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Channel: Nachrichten - TAGEBLATT.de
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Schiffsmeldungen am Anleger hören

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Am Sonntag, 22. Mai, findet wieder ab 11 Uhr die traditionelle Schiffsansage in Stadersand am Restaurant Elbblick statt. Ein Schiffsmelder und Computer-Terminals stehen zur Verfügung.


BBS engagiert sich gegen Kinderlähmung

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Was Flaschendeckel mit Schluckimpfung zu tun haben, ist Thema in den Berufsbildenden Schulen in Stade. An der BBS III werden die Deckel gesammelt. Unter dem Motto „Kleiner Dreh – große Hilfe“ sollen die Verschlüsse an Recyclingbetriebe verkauft werden. Der Erlös soll dem Kampf gegen Polio (Kinderlähmung) über die Rotary-Kampagne „End Polio Now“ zugutekommen.

Von Kinderlähmung sind in erster Linie Kinder unter fünf Jahren betroffen, eine Schluckimpfung kann die Krankheit, die zu Lähmungen und Verkrüppelungen und oft zum Tod durch Atemlähmung führt, verhindern. „Mit dem Rückgang der Impfungen in Europa, droht eine Rückkehr von Polio“, begründet die Schule die Aktion. Wer mitmachen will: In Sammelboxen im Eingangsbereich der BBS III (Glückstädter Straße 13 und 17) und am Standort Wiesenstraße 16 können saubere Kunststoffdeckel von Einweg- und Mehrwegflaschen, Getränkekartons, Shampooflaschen oder Zahnpastatuben montags bis freitags, in der Zeit von 7 bis 16 Uhr, eingeworfen werden. Pfand für Einweg- und Mehrwegflaschen wird auch ohne Deckel zurückgezahlt. (st)

www.deckel-gegen-polio.de

Falscher Termin beim Gesundheitsnetzwerk

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Der Themenabend des Gesundheitsnetzwerkes Kehdingen ist nicht am 23., sondern am Dienstag, 17. Mai. Ab 19.30 Uhr stellt Inner Wise Coach Birgit Otto im Freiburger Kornspeicher die ganzheitliche Methode des Arztes Uwe Albrecht vor. Die Veranstalter hatten versehentlich das falsche Datum mitgeteilt. (st)

gesundheitsnetzwerk-kehdingen.de

Fleißige Bienen und Reise in die Steinzeit

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An beiden Pfingsttagen wird den Gästen im Natureum viel geboten: Da die Obstblüte in vollem Gange ist, herrscht im Bienenpavillon reges Treiben. Im Schaukasten können lebende Bienen aus nächster Nähe beobachtet werden. Am Pfingstsonntag, 15. Mai, zeigt Michael Strahl zwischen 13 und 16 Uhr, wie in der Steinzeit gelebt wurde. Am Pfingstmontag, 16. Mai, startet die „Mocambo“ um 15.10 Uhr vom Natureum aus zu den Seehundsbänken in der Ostemündung.

www.natureum-niederelbe.de

Babytreff rückt auf den Donnerstag

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Der gut besuchte Babytreff im Familien-InformationsZentrum FIZ findet ab Juni jeden Donnerstag (und nicht mehr mittwochs) in den geraden Wochen statt. Darauf macht das Familienservice-Büro Harsefeld aufmerksam.

Von 9 bis 11.30 Uhr treffen sich Eltern mit ihren Kindern bis zu zwei Jahren unter fachlicher Anleitung zum Kennenlernen, Austauschen, Fragen stellen und mehr. Treffpunkt bleibt das Familien-Informations-Zentrum, Herrenstraße 25a in Harsefeld.

Eine vorherige Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht erforderlich. Ein Kostenbeitrag von einem Euro wird erhoben. Bei Fragen wenden sich Interessierte gerne an das Familienservicebüro Harsefeld, erreichbar unter 0 41 64/ 88 71 19.

Lesung mit Musik und Wein aus Italien

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Ab 19.30 Uhr gibt es außerdem italienische Live-Musik mit Ulrich Kodjo Wendt auf dem diatonischen Akkordeon und italienischen Wein. Der Eintritt kostet 10 Euro. Um Anmeldung wird gebeten unter 0 41 61/ 9 99 97 00 oder info@buchhandlung-schwarzaufweiß.de.

Weitere Infos im Internet. (bt) www.claraweissberg.de

Vorpremiere eines besonderen Films

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Es begann vor mehr als 800 Jahren mit der Vision eines norddeutschen Landadligen: Aus einem „Kuhdorf“ in den Sümpfen von Alster und Elbe sollte eine moderne Handelsmetropole werden. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten NDR und Arte präsentieren in der Dokumentation „Gigant des Nordens – Hamburgs Aufstieg zum Welthafen“ erstmals eine filmische Gesamtdarstellung der Geschichte des Hamburger Hafens.

