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Neue Besitzer im Kehdinger „Landhotel“

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Sonja und Christian Seefuß aus Neu Wulmstorf haben eigentlich gar nichts mit der Hotelbranche zu tun. Sie planen im Landhotel, ähnlich wie Meyers das bis heute machen, Unterkünfte für Monteure und zusätzliche Zimmer für Radtouristen. Das Restaurant soll geschlossen bleiben und die ehemaligen Gasträume sollen zu Zimmern umgebaut werden. Die Planungen macht Sonja Seefuß (40) selbst. Denn sie ist als Innenarchitektin erfahren im Hotelbereich und hat die Innenausstattung und Zimmer in großen Häusern gestaltet.

Zufällig ins Unterkunftsgewerbe

Dass das Paar, das in Neu Wulmstorf wohnen bleibt, zum Unterkunftsgewerbe gekommen ist, sei reiner Zufall gewesen, sagt Christian Seefuß. Der 48-jährige selbstständige Kameramann und Filmproduzent wollte vor drei Jahren als Anlageobjekt ein Mehrfamilienhaus kaufen. Zufällig wurde ihnen ein Boardinghaus mit mittel- bis langfristigen Vermietungen in Buchholz angeboten. Die Auslastung sei hervorragend, das Handling gut von Neu Wulmstorf aus zu steuern.

Die beiden sind so auf den Geschmack gekommen und sehen in der Region Kehdingen/Stade ein enormes Potenzial. Großbauprojekte, die nahe Industrie und der wachsende Fahrradtourismus – all das zusammengenommen, mache den Standort für preiswerte Unterkünfte interessant, sagen die beiden Investoren. „Außerdem ist die Landschaft sehr schön und das Landhotel bietet interessante Ausbaumöglichkeiten“, sagt die Fachfrau Sonja Seefuß.

Auf das Hotel von Käthe (77) und Artur (78) Meyer waren die beiden gekommen, als sie mit Christian Seefuß‘ Eltern, die vor 20 Jahren von Hamburg nach Bützfleth gezogen sind, beim letzten Brunch des Restaurants der Meyers Ostern 2015 im Hotel zu Besuch waren. Thema war damals schon der wohl anstehende Verkauf. „Dann sind wir noch zweimal hierher gefahren und haben mit Käthe und Artur geschnackt. Danach fiel die Entscheidung: Wir kaufen!“, erzählt Christian Seefuß.

Zimmer sollen renoviert werden

Nun wollen sie über den Winter in den Gasträumen mit Clubräumen und Wintergarten 16 weitere neue Zimmer ausbauen. Die vorhandene Ferienwohnung und die zwölf Gästezimmer sollen danach schrittweise renoviert und auf den neuesten Stand gebracht werden, sagt Sonja Seefuß. Im Frühjahr 2017, so die Planungen, sollen die neuen Zimmer fertig sein, der Betrieb in den vorhandenen Zimmern läuft weiter. Sie sind vermietet an Monteure. Nach dem großen Umbau wird dann auch eine Rezeption eingerichtet mit Personal. Geplant sind reine Übernachtungen – auf Wunsch mit einem Lieferservice für Frühstückspakete zur Selbstversorgung.

Käthe und Artur Meyer haben aus ihrem kleinen Moor-Hof in der 80er Jahren ihren Gastronomiebetrieb entwickelt. Begonnen hatte Käthe Meyer mit ein paar Gästezimmern und ihrer Kaffeestube. „Wir hatten vier Tische und 16 Stühle“, erinnert sich Käthe Meyer. Kontinuierlich wuchs der Betrieb.

Aus Altersgründen – die beiden sind fast 80 – haben sie den Betrieb nun schrittweise zurückgefahren. Sie freuen sich, dass mit Familie Seefuß ihr Lebenswerk nun fortgesetzt werde.


