Noch bis zum 31. Mai können sich junge Musiker aus der Region unter localheroes@culturkreis.de melden.
Bandwettbewerb: Gesucht wird der „Local Hero“
Ausflugsziele der Mulsumer Landfrauen
Eine Garten-Tagesfahrt unternimmt der Verein am Dienstag, 21. Juni. Dabei wollen die Teilnehmerinnen über Zäune schauen und schöne Gärten besichtigen. Anmeldungen nimmt Andrea Meyn ( 0 47 62 / 18 32 68) entgegen.
Eine Fahrt zum Tierpark Hagenbeck im Hamburger Stadtteil Stellingen ist für Mittwoch, 27. Juli, vorgesehen. Anmeldungen für den „Oma-Enkel-Mutter-Kind-Ausflug“ nimmt Iris Lütjen unter 0 47 62 / 85 39 entgegen. Am Dienstag, 16. August, gibt es eine Halbtagesfahrt zum Freilichtmuseum „Natureum“ in Balje. Wer teilnehmen möchte, kann sich bei Tanja Wiesehahn ( 0 41 49 / 92 01 85) anmelden. Eine Tagestour nach Kehdingen, bei der verschiedene Orte besucht werden, gibt es am 30. September. Beate Ehlers ( 0 47 62 / 84 54 nimmt Anmeldungen entgegen. Wer am 8. November mit ins Ohnsorg-Theater nach Hamburg fahren möchte, meldet sich bei Britta Deede ( 0 41 49 / 75 77) an.
Jugend-Austausch: Stadt Stade sucht noch Teilnehmer
Der Beitrag pro Begegnung beträgt 200 Euro. Im nächsten Jahr treffen sich die Jugendlichen im Frühjahr in Givat Shmuel und im Sommer 2017 in Goldap. Interessierte wenden sich an karina.holst@stadt-stade.de, Telefon: 0 41 41/ 40 11 03.
SPD: Petra Tiemann wiedergewählt
Die Sozialdemokraten bestimmten in einer dem Parteitag vorgeschalteten Wahlkreiskonferenz außerdem die Kandidaten für den Kreistag, der am 11. September im Rahmen der niedersächsischen Kommunalwahl neu gewählt wird. Petra Tiemann appellierte in Bliedersdorf mit einem erkennbaren Bezug auf die Schwierigkeiten der SPD auf Bundesebene und die verheerenden Umfragen in den vergangenen Wochen an die Geschlossenheit der Partei. Dort, wo die SPD geschlossen auftrete, wie in Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen, sei die Partei erfolgreich.
Ihr Ziel für die Kommunalwahl: „Wir wollen für den Landkreis Stade eine gestalterische Mehrheit mit sozialdemokratischer Handschrift.“ Bei der Wahl der beiden Stellvertreter von Tiemann erlebte der Lüher Kreistagsabgeordnete Stefan Schimkatis einer herbe Niederlage. Für die zwei Posten hatten sich neben ihm der Stader SPD-Chef Oliver Kellmer und Andreas Schlichtmann aus Horneburg beworben. Kellmer erhielt mit 67 Stimmen ein sehr gutes Ergebnis, der außerhalb von Horneburg gänzlich unbekannte Schlichtmann kam auf respektable 47 Stimmen, und der ehemalige Landtags- und Bürgermeisterkandidat Schimkatis erhielt nur 15 Stimmen. Schlichtmann ist erst seit 2015 SPD-Mitglied. Intern wurde das schwache Ergebnis des ehemaligen Hoffnungsträgers Schimkatis mit einen schwachen Bürgermeisterwahlkampf erklärt.
In Bliedersdorf verabschiedete die SPD auch das Wahlprogramm für die Kommunalwahl mit dem Titel „Besser machen. Für den Landkreis Stade“. Formuliert hatte dies der Buxtehuder SPD-Mann Dr. Harald Stechmann.
Neben Themenfeldern wie Bildung und Schule, Pflege, Senioren und den barrierefreien Zugang allerorten enthält dies im Kapitel Mobilität brisante Formulierungen, die Petra Tiemann während der Vorstellung des Programms betonte. Sie bekannte sich noch einmal ausdrücklich zum Bau der Autobahnen A 20 und A 26 und ging damit auf Konfrontationskurs zum Regierungspartner in Hannover, den Grünen. Die haben im Landkreis gerade einen Antrag für den Kreistag, der sich gegen den Bau der A 20 ausspricht. Außerdem bewertete Tiemann die laufenden Planungen, die Kreisstraße K 40, die Rübker Straße, zum Autobahn-Zubringer auszubauen, als „Schildbürgerstreich“ und sagte an die Adresse von Landrat Michael Roesberg gewandt: „Ich lasse mich in dieser Frage nicht von meinem Landrat erpressen, und das macht er gerade“.
Ob die offene Gegnerschaft der Kreis-SPD zum Ausbau der Rübker Straße auf das in der Schlussphase befindliche Planfeststellungsverfahren Auswirkungen hat, ist noch nicht klar. In der Juni-Kreistagssitzung könnte die SPD den Versuch machen, den Ausbau zu stoppen. Tiemann wäre auf TAGEBLATT-Nachfrage dazu bereit, wenn dies die Kreistagsfraktion so entscheiden würde. Tiemann kritisierte außerdem den aus ihrer Sicht insgesamt schlechten Zustand der Kreisstraßen.
Die Listen für die Kreistagswahl wurden mit wenigen Ausnahmen einstimmig verabschiedet. So tritt die SPD in Stade angeführt von Stadtratsfraktionschef und Elbe-Kliniken-Betriebsratsvorsitzenden Kai Holm mit komplett neuem Personal an, während die SPD mit dem Vorsitzenden der Kreistagsfraktion Hans-Uwe Hansen und auch auf den Plätzen dahinter mit bewährtem Personal antritt. Auf der Geest ist Petra Tiemann Spitzenkandidatin und auf den Plätzen dahinter tummeln sich Bürgermeister, die ihre Ämter nach der Kommunalwahl 2011 erobern konnten. Die Liste im Nordkreis wird von Bezirksgeschäftsführer Heino Baumgarten angeführt. Im Alten Land/Horneburg führt der Dollerner Bürgermeister Wilfried Ehlers die Liste an.