Der Film schildert den Aufstieg und Fall der Hanse, die Entwicklung Hamburgs zum Welthafen und den rasanten Wandel des Warenumschlags während der industriellen Revolution. Hinzu kommen Einblicke in die Alltagsgeschichten und Lebensbedingungen der Bevölkerung. Neben den Inszenierungen lassen dokumentarische Sequenzen, Experteninterviews, umfangreiches Archivmaterial und aufwendige Computeranimationen die Geschichte des Hamburger Hafens wieder lebendig werden. Gedreht wurden die meisten Szenen allerdings in der Hansestadt Stade – mit Unterstützung zahlreicher Komparsen.

Die „Stade Tourismus-GmbH“ hat sich deshalb erfolgreich darum bemüht, den Film in Absprache mit den Sendern vorab zeigen zu können. Die Vorpremiere in der Seminarturnhalle findet am kommenden Freitag, 20. Mai, um 20 Uhr statt. Die Abendveranstaltung ist kostenfrei, aufgrund der begrenzten Plätze ist es aber dringend erforderlich, sich im Vorfeld eine Eintrittskarte zu sichern. Die Tickets sind erhältlich in der Tourist-Information am Hafen in der Hansestraße 16. Im Fernsehen zu sehen ist der Film auf Arte am Sonnabend, 28. Mai, und im NDR-Fernsehen am Donnerstag, 29. September. Beginn ist jeweils um 20.15 Uhr.

Suppe satt für die Flüchtlingshilfe in Nordkehdingen

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Es gab Hochzeitssuppe als Dankeschön für die emsige ehrenamtliche Arbeit in der Flüchtlingshilfe für die Samtgemeinde Nordkehdingen.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Kai Seefried hatte sich schon zuvor die Kleiderkammer zeigen lassen und war beeindruckt von der logistischen Leistung, die dort vollbracht wird. Alles, was die Flüchtlinge benötigen, ist sortiert und ausgewiesen, auch für Umkleidekabinen ist gesorgt. Zu den Öffnungszeiten sind vier Ehrenamtliche vor Ort. Neben Kai Seefried waren auch Edgar Goedecke als Samtgemeindebürgermeister, Lothar Bahr als Vertreter der Gemeinde Oederquart und Martina Pfaffenberger, SPD-Kreistagsabgeordnete für Nordkehdingen, zu Gast.

Sowohl Kai Seefried, als auch Edgar Goedecke und Martina Pfaffenberger dankten den Ehrenamtlichen für ihre Arbeit. Die Helfer wiesen die Politiker darauf hin, dass zwar die Lage im Augenblick etwas entspannter sei, aber die Politik diese Zeit nutzen müsse, die anstehenden Probleme zu bearbeiten.

Die Flüchtlingshilfe Nordkehdingen benötigt dringend Übersetzer für Farsi. Es sollen Hinweise für die Flüchtlinge oder auch Koch- und Backrezepte übersetzt werden. Dies sei wichtig für die jetzt anstehende Integration. Das gute Verhältnis zwischen Verwaltung und Ehrenamtlichen sei begründet durch immer wiederkehrende Versammlungen vor Ort.

Dies wünscht sich die Flüchtlingshilfe auch vom Landkreis. Hierzu wiesen Seefried und Uwe Kowald, Initiator von „... fair geht vor!“, auf die neue Koordinierungsstelle der Diakonie und des Landkreises hin. Kowald versprach dieses Thema auch beim nächsten Treffen der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer im Landkreis Stade mit einzubringen.

Nach zwei Stunden lebhafter Unterhaltung bauten alle zusammen die Tafel ab. Wobei nicht vergessen wurde „…fair geht vor!“ und die Köche der Suppe zu loben.


Deiche und Straßen sind Thema in Neuenkirchen

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Neben einem Bericht zur Deichschau im Frühjahr 2016 steht unter anderem auch ein Antrag der Grünen zur Kreisstraße 36 auf der Tagesordnung. Außerdem sind die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, in einer Fragestunde eigene Anliegen hervorzubringen.

Buxtehude: Ein faires Frühstück am Weltladentag

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Insgesamt beteiligen sich 400 Weltläden. Sie präsentieren Produkte aus fairem Handel und weisen auf Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen entlang der Lieferketten von deutschen Unternehmen hin. Annette Lüders, Vorsitzende des Trägervereins des Weltladens: „Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Regierung endlich die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte gesetzlich verankert und die Unternehmen dazu verpflichtet, einklagbare Mindeststandards und Rechtsschutz für Arbeitnehmer in den globalen Lieferketten sicherzustellen.“

Ferien-Sprachkurse für Jugendliche in Buxtehude

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Für die Kurse gibt es freie Plätze. Info unter Mail: club@cloudmail.de oder den Nummern 01 63/ 3 30 25 44 und 04 31/ 77 56 49 48.

