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Der 12-Stunden-Tag des Jens Foltmer bei Edeka

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Zweieinhalb Jahre ist es her, dass der 52-Jährige abermals expandierte und einen Laden an der Harsefelder Straße eröffnete.

Viel zu tun für den Selbstständigen, der inzwischen die Verantwortung für 40 Mitarbeiter trägt und über sich selbst sagt: „Ich habe Spaß an der Arbeit.“ Waren wie Obst, Gemüse, Brötchen und Zeitungen müssen täglich frisch einsortiert werden. Sie sind bei den Kunden besonders gefragt und machen etwa 40 Prozent des Gesamtumsatzes aus. In der Produktauswahl ist Jens Foltmer „völlig frei“, er setzt auf regionale Erzeuger.

Edeka bezeichnet er als „meinen Lieferanten und Werbepartner“. Sein Bauchgefühl und die Wünsche der Kunden seien entscheidend bei der Bestellung dessen, was in die Regale kommt. „Der persönliche Kontakt ist nicht zu unterschätzen“, betont der Kaufmann. Für viele Bewohner der Südstadt sind seine Geschäfte soziale Treffpunkte. Sie kennen Jens Foltmer und halten beim Einkaufsbummel für einen Klönschnack mit ihm an.

Dass der 52-Jährige, der aus dem Raum Cuxhaven stammt und „schon immer“ den Sprung in die Selbstständigkeit wagen wollte, mit seinen Märkten in Stade „ein positives Level“ behaupten und weiterhin ein leichtes Wachstum verzeichnen kann, sei keine Selbstverständlichkeit. Die Konkurrenz durch andere Supermärkte und Discounter sei stark. „Der Markt ist gesättigt, der Kunde hat sich entschieden“, weiß der Kaufmann.

Besondere Angebote wie die Geschenk- und Blumenecke am Eingang des Stammhauses an der Dankersstraße, die seine Frau Sabine gestaltet, tragen zur Attraktivität bei. Das Sortiment auf 300 Quadratmetern Verkaufsfläche umfasst 500 Artikel. Dennoch: „Ein Laden lebt immer mit den Mitarbeitern. Sie sind das Wertvollste, was ein Selbstständiger besitzen kann“, unterstreicht Jens Foltmer, der jeden Tag selbst Hand anlegt und selten weniger als zwölf Stunden arbeitet. Vielleicht, so seine Hoffnung, könne er mit spätestens 60 Jahren den Ruhestand antreten – gewissermaßen als Ausgleich für die arbeitsintensiven Berufsjahre.

Für die Zukunft hat der 52-Jährige einen bescheidenen Wunsch: „Dass mir meine Kundschaft treu bleibt und wir weiter für sie da sein dürfen.“


Das Ottenbecker Forum

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Der Verein setzt sich für den Zusammenhalt und ein familiäres Umfeld im Stadtteil ein – ohne strenge Hierarchien.

Die Anfänge des Forums gehen bis ins Jahr 2005 zurück. „Zu Beginn lief es alles noch informell“, sagt Beate Winkler. Sie ist die 1. Vorsitzende des Vereins. Seit 2006 ist sie im Vorstand des Forums. Zusammen mit drei weiteren Vorstandsmitgliedern leitet sie das Forum. Allerdings gibt es keine hierarchischen Strukturen.

„Anweisungen von oben gibt es bei uns nicht“, sagt Winkler. Alle Mitglieder können an Entscheidungen teilhaben. Die Motivation des Forums: Das familiäre Umfeld in Ottenbeck erhalten und den Stadtteil beleben. „Wir machen alles, was so anfällt“, sagt Beate Winkler über die Projekte des Forums. Der Verein will Treffpunkte in Ottenbeck schaffen und organisiert Veranstaltungen, die auch der Mitglieder– und Spendenwerbung dienen.

Beate Winkler selbst kam über eine Spielplatzaktion mit dem Verein in Kontakt. „Das Forum hat sich um schöne Spielplätze für die Kinder gekümmert“, sagt sie. In Zusammenarbeit mit der Stadt Stade wurden mehrere Spielplätze geschaffen, deren Pflege engagierte Mitglieder des Forums übernehmen. „Wir sagen der Stadt, wenn etwas nicht in Ordnung ist“, so Winkler.

Die Spielplätze sind nur ein Teil der Aktivitäten und Aufgaben, derer sich das Forum annimmt. Zwischen 30 und 40 aktive Mitglieder sind regelmäßig bei Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten oder dem bunten Dinner aktiv. Alles wird selbst organisiert.

Besonders die Müllsammelaktionen des Forums haben regen Zulauf (siehe oben). Unter dem Namen „Ottenbeck räumt auf“ sind viele Einwohner des Stadtteils aktiv.

Auch am vergangenen Sonnabend waren die Müllsammler wieder unterwegs. Einen Zwang zur Teilnahme gibt es für die Mitglieder aber nicht. „Jeder, der etwas machen möchte, kann sich beteiligen“, sagt Beate Winkler.

85 Familienmitgliedschaften zählt der Verein. Die Zahl sei stabil, Austritte gebe es so gut wie keine, sagt die Vorsitzende.

Beate Winkler hat selbst zwei Kinder, ist verheiratet und berufstätig. 2004 zog die ehemalige Münchnerin nach Ottenbeck. Die Sonderschulpädagogin findet trotzdem Zeit, im Vorstand des Forums aktiv zu sein. Ganz so viel wie zu Beginn ihres Engagements macht die Wahl-Ottenbeckerin nicht mehr. „Ich habe das etwas reduziert.“

Gerne würde sie ihren Platz im Vorstand anderen überlassen. Aktiv bleiben will Beate Winkler aber trotzdem weiterhin. Vor allem, da dem Forum aktuell große Aufgaben bevorstehen. Die Unterbringung von 200 Flüchtlingen im 2000-Seelen-Stadtteil sei eine große Herausforderung.

Die Bereitschaft unter den Mitgliedern ist auch groß. „60 Menschen sind in unserer Flüchtlingshilfe aktiv“, sagt Winkler stolz. Es sei wichtig, die Neuankömmlinge in Ottenbeck willkommen zu heißen und sofort in die Gemeinschaft einzubinden.

Den Standpunkt der Ottenbecker Bürgerinitiative, die gegen die hohe Zahl an Flüchtlingen demonstriert hatte (das TAGEBLATT berichtete), teilt Beate Winkler nicht. Trotzdem sucht das Forum den Dialog mit der Gruppe. „Es ist erlaubt, eine andere Meinung zu haben“, sagt die Vorsitzende des Ottenbecker Forums.

Angebote, an den Flüchtlingstreffen des Forums teilzunehmen, seien von der Bürgerinitiative bisher abgelehnt worden. Doch das Ottenbecker Forum und Beate Winkler werden es weiter versuchen. Ganz im Sinne des Stadtteils, in dem Gemeinschaft sehr wichtig ist.

Im Kirchen-Café ist jeder willkommen

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Im Gemeindehaus der Johanniskirche am Sandersweg geht es wuselig zu. „Jeder ist willkommen“, beschreibt Behr das Konzept. Voriges Jahr ist die Initiative entstanden. Mitglieder der evangelischen Gemeinde haben die Flüchtlinge in ihren Unterkünften besucht. „Das war richtig eindrücklich“, berichtet der Pastor, dem die Lebensgeschichten der Asylbewerber aus Afghanistan, Pakistan und Syrien unter die Haut gehen.

Eine Projektgruppe bereitet das Café vor, bei dem deutsche Volkslieder gesungen und über den christlichen wie muslimischen Glauben gesprochen wird. Diesmal klären Deutsche ihre neuen Mitbürger über das vergangene Osterfest auf, während die Migranten über den bevorstehenden Fastenmonat Ramadan erzählen. „Darüber hinaus haben sich persönliche Kontakte ergeben“, freut sich Behr. Ehrenamtliche geben Sprachunterricht, begleiten die Asylbewerber bei Arztbesuchen und zu Ämtern.

Ohnehin habe sich dieser Tage einiges getan: Die ersten Flüchtlinge seien anerkannt worden und könnten ihre eigenen Wohnungen beziehen. Bei der Suche nach Unterkünften sind ihnen die Aktiven der Johannisgemeinde behilflich. „Das hat wunderbar geklappt“, berichtet der Pastor.