Die Kandidaten für den Kreistag
Wahlbereich 1 – Drochtersen, Nordkehdingen, Himmelpforten, Oldendorf: Heino Baumgarten, Martina Pfaffenberger, Werner Hinck, Manulea Mahlke-Göhring, Bernd Reimers.
Wahlbereich 2 – Stadt Stade:
Kai Holm, Dr. Silke Ochmann, Björn Protze, Monika Ziebarth, Kersten Schröder-Doms.
Wahlbereich 3 – Buxtehude:
Hans-Uwe Hansen, Astrid Bade, Dr. Harald Stechmann, Christel Lemm, Jochen Dammann.
Wahlbereich 4 – Harsefeld, Apensen, Fredenbeck: Petra Tiemann, Michael Ospalski, Siegfried Stresow, Reinhard Oelkers, Hans-Ulrich Schumacher.
Wahlbereich 5 – Lühe, Horneburg, Jork: Wilfried Ehlers, Stefan Schimkatis, Bianka Lange, Ernst Tilsner, Reinhard Meyer-Schmeling.
(immer nur die ersten Fünf)
Besucherrekord bei Buxtehude brummt
.BUXTEHUDE. Genaue Zahlen, wie viele Menschen sich am Sonntag von 11 bis 17 Uhr die Fahrzeuge der 14 vertretenen Händler angeschaut haben, gibt es nicht. Aber alle, auch Teilnehmer der ersten Stunde, waren sich einig, dass es noch nie so viele waren.
Woran lag das? Für den Andrang auf die Altstadtverein-Veranstaltung dürften neben dem guten Wetter zwei weitere Gründe verantwortlich sein. Die parallel zur Autoschau stattfindende Buxtehuder Messe wird zusätzliche Besucher in die Stadt gelockt haben, die dann auch noch durch die Altstadt gebummelt sind. Umgekehrt wird auch die Messe von der Nachbarschaft profitiert haben. Grund zwei scheint der neue Termin Ende statt Anfang Mai zu sein. Auch das ist gut angekommen. „Wir werden auch im nächsten Jahr wieder auf diesen Termin gehen“, sagte Christoph Frenzel.
Für die Autohändler aus der Region ist die Autoschau nach wie vor attraktiv – nicht weil an diesem Tag viele Autos verkauft würden. „Hier ist die Hemmschwelle niedriger“, sagt Sven Wilde von Pkw-Verkauf bei Mercedes Tesmer aus Buxtehude. „Wir erreichen hier auf zwanglose Art Kunden, die wir sonst nicht erreichen“, so Wilde. Er schätzt, dass das Mercedes-Team in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Informationsgespräche geführt hat. Catharina Bröhan vom Autohaus Bröhan aus Königreich zeigte sich begeistert. Die in der Öffentlichkeit diskutierten Themen wie Elektromobilität und Abgasskandal würden bei den Leuten hier keine Rolle spielen. „Wir haben hier im Laufe der Jahre schon viele treue Kunden gewonnen“, auch in diesem Jahr sei die Resonanz sehr gut. Bröhan: „Buxtehude brummt ist für Kunden und Händler ein Gewinn.“ S+K aus Neu Wulmstorf ist der Händler, der sich speziell auf das Thema umweltgerechte Mobilität eingestellt hat. Bis auf einen Kleinwagen hatte der Toyota-Händler nur Hybrid-Fahrzeuge dabei. „Wir erklären den Kunden den ganzen Tag, wie die Technik funktioniert“, sagt Mitarbeiter Sven Sievert. Ein Wagen mit zusätzlichem Elektromotor stand auch am S+K-Stand. Der würde beim Verkauf mit 3000 Euro gefördert.
„Das ist keine Verkaufsmesse, sondern eine Präsentationsmesse“, sagt Wilhelm Neumann vom Autohaus STADAC. Die Teilnahme lohne sich aber, weil hier potenzielle Kunden unterwegs seien, die sich nicht ins Autohaus trauen würden. Neumann: „Wir haben nur Autos ausgestellt, die sich der Normalverbraucher leisten kann und die 100 000-Euro-Autos zu Hause gelassen“, so Neumann. In diese Richtung geht auch die Einschätzung von Lutz Evers vom Autohaus Tobaben. Sein Fazit: Viele gute Kontakte, aber keine direkten Verkäufe.
In Issendorf bleibt die Königswürde in der Familie
Die Königswürde bleibt in der Familie: Gaby Klindt heißt die neue Schützenkönigin von Issendorf. Ehemann Gunnar Klindt hatte die rote Königsschärpe gerade erst abgelegt und sich gerührt verabschiedet.
„Das nächste Jahr wird genauso lustig wie das letzte“, freute sich das Paar nach der Proklamation. Bis zum Schluss hatte Kommandeur Henry Obst das Ergebnis geheimgehalten.
Gaby Klindt setzte sich gegen einige Konkurrenz durch. Für die Harsefelderin, die Krankenschwester in den Elbkliniken ist, ist es das erste Amt im Verein überhaupt. Als Adjutantinnen wählte sie Susanne Obst und Conny Lampe. Jetzt wird sie dabei sein, wenn die Issendorfer nach Hannover fahren. Sie nehmen am weltgrößten Schützenfest im Juli teil. „Es ist gar nicht so einfach, da ranzukommen“, freut sich die erste Vorsitzende des Vereins, Melanie Mohnen.
Der vergleichsweise junge Schützenverein Issendorf feiert gerade sein 20-jähriges Bestehen. „Es war eine riesengeile Fete mit 270 Leuten“, sagt Mohnen über den Ball am Sonnabendabend in dem 450-Seelen-Dorf. Die Proklamation im Dorfgemeinschaftshaus am Sonntagnachmittag gestalteten Mohnen und Sportwart Obst spannend.