Stade bildet Jugendleiter in Hude aus

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Die Stadtjugendpflege Stade hat noch freie Plätze bei der Jugendleiter-Grundausbildung. Die Teilnehmer müssen mindestens 16 Jahre alt sein oder kurz vor dem 16. Geburtstag stehen. Eine Altersbegrenzung nach oben gibt es nicht.

Die Ausbildung umfasst zwei Unterrichtsblöcke mit insgesamt 50 Zeitstunden und qualifiziert die Teilnehmer dazu, Ferienfreizeiten zu begleiten, in Jugendzentren zu arbeiten und an anderer Stelle in Vereinen, Jugendgruppen oder Jugendverbänden tätig zu werden. Inhaltliche Schwerpunkte sind Spielpädagogik, Gruppenpädagogik, Entwicklungspsychologie, Organisation von Maßnahmen, Spieltheorie- und Praxis, teamrelevante Themen, Rechtskunde und Aufsichtspflicht.

Die Gebühr beträgt 30 Euro inklusive Verpflegung, Materialien sowie Übernachtung in der Jugendbildungsstätte Hude. Nach der Ausbildung kann in Verbindung mit dem Nachweis einer Erste-Hilfe-Ausbildung die Jugendleiter-Card (Juleica) beantragt werden. Interessierte können sich telefonisch bei der Stadtjugendpflege Stade, 0 41 41/ 54 49 12 oder per E-Mail an jugendpflege@stadt-stade.de anmelden.

Sportschuh wird zum Alltagsschuh

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Das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe zeichnet mit der ersten großen Ausstellung zum Thema diese Erfolgsgeschichte nach.Design für schnelle Füße“ zeigt außer Schuhen in allen erdenklichen Farben und Stilen auch Plakate und Videos. Ergründet wird das Phänomen aus verschiedenen Blickwinkeln, die Bedeutung der Sneaker in der Jugendkultur, das Design, die Marketingstrategien der Hersteller sowie die Sammlerszene. Begreifbar wird so der Aufstieg des Nutzschuhwerks zum allgegenwärtigen Begleiter in der globalen Konsumgesellschaft.

Abgeleitet vom englischen „to sneak“ (schleichen) umschreibt der Begriff sowohl eigentliche Sportschuhe als auch die Alltagsbekleidung an unseren Füßen. Ausstellungskurator Jürgen Döring identifiziert 1985 als Geburtsstunde heutiger Sneakerbegeisterung. Joschka Fischer lässt sich in jenem Jahr in Turnschuhen zum hessischen Umweltminister vereidigen, Boris Becker gewinnt Wimbledon in Schuhen von Puma, die Hip-Hop-Band Run DMC tritt in Adidas-Schuhen auf, und Basketballlegende Michael Jordan bringt mit Nike einen eigenen Schuh auf den Markt: Air Jordan. „Der Sportschuh wird zum Schuh für den Alltag und zum modischen Statement“, so die Hamburger Ausstellungsmacher.

Sie entfalten einen schreiend bunten Bilderbogen heutiger und früherer sportlicher Schuhmode. Döring: „Es gibt eine solche Vielfalt. So viele Farben, Materialien, Modellsorten, hohe, niedrige, sie sind gefedert in verschiedensten Techniken, das ist unbeschreiblich, was da alles los ist.“ Zu sehen sind etwa 120 Exemplare, gegliedert nach Themenbereichen. Darunter historische Modelle, in denen Sportler Triumphe feierten, wie eben Boris Becker in seinem Londoner Wohnzimmer. Das Hauptaugenmerk gilt großen Modellreihen, die Firmen seit den 1980er Jahren entwickelt haben, wie Chucks, Superstars, Stan Smiths, Air Force Ones und Air Jordans. Ältere Modelle, wie ein Laufschuh mit scharfen Spikes aus den 1930er Jahren und ein Buffer von 1954, erzählen von der Zeit vor dem Boom.

Zu bestaunen sind überdies Produkte, die sich Otto Normalkäufer nicht wird leisten können. Sneaker gibt es längst in allerlei Sondereditionen erlesener Designer, als Sammlerobjekte zu atemberaubenden Preisen. Das teuerste in Hamburg ausgestellte Modell ist ein originalverpackter „Air Max 1“ im Wert von 8000 Euro. 120 Plakate und Promotion-Drucke aus aller Welt sowie Werbespots beleuchten dazu die nicht wegzudenkende PR-Seite des modisch-sportiven Accessoires. Und: Ein „Sneaker-ABC“ beseitigt Halbwissen und klärt auf über Begriffe wie Deadstock und Jumpman, Hype Beast und HTM.

Die Ausstellung

Design für schnelle Füße“, Museum für Kunst und Gewerbe (Steintorplatz), bis 28. August; Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr; Eintritt: 12 / 8 Euro.