Ausgelassen ist die Stimmung während der Treffen. Der neunjährige Adnan Hussein aus Syrien bastelt für jeden Besucher einen Button als Namensschild. Mit Liederzetteln und Mikrofonen in der Hand läuft der Pakistaner Ansar Bumny durch den Saal. In seiner Heimat ist er Musiker. Mitschnitte im Internet bezeugen seinen Ruhm. Jetzt hilft der Asylbewerber bei der Moderation und animiert die deutschen Gäste zum Singen.

„Ich komme gerne hier her“, sagt der Syrer Yasser Al Hewy, der seit neun Monaten in Deutschland lebt und nach behördlicher Anordnung vorerst mindestens drei Jahre bleiben darf. Er sei freundlich aufgenommen worden und finde sich inzwischen einigermaßen in Stade zurecht.

„Ich wusste nichts von der Sprache und von dem politischen System“, erinnert sich der Asylbewerber, der mittlerweile in einer eigenen Wohnung Unterschlupf gefunden hat. „Jetzt bin ich happy.“

Ein grenzenloser Kultursommer im Kreis Harburg

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Außerdem vergab die Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude den Kultursommerpreis an zehn Kultureinrichtungen. Der Kultursommer „Grenzenlos“ vereint von April bis September 120 Veranstaltungen in der Region.

Rainer Rempe, Landrat des Landkreises Harburg, blickte in seiner Rede auf die Wirkung von Kultur: „Die Künstler und das kulturelle Schaffen sind generell darauf angelegt, Grenzen zu überwinden. Die vielseitigen Projekte in unserem Kultursommer Grenzenlos zeigen auf unterschiedliche Weise das große Potenzial der Kunst, Grenzlinien zu überwinden – ob im Kopf oder zwischen Menschen, Ländern und Kulturen.“

Der Kultursommer wird vom Projekt „Kulturlandkreis Harburg“ organisiert, bei dem die Ideen von Vielfalt und Gemeinschaft seit Beginn im Vordergrund stehen. „Alle Kulturschaffenden setzen sich mit ihren Ideen dafür ein, das kulturelle Leben in der Region vielseitig zu gestalten und eine hohe Lebensqualität zu schaffen“, hob Annika Flüchter, Leiterin des Projektes, hervor.

Andreas Sommer, Mitglied des Vorstandes der Stiftung der Sparkasse Harburg-Buxtehude, lobte die hohe Qualität des Kulturangebots und betonte: „Wir als Sparkasse Harburg-Buxtehude unterstützen das starke kulturelle Engagement in unserem Landkreis. Das ist uns als regionaler Sparkasse ein wichtiges Anliegen, deshalb fördern wir das Projekt Kulturlandkreis von Anbeginn an.“ Mit Blick auf die zehn Preisträger ergänzte er: „Unsere Stiftung vergibt darüber hinaus jährlich den Kultursommerpreis. Insgesamt werden bis zu 10 000 Euro an etwa zehn Organisationen vergeben. Damit können gut konzipierte, interessante Veranstaltungsideen realisiert werden.“

In diesem Jahr erhalten zehn Kulturinstitutionen im Rahmen des Kultursommers eine Geldspende von insgesamt 9700 Euro. Ausgewählt wurden die Gewinner von einer Jury, bestehend aus Vertretern des Landkreises Harburg, der Sparkasse Harburg-Buxtehude, des Freilichtmuseums am Kiekeberg und des Projektes Kulturlandkreis Harburg. Zu den Preisträgern zählen unter anderem der Geschichts- und Museumsverein Buchholz und Umgebung, Bibliotheken oder der Kreischorverband Harburg-Winsen. (bt)

Der Kultursommer findet von April bis September statt. Das Programm steht unter www.kulturlandkreis-harburg.de zum Herunterladen bereit. Außerdem liegt es im Landkreis aus und ist unter 0 40 / 79 01 76 71 erhältlich.

www.kulturlandkreis-harburg.de

Die Eselspinguine Stan und Olli aus Berlin sind da

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Sichtlich irritiert recken die deutlich größeren Königspinguine mit dem markanten gelben Latz den Hals und suchen sich eine ruhigere Ecke ihres auf drei bis vier Grad gekühlten Geheges. Bis vor wenigen Tagen waren Stan und Olli noch im Zoologischen Garten Berlin und galten dort als Paar.

„Schwul? Das ist nur schwer zu sagen“, Hagenbeck-Tierärztin Adriane Prahl und zuckt mit den Schultern. „Sie sind ja erst ein paar Tage hier.“ Besonders in Zoos könne dies auch an der geringen Auswahl der potenziellen Partner liegen. Königspinguine leben in der Antarktis, werden bis zu knapp einen Meter groß und sind damit die zweitgrößte Pinguin-Art. „Sie sind relativ monogam“, sagt Tierärztin Adriane Prahl. Einmal im Jahr legt das Weibchen ein Ei, das dann von beiden „Eltern“ abwechselnd ausgebrütet wird.

Bei Hagenbeck ist man sich noch nicht so sicher, ob man bei den Namen Stan und Olli bleibt. „Wir nennen sie jetzt erst mal Kalle und Grobi“, sagt Pinguin-Pfleger Dave Nelde. Kalle, geboren 1988, finde die Eselspinguine schockierend. „Die wuseln ihm zu schnell um ihn herum.“

Stan und Olli sind Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP. Damit versuchen Tierparks, für bestimmte Tierarten gesunde Genpools zu bilden. Der Koordinator, in diesem Fall der Zoo im schottischen Edinburgh, legt fest, wer wann wohin wechseln muss.

„Wir sind mit den Königspinguinen erst seit drei Jahren beim EEP dabei“, sagt Tierärztin Prahl. „Da bekommt man erst mal nur die Tiere, die überzählig sind. Und es gibt einen großen Überschuss an Männchen.“

In Berlin haben sich Stan und Olli bislang konsequent ihrer Aufgabe als Mitglieder des Erhaltungsprogramms entzogen. Die Weibchen in der Berliner Kolonie haben sie nicht interessiert. „Die sind schwul, soweit wir wissen“, sagt Zoo-Sprecherin Christiane Reiss. „Die haben nie gebrütet. Und wenn es an die Balz ging, haben die beiden nur miteinander gebalzt.“

Stan und Olli sind im Tierreich kein Einzelfall. Zahllose Berichte beschreiben homosexuelle Geier, Grauwale, Schafe, Delfine, Möwen oder Zwergkakadus. Das Naturhistorische Museum in Oslo widmete dem Phänomen vor einigen Jahren eine international beachtete Ausstellung. Unter Pinguinen hätten Forscher zehn Prozent homosexuelle Paare ausgemacht, hieß es damals.

Zu den berühmtesten Vertretern schwuler Tierpaare zählen Roy und Silo, ein Pinguin-Paar im Zoo von New York. Sie brüteten ein Ei aus, das ihnen die Tierpfleger untergeschoben hatten, und heraus kam ein Pinguin-Mädchen, Tango. Daraus entstand sogar ein preisgekröntes Kinderbuch „Zwei Papas für Tango“. Nach einigen Jahren wechselte Silo allerdings die Seite und tat sich mit dem Weibchen Scrappy zusammen.

Mit einer Neuorientierung von Stan und Olli in Hamburg ist indes nicht zu rechnen – bei Hagenbeck gibt es bei den Königspinguinen ausschließlich Männchen, quasi eine Junggesellengruppe. „Wir hoffen, dass wir bald auch Weibchen bekommen“, sagt Tierärztin Prahl. Und es ist nicht das erste schwule Paar des Tierparks. Wenige Meter weiter bewohnen Juan und Carlos Höhle 15, ihres Zeichens Humboldt-Pinguine. Sie haben sich bei Hagenbecks gefunden und auch schon mal ein Gips-Ei bebrütet.

