Waagen und Hohlmaße sowie Parfum-Verpackungen und Transistorradios haben Horst und Frank Hoferichter in den Vitrinen zusammengestellt. Dabei wurden sie mit vielen Leihgaben von mehreren Sammlern unterstützt. Hohlmaße sind nicht unbedingt einheitlich und mit ihnen wurden in der Vergangenheit in vielen Einheiten gemessen, die es heute zum Teil gar nicht mehr gibt. „Längst haben Gramm und Kilogramm das Pfund verdrängt“, erläutert Horst Hoferichter. Und Hohlmaße sowie auch Waagen habe es für viele verschiedene Produkte gegeben. Doch alte, manuelle Waagen zum Beispiel im Haushalt, in Apotheken, auf den Bauernhöfen oder in Handwerksbetrieben sind inzwischen längst von modernen digitalen Waagen abgelöst worden. „Es gibt viele spezielle Waagen“, so Hoferichter. So zum Abwiegen von Mehl in der Küche, von Kartoffeln auf dem Hof oder giftigen Produkten in Apotheken. Während heute bei den digitalen Geräten die Ziffern in Sekundenschnelle das richtige Gewicht anzeigen, musste die gewünschte Maßeinheit früher mit Gegengewichten ausbalanciert werden. Flüssigkeiten wurden in Gläsern gemessen. Einige hatten Füllstriche, andere nicht. „Die Gewichte und Hohlmaße hat uns Kurt Thomsen aus Gräpel als Leihgabe zur Verfügung gestellt“, so Hoferichter.
Wie in Wikipedia nachzulesen ist, wurden ursprünglich Handelsgüter nach Stück oder Volumen bemessen. Als das Wiegen von Gütern begann, basierten die Gewichtseinheiten auf Volumen von Getreidekörnern oder Wasser. Ein Beispiel: Das „Talent“ war in einigen Gegenden ungefähr so schwer wie ein Kubikfuß Wasser, der etwa 27 Liter entspricht. Das „Grain“ war früher die kleinste Gewichtseinheit und ursprünglich ein Weizen- oder Gerstenkorn, um Edelmetalle wie Gold und Silber abzuwiegen.
Bunt und zum Teil formschön waren und sind wohl auch heute noch die Verpackungen von Parfum-Produkten. Nicht zuletzt, weil der Parfum-Flakon für viele Menschen beim Kauf eines neuen Duftes eine große Bedeutung hat, bemühen sich die Hersteller immer wieder, ganz besondere zu kreieren, die absolute Hingucker sind und die auf das Duftwässerchen darin neugierig machen.
Einige der Gläschen sind ein wenig verspielt gestaltet oder sie wurden Tieren oder anderen Dingen nachgestaltet. „Die Verpackungs-Artikel der Kosmetik und und der Körperpflege hat M. Freund aus Neu Wulmstorf uns zur Verfügung gestellt“, so Vater und Sohn Hoferichter. „Viele der ausgestellten Artikel und die Markennamen werden ältere Menschen noch kennen.“ Viele Produkte hatten auch Zerstäuber, mit denen das Parfum auf die Haut gestäubt werden konnte, um dort seinen individuellen Duft zu entfalten. Gezeigt wird in Kutenholz auch die umfangreiche Werbung für Kosmetik. Nicht selten gab es früher ganzseitige Werbeanzeigen, aufwendig in Hochglanz und mit vielen Farben.
Weiter im Kutenholzer Ausstellungsprogramm ist eine Reihe von historischen Transistorradios zu bestaunen. Ein Transitorradio ist ein Rundfunkempfangsgerät, bei dem ausschließlich Transitoren als aktive Bauelemente eingesetzt werden. Im Sprachgebrauch sind damit hauptsächlich tragbare sogenannte Koffer- oder Taschenradions gemeint. Die Sonderausstellung kann bis zum Jahresende im Heimathaus besichtigt werden. Sonder-Termine sind mit Hoferichters unter 0 47 62/ 12 76 abzusprechen.