leider als UWA-Vorsitzender nicht die transparente Informationspolitik, die er seinerseits als größten Kritikpunkt am Samtgemeinderat beschreit“, sagt der 33-jährige Fluggerätelektroniker.

Schröder wandte sich ans TAGEBLATT, weil er sein Ausscheiden bekanntmachen wollte: „Ich möchte keinesfalls nachtreten. Aber unserer Bitte, unser Ausscheiden über die UWA-Kanäle zu veröffentlichen, ist Stefan Reigber nur sehr bedingt nachgekommen. Er hat es spät abends bei Facebook eingestellt, und morgens war die Notiz bereits wieder gelöscht.“ Die Internetpräsenz der UWA wird von Reigber gepflegt. Dieser wollte zum Ausscheiden der beiden Hoffnungsträger der jungen Wählervereinigung auf TAGEBLATT-Nachfrage wenig sagen. „Sie haben sich entschlossen auszuscheiden, und wir haben neu gewählt“, so Reigber. „Dabei würde ich es gern belassen.“ Am vergangenen Wochenende hatte der UWA-Chef eine Mail verschickt, in der die Wahl von Andy Knuth zum stellvertretenden Vorsitzenden und Gernot Zeidler zum Beisitzer bekanntgegeben wurde. Kein Wort zu Schröder, kein Wort zu Stehr. Aber Raum für Spekulationen.

Schröder ist nicht nur darüber enttäuscht. „Am meisten hat mich das alleinige Vorpreschen von Stefan Reigber gestört. Im Zweifel gilt immer seine Meinung.“ Hinter den Äußerungen ist deutlich der Vorwurf zu spüren, der UWA-Vorsitzende nutze die Bürgervereinigung als Plattform, um gegen seine persönlichen „Lieblingsfeinde“ vorzugehen: die Samtgemeinde-Verwaltung allgemein und Bürgermeister Peter Sommer im Speziellen. „Kritik zu üben, auch scharfe, ist völlig okay. Mir geht es aber darum, nicht nur zu mosern, sondern auch etwas zu tun“, sagt Schröder. „Ich möchte etwas bewirken und zum Positiven verändern in der Gemeinde, in der ich aufgewachsen bin und mich wohlfühle.“ Reigbers Argumente beruhten teilweise lediglich auf Unterstellungen. „Es kann nicht sein, immer nur dagegenzuschießen. Du musst auch zeigen, wie es anders geht“, so Schröder. Er kann sich durchaus vorstellen, für eine andere politische Kraft in der Samtgemeinde anzutreten: „Wenn ich deren Ziele teilen kann.“

Das ehemalige CDU-Ratsmitglied Stefan Reigber gilt als Initiator der UWA. Erst Ende Januar hatte die Gruppe ihre Kandidaten für die Kommunalwahl vorgestellt. Neben der eingeforderten Transparenz heißt ein wichtiges UWA-Ziel Schuldenabbau. Dieser stand auch für Schröder im Vordergrund. Trotz kleiner Truppe ist Reigbers Anspruch groß: „Wir wollen mit mindestens fünf bis sechs Sitzen in den Samtgemeinderat einziehen“, hatte er sein Ziel bei der Kandidatenschau formuliert. Mit Schröder ist ihm auf dem Weg dorthin ein Zugpferd verloren gegangen.

Rechtsextremen Umtrieben begegnen

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Anhand von Fotocollagen, Zeitungsausschnitten und kurzen erklärenden Texten informiert die Schau, die sich insbesondere an Jugendliche richtet, zunächst über die Grundpfeiler der deutschen Demokratie, um schließlich auf die Gefahren hinzuweisen, die von rechtsextremistischen Organisationen ausgehen. Sie stellt die Denkmuster der Gruppen dar, unternimmt historische Vergleiche – etwa zur Verfolgung von Minderheiten im Nationalsozialismus –, wirft Schlaglichter auf gerichtlich verurteilte Hetzer wie den NPD-Politiker Udo Pastörs und räumt mit Stammtischparolen über Asylbewerber oder Homosexuelle auf.

Erschreckend: Mindestens 184 Menschen sind nach den Erkenntnissen der Stiftung seit der Wende in der Bundesrepublik von Faschisten getötet wurden. Auch auf der Stader Geest und im Landkreis Harburg treiben rassistische Aktionsgruppen ihr Unwesen.