Naturbad in Sauensiek wird Pfingsten eröffnet

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Rund 10 000 Euro hat der Verein in den 44 Meter langen neuen Steg investiert – und liegt damit ganz und gar nicht auf dem Holzweg. Die Investition hat sich gelohnt und musste sein, denn der alte Steg war dringend erneuerungsbedürftig. Mit Vereinsmitglied Karsten Mehrkens nahm sich ein Fachmann federführend der Sache an und verlegte inklusive Unterkonstruktion 930 laufende Meter Holzbohlen, drehte 2300 Schrauben ein und investierte gemeinsam mit anderen Helfern aus dem Verein insgesamt 210 Arbeitsstunden in den Aufbau des neuen Prachtstücks. „Für den Steg haben wir das besonders haltbare Bongossi-Holz verwendet“, sagt Vereinsvorsitzender Arend Hülsen. Er wurde, wie alle anderen Vorstandsmitglieder auf der vergangenen Jahreshauptversammlung des Vereins in seinem Amt bestätigt. So wie bei Wolfgang Lattki (1. Stellvertreter), Helmuth Viets (2. Kassenwart) und Jan Klindworth (Schriftführer) ist auch seine Wiederwahl einstimmig gewesen.

Derzeit sehnen die Mitglieder des Vereins, der sich ehrenamtlich um den Betrieb und den Erhalt des Naturbades in Sauensiek kümmert, den Beginn der Saison am 14. Mai herbei. Allerdings fehlen noch Freiwillige, die einen Kassendienst übernehmen könnten. „Deshalb bitten wir alle Mitglieder noch einmal, freie Zeiten an das Steuerungsteam weiter zu geben“, appelliert Kassenwartin Annette Mehrkens. „Sollten nicht genügend Hilfskräfte für die Kassendienste gefunden werden, muss mit einer vorübergehenden Schließung unseres Naturbades gerechnet werden. Das wäre doch sehr schade.“

Am Pfingst-Sonnabend beginnt im Naturbad die neue Saison, die wahrscheinlich am 4. September enden wird. Zum Saisonauftakt ist der Eintritt frei. „Hoffentlich wird es diesmal besser laufen als in der letzten Saison“, sagt Hülsen. Da kamen lediglich 5800 Badegäste. „Das war die zweitschlechteste Saison, die wir je hatten“, so Hülsen. „Das Wetter war zu wechselhaft. Im Schnitt zählen wir pro Saison etwa 7500 bis 8000 Gäste.“ Der Rekord stammt aus dem Jahr 2003: „Da hatten wir 18 000 Badegäste“, erinnert sich Hülsen. „Das war natürlich der Wahnsinn.“

Das Naturbad

Das ehemalige Freibad an der Hauptstraße 3 in Sauensiek wurde im Jahr 2001 mit Unterstützung der Gemeinde zu einem Naturbad umgebaut. Gleichzeitig wurde der Verein Naturbad Sauensiek e. V. gegründet. Seither wird das Bad ehrenamtlich betrieben. Eine Mitgliedschaft im Verein gilt gleichzeitig als Jahreskarte für das Naturbad. Außerdem wird durch die Mitgliedschaft der langfristige Erhalt des Bades gesichert, da der Verein keinerlei Zuschüsse von Seiten der Gemeinde mehr erhält, seit er schuldenfrei ist. Das ist seit dem Jahr 2007 der Fall.

Camper Realschule ist Dauerbaustelle

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Eigentlich sollten die energetische Sanierung der Fassade und die technische Modernisierung der Klassenräume inzwischen abgeschlossen sein. Doch daraus wird nichts. Weil Handwerker pfuschten und ein beteiligter Betrieb sogar Insolvenz anmelden musste, rücken die Arbeiter voraussichtlich frühestens 2017 ab.

In den 1960ern entstand das Gebäude, das im folgenden Jahrzehnt erweitert wurde. Seither hatte die Stadt wenig Geld in den Komplex gesteckt. Entsprechend viel war zu tun. 2009/2010 bekam die Turnhalle ein neues Dach, daraufhin begannen die Arbeiten am Haupthaus.

Die Fassade wurde gedämmt und neu verkleidet. Im Innern brachten die Sanierer den Brandschutz, die Sicherheitsbeleuchtung und die Fluchtwege auf Vordermann. Ein zeitgemäßes Strom-, Gas- und EDV-Netz hielt Einzug, jeder Klassenraum verfügt nun über steuerbare Heizkörper.

Dabei kam dem Schulträger das von der Bundesregierung im Zuge der Wirtschaftskrise auferlegte Konjunkturpaket zugute. 1,8 Millionen Euro flossen aus dem Topf in die Modernisierung des weitläufigen Komplexes. Alleine für die Arbeiten auf dem Dach gab die Stadt 500 000 Euro dazu. Der Zeitplan lief allerdings schnell aus dem Ruder.

Einige Handwerker kamen den hohen Qualitätsanforderungen nicht nach, ein beteiligtes Unternehmen meldete zwischenzeitlich Insolvenz an. Gutachter wurden eingeschaltet, das Verfahren ist nach wie vor anhängig. „Beim Start der Maßnahmen war der Plan, dass wir jetzt fertig sind“, sagt Koordinator Bernd Biber von der städtischen Gebäudewirtschaft, der damals für das Projekt verantwortlich zeichnete, inzwischen aber an den Vorbereitungen für den Neubau des Innenstadtparkhauses an der Stockhausstraße mitarbeitet.

Realschuldirektor Volker von Loh ist darüber wenig erfreut, zumal während des laufenden Unterrichtsbetriebs gewerkelt wird: „Wir leben seit sechs Jahren auf einer Baustelle – und das fühlt sich auch so an.“ Die Bildungsstätte ist in drei Trakte gegliedert. In einem ersten Durchgang werden die Abschnitte A und B renoviert. „Da viele Bereiche nicht fertig waren, konnten wir den A- und B-Trakt nicht vollständig nutzen“, erklärt der Pädagoge. Er spricht von „starken Beeinträchtigungen für alle, die hier arbeiten“, womit Schüler, Lehrer, Reinigungskräfte und Eltern gemeint sind.

Um die Einschränkungen nicht noch größer werden zu lassen, beauftragte die Stadt andere Betriebe. Vollends aufholen lassen sich die Verzögerungen jedoch nicht mehr. Teile der Fassade mussten doppelt abgerissen werden. Dazu kommt, dass in den Decken während der Arbeiten Reet gefunden wurde. Die Halme lassen sich schnell entzünden und müssen deshalb entfernt werden. Darunter montieren die Fachleute spezielle Brandschutzplatten.

Zurzeit wartet die Schulgemeinschaft darauf, dass das Obergeschoss mit der Aula und den Toiletten grundsaniert wird. Die Ausschreibungen würden vorbereitet, in den Sommerferien könnten die Handwerker loslegen, heißt es vonseiten der Gebäudewirtschaft.

Direktor Volker von Loh bleibt skeptisch: „Ich habe schon so viele Zeitpläne gehört.“ Wichtig ist ihm, „dass alles, was Dreck und Krach macht“ in der unterrichtsfreien Zeit über die Bühne geht. In sechs Wochen sei der im Moment noch holzvertäfelte Bereich aber nicht zu modernisieren, gibt der neue Bauleiter Andreas Stein zu bedenken.

Ohnehin habe seine Mannschaft derzeit etliche komplizierte Aufgaben zu bewältigen. Das Personal sei knapp, Neueinstellungen würden auf den Weg gebracht. Die Flüchtlingsströme fordern ihren Tribut. Wenn alles glattgeht, könnte der C-Trakt im nächsten Jahr in Angriff genommen werden. Ab Herbst sollen die Ausschreibungen starten.

Die Mädchen und Jungen, die im Moment in den Räumen lernen, müssen dann umziehen. Vielleicht in die sanierungsbedürftigen Pavillons auf dem Schulhof, die eigentlich längst der Vergangenheit angehören sollten und in Klassenzimmer der benachbarten Förderschule. Details bleiben unklar. „Einen konkreten Terminplan müssen wir noch erarbeiten“, berichtet der zuständige Amtsleiter Klaus Mehrtens.

Für ein anderes Problem, das auf der jüngsten Schulausschusssitzung des Stadtrates auf den Tisch kam, steht eine langfristige Lösung ebenfalls noch aus. Die Einrichtung auf der Camper Höhe erfreut sich steigender Beliebtheit, so dass zusätzliche Klassen eingerichtet werden. Das Gebäude lässt sich allerdings nicht mehr erweitern. Pavillons oder Containerdörfer auf dem Spielplatz will keiner der Beteiligten. Direktor Volker von Loh hat ein Auge auf die Friedrich-Fröbel-Förderschule geworden. Träger ist der Landkreis.