Balje feiert Schützenfest

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Begonnen wurde in Balje am Freitagabend mit dem Jubiläumsball. Es folgte am Sonnabend die Kranzniederlegung am Ehrenmal, der Königsumtrunk und der Ball am Abend. Am Sonntag gab es den großen Festumzug, der von allen Kehdinger Fahnen und vier Musikzügen begleitet wurde.

„Die Baljer können stolz auf ihre Schützengesellschaft sein"

Den Höhepunkt des Festes bildete traditionell das Schützenfrühstück, in dessen Verlauf die neuen Majestäten vorgestellt wurden. In dem bis auf den letzten Platz besetzten Festzelt sorgten die Freiburger Blasmusik und die Grußworte der Gäste für eine ausgelassene Stimmung. Für den Bezirksschützenverband Stade, dem Landesverband und dem Deutschen Schützenbund überreichte Jan Steffens die entsprechenden Ehrenteller und Urkunden. Er ehrte den viertältesten Verein im Bezirksverband mit den Worten: „Die Baljer können stolz auf ihre Schützengesellschaft sein, in der es immer gelungen ist, den Schießsport und die Pflege der Tradition harmonisch zu verbinden.“ Mit der Verdienstmedaille ehrte er den Präsidenten Heinz-Wilhelm Tecklenburg, der nach 23-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit nicht wieder für das Amt kandidieren wird.

Zu einem Triumph wurde das Jubiläumsfest für die Familie Mahler. Landwirt Garlef Mahler (49) wurde als neuer Schützenkönig bejubelt. Er ist seit 26 Jahren Mitglied im Verein und holte sich seinen ersten großen Titel. Als Königin steht ihm seine Ehefrau Nicole zur Seite, wobei die 47-Jährige in den Vorjahren schon einige Würden erringen konnte. Von den vier Kindern des Paares konnten sich zwei in die Siegerlisten eintragen. So errang der 17-jährige Jakob den Titel des Jungschützenkönigs und seine Schwester Paula wurde Jugendkönigin und Jugendbeste. Als Beste Dame wurde Mareen Fliegner gefeiert. Sie ist 27 Jahre alt, verheiratet, Friseurin, 16 Jahre im Verein und Sportschützin.

Die weiteren Würdenträger: Bestmann Franck Wörmcke, Ehrendame Edeltraut Wowarra, Jungschützenbester Lukas Grothmann, König der Könige Heinz- Wilhelm Tecklenburg, Königin der Besten Damen Hannelore Kröger, Königin der Jungschützenkönige Ines Tecklenburg, Sperrkönig Frank Klostermeier, Jugendkönig Marvin Tobaben, Prinz Hannes Grothmann, Prinzessin Thea Feil, Vereinsmeister Sascha Pust, Vereinsmeisterin Petra Engelhardt-Otten. (gha)

Zwei Freibäder feiern Sommerfest

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Bereits um 14 Uhr ging das Sommerfest in Hollern-Twielenfleth los. „Wegen einer Schlechtwetterfront lief es erst etwas schleppend an“, sagte Kai Klegräfe, Vorsitzender des Fördervereins. Als sich dann endlich die Sonne blicken ließ, fanden sich aber doch noch zahlreiche Badegäste ein. Eine Hüpfburg, Modellboote und verschiedene Spiele zu Land und zu Wasser lockten vor allem Familien in das Freibad mit Elbblick. Von den Mitgliedern des Fördervereins gab es selbstgebackene Kuchen zu kaufen. Der Erlös soll für die Umgestaltung des Babybeckens genutzt werden. Am Abend gab es zum Ausklang Live-Musik von der Stader Musikerin Inga Wehnert auf der Freibad-Wiese.

Viele Familien in Horneburg

In Horneburg begann um 16 Uhr das Sommerfest im Freibad. Mit 200 bis 300 Besuchern rechnete Dagmar Berning vom Förderverein zu Beginn der Feier. Auch in Horneburg nutzten vor allem Familien das Sommerfest, um einen schönen Nachmittag im Freibad zu verbringen.