Alle Klassen der Schule werden die Ausstellung in den kommenden Tagen ansehen und anschließend mit ihren Lehrern darüber diskutieren, berichtet Direktor Jörg Moser-Kollenda. Er lädt auch Kollegen anderer Bildungsstätten ein, die Schau mit ihren Schützlingen zu besuchen.

Der Clou: Im Vorfeld wurden Jugendliche zu Lotsen ausgebildet. So werden die Gäste von Gleichaltrigen durch die Ausstellung geführt, erklärt Lehrer Ingo Waldvogel, der die unter dem Motto „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ firmierenden Aktivitäten koordiniert. An der Integrierten Gesamtschule, die den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt, werden Mädchen und Jungen aus zehn Nationen unterrichtet, darunter inzwischen 36 Flüchtlingskinder. „Das ist Teil unserer Schulkultur, und darauf sind wir auch stolz“, betont Pädagoge Ingo Waldvogel.


Vier Männer vergewaltigen 14-Jährige

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Dass das Opfer überlebte, ist offenbar reiner Zufall. Das volltrunkene Mädchen war kurz aus ihrer Ohnmacht erwacht und konnte um Hilfe rufen, bevor sie erfror.

Die Tat wurde erst gestern bekannt, obwohl sie sich bereits am 11. Februar ereignet hatte. Das Mädchen befand sich zum Tatzeitpunkt in der Obhut des Jugendamtes und lebte in einer offenen Jugendwohnung in Wandsbek. Nähere Angaben zu dem Opfer machte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nana Frombach, mit Hinweis auf den Sozialdatenschutz nicht. Die 14-Jährige sei bei ihrem Auffinden stark unterkühlt gewesen und habe intensivmedizinisch betreut werden müssen. Sie befinde sich inzwischen außer Lebensgefahr.

Laut Frombach sitzen ein 14-Jähriger und ein 16-Jähriger mutmaßlicher Vergewaltiger mittlerweile in U-Haft; dies gelte auch für eine 15-jährige Bekannte des Opfers. Sie soll bei dem schweren sexuellen Missbrauch anwesend gewesen sein und diesen mit einem Handy gefilmt haben. Zwei andere Verdächtige im Alter von 16 und 21 Jahren befinden sich demnach noch auf der Flucht. Bei den mutmaßlichen Tätern soll es sich um Serben handeln. Möglicherweise haben sich die beiden Gesuchten in ihre Heimat abgesetzt.

Offenbar hatte die 15-Jährige ihre Freundin mit den Jugendlichen bekannt gemacht. In einer Wohnung an der Bornemannstraße habe die Gruppe dann viel Alkohol getrunken.

Als die 14-Jährige widerstandslos war, sollen drei der Verdächtigen dies ausgenutzt und sie gemeinschaftlich vergewaltigt haben. Nana Frombach: „Gegen 5.30 Uhr wurde die 14-Jährige dann aus der Wohnung gebracht.“ Anschließend wurde sie nur leicht bekleidet in den Hinterhof geworfen. Weil zu diesem Zeitpunkt Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschten, ermitteln die Behörden auch wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung. Der zweite Tatvorwurf lautet auf schweren sexuellen Missbrauch einer widerstandsunfähigen Person.

Die Vergewaltigung wurde erst im Krankenhaus festgestellt. Die Polizei schaltete das LKA 42 ein, zuständig für Sexualdelikte. Die Jugendliche selbst soll keinerlei Erinnerung an den Missbrauch haben.

Ein ganzes Leben für Elstorfs Sport

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Es gibt Episoden und Kämpfe in seiner Amtszeit, auf die hätte der Sportler Hans Weber sehr gern verzichtet. Noch heute sträuben sich dem Vorsitzenden des TSV Elstorf die Nackenhaare, wenn er an das Jahr 2005 zurückdenkt, als die Gemeinde Neu Wulmstorf landesweit Furore machte und zur Aufbesserung ihrer klammen Kasse als einzige Kommune weit und breit die Einführung einer Sportstättennutzungsgebühr für ihre Vereine beschloss. Unermüdlich kämpfte der TSV-Chef an vorderster Front gegen die umstrittene Abgabe, bis der Rat die Gebühr, die als „Sportsteuer“ in die Annalen einging, 2007 wieder abschaffte. „Die Sportsteuer war eine Katastrophe für uns. Wir waren selbst finanziell am Limit, und ich habe vor Freude gesungen, als der Rat die Abschaffung beschloss“, erinnert sich Weber.