Enttäuschend war nur, dass in diesem Jahr niemand Jungschützenkönig werden wollte. Das Amt wird Jungschützenvogelkönig Simon Meyer mit vertreten, begleitet wird er von Vanessa Jonas und Jennifer Obst, der Schwiegertochter des Sportwartes.
Die weiteren Titel in der Übersicht: Den zweiten Platz auf der Königsscheibe belegte Vereinsneuling Bernd Geldner, den dritten Gunnar Klindt. Der neue Vogelkönig heißt Joachim Geldner, seine Adjutanten sind Michael Feindt und André Peters. Treffsicher, wenngleich als einziger Kandidat angetreten, gewann Simon Meyer den Pokal der Jungschützen. Jörn Mohnen wurde König aller Könige, Gunnar Klindt Vogelkönig aller Vogelkönige. Spielmannszugkönigin ist Xenja Mohnen, Bürgerkönig Ben Peters. Als Kinderkönig amtiert Claas Peters zusammen mit Hendrik und Emma Wermter.
Eimsbüttel sperrt Obdachlose aus
Auf der gepflasterten Böschung unterhalb der Fahrradbrücke hatten zuletzt zwei Männer ein trockenes Quartier gefunden. Diese könnten – zumal in alkoholisiertem Zustand – in den Kanal fallen und ertrinken, hieß es zur Begründung aus dem Bezirksamt. Nachbarn und Bezirkspolitiker sprechen dagegen von einem Skandal und fordern den Abriss des Gitters.
Der Vorgang erinnert an den bundesweit beachteten Zoff um einen Sperrzaun nahe den Landungsbrücken im Jahr 2011. Damals ruderte der Bezirk Mitte nach massiven Protesten zurück, Obdachlose haben den Platz unterhalb der Kersten-Miles-Brücke längst wieder in Beschlag genommen.
Ging es in Mitte ausdrücklich um Vertreibung der Obdachlosen von einem touristisch genutzten Ort, sprechen die Verantwortlichen in Eimsbüttel von einer reinen Schutzmaßnahme. Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke (SPD): „Unter Brücken zu schlafen, hat nichts mit Romantik zu tun. Der Zaun hat nichts mit Geringschätzung zu tun.“ Es gehe um „Leib und Leben“ der Betroffenen. Zudem gelte das Kanalufer seit Dezember als Grünanlage, in der nicht übernachtet werden dürfe. Diese Rechtsvorschrift werde durchgesetzt. Sevecke: „Die Haltung der Verwaltung ist klar und unverändert – der Zaun bleibt.“ Den betroffenen Männern seien Möglichkeiten alternativer Unterbringung aufgezeigt worden. Die Kosten für die beiden Sperrgitter links und rechts der Brücke beziffert der Bezirk auf 4600 Euro.
Anwohner erklären per Flugblatt ihre Solidarität mit den Wohnungslosen. Niemals habe es Probleme mit den Männern unter der Brücke gegeben, heißt es darin. Die Linksfraktion in der Bezirksversammlung fordert die Beseitigung der Absperrung. Ihr Abgeordneter Peter Gutzeit: „Der Zaun ist eine Bankrotterklärung der Verwaltung. Die Menschen werden nicht weggezaubert, sondern vertrieben.“ Unbehagen regt sich im Bezirk auch bei Grünen („sehr kritisch“) und FDP („völlig überzogen“). Selbst SPD und CDU räumen ein, die Absperrung wirkte „ein wenig martialisch“. Ein Abriss kommt für die beiden großen Fraktionen gleichwohl nicht in Frage.
Die Vorsitzende der Bezirksversammlung, Mechthild Führbaum (SPD), stellt klar: „Es war eine schwierige und bittere Entscheidung, aber zum Schutz der Menschen ist der Zaun nötig.“ Am heutigen Montag will der zuständige Bezirksausschuss das Thema debattieren.
Rund um den Jungfernstieg
Die Landeszentrale für politische Bildung lässt diese Geschichte(n) in szenischen Rundgängen unter dem Motto „Menschen, Konventionen, politische Ereignisse“ wieder lebendig werden.
Die Schauspieler Herma Koehn (Foto, links) und Wolfgang Hartmann (Foto) spielen in Kostümen des Ohnsorg-Theaters Nachdenkliches, Trauriges, Skurriles und Interessantes aus der Feder von Rita Bake, die die Spaziergänge auch moderieren wird. Es geht kreuz und quer über den Jungfernstieg, die Szenen werden chronologisch beginnend mit dem 18. Jahrhundert und endend mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gespielt. Treffpunkt ist die Reesendammbrücke auf der Seite Alsterarkaden.
Info
Tickets für je 10 Euro im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung, Dammtorwall 1, Telefon (040) 42823 4821.
Ohne Proviantmeister fällt die Kreuzfahrt ins Wasser
Auf der „Aida Blu“ sorgt André Skorloff dafür, dass immer genügend Fleisch, Obst und Bier an Bord ist.
Ein Rundgang durch die Lagerräume tief unten im Bauch des Schiffs: Eine unscheinbare Tür auf Deck 3 führt in das Herz des Schiffes – die Provianträume. Skorloff drückt die Türklinke. Kühle Luft strömt nach draußen. Ein Geruch von Hopfen und Gerste liegt in der Luft. Drinnen stehen riesige Stahltanks.