Der Ausgang der Gespräche zwischen den Behörden ist ungewiss. Dass die Sporthalle zunächst für die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge genutzt wird und die Unterrichtsräume für Sprachkurse benötigt werden, kommt hinzu. Zurzeit gehen 750 Mädchen und Jungen in die 24 Klassen der Realschule. Tendenz steigend. „Ich gehe davon aus, dass wir für alle Seiten eine vernünftige Lösung finden werden“, ist Amtsleiter Klaus Mehrtens überzeugt. Vermutlich wird sich erst der im Herbst neu zu wählende Rat damit beschäftigen.

Hintergrund: Der Sanierungsstau an deutschen Schulen ist immens. Der NDR berichtete, dass einer Schätzung des Deutschen Instituts für Urbanistik zufolge bundesweit 32 Milliarden Euro fehlen. Alleine in Niedersachsen sollen es bis zu zehn Milliarden sein. Immerhin: Am Geld scheitern die Vorhaben in Campe – zumindest bislang – nicht. Wie teuer eine wie auch immer geartete Lösung käme, die den Raummangel der Bildungsstätte endgültig beseitigt, lässt sich im gegenwärtigen Planungsstadium kaum verlässlich beziffern.

Derweil legt Volker von Loh eine beinahe stoische Gelassenheit an den Tag. Er hat seinen Ärger im Griff und äußert die Hoffnung, dass die Arbeiten zügig weitergehen. „Wir hätten das nicht geschafft, wenn das Kollegium nicht die Perspektive gehabt hätte, dass wir irgendwann eine schöne Schule haben werden“, sagt der Schulleiter. Digitale Tafeln, Computer- und Medienräume sind ein Anfang. Seine Erfahrung: „Nur aufregen bringt ja nichts.“

Das CFK Valley in Ottenbeck

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Um CFK noch effektiver nutzen zu können, wird in Ottenbeck auch geforscht. Dazu wurde das CFK Valley ins Leben gerufen.

Die Vorteile des Materials ergeben sich aus der Verbindung von Carbonfasern und Epoxidharz. In weichem Zustand in Form gebracht, werden die Stoffe in dem Autoklaven „Balu“ gebacken. Balu steht für „Biggest Autoclave Laboratory Unit“ und ist weltweit der größte Autoklav seiner Art.

Allein der Deckel wiegt 16 Tonnen, der Autoklav an sich bringt 165 Tonnen auf die Waage. Er fasst ein ganzes Seitenleitwerk eines Flugzeuges. Deshalb können auch größere Teile in einem Brennvorgang aushärten. Der Autoklav funktioniert wie ein riesiger Backofen. Mit hohem Druck werden das Epoxidharz und die Carbonfasern untrennbar zusammengepresst. Bei Temperaturen bis zu 400 Grad härtet das Gemisch dann aus.

Um das Material ständig zu verbessern und effektivere Produktionsmöglichkeiten zu finden, wird im CFK Valley geforscht. Seinen Namen hat das Gebiet in Ottenbeck in Anlehnung an das berühmte Silicon Valley in Kalifornien (USA) bekommen. Ungefähr 100 Firmen, die alle etwas mit der Prozesskette des CFK zu tun haben, sollen hier ihr Wissen bündeln, um CFK kostengünstiger herzustellen. Denn: Noch ist CFK ein vergleichsweise teurer Werkstoff. Das Ziel ist: Kosten runter, Stückzahl rauf. Dafür wurden nach und nach mehrere Bereiche in Betrieb genommen.

Einer davon ist das Technologiezentrum. Es wurde 2004 erbaut, kostete acht Millionen Euro und wurde mit Fördergeldern finanziert. Hier werden Fertigungsprozesse rund um den Flugzeugbau erforscht. 80 Mitarbeiter sind im Technologiezentrum tätig.

Der Standort in Ottenbeck wurde schnell international bekannt. Weitere Firmen aus Großbritannien, Spanien und aus den USA wollten nach Stade kommen und der Platz wurde knapp. Darauf wurde das Dienstleistungszentrum gebaut. Da es keine Fördermittel für dieses Projekt gab, wurde es von der Stadt Stade und der Volksbank Stade-Cuxhaven finanziert. Auf 2 200 Quadratmetern haben sich hier Personaldienstleister, eine Krankenkasse und Unternehmen angesiedelt, die die Nähe zu Airbus oder Forschungseinrichtungen aus dem CFK-Leichtbau suchen.

Um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu sein, wurde im CFK Valley auch in den Nachwuchs investiert. Deshalb wurde eine Ausbildungslösung für den akademischen und handwerklichen Bereich ins Leben gerufen. Airbus hat sein Ausbildungszentrum vor das Werk verlegt und der Hansecampus Stade wurde in Zusammenarbeit mit der Privaten Hochschule Göttingen geschaffen. Seitdem ist Stade Hochschulstandort.

Studenten aus verschiedenen Ländern werden hier ausgebildet. Absolventen schließen das Studium mit dem Bachelor of Engineering im Bereich Verbundwerkstoffe ab. Zeitgleich erhalten sie einen Gesellenbrief zum Facharbeiter für Faserverbundkunststoffe.

Mittlerweile wird auch BWL als Studienfach angeboten. Stader Betriebe, wie die Karl Meyer AG und die Stader Saatzucht, bieten ein duales Studium in BWL an. Auch eine Mensa gehört inzwischen zum festen Bestandteil des CFK Valley.

Damit eine langfristige Wettbewerbsfähigkeit gewährleistet wird, wurde neben Technologiezentrum und Campus in Forschung und Technologie investiert. Ein Forschungszentrum für CFK wurde im Valley errichtet und im Sommer 2010 eröffnet. Auf 18 600 Quadratmetern wird geforscht und gearbeitet. Kostenpunkt des Zentrums: 26,5 Millionen Euro.

Das Land Niedersachsen bezuschusste das Projekt mit 20 Millionen Euro. Hier werden CFK-Bauteile entwickelt und Montageprozesse erforscht. Das Besondere und Einzigartige ist die Forschung im Maßstab 1:1.

Das CFK Valley hat Stade – und damit auch Ottenbeck – zu international bekannten Standorten gemacht. Experten und Unternehmen aus der ganzen Welt wollen inzwischen vom Know-how der Stader profitieren und siedeln sich im Valley an – und schaffen damit Arbeitsplätze für die Menschen im Landkreis.


Kreisel in Drochtersens Ortsmitte wird teurer als geplant

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Grund: Die Baupreise sind exorbitant nach oben gegangen – auch deshalb, weil momentan viele Straßenbauten im Landkreis laufen oder geplant sind.„Das ist sicher ärgerlich, aber nicht zu ändern“, kommentiert Drochtersens Bürgermeister Mike Eckhoff. Auch dem Planungsbüro könne kein Vorwurf gemacht werden, hatte das doch seine Kostenschätzung aufgrund von Ausschreibungsergebnissen im Jahr 2015 abgegeben. Zu leichten Verteuerungen ist es übrigens auch noch durch höhere Deponiekosten gekommen, weil mehr Boden, der abgetragen werden muss, mit höherer Belastungsstufe teuer entsorgt werden muss.

Dass mittlerweile auch im Tiefbau die Baufirmen sehr gut ausgelastet seien, belege auch die Zahl der eingegangenen Angebote, sagt Eckhoff. Zehn Firmen seien aufgefordert worden, aber nur zwei hätten ein Gebot abgegeben. Den Zuschlag hat das Bauunternehmen Matthäi bekommen.

Weil die Vergabe erst nach Prüfung des Landkreises erfolgen durfte, war es zu geringen Verzögerungen gekommen. Gleichwohl laufen schon die ersten vorbereitenden Arbeiten für die Großbaustelle im Herzen von Drochtersen, die zu deutlichen Einschränkungen des Verkehrsflusses führen wird. So werden etwa Kabel verlegt. Diese Arbeiten führen aber noch nicht zu Verkehrsbeeinträchtigungen.

Richtig losgehen mit der Baustelle soll es am 9. Mai, so die bisherige Zeitplanung. Bis Anfang Mai wird Matthäi den Bauzeitenplan erstellen. Dann werden Baufirma und Bürgermeister gemeinsam über alle Details der Baustelle und der Sperrungen informieren. Ende des Jahres sollen der Kreisel und der Bauabschnitt bis zur Kreissparkasse mit der umgestalteten Ortsdurchfahrt fertiggestellt sein. Der zweite Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt – vom neuen Kreisel bis zum Rathaus ist für das nächste Jahr geplant.