Geschützter Raum für behinderte Kinder

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Magdalena (5) steckt in einer Stehhilfe und hat ein Bilderbuch mit Bauernhofmotiven vor sich auf dem Tisch liegen, Asya schläft in den Armen von Anna Gelmudinow. „Sie braucht ganz viel Körperkontakt, um zur Ruhe zu kommen“, sagt die Kinderkrankenschwester über das zweieinhalbjährige Mädchen mit den dunklen Haaren. Keines der insgesamt sieben Kinder ist gesund: Jedes ist mehrfach schwerstbehindert, keines von ihnen kann herumtoben wie seine Altersgenossen.

Herzprobleme, Gehirnschäden, Epilepsien, Gehbehinderungen machen einfachste Dinge schwierig. Jonas habe sich lange Zeit mit dem Essen schwergetan, erzählt Joachim Hassel. Jetzt bekomme er sein Mittagessen schon mit dem Löffel.

Damit die Kinder sich wohlfühlen und auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen werden kann, hat jedes Kind seine eigene Betreuerin. Es ist ein ungewöhnlicher Aufwand, den das evangelisch-lutherische Kita-Werk Altona-Blankenese betreiben muss. Die Freude bei den Betreibern ist darum groß, als Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) erklärt, dass die Stadt das in Hamburg einmalige Projekt auf Dauer fördern wird.

Gesetzlich sei das gar nicht vorgesehen. Behinderte Kinder sollen in einen integrativen Kindergarten gehen, zusammen mit nicht behinderten Kindern. Aber Integration habe ihre Grenzen, erklärt die Senatorin, die selbst Mutter ist. „Man kann auch in einem integrativen Kindergarten nicht hinter Kindern hinterherlaufen und sagen: Seid mal besonders leise, hier gibt es einen von euch, der das nicht verträgt.“ Für diese schwerstbehinderten Kinder sei ein geschützter Raum nötig, um Teilhabe zu ermöglichen.

Jonas braucht so einen Raum, er ist sehr geräuschempfindlich, wie sein Vater sagt. „Es ist gut zu wissen, dass er hier seine Ruhephasen bekommt.“ Dafür hat die Kita Sonnenschein einen Ruheraum im Obergeschoss. Er ist mit zwei höhenverstellbaren Kinderbetten ausgestattet.

Daneben steht ein Massagestuhl, gegenüber ein großes Wasserbett mit Vorhang. Das Licht kommt aus einer Lampe, in der sprudelndes Wasser zu sehen ist. An der Decke ist ein leuchtender Sternenhimmel angebracht. Warum nicht jedes Kind sein eigenes Bett hat? „Sie können die Kinder nicht einfach ins Bett legen, da muss immer eine Krankenschwester dabei sein“, erläutert Kita-Werk-Geschäftsführerin Karin Müller.

Die Kita Sonnengarten ist in einem eigenen Gebäude untergebracht, aber ganz in der Nähe einer benachbarten integrativen Kindertagesstätte. Gemeinsam haben beide Einrichtungen schon Tagesausflüge an die Elbe oder in einen Tierpark gemacht. „Insgesamt hat das hervorragend geklappt“, sagt Kita-Leiter Matthias Creydt. „Es war für die Kinder ein echtes Erlebnis.“

Die Kirche wolle mit der Kita auch ein Zeichen setzen, sagt die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs. „Lasst uns jedes Kind so annehmen, wie Gott es geschaffen hat.“ Fehrs ist seit der Gründung im Sommer 2013 Schirmherrin des Projekts. Wenn man einen Blick dafür habe, könne man sehen, welchen enormen Schritt in Richtung Teilhabe die Kinder und deren Eltern machten, sagt Hassel.

Wie in jeder Kita gebe es einen Morgenkreis und bestimmte Rituale. „Dass Jonas ein Muttertagsgeschenk gebastelt hat, daran hatte ich vorher überhaupt nicht gedacht.“

Es lohnt sich zu warten

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So lange hat er gewartet, bis er das Studentenvisum bekam.

Es war ein Jahr lang ungewiss für ihn. Nein, geflohen ist er nicht. Legal hat er bei der deutschen Botschaft in seinem Land ein Visum beantragt. Als er alle Anträge ausgefüllt und abgeben hatte, ging es ums Geld. So und so viel Barvermögen musste er auf einem Sperrkonto anlegen. Auch das hat er beigebracht. Er wollte noch nie anderen auf der Tasche liegen. Die Flüchtlingsbewegungen verzögerten die Bearbeitung seines Visums. Nun ist er hier, nach 50 Tagen und 315. An der Universität seines Heimatlandes kann er seinen Abschluss nicht machen, da es dort keine Professoren für die weiterführenden Studien „Deutsch als Fremdsprache“ gibt. Wie neu geboren fühlt er sich, stolz, sein Ziel erreicht zu haben. Er hat immer fest daran geglaubt.