„Das ist unser Bierlager. Von hier fließt das Bier über Leitungen direkt zu den Bars und in die Restaurants. Die Tanks werden in Hamburg befüllt und per Container aufs Schiff gebracht. Im Inneren der Tanks ist das Bier in Plastiksäcken abgefüllt. 12 000 Liter Bier haben wir an Bord, das reicht in der Regel für drei Wochen.“
Im nächsten Raum lagern dann Lebensmittel – unter anderem palettenweise Eier. „Die meisten Lebensmittel bekommen wir aus Hamburg geliefert, egal ob wir gerade in der Karibik oder in Dubai unterwegs sind. Da spielen vor allem die Qualität und der Preis eine Rolle. Vor Ort würden wir das kaum so bekommen. Deshalb kommen alle 14 Tage acht Container Essen und alle 14 Tage fünf Container Getränke und Dinge für den Hotelbedarf – rund 110 Tonnen pro Ladevorgang. Einige Dinge kaufen wir aber vor Ort zu, zum Beispiel die Eier, Obst oder Salat. Auch die Köche der Spezialitätenrestaurants gehen auf die Märkte vor Ort und kaufen zum Beispiel frischen Fisch.“
Ein Deck tiefer ist es eine Nummer kälter: Hier lagert die Tiefkühlware. „Etwa 50 Prozent der Speisen auf dem Schiff sind Tiefkühlware. Das gilt allen voran für das Fleisch. Auch die Tiefkühlware wird in Containern aus Hamburg zum Schiff transportiert. Dabei nutzen wir spezielle Container, in deren Innerem es minus 24 Grad kalt ist. Neben Fleisch sind meist Pommes frites die wichtigste Kühlware. Wenn viele Familien an Bord sind, brauchen wir für 14 Tage locker mal 1200 Kilo.“
Insgesamt lagern rund 2500 verschiedene Lebensmittel an Bord, dazu kommen rund 6000 Produkte für die Bordshops und rund 3000 Artikel für die Hotelausstattung - zum Beispiel neue Handtücher, Seife oder Bettwäsche. Was darf nie ausgehen, Herr Skorloff? „Das ist definitiv das Toilettenpapier. Wir haben ja ein spezielles Entsorgungssystem an Bord, dafür benötigen wir spezielles Toilettenpapier. Deshalb haben wir hier immer einen ziemlich großen Vorrat.“
Aus den Lagerräumen geht es in Skorloffs Büro. Dort laufen per Computer die ganzen Bestellungen der einzelnen Küchen und Restaurants an Bord ein. Diese koordiniert Skorloff und leitet sie schließlich nach Deutschland weiter.
„Rund sechs Wochen Vorlauf haben wir da in der Regel. Bei weiter entfernten Fahrtgebieten ist es sogar noch etwas länger. 14 Tage ist der Container ja schon von Hamburg bis hier auf die Kanaren per Schiff unterwegs.“
Seit rund 30 Jahren ist André Skorloff für den Proviant auf Kreuzfahrtschiffen zuständig. Was ist für Sie das Spannendste an Ihrem Job? „Spannend wird es vor allem, wenn ein Container nicht ankommt...“
Inselklause: Hier machen sie Urlaub von der Stadt
Schon der Weg hierher über den Deich verspricht Idylle. Vorbei am Kanusportverein Harburg und quakenden Enten, liegt diese charmante Kneipe direkt am Wasser.
Andreas „Koeni“ Koenecke hat die Inselklause 2013 übernommen, seit den 1950ern sei hier immer „eine reine Säuferkneipe“ gewesen, berichtet er. „Früher hat hier ein alter, griesgrämiger Mann gestanden.“ Doch Koenecke, ein extrem aufgeschlossener Typ, machte alles neu, besorgte Außenmobiliar im Schwedenstil, buchte angesagte Rockbands aus der Gegend oder von weiter her und zog so anderes, gemischtes Publikum an. „Hier kommen alle, vom Rechtsanwalt über den Rocker bis zum Rentner“, sagt er. Besonders stolz ist Koenecke auf seinen Räucherofen. Forelle, Aal, Lachs hat er im Sortiment, auf Bestellung auch Makrele und Heilbutt. „Ich bin ein alter Musiker und Fan des Essens“, bringt Koenecke sein Konzept auf den Punkt. Von Donnerstag bis Sonntag hat er in der warmen Jahreshälfte ab 13 Uhr geöffnet. Es ist der ideale Ausflugsort zum Chillen am Wasser, zu späterer Stunde wird dann gerne mal das Zelt draußen hochgerollt und eine kleine Musikbühne kommt zum Vorschein. Anfang Mai war Mick Spencer, Singer-Songwriter aus Boston, hier. Gerade bereitet Koenecke den Insel-Hammer am 15. und 16. Juli vor, ein Metal-Festival, am 30. Juli findet das Insel-Festival statt, „die Familienvariante“, schmunzelt Koenecke.
In der Inselklause gebe es zwei Mottos, erzählt Koenecke: „Umsonst mit Kaminfeuer oder umsonst draußen. Bei Schietwetter finden die Konzerte drinnen statt“, sagt er. Eintritt kostet es nur bei den Festivals. Die geschlossenen Gesellschaften würden eher von 50- bis 60-Jährigen gebucht, zwar hätten junge Leute auch schon mal eine Technoparty veranstaltet, das komme aber eher selten vor, so Koenecke.
Am vorigen Sonnabend feierte eine Frau ihren 40. Geburtstag zusammen mit dem fünften ihres Sohnes. Wenn es brummt und bis zu 200 Leute die „Inselklause“ bevölkern, arbeiten hier fünf Leute. Drinnen ist es urig und original, es gibt Astra und Bergedorfer Pils vom Fass, fasst Koenecke sein Konzept zusammen: „Es geht um Urlaub von der Stadt, das Nordische und die Musik.“
„Wir sind alles andere als ein Beachclub“, ergänzt er, „kein Schickimicki“, die Knolle Astra kostet günstige 2,20 Euro. Von Oktober bis Mitte April ist der Laden dicht. Die Herbststürme setzen Koenecke zu, vor allem weil dann der Wasserpegel steigt und es bis 1,70 Meter hoch in die Inselklause reinläuft. „Es ist eine Holzhütte“, beklagt Koenecke den ständigen Kampf gegen Gammel und Verfall. Es kostet ihn einiges an Geld, den Laden für die Sommersaison wieder herzustellen, nur hinten darf er wegen Baugenehmigungen eine Steinmauer zum Schutz hochziehen, schließlich handelt es sich um ein Naturschutzgebiet. Doch selbst ist der Mann, das Interieur lagert er im Winter ein, schließlich habe alleine die Anlage einen Wert von 15 000 Euro, so Koenecke. „Im März wird dann drei Minuten nur geheizt. Nun hat der Wirt einen Bauantrag gestellt, will neu bauen, drei Meter auf Stelzen, „die Chancen stehen gut“, sagt er.