Der jetzt 1,2 Millionen Euro teure erste Bauabschnitt und auch der zweite werden aus dem Topf der Städtebaufördermittel bezahlt. Insgesamt stehen hier 3,35 Millionen Euro zur Verfügung. Je ein Drittel dieser Summe kommt von der Kommune selbst, vom Land und vom Bund.

Drochtersen ist im Jahr 2013 in das Sanierungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ aufgenommen worden. Das Programm läuft noch bis zum Jahresende 2017.

Jork-Königreich: 33 neue Nachbarn vor der Tür

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Drei Backsteingebäude, giebelständig, mit Satteldach – das klingt zunächst nicht aufregend. Aber bei Anwohnern regt sich Widerstand. Denn in den drei Gebäuden, deren Neubau auf einem Resthof die Buxtehuder Firma „Schulenburg Architekten“ beantragt hat, sind je elf Wohneinheiten geplant. Für Königreich bedeutet das mindestens 33 neue Nachbarn – und entsprechend viele Autostellplätze.

Schon länger war im Dorf gemunkelt worden, dass Schulenburg ein größeres Bauvorhaben plane. Den Resthof hatte die Firma im vergangenen Jahr erworben. Anfang März wurde der Bauantrag gestellt, den die Gemeinde Jork ohne Einwände an den zuständigen Landkreis weiterleitete. Das Grundstück liegt nicht in einem überplanten Gebiet, sondern im Innenbereich, wo eine Lückenbebauung laut Baugesetzbuch zulässig ist.

„Für diesen Ortsteil gibt es keine Gestaltungssatzung“, erläutert der Jorker Bauamtsleiter Hans-Georg Wowra. Obwohl es rechtlich nicht zwingend sei, habe sich der Bauherr an die Vorgaben ortsbildtypischen Bauens gehalten, wie es auch in der Altländer Baufibel beschrieben werde – zumindest weitgehend, denn die Häuser seien „zwar nicht eingeschossig, wirken aber so“.

„Sie werden nicht höher als die Nachbargebäude“, erläutert Tim Schulenburg, der erst kürzlich seinen Entwurf für die Nachfolgebebauung des historischen, durch einen Brand zerstörten Herbstprinz-Hofs in Jork vorstellte. Die in Königreich geplanten Gebäude sollen kleiner als der Herbstprinz-Bau werden; die Genehmigungsfähigkeit sei im Vorwege mit den Bauämtern von Kreis und Gemeinde abgestimmt worden. Im nichtöffentlichen Jorker Bauausschuss wurde das Projekt bereits vorgestellt. Aus der Politik waren bisher keine Einwände zu hören – dafür aber bei Königreicher Anliegern. „Seit zehn Jahren versuche ich, zu erreichen, dass wir eine Gestaltungssatzung bekommen – vergeblich“, berichtet Heinrich Stölken, Eigentümer des historischen Harms-Hofs in Königreich. Sein Eindruck: „Wir werden hier von der Politik vergessen.“

Kerstin Hintz, Vorsitzende des Welterbevereins, sieht die Gemeinde in der Pflicht, mehr Anerkennung für das Besondere der Altländer Baukultur zu zeigen: „Zumal wir uns im Welterbeprozess befinden, was die Verwaltung offenbar nicht ernst nimmt.“ Sie hätte sich für ein Vorhaben dieser Größenordnung erstens mehr Transparenz und zweitens ein Vorzeige-Objekt gewünscht: „Das hätte bestehende Bauten geschickt integriert und den Aufbau einer traditionellen Altländer Hofstelle berücksichtigt.“

Laut Kreisbaurat Hans-Hermann Bode wird der Bauantrag nun wie immer geprüft – auch im Hinblick auf die von Nachbarn aufgeworfenen Fragen zu Stellplätzen, Zufahrt und Entwässerung. In Sachen Altländer Baukultur weist Bode darauf hin, dass Gemeinden im ländlichen Raum sich seit November 2015 durch den „Mobilen Gestaltungsbeirat“ des Vereins „Baukulturland zwischen Elbe und Weser“ beraten lassen können. Auf Wunsch kann diese Beratungsgruppe aus Planern, Architekten, Fachleuten anderer Disziplinen und Vertretern der jeweiligen Kommune helfen, im fachlichen Dialog gemeinsame Lösungen für gestalterische Fragen zu finden. Erster Vorsitzender des Vereins ist übrigens der Kreisbaurat selbst. www.baukulturland.de

Anke Friesen ist eine Team-Playerin privat und in der Apotheke

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Mutter von drei Kindern ist die 39-Jährige auch noch – und das ganz und gar nicht nebenher.

Ihre Kinder und ihre Familie seien ihr schon sehr wichtig, betont Anke Friesen-Schulz und bedankt sich bei ihrem Mann Ingo Schulz ausdrücklich für die Unterstützung. Wenn sie keine Zeit hat, ist der IT-Fachmann, der freiberuflich arbeitet, immer da. Es gibt aber noch einen wichtigen Grund, warum sie Beruf, Geschäfte und Familie unter einen Hut bringe, sagt die Apothekerin: „Es sind die Mitarbeiter, die alle toll mitziehen.“

Als Anke Friesen im Jahr 2003 die Alte Apotheke in Drochtersen übernahm, ist sie ins kalte Wasser geworfen worden. Sie war 27 Jahre alt, hatte so gut wie keine Berufserfahrung, aber den festen Willen, fortan selbstständig zu arbeiten. Fachlich als Pharmazeutin hatte sie keine Probleme, aber als Unternehmerin und Chefin von mehr als zehn Mitarbeitern hatte sie keine Erfahrung. Sie entschied sich für einen absolut teamorientierten Führungsstil und startete mit dem Leitsatz: „Ich bin jetzt hier, wir machen das zusammen.“

Sie habe sich immer um die Mitarbeiter als Menschen gekümmert, habe sie so eingesetzt, dass sie sich wohlfühlen und sich entfalten können. Die Folge: Alle arbeiteten engagiert und mit einer großen Identifikation für die drei Apotheken, die Anke Friesen mittlerweile betreibt, mit. So könne sie sich verlassen und sich auch mal beruhigt auf ihre Kinder konzentrieren. Alle Teams in den drei Apotheken in Drochtersen, Wischhafen und Freiburg, die je von einer Apothekerin/einem Apotheker geleitet werden müssen, sind gerade neu aufgestellt.

Anke Friesen war eher durch Zufall nach Drochtersen gekommen, aber auch, weil ihr Vater von einem Studienkollegen gehört hatte, dass in Drochtersen ein Apotheker gesucht wurde. Dieser Studienfreund hatte es Anke Friesens Vater nur deshalb so nebenbei erzählt, weil er wusste, dass sein alter Kumpel in Drochtersen aufgewachsen war. Weil seine Tochter gerade das Studium beendet hatte und bereits in Stade lebte, bot sich die Übernahme der Apotheke des damals jung verstorbenen Henning Finkeldey an.

Nach diesem Sprung ins kalte Wasser – Friesen hatte die Apotheke mitsamt Gebäude mit Unterstützung ihres Vaters gekauft – kam schon nach gut einem Jahr eine weitere grundlegende Entscheidung. Die Freiburger Adler-Apotheke sollte geschlossen werden, weil sich kein Käufer fand. Anke Friesen sprang ein, kaufte die Apotheke und sorgte so dafür, dass Freiburg bei der medizinischen Versorgung nicht weiter ins Abseits gedrängt wurde.

Um die Landbevölkerung mit Medizin zu versorgen, hat sie einen eigenen Fahrdienst für ihre Apotheken. In Nordkehdingen fahre der Bote rund 40 000 Kilometer im Jahr.

2012 schließlich richtete Anke Friesen eine weitere Filiale ein. Die Apotheke in Wischhafen hatte geschlossen. Es kam nicht zu einem Verkauf, aber Friesen installierte eine neue Apotheke und baute dafür auch ein neues Haus. Zu Immobilien und zum Bauen hat sie durch ihren Vater ohnehin eine gewisse Affinität. Der betreibt nämlich in Celle ein Architekturbüro.

Fahrerflucht nach Unfall auf der K 44 zwischen Horneburg und Helmste

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Wegen Gegenverkehr auf seiner Fahrbahn musste ein Autofahrer am Mittwochmorgen auf der Kreisstraße 44 zwischen Horneburg und Helmste im Rüstjer Forst ausweichen und kam von der Straße ab. Die Polizei sucht nun den Verursacher und Zeugen.