50 Tage nach Ostern feiern wir Pfingsten. 50 Tage dauerte es, bis der Heilige Geist gegeben wurde, die Kirche ihren Geburtstag hatte.

Menschen blieben zusammen, um von Jesus Christus zu erzählen. Sprachbarrieren wurden genommen, alle verstanden einander. Menschen gründeten Gemeinschaften, um den Glauben an Jesus Christus lebendig zu halten und weiterzugeben, sich anderen Menschen zuzuwenden und sie in ihren Lebenslagen zu unterstützen.

Es lohnt sich zu warten und die Hoffnung nicht aufzugeben, ob nun 50 Tage oder 315 mehr.

Der junge Mann, der hier studiert, arbeitet daran, dass Sprachbarrieren überwunden werden und Völker sich verständigen. Wenn er fertig ist, will er in seine Heimat zurück. Unsere Sprache nimmt er mit, spricht sie dann auch in seinem Land. Er spricht über Gott und die Welt, und die anderen werden es verstehen.

Alida Weinert ist Pastorin in Apensen und schreibt regelmäßig die Kolumne der Kirchen für das TAGEBLATT.


To Pingsten och wie schöön

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„To Pingsten och wie schöön, wenn de Natur so gröön, un allns no buten geiht, dat is’n wohre Freud“…

Jo, dat is noch mol wedder so een bekanntet Hamborger Leed von Opa Klaus sien ole Schallplatte. Du kinnst ganz wiss ok noch den wieteren Text. Wenn nich, sing ik di dat Leed von Anfang an geern mol vör. To schöön … meen ik mol.

„De Mudder seept de Göörn, von achtern un von vörn, sünd’s wuschen denn un kämmt, kriegt se’n reinet Hemd“ …

Bi uns to Huus weer jeden Sünnobend Waschdag för uns Deerns. De Boodstuuv weer de Köök. Een Zinkbalje stünn merrnmang op de Fliesen, un op den noch warmen Herd blubber de Teeketel un noch stückerwat grote Kookpütt mit hittet Woter. Een Wann vull Woter för dree Deerns! Toerst mien beeden ölleren Süstern un ik, de Lütt, toletzt. Een beten hitt Woter noch dorto geten, un denn pass dat al. So schietig is se je nich! Wat mokt de Seepenrand an de Balje un dat müddige Woter von mien Vörgängers! Pingelig güng dat nicht to! Von wegen jeden Dag duschen as vondoog un ok noch een reine Büx! Wo gifft dat wull so wat?! Een Waschmoschien weer unbekannt. „De Vadder geiht vöran, een witte Maibüx an, allns sauber un mit Schick, grood wie gelickt“ … Jo, jo, so ok bi uns in de Fomilje, „an annern morrn gegen soss, geiht los de Tross“ …

Uns Pingsttour schull no’n Dobrock gohn. Nicht to Foot, nich op’t Rad, nee, so ganz gediegen per Lastauto. Een poor Breed as Sittels groov tohoopstellt op den Anhänger för uns Pingstgäst, un denn man mit Karacho mit de Chaussee dör’t Moor. De Stroten fein op ole Oort mit Koppsteen plostert ruckeln un schuckeln wi öber Stock un Steen. Aff un an flögen wie een Stück vörrut, wenn vörn de Fohrer mol scharp bremsen müss. Juhu, as in de Achterbohn! Dat höör nu mol dorto, un so piepelig dröffst nich ween! Uns sünndogsche Kledosch wörr so richtig inweiht. Egens to Pingsten oder to’n Schützenfest geev dat een ne’et Sommerkleed. Een beten op Towass mit Oplegers in’ n Rock, versteiht sik. De Sniedersch Miele in de Noberschopp harr dor Schick in.

„So geiht’t bit Quellentol – dor leggt man sik nu dol, in’t schöne weeke Moos – nu geiht dat Futtern los“ … Jo, ok wenn wi uns Knoken inkeln marken kunn un de Moog sik foken op de Fohrt dreiht hett – öber de Bodderbrööd fülln wi her as hungrige Deerten. Schlööksch as wi weern, weer in’n Ruffdi allns verputzt samt Mudder ehrn goden Johannisbeersaft utsopen, den dat doch blot sünndags öber den Vanilljepudding geev. Tsü, so’n Pingsttour is jichens wat Besünneret!

„So ward in Drochters oder Hamborg Pingsten fiert, un sik fein amüsiert!“

Inge Mahler schreibt regelmäßig die plattdeutsche Kolumne für das TAGEBLATT.

Mühlentag in Twielenfleth

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Zum Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag, 16. Mai, öffnet der Mühlenverein „Venti Amica“ die historische Twielenflether Holländer-Galerie-Windmühle.