Anfangs hat es ein wenig Ärger mit den Wassersportlern um die Ecke gegeben, weil die Gäste der Inselklause den öffentlichen Parkplatz blockiert hätten und wegen vermeintlichen Lärms. Nun müssen die Gäste zwar vorne an der Straße parken, auch weil der Parkplatz eigentlich als Rangierfläche für Flutschutzfahrzeuge gedacht ist, doch drei Minuten Fußweg sind zu bewerkstelligen. Auch mit der Lautstärke hat es sich eingerenkt. „Die haben gedacht, sie kriegen mich schnell wieder raus“, sagt Koenecke, doch er ist geblieben. Gerade herrscht ein laues Mailüftchen, ein Stammgast sitzt auf einer Bank und genießt mit Pils in der Hand die Ruhe, er blickt auf Schweenssand, manchmal kreist hier sogar ein Seeadler und schaut auf Röhricht und Reiher. Andere Gäste sitzen auf den Holzstühlen und lassen sich Matjes mit Bratkartoffeln servieren. Es sind nur fünf Kilometer bis zur niedersächsischen Grenze, wenig entfernt, an der Bunthausspitze, laufen Norder- und Süderelbe zusammen.
„In den Siebzigern hat es in der Gegend 15 Ausflugslokale gegeben“, erinnert sich der gebürtige Harburger Koenecke, dann sei die Stadtflucht gekommen. „Heute sind es noch drei.“ In der Tat hat die Inselklause auch etwas Zeitloses, wo sich erschöpfte Radfahrer oder Familienausflügler niederlassen, um bei Bratwurst, Limo oder Alsterwasser wieder Kraft zu tanken.
Harburgs Szene
In lockerer Folge stellt das TAGEBLATT angesagte Szene-Kneipen in der Süderelbe-Region vor. Heute: Die Insel-Klause in Neuland.
Ein Ehepaar regiert in Hamelwördenermoor
Denn bei der Zeltfete am Freitag, dem Festball am Sonnabend und der Königstafel herrschte stets Hochbetrieb. Zufrieden äußerte sich auch der agile Präsident des Vereins, Tomas Neumann, der den 250 Mitglieder starken Verein seit elf Jahren führt: „Wir haben, auch bedingt durch das herrliche Wetter, ein ganz tolles Schützenfest gefeiert.“ Nötig wurde die Verlagerung des Festes, weil das Vereinslokal „Moorkate“ jetzt endgültig nicht mehr zur Verfügung steht.
Mit der Proklamation der neuen Majestäten erreichte das Fest am Sonnabendabend seinen Höhepunkt. Groß war der Jubel als mit Rainer und Ulrike Barthold wieder, wie im Vorjahr, ein Ehepaar den Schützenverein als König und Königin regieren wird. Rainer Barthold ist 50 Jahre alt, arbeitet als Dachdecker und war vor 20 Jahren schon einmal Schützenkönig in Hamelwördenermoor. 24 Jahre ist er Mitglied im Verein und aktiver Sportschütze. Sein Adjutant ist Olaf Schröder. Als er seiner Ehefrau Ulrike zu Hause von dem Plan, wieder einmal Schützenkönig zu werden, erzählte, sagte sie nur spontan: „Was du kannst, kann ich auch.“
Ulrike Barthold war bereits 1993 Königin. Die 48-jährige Sportschützin ist im Verein als Jugendsportwartin und 2. Dame im Vorstand aktiv. Mit dem Ehepaar freuen sich besonders die beiden Kinder. Ihre Adjutanten heißen Olaf und Nicole Schröder.
Neuer Jungschützenkönig wurde Patrick Wichers. Der 19-jährige ist drei Jahre lang Vereinsmitglied, Sportschütze und arbeitet als Mechaniker. Sein Adjutant ist Torben Müller. 23 Jahre alt ist die neue Jungschützenkönigin Jessika Suhr. Der Sportschützin steht Lena Behrmann als Adjutantin zur Seite. Die weiteren Würdenträger: Moormajestät Nicole Neumann; Beste Jungschützin Venja Müller; Bester Jungschütze Patrick Wichers; Beste Dame Ikone Müller; Bester Mann Rainer Barthold; Kinderkönigspaar Niklas Barthold und Sarah Michelle Funck; Prinzenpaar Ole Jürgens und Isabell Wollny.
Ehre für die Königin im Klostergarten
Das Team um Ina Hagenah, das den Schaugarten vor der St. Marienkirche nach Zisterzienser-Vorbild pflegt, hält einige Überraschungen für die Zeit vom 29. Mai bis 4. Juni bereit.
So wird der Eröffnungsgottesdienst am Sonntag, 29. Mai, ab 14 Uhr in der Kirche nicht nur von Pastor Rainer Klemme bestritten, sondern auch von seinem Vorgänger Udo Garve. (Garve hatte den Klostergarten initiiert, eingeweiht und bis zu seinem Ausscheiden im Sommer 2011 mit Herzblut unterstützt.)
Im Gottesdienst will die Klostergartengruppe Rückschau halten, beteiligt sind neben Organistin Helena Jan auch zwei junge musikalische Talente (Vera Beese, Klavier, und Elisa Warwas, Gesang). Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen und Austausch zwischen Rosen und den vielen Heil- und Arzneikräutern.
Kleine Kräuterstündchen im Klostergarten sind von Montag, 30. Mai, bis Donnerstag, 2. Juni, täglich ab 17 Uhr. An diesen Tagen geht es um die ganze Familie der Rosengewächse, wie etwa die Stockrose aber auch Apfelbaum und Erdbeere. Jeder kann dazu kommen, der Eintritt ist frei.