Der Kampf um seinen Verein in den Jahren der Sportsteuer zählt zu den unerfreulichsten Episoden in seiner Zeit als Vereinschef, die nun bald zu Ende geht: Nach 33 Jahren an der Spitze des Elstorfer Vereins, der heute 1200 Mitglieder zählt und damit rund ein Drittel der Elstorfer Bevölkerung einbindet, hat sich Weber entschlossen, sein Amt in jüngere Hände zu legen. Am 15. April wird „Hansi“, wie die Vereinsmitglieder ihren Chef liebevoll nennen, seine letzte Mitgliederversammlung leiten, und der Vorstand wird der Versammlung dann den Fußballobmann Ingo Rischer als seinen Nachfolger vorschlagen.

Mit 70 Jahren hat er sich nun entschlossen zu gehen und Jüngere ranzulassen. „Das Umfeld ändert sich altersmäßig, früher waren alle in meinem Alter, jetzt sind sie alle meine Kinder, und ich will nicht der Klugscheißer sein, der aus Eitelkeit nicht loslassen kann“ sagt Weber. Gleichwohl sei der Abschied für ihn „ein emotionaler Kraftakt ohne gleichen“, räumt Weber ein.

Bei einem, der sein Leben derart seinem Verein verschrieben hat, muss das nicht wundern. Schon als Junge kickte „Hansi“ begeistert im TSV, seine ganze Jugend spielte sich dort ab, „das Dorfleben war das Vereinsleben“, erinnert sich Weber. Das Vereinslokal war damals „Dreiers Lotti“, heute bewirtet dort Elstorfs Grieche seine Gäste.

1983 rückte der umtriebige Fußballer in den Vorstand ein, wurde 1985 Zweiter Vorsitzender, 1987 übernahm der selbstständige Versicherungskaufmann dann als Erster Vorsitzender die Verantwortung für den Verein im aufstrebenden Elstorf. Damals zählt der TSV rund 500 Mitglieder, dem Verein standen die gemeindeeigene Mehrzweckhalle und die Turnhalle am Schwarzenberg zur Verfügung, gekickt wurde auf zwei Plätzen am Apfelgarten am Ortsausgang.

Seine erste große Herausforderung war die Gründung einer Hockeyabteilung, nach der mehrere Spieler verlangten. Mit 20 Mann ging die Abteilung 1987 an den Start. Jeder, der sich anmeldete, musste 50 Mark zahlen, mit dem Geld wurde das nötigste Equipment beschafft, erinnert sich Weber. Die Hockeyabteilung wurde schnell zur Erfolgsgeschichte, heute ist sie neben dem Fußball die tragende Sparte im Verein. 2000 bis 2004 folgten heftige politische Auseinandersetzungen mit der Politik um den Bebauungsplan am Oheweg, Dort sollte der Verein unter der CDU-Mehrheit neue Sportanlagen bekommen, doch nach dem Machtwechsel 2001 trat die neue bunte Mehrheit um die SPD diesen Plan in die Tonne, weil sie Sportler und Schützen nicht so nah an der Wohnbebauung haben wollte.

„Damals war Krieg im Dorf“, weiß Weber. Rückblickend sieht er die Entwicklung als Glücksfall: Sportler und Schützen mussten auf die Suche nach einer neuen Fläche gehen, die sich am Ortsausgang schließlich fand und auf der nach langwierigen Grundstückstauschen zwischen Gemeinde und Kirchengemeinde 2004 das neue Sportzentrum eingeweiht werden konnte. Heute blickt Weber mit Stolz auf die Anlage mit ihren drei Rasenplätzen, Kunstrasenplatz und Vereinsheim – eine Leistung, die nur dank des Einsatzes all der vielen engagierten Vereinsmitglieder zustande kommen konnte. „Mein schönstes Erlebnis war die Einweihung der neuen Sportanlagen, das war ein Glücksgefühl ohne Ende.“

Aber auch an die Sportsteuer wird sich der scheidende Chef demnächst noch einmal erinnern müssen: Als Geschenk an seinen Verein plant Weber, eine Vereinschronik zu schreiben – damit auch in Zukunft nicht in Vergessenheit gerät, welche turbulenten Zeiten der TSV durchlebt und mit Sportsgeist bestanden hat.