Gegen 7.25 Uhr kam es zu dem Verkehrsunfall, bei dem der Unfallverursacher einfach weiter fuhr, ohne sich um die Schadenregulierung zu kümmern.

Ein 23-jähriger Fahrer aus Agathenburg war zu der Zeit mit seinem Audi A 6 in Richtung Helmste unterwegs, als ihm im Bereich einer Rechtskurve auf seinem Fahrstreifen ein VW-Crafter entgegenkam, der gerade im Begriff war, einen Traktor zu überholen.

Der Audifahrer musste nach rechts ausweichen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, durchfuhr dabei den Seitenstreifen und stieß gegen einen Leitpfahl. Der Leitpfahl und der Audi wurden bei dem Unfall beschädigt. Der Gesamtschaden wird auf mehrere hundert Euro geschätzt.

Der unbekannte Crafter-Fahrer kümmerte sich nicht weiter um den Unfall und fuhr einfach weiter. Gegen ihn wird wegen Unfallflucht ermittelt.

Die Polizei sucht den Verursacher und den Fahrer des kleineren Traktors mit Frontlader, der zu der Zeit überholt wurde als wichtigen Zeugen. Dieser wird gebeten, sich unter Telefon 0 41 63/ 82 64 90 bei der Horneburger Polizeistation zu melden.

Travestie-Komödie Rubbeldiekatz spart nicht mit Gags

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„Du wirst doch noch so eine popelige BDM-Führerin spielen können“ – und „RubbeldieKatz“ verwandelten Basti und Jürgen in der gleichnamigen Travestie-Komödie ihren Bruder, einen arbeitslosen Schauspieler, in ein blondes, kurvenreiches, weibliches Geschöpf.

Zu „Sex Bomb“ wurden am Mittwochabend im vollbesetzten Halepaghentheater mal eben die Wimpern mit einer rostigen Zange aus dem Werkzeugkasten gezupft und die Beine mittels selbstklebendem Paketband entfernt. Die kurze, mit Tapferkeit ertragene Prozedur, war von Erfolg gekrönt. Statt Alexander blickte Hauptdarsteller Jan van Weyde nun als eine strahlende Alexandra ins Publikum, das die „Geschlechtsumwandlung“ mit überraschten „Wow-Rufen“ kommentierte.

In diesem Tempo ging die Komödie nach dem gleichnamigen Film von Detlef Buck, der gemeinsam mit Anika Decker das Drehbuch geschrieben hat, weiter: Ein Gag folgte auf den nächsten. Jan van der Weyde ging in der Figur als Frau richtig auf und sah dabei super aus – neben der ohnehin gut aussehenden Rosetta Pedone, die in diesem männerdominanten Stück eher als schmückendes Beiwerk diente. Seine zwei „Brüder“ hatten da deutlich mehr zu tun: Sie schlüpften immer wieder in andere Rollen.

Oliver Geilhardt mimte einen von sich überzeugten Schauspieler am Set, den amerikanischen Regisseur des Films „Naziland“ und in einer kurzen Szene Sarahs Manager. Eine beachtliche Leistung, die nur noch von Christian Kühn übertroffen wurde, der sich fünfmal umziehen musste. Als Regieassistent schwäbelte er perfekt, als überdrehter Moderator schien er wie einer, der nichts anderes als Frühstücksfernsehen kann. Doch er konnte: Als Hitlerdarsteller wirkte er bedrohlich echt und nicht nur lustig. Als Mann im Park mit bestimmen sexuellen Vorlieben musste er einfach nur blankziehen, aber auch das war gekonnt, und als schwuler Kostümbildner bediente er so ziemlich jedes Klischee, das es für Leute aus der Branche gibt. Dank Amac Garbes spritziger Foto-Slideshow und Bühnenbildner Alexander Martynow, der im Wesentlichen weiße Vorhänge und Schiebetüren benutzte, konnten die Darsteller ihre Outfits im Hintergrund schnell wechseln. Den einfachsten Part hatte wohl Jesper, ein Hund, der sich selbst spielte – nur mit anderem Namen, nämlich „Rubbel“, und ganz ohne Worte.

Bei der pointenreichen Bühnenfassung von Gunnar Dreßler geriet die Story eigentlich zur Nebensache. Und damit der Seitenhieb auf die scheinheilige, oberflächliche Film- und Showwelt. Wenn die Brüder auf die Frage „Könnt ihr nicht mal was Vernünftiges von euch geben?“ Helene Fischers „Atemlos durch die Nacht“ schmettern oder Sätze fallen wie „Warum könnt ihr Amis eigentlich nur Filme über Nazis machen?“, ist das natürlich zum Lachen, aber auch schade, dass das Thema Glitzer und Glamour lediglich klamaukhaft behandelt wird. Groß aufgefallen ist das aber nicht: Die Zuschauer amüsierten sich köstlich bis zum Schluss und hatten mindestens genauso viel Spaß wie das Ensemble auf der Bühne.

Asphaltierung wegen Streit in Jork-Klein Hove verschoben

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Der Landkreis Stade hat Ärger mit der Telekom.

Eigentlich wollte der Landkreis die Chance nutzen, um nicht nur den aufgerissenen Teil der Straße, sondern gleich die ganze Straßendecke auf dem laufenden Etat neu zu asphaltieren und sich die Kosten mit der Telekom aufzuteilen. Doch darüber, wie und wann das passieren und wer was bezahlen soll, herrscht nun offenbar Uneinigkeit. Kreisbaurat Hans-Hermann Bode hält sich über Einzelheiten bedeckt, verrät aber: „Es dürfte auf einen Rechtsstreit hinauslaufen.“ Bode rechnet nun damit, dass sich die Neuasphaltierung in den Sommer verschiebt.

Viele Anlieger, besonders Obstbauern, hatten sich schon auf die im Frühjahr bevorstehende Asphaltierung gefreut. Denn die in den 50er Jahren erbaute Straße von der Hove-Brücke bis zum Moorender Ortsende ist seither niemals grundsaniert, sondern immer nur geflickt worden. Entsprechend schlecht ist ihr Zustand. Asphaltrisse und -löcher werden mit Rollsplitt abgefüllt. An manchen Stellen sackt die Straße an der Seite in den Graben ab, bei Gegenverkehr kann das für einen Traktor mit Anhänger schon gefährlich werden. Zudem hoffen viele Obstbauern, die an der Strecke ihre Höfe haben, auf eine Überarbeitung der bestehenden Tonnage-Begrenzungen: Auf drei Kilometern Strecke bis Buxtehude gelten derzeit drei verschiedene Obergrenzen: mal sind es 16 Tonnen, dann 5,5 Tonnen, dann 3,5 Tonnen, mit denen ein Fahrzeug passieren darf. Ausnahmegenehmigungen gibt es, allerdings sind sie für nicht hofeigene Fahrzeuge nur per Antrag für jede einzelne Fahrt zu erwirken. Das gilt im Prinzip auch bei Lieferverkehr, vom Möbeltransport bis zur Heizöllieferung, was einen recht hohen bürokratischen Aufwand erfordert. Obstbauern fordern deshalb einen „Anlieger frei“-Zusatz auf der gesamten Strecke.

Kreisbaurat Bode hat bereits angekündigt, die Frage einer einheitlichen Gewichtsbeschränkung für die Straße prüfen zu lassen, sowie die Neuasphaltierung der Straße auf dem Teilstück in Klein Hove abgeschlossen ist – auch dies voraussichtlich also erst im Sommer. Zurzeit sind die Obstbauern aufgefordert, Umfang und Volumen der Transporte für ihren Betrieb aufzulisten oder einzuschätzen. Je nachdem, welche Prognose für die zukünftige Belastung der Kreisstraße sich aus der Prüfung der Transportverkehre ergibt, wird der Kreis entscheiden, ob eine „Anlieger-frei“-Regelung infrage kommt.