Neu im Programm ist ein Konzert der beiden Chöre LoGos und Cantate am Freitag, 3. Juni, ab 19 Uhr in der Kirche, die sonst nur in der Weihnachtszeit gemeinsam auftreten. Sie präsentieren klassische Kirchenmusik, Lob- und Gospelgesänge. In der Pause gibt es Wein und Fingerfood. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Eine Anmeldung im Kirchenbüro unter Telefon 0 41 44/84 95 ist nötig für das Angebot „Kulinarischer Genuss mit Rosen“ am Donnerstag, 2. Juni, ab 19 Uhr. Dabei entsteht nach einer Ernte-Exkursion durch den Klostergarten ein mehrgängiges Menü in der Küche des Gemeindehauses. Die Rose wird in jedem Gang enthalten sein.
Anmelden muss man sich auch für das Seminar „Die Faszination der duftenden Rose“ mit Apothekerin Doris Hesper am Sonnabend, 4. Juni, zwischen 15 und 17 Uhr. Seit mehr als 5000 Jahren ist die Rose weltweit eine der bedeutendsten Blumen in Religion, Kultur und Heilkunde. Teilnehmer lernen vieles über ihre Abstammung und Symbolik, ihre Schönheit und ihre Verwendung in der Hausapotheke.
Jugendpflege gastiert Am Sande in Stade
Der Umzug ist ein Zwischenschritt auf dem Weg zum Standort der Jugendpflege im Gebäude Am Schwingedeich 2, das im Sommer bezogen werden soll. Auch in den neuen Räumen geht die Planung für die Sommerferien weiter.
Für die Zeltlager in Lille Bodskov in Dänemark sind noch Plätze frei. Das Knirpsenzeltlager für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren findet vom 23. Juni bis zum 6. Juli, das Kinderzeltlager für Kinder Mädchen und Jungen im Alter von 10 bis 13 Jahren vom 6. Juli bis zum 19. Juli und das Jugendzeltlager für 14- bis 17-Jährige vom 19. Juli bis zum 1. August statt. Die Teilnahme kostet 250 Euro. Ermäßigungen möglich. Weitere Informationen gibt es unter der Durchwahl 0 41 41/ 1 23 56.
Discomove 2016: Die Mega-Party im Harburger Binnenhafen
Grelle Schlaghosen, bunte Perücken, riesige Sonnenbrillen, Neonleggings und schrille Anzüge ließen die Disco-Ära der 70er- und 80er-Jahre noch einmal aufleben. Nach Angaben der Veranstalter waren mehr als 25 000 Menschen beim Discomove dabei.
Egal, ob auf einem der Disco-Trucks, zu Fuß auf der Runde oder am Rand der Strecke: Überall wurde getanzt und mitgesungen. Nach dem eher verhaltenen Start beim Warm-Up am Freitag, sprang Sonnabend endgültig der Disco-Funke über.
Als Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch um 15 Uhr die zehn Disco-Trucks und die drei Pkw auf ihren „Move“ durch den Binnenhafen schickte, brodelte die Stimmung am Kanalplatz. Die Karawane aus bunten Pkw, tanzenden Fußgängern und lauten Disco-Trucks absolvierte drei Mal eine 1,5-Kilometer Runde durch den Harburger Binnenhafen.
Dreh- und Angelpunkt war der Kanalplatz, wo eine bunte Budenstadt und der NDR-Tower für Stimmung sorgten. Nach dem Ende des eigentlichen Discomoves feierten die Besucher ausgelassen auf dem Kanalplatz und im Disco-Zelt weiter.
Sehr Positiv: Für Feuerwehr, Polizei und DRK gab es nur wenig zu tun. Es wurden lediglich einige kleinere Zwischenfälle registriert.
Ein fabelhafter Cellist im Stadeum
. Die Thüringen Philharmonie Gotha sorgte nämlich mit Solist Gabriel Schwabe (Violoncello) unter der phänomenalen Leitung des Dirigenten Stefanos Tsialis für einen unvergesslichen Konzertabend. Das Publikum im gut besuchten Stadeum war sichtlich hingerissen und applaudierte nach dem Ausklang der 5. Symphonie von Jean Sibelius ausnehmend lange und kräftig.
Das Konzert wurde mit der Ouvertüre „Mein Heim op. 62“ von Antonín Dvorák (1841-1904) bravourös eröffnet. Die Umsetzung der lyrischen Melodie, in der Dvoráks Heimatliebe und Naturverbundenheit sein Werk durchdringen, gelang den Thüringer Musikern vorzüglich. Das tänzerische Hauptthema, geprägt von Lebensfreude, gestalteten Bläser und Streicher ausdrucksstark und mit Vehemenz. Da war eine perfekte Verbindung zwischen Orchester und Dirigent zu spüren, eine musikalische und menschliche Verbundenheit, sicherlich geprägt von der künstlerischen Leitung, die der griechische Chefdirigent von 2009 bis 2013 bei der Thüringen Philharmonie Gotha innehatte.
Eine weitere zauberhafte Verbindung gingen an diesem herrlichen Mai-Abend Orchester und Solist mit der Interpretation von Édouard Lalos (1823-1892) dreisätzigem „Konzert für Violoncello und Orchester d-moll“ ein. Gabriel Schwabe ist nicht nur technisch brillant, sondern überzeugte auch mit einer Bühnenpräsenz, die wohl der dem Solisten eigenen Spielfreude und diese in Gänze auf das Publikum übertragen zu wollen, zugrundeliegt.
Der erste Satz, das Lento – Allegro maestoso – wurde vom Gesamtorchester eröffnet, um dann von Gabriel Schwabe mit hingebungsvoller Tiefe im Ausdruck weitergeführt zu werden. Der deutsch-spanische Instrumentalist entzauberte seinem Violoncello eine Wärme im Ton, die ob der Virtuosität in der Wiedergabe umso mehr zu genießen war. Das Zusammenwirken in der Ausführung des markanten Hauptthemas mit dem filigranen Seitenthema als Kontrast führten Orchester und Solist perfekt aus.