Von 10 bis 18 Uhr können Besucher, die Interesse am Handwerk und den Produkten haben, den Müllern bei der Verarbeitung von Getreide in der Mühle über die Schulter schauen. Wenn die Wetterverhältnisse es zulassen, soll auch die Mühle in Betrieb vorgeführt werden. Bier, Bratwurst und Blaskapellen soll es dagegen nicht geben.

Die historische Mühle wurde im 18. Jahrhundert erbaut und in der Zeit von 1849 bis 1850 umgebaut. Am 13. Oktober 1851 kaufte der Müllergeselle Julius Heinrich Friedrich Georg Noodt die Mühle für 13 000 Taler hannoversches und preußisches Curant. Seit über 160 Jahren ist die Mühle im Besitz der Familie Noodt. Der Windbalken im Oberbau trägt die Inschrift „VENTIAMICA“, was übersetzt „Freundin des Windes“ bedeutet. Foto Meybohm

Roparun für Krebskranke: Spendenstaffellauf auch durch Buxtehude

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Einer der nach Angaben des Veranstalters weltweit größten Spendenstaffelläufe geht am heutigen Sonnabend durch Neu Wulmstorf, Buxtehude, Apensen und die Gemeinde Ahlerstedt.

Die Läufer starten am Reiherstiegknie in Wilhelmsburg. 81 Teams à acht Läufer starten dann von Hamburg ins rund 565 Kilometer entfernte Rotterdam. Zur gleichen Zeit starten 252 Teams in Paris. Ziel für alle ist Rotterdam am Pfingstmontag ein „Abenteuer fürs Leben“, denn gelaufen wird 48 Stunden lang Tag und Nacht.

Der Roparun ist ein Spendenstaffellauf, bei dem die teilnehmenden Teams durch ihre sportliche Leistung Geld für krebskranke Menschen sammeln. Die Laufstrecke beträgt 565 (von Hamburg) und 525 Kilometer (von Paris). Jedes Team besteht aus bis zu acht Läufern, von denen jeder rund 65 Kilometer läuft, also mehr als 1,5 Marathons.

Darüber hinaus wird jeder Läufer von Betreuern, Wegweisern und Masseuren begleitet. Das Motto des Laufs lautet: „Den Tagen Leben zufügen, wenn dem Leben häufig keine Tage mehr zugefügt werden können.“ Durch unterschiedliche Aktionen haben die Teams vor dem Lauf Geld gesammelt, mit einem Ziel: die Lebensqualität für Menschen mit Krebs so weit wie möglich zu verbessern. In den letzten 24 Jahren konnten durch den Roparun mehr als 67 Millionen Euro für die Versorgung von krebskranken Menschen gesammelt werden.

Ein deutsches Team aus Hamburg geht in diesem Jahr zum ersten Mal an den Start. Das Team „Nordpuls“ von der gleichnamigen Event-Agentur will auch weitere Teams aus Deutschland motivieren und unterstützen, um im nächsten Jahr dabei zu sein. Die ersten, von Fahrradfahrern begleiteten Läufer werden um 13.20 Uhr in Neu Wulmstorf, um 13.40 Uhr in Ovelgönne, gegen 14 Uhr in Buxtehude und um 14.30 Uhr in Apensen erwartet. Die letzten Läufer werden den Landkreis Stade auf Höhe Wangersen gegen Mitternacht in Richtung Heeslingen verlassen. Straßen werden nicht gesperrt. (kw)

www.roparun.nl/deutsch/was-ist-roparun

Die Woche in Hamburg

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Die Sneaker-Ausstellung, die am Freitag im Museum für Kunst und Gewerbe eröffnete, ruft Erinnerungen wach. Meine ersten hatte ich 1983. Wir spielten Basketball und schworen auf Magic Johnson und Grandmaster Flash. Mein Vater war Langläufer, also kannte ich schon längst von der Tartanbahn diese Joggingschuhe mit der exotisch nach oben verlaufenden Welle: Nike. Kurz darauf kam das Paket aus den Staaten. Mein Vater hatte sich breitschlagen lassen, Größe 12,5, ein Gigant, dem wie ein ikonografisches Urereignis der rote Nike-Streifen emporwuchs. Er kostete stolze 150 Mark. Mittlerweile ist es ein Milliardenmarkt, Fußballstars tragen sie, ebenso wie Ghetto-Kids, Hausfrauen und Sportreporter. Es ist auch ein Wettrennen um Hipness und Individualität. Chucks von Converse sind die ungekrönten Könige der Straße. 1992 kam dann ein sündhaft teurer „Air Jordan“, meinen grauen von Diesel brachte mir meine Freundin aus New York mit, mein schönster war ein schwarzer PF Flyer, und am Freitag schlug ich mal wieder zu: ein Black Sashiko der Marke Naked & Famous, 100 Prozent aus Baumwolle, gefertigt in Japan.