Neues Büro begleitet im Leader-Projekt

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Am Montagabend wurden während der Sitzung der Lokales Aktionsgruppe (LAG) unter Leitung des Vorsitzenden und Samtgemeindebürgermeisters Himmelpforten-Oldendorf, Holger Falcke, in Drochtersen die Verträge unterzeichnet.Valerie Stephani und Benjamin Möller von JPG sind den LAG-Vertretern aus Drochtersen, Nordkehdingen, Himmelpforten/Oldendorf und den Gemeinden Osten, Geversdorf und Oberndorf aus dem Nachbarkreis Cuxhaven bereits bestens bekannt. Denn das Büro hatte schon das neue regionale Entwicklungskonzept für die Leaderregion mit erarbeitet. Nun hatten sie für die Periode 2014 bis 2020 die Ausschreibung für das laufende Regionalmanagement auch gewonnen.

2,4 Millionen Euro stehen für die Region für diese sechs Jahren zur Verfügung. In der Regel werden 50 Prozent der Kosten der Förderprojekte übernommen. Die Projekte können aus dem privaten und öffentlichen Bereich kommen, müssen aber die ländliche Region vor allem wirtschaftlich stärken und voranbringen. In der ersten Förderperiode 2007 bis 2013 gab es zwei Millionen Euro aus dem EU-Fördertopf, der vom Land Niedersachsen verwaltet und vergeben wird.

Um an die Gelder zu kommen, müssen Anträge gestellt und nach einem umfangreichen Rasterverfahren vom Planungsbüro bewertet werden. Stimmt IPG zu, dann kommen die Anträge in die Sitzung der Lokalen Aktionsgruppe, in der neben Verwaltungsmitarbeitern und einem Vertreter des Amtes für regionale Landesentwicklung (ArL) aus Bremerhaven auch engagierte Bürger sitzen.

Momentan liegen schon einige Anträge vor. Sie wurden in Drochtersen zwar kurz vorgestellt, konnten aber nicht beschieden werden, weil zunächst einmal das gerade erst beauftragte Planungsbüro IPG die Projekte bewerten muss.

Zu diesen Projektanträgen gehören: Sanierung eines privaten Reetdachhauses, Umgestaltung eines alten Hauses zu einem Kunsthaus in Oberndorf, ein Gemeinschaftsprojekt für vier Leaderregionen zur Optimierung des Radwegenetzes im Landkreis Cuxhaven oder Renovierungsarbeiten am Gemeindezentrum in Düdenbüttel.

All diese Projekte müssen nun bewertet und auf der nächsten Sitzung der Aktionsgruppe diskutiert werden – und es muss darüber abgestimmt werden, ob sie überhaupt förderfähig sind.

Dann müssen die Anträge beim zuständigen Bremerhavener Amt eingereicht und vor dort abschließend bewilligt werden. Im Moment ist der Fördertopf gut gefüllt, weil die Gelder für 2014 und 2015 noch nicht ausgegeben wurden – also zu den 400 000 Euro aus diesem Jahr werden weitere 800 000 Euro aus den beiden Vorjahren kommen.

Stadt plant ein Mahnmal für die Opfer der Hexenprozesse

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Buxtehude war eine Hochburg der Hexenverfolgung an der Niederelbe. Jetzt will die Hansestadt Buxtehude ihre „Hexen“ rehabilitieren und plant, im kommenden Jahr ein Mahnmal oder eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfer der Hexenprozesse zu errichten. In Buxtehude sind laut Stadtarchiv zwischen 1540 bis 1644 nachweislich 21 Frauen der „Hexerei“ beziehungsweise der „Zauberei“ beschuldigt worden. 15 wurden hingerichtet, 13 von ihnen durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen auf der Gerichtsstätte außerhalb des Geesttores. Noch 1893 hieß dieses Flurstück südlich des heutigen Bahnhofs in Altkloster „Hexenwiese“.