Ein starkes Stück Theater: „Ein Bodybild“

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Die Worte, die Fragen, die Bilder bleiben, als die Schüler am Donnerstagmorgen nach der Aufführung von „Ein Bodybild“ das Stadeum verlassen. Eine großartige Solo-Performance.Das Stück um die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist mehrfach ausgezeichnet. Ruth Meyer vom Stadeum hat das Theater Marabu mit Unterstützung der Stader Gleichstellungsbeauftragten nach Stade geholt. Schauspielerin Laura Schuller rückt dem Publikum zu Leibe. Sitzt brav, ganz nah, gegenüber. „Ist das deiner? Ja? Und? Wie ist das so mit dem?“, fragt sie ganz schön direkt. „Wo hast du den eigentlich her? Und sonst kommst du klar auf dem? Rein optisch gesehen, zum Beispiel?“ Schuller lotet in mehreren Szenen aus, wie der Körper sich anfühlt, durchleuchtet ihn mit der Taschenlampe, zeigt die täglichen Rituale, auf die er mitunter reduziert wird.

Die kleine Studiobühne im Stadeum lässt die Nähe zwischen Darstellerin und Publikum zu. Es sind verstörende Szenenbilder dabei. Das Kamerabild ist auf die Leinwand projiziert. Sie stellt sich direkt davor, zoomt auf ihr Gesicht, rückt sich selbst immer näher zu Leibe. Bis das Zittern der Nasenhärchen als Standbild auf der Leinwand verharrt und sie in ihr eigenes Nasenloch zu steigen scheint. Die Anfragen an Dr. Sommer sorgen für zaghafte Lacher. Der Körper und wie er sein, wie er aussehen soll: Schuller spielt ein Video-Tutorial mit Schmink-Tipps nach und treibt die Absurdität auf die Spitze.

Letzte Szene: Eine Stimme dröhnt, Worte fliegen über die Bühne, kurbeln die Figur im Brautkleid an. Sie dreht sich stereotyp immer weiter. Wie auf einer Spieluhr, zu Walzerklängen und im Wirbel der Gedankenfetzen aus dem Lautsprecher, minutenlang und bleibt doch ohne zu schwanken abrupt stehen. „Ich, ich, ich“, tönt es ein letztes Mal, verhaltener Applaus.

Die Bildgewalt hallt nach, Fragen schwirren im Kopf. Es geht in „Ein Bodybild“ nicht um die Antworten. Sondern darum, die Fragen zuzulassen. Ein starkes Stück Theater.


Archäologen finden altes Eisen im Stader Sand

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Andrea Finck und Kollegin Ulrike Ek haben hier einen Platz freigelegt, auf dem zur römischen Kaiserzeit (0 bis 375 nach Christus) Eisen gewonnen worden ist.

Das geschah in einem arbeitsaufwendigen Verfahren an mehreren Plätzen. Das Besondere an der Fundstelle am Hagener Ortsrand Richtung Riensförde beschreibt Dr. Andreas Schäfer, der Stader Stadtarchäologe: „Wir können hier den gesamten Prozess der Eisenverhüttung nachvollziehen.“

Vor etwa 1700 Jahren haben die alten Germanen Raseneisenerz abgebaut, das sich nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche befindet. Das Erz wurde in einem ersten Brennverfahren geröstet, damit sich der störende Schwefel löst, anschließend bauten sie eine etwa 50 Zentimeter tiefe Grube und darauf einen Rennfeuerofen mit einem Schacht aus Ton. Darin wurde das Eisenerz und Holzkohle verfeuert bei Temperaturen bis zu 1200 Grad.

Ein Teil der unnützen Schlacke rann in den Untergrund und wird heute von der Archäologen als Fließschlacke wieder zutage befördert. Um an das Eisen zu gelangen, musste der tönerne Ofen zerschlagen werden, das Eisen selbst wurde weiter verarbeitet, von der restlichen Schlacke gereinigt, geschlagen und an den Schmied weitergegeben. Der werkelte aus dem Rohstoff Waffen oder Werkzeuge. Die diversen Spuren auf der frisch freigelegten Fläche in Hagen weisen auf dieses Prozedere hin.

Bei Ausgraben im Jahre 2010 war auf dem Gelände des Brinks in Hagen ein altes Handwerksareal mit acht tief liegenden Grubenhäusern freigelegt worden, sozusagen das Gewerbegebiet aus alten Zeiten. Dabei wurde auch eine Schmiede nachgewiesen. Die Archäologen waren schwer angetan von der „ungewöhnlich hohen Befunddichte“. Die neuesten Entdeckungen ergänzen die bisherigen Erkenntnisse.

Schon damals waren Wohnen und Gewerbe voneinander getrennt. Schäfer vermutet die Wohnsiedlung ein Stück entfernt Richtung Harsefelder Straße, einem alten Fernhandelsweg. Die Nähe zur Schwinge war ebenfalls für die Siedler attraktiv. Schäfer ist überzeugt, dass Hagens Vorgängerdorf zu den größeren Siedlungen der damaligen Zeit im Norden gehörte.

Erste Erdbeeren in Hängenden Gärten von Osterladekop

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1,2 Millionen Euro hat Familie Nodop in die Hängenden Gärten investiert (das TAGEBLATT berichtete). Auf einer Fläche von 7200 Quadratmetern baumeln 70 000 Pflanzen von der Decke des fünf Meter hohen Glasgewächshauses – pflückerfreundlich in einer Höhe von 1,35 Metern. Im Januar hatten sie die ersten Erdbeerpflanzen der süßen und saftigen Sorte Sonata in die mit Kokosfasern gefüllten Pflanzbehälter gesetzt. Jetzt fahren sie die erste Ernte des Jahres ein. Im geschützten Anbau werden die Früchte groß, süß und lecker-rot. Kurzum: Sie können ausreifen. Der Temperaturwechsel – nachts herrschen acht Grad, tagsüber 25 Grad – sorgt für Geschmack und das richtige Zuckerverhältnis. Die Früchte vermarkten die Altländer über Marktfahrer und zwei eigene Stände in Borstel und Buxtehude Nord, morgens wird gepflückt. Die CO2-neutrale Hackschnitzelheizungsanlage ist der Grund, warum das Land Niedersachsen den Bau gefördert hat.

3,4 Kilogramm Erdbeeren verbrauchten die Deutschen pro Kopf, nur 50 Prozent der Früchte stammen aus dem Inland. Nach Berechnungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung verzehrt jeder Deutsche im Schnitt 65 Kilo Obst, frisch oder verarbeitet. Sie ist eine Scheinfrucht: Ihre Früchte sind die Nüsschen auf dem Fruchtfleisch. Erdbeeren enthalten viele Vitamine. Sie stärken Kreislauf, Nerven- und Immunsystem. Jod, Mangan, Apfel- und Zitronensäure regen die Fettverbrennung an. Der Vitamin-C-Gehalt der Erdbeeren ist höher als bei Orangen.

Herzkammerflimmern: Thorsten Hein dankt seinen Lebensrettern in Fredenbeck

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Weil viele Helfer vor vier Monaten richtig gehandelt haben, konnten die Frauen und Männer Thorsten Hein das Leben retten. Kurz vor einem Handballspiel war der Fredenbecker leblos in der Geestlandhalle zusammengebrochen. Er wurde von den Helfern reanimiert.

Im Fredenbecker Rathaus hatte Hein am Mittwochabend Gelegenheit, sich bei seinen Lebensrettern zu bedanken. Samtgemeindebürgermeister Ralf Handelsmann und Bürgermeister Hans-Ulrich Schumacher überreichten den Helfern im Beisein einer Abordnung des VfL Fredenbeck zudem Dankesurkunden.

„Hilfe ist heute nicht mehr bei allen Menschen selbstverständlich“, sagte Handelsmann während der Ehrung. „Es ist aber ein gutes Zeichen, dass es Menschen gibt, die in Notfällen wissen, was zu tun ist und die zupacken.“

So habe Torsten Hein effektiv geholfen werden können. „Die Menschen haben Zivilcourage gezeigt und Fachkompetenz bewiesen.“ So steht es auch auf der Ehrenurkunde der Fredenbecker Samtgemeinde.

Und ein Glück war es auch, dass in der Geestlandhalle ein Defibrillator installiert ist. Auf Anregung von Jörn Euhus (VfL Fredenbeck) wird nun darüber nachgedacht, einen weiten „Defi“ für die Halle anzuschaffen. Denn der bisherige Defibrillator ist im Bereich Umkleidekabinen der Sportler untergebracht. Während der Rettungsaktion von Hein hielten sich in diesem Bereich zum Glück noch Sportler auf, die die Tür öffnen konnten. Ein zweiter „Defi“ könnte während Veranstaltungen im Zuschauerbereich vorgehalten werden.