Sie ziehen Ungeziefer an und verschandeln das Straßenbild: rosa Müllsäcke. In insgesamt 13 000 Haushalten ersetzen die Säcke aus Platzgründen die klassische graue Tonne oder einen Müllcontainer. Noch stapeln sie sich zweimal die Woche voll stinkendem Unrat auf den Fußwegen rund um die Straßen von Altona, Barmbek, St. Pauli und Eimsbüttel. Jetzt beginnt im Stadtteil Ottensen ein Pilotprojekt, um dagegen vorzugehen. Bis zum Spätsommer bekommen nun 700 Haushalte unterirdische Müll-Sammelstellen an 28 Plätzen. Die Standortsuche sei mühselig gewesen, viele lägen auf öffentlichem Grund, sagte Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer (SPD). Dennoch sollen die Müllsäcke bald aus dem öffentlichen Erscheinungsbild verschwinden. Immerhin hat es die Stadtreinigung in fünf Jahren geschafft, die Zahl der betroffenen Haushalte bereits von 20 000 auf 13 000 zu drücken. Auch der Rest der bauchigen Müllbomben soll zeitnah dran glauben.

Die Originale in Hamburg sterben aus. Vor genau drei Jahren traf es den Bulgaren Marin Vasilev. Jeder in Ottensen kannte sein zurückhaltendes Lachen, wenn er in der Ottenser Hauptstraße sein Akkordeon spielte. Pausierte Marin, hielt er stets eine Zigarette zwischen den Fingern. Er war als Kind durch seinen Vater zur Musik gekommen, hatte sich als Autodidakt das Akkordeonspielen von ihm abgeguckt. 2003 kam er nach Hamburg, und fortan wurde die belebte Fußgängerzone in Ottensen sein Revier. Immer mal wieder gab es Ärger mit dem Bezirksamt. Wenn er sich nicht an die gesetzlich geregelte Spieldauer von 30 Minuten gehalten hatte, wurde auch schon mal sein Akkordeon konfisziert. Kurz darauf hielt er es nach einer Strafzahlung wieder in den Händen. 2009 hatte er sich kurzzeitig mit drei weiteren Musikern zu der Multikulti-Band „Balkan Caravan“ zusammengeschlossen, machte aber als Solist weiter. Im Jahr 2013 bekam der 54-Jährige Herzprobleme, denen er am 13. Mai 2013 erlag.

Airsoft: Rollenspiel mit Waffe und Kampfanzug

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Bei diesem Spiel werden kriegerische Auseinandersetzungen in der Natur inszeniert. Der 18-Jährige schildert, was sich dahinter verbirgt.Ich habe das Team „T.P.R.“ interviewt und mir einen Einblick in die Welt einer Sportszene verschafft, die selten bis überhaupt nicht in den Medien genannt wird, obwohl „Airsoft“ meiner Meinung nach ebenso ein Team- und Leistungssport ist wie Fußball oder Tennis.

Das „T.P.R.“ besteht aus vier Teammitgliedern im Alter von 17 und 18 Jahren, die verschiedene Rollen im Spiel übernehmen. Der Anführer des Teams trägt den Codenamen „Fives“ und ist dafür verantwortlich, seine Truppe in die Schlacht zu führen und den Überblick über das Geschehen zu behalten.

„Rabbit“, der Sanitäter des Trupps, ist für die medizinische Versorgung der Verwundeten verantwortlich, wenn es im Gefecht brenzlig wird. Er hat stets Verbandszeug dabei und das gesamte Team verlässt sich auf ihn.

Wichtiger Bestandteil des Teams ist auch der Scharfschütze „Nemo“, der mithilfe des Spähers „Wolffie“ auf Anweisung des Teamleaders wichtige Ziele der feindlichen Truppe ausschaltet, um so den Sieg seiner Kameraden zu sichern. Auf Wunsch des Teams werden die richtigen Namen der Spieler nicht genannt. Innerhalb der „Airsoft“-Szene werden die bürgerlichen Namen der Spieler ohnehin nie preisgegeben, jeder verwendet einen Codenamen. Jede Woche trifft sich das Team „T.P.R.“, um zu trainieren, was sie wohl von manchen anderen Airsoft-Mannschaften unterscheidet. Für dieses Training ist es die Aufgabe des Anführers, sich verschiedene und vor allem immer neue Szenarien auszudenken, um so die Mannschaft an ihre Grenzen zu bringen und ihre Fähigkeiten zu optimieren.

Anders als in den Spielen „Ego Shooter“, die man auf dem PC und der Konsole spielen kann, gibt es im taktikbasierten Teamsport im Freien keine Einzelspieler. Nur als Team hat man die Chance, ein Match zu gewinnen, indem es unterschiedliche Spielmodi und Aufgaben gibt, die erfüllt werden müssen. „Airsoft“ wird in losen Gruppen gespielt, es gibt keinen Verein oder andere feste Strukturen. Gespielt wird an Orten, die der Teamleader zuvor aussucht; die Grundstückseigentümer werden um Erlaubnis gefragt. Nahezu jedes Gelände im gesamten Stader Raum ist dafür geeignet – von Wäldern und Wiesen bis zu alten und leer stehenden Gebäuden.

