Eine Frauenleiche versteckt in einem Koffer, der Partner der Toten festgenommen: Wenn Monika Liedtke an die Ereignisse am Donnerstagabend in ihrem Nachbarhaus im Hamburger Stadtteil Barmbek denkt, kann sie nur ungläubig den Kopf schütteln. „Das ist ja grausam“, sagt die 64-Jährige, die von ihrem Balkon aus die stundenlange Spurensuche der Ermittler beobachtete.
Im Verdacht steht ein 50-jähriger gebürtiger Rostocker. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Die beiden seien ein Paar gewesen, sagt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag. Unklar sei aber, wie es zum Zeitpunkt der Tat um die Beziehung stand. Sie hätten aber zumindest noch gemeinsam in der Wohnung gelebt.
Das Mietshaus steht in einer ruhigen Wohngegend nahe des Stadtparks. Am Freitagmorgen brennt ein Grablicht vor der Haustür der toten Frau. Ein Aufkleber mit der Aufschrift „Betreten verboten“ und Absperrband der Polizei verwehren den Zutritt auch zu den Mülltonnen. „Die Beamten haben die ganz genau durchsucht“, berichtet ein Anwohner, der seinen Namen nicht nennen will. Mitten in der Nacht sei die Leiche abtransportiert worden. „Ich habe die Nachbarn aber persönlich nicht gekannt“, sagt der 44-Jährige.
Die Mordkommission ermittelt. Der Mann habe sich im Verhör zu den Vorwürfen geäußert, erklärt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Sie will allerdings keine Angaben machen, was er aussagte. Auch zum Motiv oder einer möglichen Tatwaffe schweigen die Ermittler. Offen bleibt zunächst auch, wie lange die Frau bereits tot ist. „Denkbar sind einige Tage“, sagt ein Polizeisprecher. Das klärt nun die Rechtsmedizin.
Nach Angaben der Polizei machten sich Angehörige Sorgen um die 49-Jährige, da sie seit einiger Zeit nichts von ihr gehört hatten und riefen die Polizei. In der Wohnung seien die Beamten von dem Tatverdächtigen zu dem Koffer geführt worden. Ein Polizeisprecher weist Berichte zurück, wonach die Leiche zerstückelt gewesen sei.