Dort wird das Mahnmal allerdings nicht errichtet. „Wir wollen, dass in der Altstadt vor oder in der Nähe des Rathauses an die Hexen-Verfolgung erinnert wird“, sagte Gleichstellungsbeauftragte Gabi Schnackenberg dem TAGEBLATT. Schließlich seien dort nach der Folter in der Frohnerei, dem heutigen Alten Zollamt, die Urteile gesprochen worden. Das Mahnmal soll in den geplanten Kultur- und Kunstpfad der Stadt eingebettet werden.

Das „hochnotpeinliche Verhör“ (Befragung unter schlimmer Folter) fand auf Grundlage der Gerichtsordnung von Kaiser Karls V. von 1532 statt. Auf vier Punkte stützten sich die Gerichtsherren: Teufelspakt, Teufelsbuhlschaft, Schadenszauber und Teufelstanz. Die Folterwerkzeuge von Fußschellen bis zur Daumen- und Beinschraube sind im Altbau des Buxtehude·Museums ausgestellt.

Der Rat soll, so der Vorschlag von Stadtarchivar Bernd Utermöhlen und der Gleichstellungsbeauftragten, folgenden Beschluss fassen: „Der Rat der Hansestadt Buxtehude bekundet sein tiefes Mitgefühl mit den Frauen, die im 16. und 17. Jahrhundert in Buxtehude als Hexen verfolgt, gefoltert, verurteilt und hingerichtet wurden. Er stellt fest, dass ihnen ein großes Unrecht widerfahren ist und ihnen und ihren Familien unvorstellbares Leid zugefügt worden ist. Der Rat verurteilt die Gewalt, die den Frauen angetan wurde. Die öffentliche Anerkennung des Unrechts bedeutet zugleich eine sozialethische Rehabilitierung der Opfer und stellt ihre Ehre wieder her.“

Außerdem soll der Rat die Fachgruppe Kultur und die Gleichstellungsstelle beauftragen, mit der Planung für ein Mahnmal oder eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Opfer der Hexenprozesse zu beginnen. 2017 soll es fertig sein. Martin Luther hielt die Verfolgung für legitim: „Es ist ein überaus gerechtes Gesetz, dass die Zauberinnen getötet werden, denn sie richten viel Schaden an.“ 1614 beziehungsweise 1625 wurden die letzten „Hexen“, Becke Kruse und Else Meyer, in Buxtehude verbrannt. Erst 1649 verboten die schwedischen Landesherrn die Hexenprozesse.

Zum Reformationsjubiläum im Jahr 2017 wird von dem bundesweit tätigen „Arbeitskreis Hexenprozesse“ um den Pastor Hartmut Hegeler aus Unna angestrebt, dass die Evangelische Kirche zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags in Wittenberg einen Gedenkgottesdienst ausrichtet, „um ihre Christenehre wiederherzustellen“. Auch Buxtehude will einen Betrag leisten, Stadt und Kirche sind im Gespräch. Der Kulturausschuss berät am Montag, 7. März, 19 Uhr, im Stadthaus. Hegeler: ,,Eine rechtliche und theologische Rehabilitierung der unschuldig hingerichteten Opfer der Hexenprozesse ist ein überfälliger Akt im Geiste der Erinnerung und Versöhnung.“ 40 Kommunen, unter ihnen die Lutherstadt Wittenberg, haben bereits eine sozialethische Rehabilitation der Opfer ausgesprochen.