Der zweite Satz „Intermezzo“ changierte zwischen dem melancholischem Andantino und dem folkloristisch angehauchten Allegro presto. Klanggewaltig war der dritte Satz, dessen Herausforderung Schwabe bravourös meisterte und der sehr viel Freude mit der Bläserbegleitung in der Basslinie machte. Der junge Solist freute sich sichtlich über den Riesenapplaus und gab mit der „Fantasia“ des spanischen Komponisten Gaspar Cassadó (1897-1966) eine feine Klangperle mit leiser Dramaturgie zu Gehör.
Nach der Pause brachten die Thüringer Musiker die „Symphonie Nr. 5 Es-dur op. 82“ des finnischen Komponisten Jean Sibelius (1865-1957) zur Aufführung. Der erste Satz, von Sibelius selbst als solche angelegt, war eine symphonische Fantasie für sich. Diese umso mehr als geprägt von naturalistischer Betrachtung.
So konnte das Publikum sich beim orchestralen in seiner Lautstärke ansteigenden Streicherklang in die Natur Finnlands versetzt fühlen. Oder etwa dem Schwärmen der Mücken über einem finnischen See an einem Sommerabend lauschen.
Begleitet von dem vollen und starken Klang der Hörner, unter dem temperamentvollen, dazu äußerst präzisen Dirigat von Stefanos Tsialis war das Musik im Stadeum auf ganz hohem Niveau. Der zweite Satz bestach mit harmonischer Dramatik und Pizzicato (zupfend) Streichern. Der dritte Satz, das Finale Allegro molto wurde im von Dissonanzen durchsetzten Schwanenthema wunderschön von den Blechbläsern aufgenommen und endete mit sechs Akkorden bestechend schlicht.
Meik Umland zum zweiten Mal Schützenkönig in Fredenbeck
Drei Tage feierte der Schützenverein Fredenbeck sein 51. Schützenfest. Dabei standen die Festumzüge, an denen die Spielmannszüge aus Assel, Stade und Harsefeld beteiligt waren, das große Kinderfest und der Festball im Mittelpunkt.
Den Höhepunkt bildete aber am Sonnabendabend die feierliche Proklamation der neuen Würdenträger durch den stellvertretenden Vorsitzenden Eckhard Holten. Dieser führt zur Zeit den 51 Jahre alten Verein mit seinen 270 Mitgliedern, da sich nach dem vereinbarten Rücktritt des Präsidenten Hans Umland auf der Jahreshauptversammlung kein Nachfolger gefunden hatte.
Holten machte es mächtig spannend, bis er unter dem Jubel der SchützenMeik Umland zum Schützenkönig ausrief. Groß war die Freude bei dem 34-jährigen Parkettleger, der die Königswürde vor sechs Jahren schon einmal errungen hatte. Als Königin steht ihm seine Ehefrau Michaela zur Seite, wobei zur Königsfamilie noch die beiden Söhne Max und Felix gehören.
Meik Umland gehört dem Schützenverein seit acht Jahren an, bekleidet seit drei Jahren das wichtige Amt des Kommandeurs und ist als Sportschütze im Einsatz. Seine Adjutanten heißen Heinrich Schwank und Heinz-Dieter Alpers. Die höchste Würde bei den Damen, nämlich den Titel der Besten Dame, sicherte sich Katharina Richert. Die 31-jährige Sportschützin gehört dem Verein schon seit Kindesbeinen an und war schon Prinzessin, Kinder-und Jungschützenkönigin. Sie arbeitet bei der Stadtverwaltung in Stade und bekleidet im Verein das Amt der zweiten Schriftwartin.
Ihre Adjutantinnen sind Petra Ehlers und Christel Holten. Die Jungschützen bejubelten mit Timo Hohenberg ihren neuen König. Der 18-jährige Klempner gehört dem Verein seit fünf Jahren an und wird von den Adjutanten Michel Szillat und Timo Peters begleitet. Die weiteren Würdenträger: König aller Könige: Gunnar Mock; Beste aller besten Damen: Annegret Alpers; Feuerwehrpokal: Martin Martens, Kinderkönigspaar: Leon Müller und Melina Junge; Prinzenpaar: Thure Ahlborn und Pia von Allwörden.
Militärspektakel in der Festung Grauerort
Standesgemäßer Besuch im ehemaligen Preußenfort in Abbenfleth: Am Wochenende ließen 120 Darsteller die Militärgeschichte des 19. Jahrhunderts wiederauferstehen.
Vertreten waren Truppen der französischen und der nordamerikanischen Kriegsgeschichte. Doch in den historischen Mauern dominierte eine andere Farbe: Blau, die der Preußen. Den Besuchern wurde eine Menge geboten: Ausstellungen, Kanonenschauen, Einsätze der historischen Feuerwehr und eine Modenschau, die zeigte, was Frau zur Kaiserzeit drunter getragen hat. Höhepunkt der Veranstaltung der Reservistenarbeitsgemeinschaft (RAG), die jährlich mehr Zuschauer lockt, ist ein Manöver, bei dem die Festung vor den Franzosen verteidigt wird. Organisator Rainer Poppe: „Wir kennen die Abläufe zwar nicht 100-prozentig, aber wir wollen alles authentisch nachempfinden.“ Foto von Borstel
Zahnarzt aus Kehdingen kümmert sich um Senioren
Offiziell nennt er sich „Referent für Alterszahnmedizin“. Gewählt wurde er im vergangenen Jahr für dieses Ehrenamt im Stader Bezirk der Zahnärztekammer. Josch gehörte schon vorher zu der kleinen Gruppe von Zahnärzten, die einen Kooperationsvertrag mit einem Seniorenpflegeheim haben – in seinem Fall mit dem DRK-Heim in Freiburg.
„Bedauerlicherweise“, sagt Josch, „gibt es zu wenig Kollegen, die solche Verträge abschließen.“ Es ist Besserung in Sicht: Nachdem die Kammern sich des Themas angenommen haben, ist bundesweit die Zahl der Kooperationsverträge auf 2700 gestiegen. Es gibt mehr als 60 000 Senioren- und andere Pflegeeinrichtungen.