„Ich habe von dem Handeln um mich herum nichts bemerkt“, sagte Hein. „Ich bin erst im Rettungswagen kurz vor dem Krankenhaus wieder aufgewacht.“

Es war am 18. Dezember 2015: Hein hatte sich nach eigenen Worten erst kurzfristig entschieden, zum Handballspiel zwischen dem VfL Fredenbeck und der HSG Bützfleth/Drochtersen zu gehen. Kurz bevor das Spiel begann, hatte Hein ohne Vorwarnung spontan das Herzkammerflimmern erlitten. Nachdem die Rettungsaktion beendet war, wurde das Spiel auf einen anderen Termin verschoben.

Eine Urkunde erhielten Katja Sievers (Himmelpforten), Jörn Martens, Michael Peyke, Jörn Dubbels (Fredenbeck) und Tim Borchers aus Stade.

Kreativwirtschaft in der Malerschule in Buxtehude

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Die städtische Wirtschaftsförderin Kerstin Maack und der Fachgruppenleiter für Tourismus und Kultur, Torsten Lange, haben am Mittwochabend im Stadthaus in Buxtehude eine Konzeption für eine Zwischennutzung der leerstehenden Malerschule präsentiert. Unter Führung der Fachgruppe Bauordnung soll die Verwaltung bis Ende Mai der Politik eine Kostenschätzung vorlegen. Diesen Auftrag haben die Ratsmitglieder bei einer gemeinsamen Sitzung von Wirtschafts- und Bauausschuss erteilt. Allerdings sei eine Nutzung des unteren Saals schon vor dem endgültigen Beschluss über Sanierung und Zwischennutzungskonzept möglich. Die Lösung ‚Zwischennutzung‘ ist auf zwei Jahre angelegt – voraussichtlich.

Deshalb wird es erst einmal nur eine kostengünstige Minimalsanierung geben: Die Wände sollen gestrichen und Bodenbeläge verlegt werden, hier sind lackierte OSB-Platten im Gespräch. Außerdem sollen die Sanitäranlagen umgebaut werden. Alternativ sei eine mobile Lösung denkbar. Des Weiteren soll der Einbau einer Brandmeldeanlage geprüft werden. Auch eine Starkstromleitung fehle noch, so Fachgruppenleiterin Mandy Nagel. Der große Saal im Hochparterre wird vorerst lediglich für Veranstaltungen mit „maximal 199 Personen“ zugelassen, so Lange. Anderenfalls wären laut der der Versammlungsstättenverordnung hohe Investitionen in die Sicherheit notwendig. Die Stadt übernimmt die Vermietung tage-, stunden- oder wochenweise in Eigenregie. Außerdem soll es für die Nutzer des unteren Saals eine verbindliche Caterer-Liste geben, so Lange.

Idee: Der Saal und der Bürotrakt im Hochparterre sollen vorerst als Kultur- und Tagungsraum und als Begegnungsstätte genutzt werden, so Lange. Im zweiten Obergeschoss soll die Volkshochschule den Hörsaal nutzen. Die Hochschule 21 hat kein Interesse mehr. Im ersten Obergeschoss schwebt der Stadt eine gewerbliche Nutzung vor: Ateliers, Büros und Büroboxen für Kleinunternehmer aus der Kreativwirtschaft könnten entstehen. Favorit der Politik ist fraktionsübergreifend das Projekt der Jungunternehmerinnen Tina Makareinis-Chamouni und Simone Kleinheinz. Unter dem Arbeitstitel „Malerschule Deck 2“ wollen die Designerinnen im ersten Obergeschoss einen Werkstatt- und Atelierbetrieb mit Ausstellungs- und Präsentationsfläche sowie einem Bereich für Workshops und Kreativevents schaffen, um Kunst und Kunsthandwerk made in Buxtehude herzustellen und zu verkaufen. Ein Vorbild ist „Koppel 66“, ein Haus für Kunst und Handwerk in Hamburg-St. Georg mit Ateliers, Café, Workshops und Ausstellungen, oder das Stoffdeck in Wilhelmsburg.

Der Clou: Andere Kreative könnten sich einmieten, Material und Nähmaschinen nutzen. Kreative können bei der Arbeit beobachtet werden. In den „Pop-up-Boxen“ könnten sie ihre Produkte verkaufen. „Das wäre ein toller Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische“, sagte Kleinheinz. Auch Seminare für Kinder und Erwachsene, Basare und eine Nacht der Kreativen seien denkbar, um das Haus mit Leben zu erfüllen. Auch Gastronomen sind interessiert: Jeanette Theim und Dominik Theim vom HanseLoft in der Kattau-Mühle könnten sich vorstellen, das Hochparterre der 1853/1854 als Fabrik für Steingut errichteten früheren Malerschule für größere Veranstaltungen und als Show-Room für Designermöbel zu nutzen.

In zwei bis zweieinhalb Jahren soll das Konzept für eine kulturhistorische Dauernutzung als Schlechtwetterangebot für die Touristen, Tagesausflügler und Einheimische stehen. Bürger und Museum werden an der Planung beteiligt. Fördermittel müssen eingeworben werden. Erst dann wird das Haus (möglicherweise) barrierefrei und einen Fahrstuhl bekommen. Der allerdings wird bei den Bodenverhältnissen teuer.

Andreas Sommer ist der Kronprinz bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude

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Dieser Wechsel kommt mit einer langen Anlaufzeit: Andreas Sommer wird neuer Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Aber erst in zwei Jahren, den so lange wird Heinz Lüers noch im Amt bleiben. Ein ungewöhnlicher Vorgang.

Einstimmig und ohne Brimborium hat der Verwaltungsrat der Sparkasse Harburg-Buxtehude jetzt den Wechsel an der Spitze beschlossen. „Frühzeitig und mit Blick auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Jens-Rainer Ahrens.

Nach TAGEBLATT-Informationen gab es vor allem zwei Gründe für diese Personalentscheidung: Erstens sollte unbedingt noch der alte Verwaltungsrat vor den Kommunalwahlen im September entscheiden und zweitens sollte es keine lange interne Personaldebatte geben.

Nach den üblichen Gesetzmäßigkeiten der Sparkassen rücken die bisherigen Vorstandsmitglieder meist auf, wenn sie altersmäßig ins Anforderungsprofil passen. Das ist bei Frank Jäschke und bei Andreas Sommer der Fall, die beide potenziell als Nachfolger galten und dem Vorstand angehören. Jäschke als Stellvertreter von Heinz Lüers, der mit 63 Jahren Ende März 2018 ausscheiden wird, wie es sein Vertrag vorsieht.

Nach einem nur kurzen internen Casting stand schnell fest, dass dem Verwaltungsrat nur einen Kandidat für die Nachfolge vorgeschlagen wird: Andreas Sommer.

Der 48-jährige Diplom-Sparkassenbetriebswirt Andreas Sommer ist seit 2003 in der Sparkasse tätig und seit 2011 Vorstandsmitglied. Er ist verheiratet, zweifacher Familienvater und wohnt in Elstorf. Mit über 28 Jahren Berufserfahrung im Sparkassenbereich ist Sommer ein „Eigengewächs“ der Sparkassen-Finanzgruppe.

Derzeit ist Sommer für das Privatkundengeschäft der Sparkasse Harburg-Buxtehude verantwortlich und zusätzlich auch Sprecher der Sparkasse. Sommer gilt als gut vernetzt, kommunikativ und war offenbar auch intern Favorit beim Personal.

Frank Jäschke bleibt jetzt und auch in Zukunft stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Er hat sich für das Kundengeschäft der Sparkasse entschieden und nicht für den Chefposten kandidiert. Der in Buxtehude für die Sparkasse meist präsente Frank Jäschke wird auch in Zukunft für Firmen- und Immobilienkunden sowie Private Banking und Bauträger zuständig sein.

Über das Verfahren zur Neubesetzung der durch den Wechsel von Andreas Sommer in den Vorstandsvorsitz vakanten Position eines Vorstandsmitglieds wird der Verwaltungsrat in den kommenden Monaten entscheiden. Da der Kronprinz fast zwei Jahre als angehender neuer Chef mit Heinz Lüers gemeinsam arbeiten wird, ist davon auszugehen, dass sich auch Lüers für Sommer als sein Nachfolger ausgesprochen hat.

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