Auch die Bürgermeisterfrau gestand unter Folter

Das wohl bekannteste Opfer der Hexenverfolgung entstammte der Oberschicht – die Bürgermeisterfrau Margarete Bicker. Sie und andere Frauen waren 1555 von einer Buxtehuderin bezichtigt worden, mit dem Teufel getanzt zu haben und ihm zu Willen gewesen zu sein. Streckbank und Daumenschrauben hatten ihre Wirkung gezeigt. Als die Bürgermeisterfrau von diesen Vorwürfen erfuhr, flüchtete sie. Seit 1540 hatte der von der Kirche unterstützte Hexenwahn auch in Buxtehude Einzug gehalten, einer Stadt mit 1500 Einwohnern. In Lüneburg fand sie Asyl bei ihrem Schwager, einem Mann von Adel. Doch die Sehnsucht nach Mann und Kindern war zu groß. Und so kehrte Bicker zurück. Sie versteckte sich im Alten Kloster, beging dann aber einen folgenschweren Fehler. Als sie an einem Sonntag im August 1556 wieder ihr Haus betrat, nahmen sie Hexenjäger fest. Aus Rücksicht auf ihren Mann, der zum Gottesdienst in der St.-Petri-Kirche war, steckten die Häscher sie erst mal nicht in den Kerker, sondern fesselten sie ans Bett. Erst später landete sie im Gefängnis. Dort gestand sie unter Qualen, ihren Mann betrogen und Schadenzauber ausgeübt zu haben. Sie wurde verbrannt.

Ironie des Schicksals: Bürgermeister Felix von der Hoyen schickte drei Hexen ins Feuer. 1558/1564 wurde der Bürgermeister „seines Amtes entsetzt“, Er hatte wegen eines Leidens die Hilfe einer heilkundigen Frau gesucht.

Im Fall „Bicker“ sind die Akten übrigens „spurlos“ aus dem Stadtarchiv verschwunden. Allerdings müssen sie „1873 noch existiert haben“, in diesem Jahr berichtete die Zeitung über ihr Schicksal, so Bernd Utermöhlen.

Bei den Verfahren entstammten die Angeklagten in der Regel der Unterschicht, lediglich „drei Frauen der Oberschicht“ waren solchen Prozessen ausgesetzt.

Neues Team im Jugendhaus startet durch

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Die kommissarische Leiterin der kommunalen Jugendpflege, Claudia Naaf-Pawolka, durchschnitt das symbolische rot-weiße Band und übergab den Mädchen und Jungen aus dem multikulturellen Quartier damit ihren renovierten Rückzugsort, der nun mit hellen Wänden und moderner Ausstattung daherkommt.

Aus Personalmangel musste die Stadt das Jugendhaus schließen, nun soll ein neues Team für frischen Wind sorgen. Erzieher Lukas Funke (30), Sozialpädagoge Robert Henrich (33) und die angehende Erzieherin Wiebke Wilkens (26) halten die Bildungsstätte fortan montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 15 bis 20 Uhr offen. Ab April werden sie von Streetworker Andreas Ledderhose unterstützt, der sich neben dem Altländer Viertel um Teile der Innenstadt kümmern soll.

Jetzt werden immer zwei Mitarbeiter vor Ort sein, um ein angemessenes Angebot sicherzustellen, berichtet Naaf-Pawolka, die vor 17 Jahren als Mädchenpädagogin im Altländer Viertel ihren Dienst begonnen hat und hofft, dass auch das feste Mädchenprogramm am Mittwoch wieder eingeführt und Projekte am Wochenende angeschoben werden. „Hier ist viel Potenzial“, weiß sie aus eigener Erfahrung und ruft die Jugendlichen dazu auf, ihre Wünsche und Ideen einfließen zu lassen.

Doch erst einmal müssen die neuen Mitarbeiter mit Baulärm und Dreck leben. Bagger und Lkw fahren direkt vor der Eingangstür des Jugendhauses entlang. Weil die Abwasserleitungen gekappt sind, müssen die Besucher auf Toilettenhäuschen ausweichen. Zwischenzeitlich fiel auch die Telefonverbindung aus, inzwischen ist die Crew aber wieder unter der Telefonnummer 0 41 41 / 42 07 11 zu erreichen.

Im Sommer, wenn die Erdwälle vor den Fenstern verschwunden sind, soll das Außengelände aufwendig umgestaltet werden. Dabei sollen sich die Jugendlichen aktiv einbringen, sagt Naaf-Pawolka. Tischtennisplatten, Basketballkörbe oder ein Grillplatz seien denkbar. Während der kalten Jahreszeit spielt sich das Geschehen aber ohnehin vornehmlich im Inneren ab.

Die Gäste der Eröffnungsfeier am Montag waren bereits voll des Lobes über den Flachbildfernseher, die Play Station, Kicker- und Billardtisch. Bald wird an der Verbindung zwischen der großen Küche und dem Aufenthaltsraum mit Couchgarnitur noch ein Tresen aufgestellt.

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