Dem Gesetzgeber geht es mit dem neuen ehrenamtlichen Alterszahnmediziner, vergleichbar den Schulzahnärzten, um ein gezieltes Präventionsmanagement, sagt Josch, der zwar noch seine Praxis in Freiburg betreibt, aber selbst schon im Rentenalter ist. Weil er entsprechende praktische Erfahrung mitbringe – als Vertragszahnarzt eines Pflegeheims – und sich immer ehrenamtlich engagiert habe in verschiedenen Positionen seiner Berufsorganisationen, habe er das Amt gerne übernommen.
Sein Job ist es vorrangig, betroffenen Menschen, ihren Angehörigen oder Pflegeeinrichtungen Ansprechpartner zu sein. Er bietet Vorträge oder kleine Schulungen über präventive Zahnpflege im Alter an. Gruppen wie die Landfrauen, DRK-Ortsverbände oder Pflegeteams könnten ihn ansprechen, sagt der Zahnarzt, unter der Nummer 0 47 79/ 81 66. „Vor allem die Mund- und Zahnfleischpflege ist wichtig“, sagt Josch. Hier kann er Tipps und Hinweise für Senioren und Pflegebedürftige geben.
Aber auch Kollegen steht Joachim Josch mit Rat zur Seite, wenn sie etwa Fragen zur Abrechnung von Einsätzen in Seniorenheimen haben. Umgekehrt sei es auch wichtig, die Patienten über dieses neue Amt zu informieren. Denn Joachim Josch weiß: „Die meisten Patienten und manchmal die Kollegen wissen gar nicht, dass es diesen Referenten für Alterszahnmedizin gibt und dass ich das Amt innehabe.“
Harley-Chopper auf dem Obstmarschenweg
Bürgermeister Gerd Hubert und sein Team erwarten die pünktlich am Gräfenhof eintreffenden Harleys um 12.45 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und eiskaltem Apfelsaft. Etwa 200 Bikerinnen und Biker haben sich in Hamburg auf den Weg gemacht, um auch in diesem Jahr wieder mit ihrer Harley-Trophy-Tour Spaß zu haben und Gutes zu tun – „fahren, feiern, lieben, leben, spenden“, um es mit den Worten von Organisatorin Martina Heitzig zu sagen. Die Strecke der Fahrt zugunsten der Peter-Maffay-Stiftung bleibt bis zum Schluss immer geheim. Oft fährt er selbst mit und möchte dann nicht entlang der Strecke von Paparazzi belagert werden.
Heute hat Peter Maffay abgesagt, aber Kalle Haverland hat ihn bei der jährlichen Ausfahrt rund um Hamburg schon öfter erlebt. „Er ist natürlich auch Harley-Fahrer und hat sich erst letztes Jahr eine neue gekauft“, berichtet er. Haverland selbst – kräftig, tiefe Reibeisen-Stimmer, lange Mähne und Piratenkopftuch – ist so sehr Vorzeigebiker, dass er damit sogar seinen Lebensunterhalt verdient: In dem Zeichentrickfilm „Werner - eiskalt“ war er die Synchronstimme von Präsi, im gleichnamigen Spielfilm von 2009 war er in gleicher Rolle auf der Leinwand zu sehen. Schauspieler ist Haverland auch, in der Serie „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten, wo er – was sonst – einen Motorradfahrer spielt.
Seit 21 Jahren stellen Martina Heitzig und viele Helfer die Tour von Harley-Davidson Nord zugunsten der Peter-Maffay-Stiftung auf die Beine. Das Startgeld, 30 Euro pro Motorrad, kommt traumatisierten und benachteiligten Kindern und Jugendlichen zugute. Ihnen ermöglicht die Stiftung Aktiv- und Erlebnisaufenthalte. Meistens kommen durch das Startgeld von 30 Euro pro Motorrad mindestens 4000 Euro zusammen, berichtet Martina Heitzig. Den Teilnehmern verrät sie erst am Jorker Rathaus, wie es heute weiter geht: Die Tour führt über Mittelnkirchen und Horneburg in die Western-Scheune nach Hittfeld.
In Jork werden übrigens spätestens am 6. August wieder richtig viele Biker erwartet: Beim Harley-Casting des Vereins „Lust auf Kultur“ auf dem Altländer Markt wird wieder die schönste Harley gekürt.
Nicht nachmachen: Die Motorrad-Show der Polizei in Stade
Polizei, Verkehrswacht, ADAC oder DRK waren dabei, ebenso wie die Motocross-Sportler aus Elstorf oder die Motorradfreunde der Polizei. Am Stand der Polizeiinspektion Stade informierten unter anderem Thorsten Plohnke und Madeleine zum Felde die Besucher. Sie überreichten auch Oliver Köser-Unruh eine Warnweste. Der ist wie so mancher der Gäste selbst kein Fahrer, aber Sohn Paul (6) ist ein großer Motorradfan. Für solch junge Besucher war auch das Spielmobil auf dem Platz vertreten, Fahrsimulator und Fahrsicherheitstraining, und Erste Hilfe-Vorführungen sorgten für weitere Abwechslung oder auch Denkanstöße. Der Andrang war groß, den ganzen Tag über säumten viele Zuschauer den Platz, um sich zu informieren, aber auch, um sich unterhalten zu lassen.
Das war der Part der Motorradstaffel Hamburg. Die erfahrene Show-Truppe war mit 18 Beamten angereist. Sie zeigten sich als versierte Trickfahrer oder auch als Polizisten mit artistischem Vermögen und viel Balancegefühl.
Mit ihren BMW-Zweirädern, Typ R 50, knatterten sie über den Platz. Ihre Maschinen waren alle einst als Streifenmotorräder im Einsatz, von Baujahr 1956 bis 1964. Der waghalsige Sprung eines erfahrenen Motor-Sportlers über am Boden liegende Kollegen oder die zu fahrenden Pyramiden gestapelten Beamten gehörten zu den Glanzlichtern der Show, für die die Hamburger Polizisten neben ihrem normalen Dienst trainieren.