Ich habe die Gruppe interviewt und ihnen zugesehen, jedoch durfte ich auch selbst einmal die Ausrüstung ausprobieren – und die Leute von „T.P.R.“ haben mir den verantwortungsvollen Umgang mit den Gefechtswerkzeugen erläutert und gezeigt.

Die Zeit, die ich mit ihnen verbracht habe, hat mir sehr viele neue Einblicke in die „Airsoft“-Szene gegeben und meine Sichtweise auf diese spannende und fordernde Freizeitbeschäftigung grundlegend verändert.

Günstig ist der Spaß nicht, da die Ausrüstung sehr teuer ist. Die Preise sind unterschiedlich. Eine „Waffe“ kostet zwischen 40 und 500 Euro. Viele Mitglieder der Szene jobben oder sparen lange, um sich neue Ausrüstungsgegenstände leisten zu können und ihrer Leidenschaft im Gelände nachzugehen.

Der Spaß am Teamspiel und das Miteinander, das auch im „T.P.R.“ zu finden ist, zieht auch junge Menschen an. Für mich war die Zeit jedenfalls eine Erfahrung, die ich so schnell nicht vergessen werde.

www.airsoftszene.de

Information

Airsoft ist ein taktischer Geländesport, bei dem mit Softair-Waffen ausgerüstete Teams in verschiedenen Szenarien gegeneinander antreten. Das Spiel, das ursprünglich aus Japan stammt, wird auch Softair oder Skirmish („Geplänkel“ oder „Scharmützel“) genannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Schusswaffen für die japanische Zivilbevölkerung verboten. Die japanische Industrie wich daher auf Waffenrepliken aus Kunststoff aus. Sie brachte die ersten funktionstüchtigen Waffennachbauten als Spielzeug auf den Markt, die seinerzeit federbetrieben waren und manuell arbeiteten. Durch die amerikanische Besatzung wurde das Spielzeug in den Westen gebracht. In Deutschland hielten Softairwaffen in Form von Kriegswaffenrepliken erst mit der Novellierung des Waffengesetzes im Jahre 2004 ihren Einzug auf den Markt und sind seither im Spielzeug- und Waffenhandel zu erwerben. Hier hat sich der Begriff Softair durchgesetzt. Das Spielprinzip ist ähnlich dem des Paintball oder von Lasergames, es werden jedoch Kugeln mit meist sechs Millimeter Durchmesser aus Plastik oder einem biologisch abbaubaren Stoff verwendet. Zum Spiel statten sich die Teilnehmer zum Beispiel mit militärischen Tarnanzügen und taktischer Ausrüstung wie militärischen Westen, Funkgeräten und Nachtsichtgeräten aus. Die Ausrüstung dient einerseits der Tarnung und andererseits der Sicherheit des Spielers. (Quelle: Wikipedia)

Soldaten werden romantisiert Kommentar von Mathias Ahlmer

Ich gehöre zu den letzten Jahrgängen in Deutschland, die noch von der Wehrpflicht betroffen waren. Der Brief mit dem Eisernen Kreuz hatte für mich etwas Bedrohliches. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt bereits sechs Jahre in Afghanistan stationiert. Ich betrat damals das Bundeswehrgebäude mit gemischten Gefühlen.

Mit Spaß habe ich das Militär allerdings noch nie verbunden. Natürlich bin auch ich als Kind mit meinen Freunden durch den Wald getobt. Wir haben dann Holzlager gebaut und uns gebogene Stöcke gesucht, die mit viel kindlicher Fantasie Pistolen ähnelten. Mit der Pubertät endete aber auch schon wieder meine Soldatenkarriere.

Wenn sich hingegen Jugendliche schusssichere Westen, Helme und Nachtsichtgeräte schnappen, für mehrere Hundert Euro möglichst realistische Plastikknarren kaufen und dann davon sprechen, die „Truppe in die Schlacht zu führen“, dann wirkt das Ganze für mich sehr befremdlich.

Während deutsche Flugzeuge Ziele für Bomber in Syrien ausspähen, hüpfen junge Männer mit voller Kampfausrüstung durch den Landkreis und verkaufen die Verniedlichung vom Häuserkampf als Taktikspiel. Hier kann nicht mehr von kindlicher Naivität gesprochen werden. Viel mehr von einer Romantisierung des Soldaten als Helden, der den Sieg „seiner Kameraden“ sichert. Ich bin froh, dass ich nur einmal vor Soldaten antreten musste, deren Waffen waren nämlich nicht nur realistisch nachgebaut, sondern echt.

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