Neben Spielen für Kinder, wie dem Arschbomben-Wettbewerb, gab es hier auch eine Vorführung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), einen Auftritt der „Tanzmäuse“ vom VfL Horneburg und eine Poolparty mit Musik von DJ Jörg.

Im Horneburger Freibad findet das Sommerfest jedes Jahr, in Hollern-Twielenfleth alle zwei Jahre statt. Ohne freiwillige Helfer geht es in beiden Bädern nicht.

Jazz-Trio bietet Ohrenschmaus am Schloss

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Das Publikum im ausverkauften Pferdestall war dermaßen aus dem Häuschen, dass es das „Schlagzeug-Export-Wunder“ Deutschlands feierte. Benny Greb, der Echo-Jazz-Preisträger in der Kategorie „Instrumentalist des Jahres national Drums/Percussion“ ist und zu den angesagtesten deutschen Drummern zählt, hat mit den britischen Musikern Chris Montague (Gitarre) und Kit Downes (Keyboards) seine Traumbesetzung gefunden.

Trommelkunst pur

Dieses bärtige Trio brachte den kleinen Pferdestall für gefühlt viel mehr als zwei Stunden mit ihrer Mischung aus einem unwiderstehlichen und sehr tanzbaren Groove, versehen mit jazzigen Improvisationen, zum Kochen. Greb an den Drums, das war Trommelkunst pur. Die Musiker haben sich dem Groove mit jazzigen Improvisationen verschrieben.

„Ich bin froh, mit den Jungs spielen zu dürfen“, sagte Greb, der seine Formation Moving Parts als Troika bezeichnete und charmant eloquent den Blick fürs Ganze hat, etwa wenn er mit einem grinsenden Seitenblick auf seine Jungs sagte: „Für die Zusammenstellung der Band suchte ich Leute mit Bart.“

Da stimmte die Dynamik zwischen den Instrumenten und die Chemie zwischen den drei Musikern, die überwiegend Songs aus der im September erscheinenden Live-CD „Moving Parts“ spielten, etwa Titel wie „September“ und „Soulfood“. Wahrlich ein Schmaus für die musikliebende Seele. Das soulige „Next question“ wurde für eine Brass Band geschrieben und für Moving Parts adaptiert.

"Bald war ich der beste Trommler im Dorf. Weil ich der einzige war.“

Benny Greb spricht gerne über sich und Beweggründe für dieses und für jenes. Das Zuhören macht Laune. Etwa: „Ich fing schon als kleiner Junge mit dem Trommeln an. Bald war ich der beste Trommler im Dorf. Weil ich der einzige war.“

Benny Greb reißt das Publikum mit fulminanten Soli hin, das ist sensationell. Das Trio bewegt sich mühelos zwischen musikalischen Genres, da wird schon mal eben ein Reggae-Sound von psychedelischen Gitarrenriffs und Synthiesounds abgelöst. Es gibt sicher keinen musikalischen Einfluss, dem sie sich entziehen würden. Traumwandlerisch bewegen sie sich in funky-groovendem wie auch im rockig-souligem Sound.

Die Zugabe ist selbstverständlich und heißt „Twist“. Da wippen die Leute im Pferdestall immer noch. (Von Margot Rung)

Ottensen: Drei neue Feuerwehrwagen sind startklar

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So viele Feuerwehrfahrzeuge und Feuerwehrleute haben die Ottensener lange nicht mehr im eigenen Ort gesehen: Sechs Einsatzfahrzeuge, drei Ortswehren, mehrere Brandmeister bis hin zu Kreisbrandmeister Peter Winter hatten am Sonnabend am Feuerwehrhaus einen Spezialeinsatz der erfreulichen Art zu absolvieren: Gleich drei neue Fahrzeuge galt es feierlich einzuweihen.

Neues Löschfahrzeug für Ottensener Wehr

Vor allem die Ottensener Wehr, in der 32 aktive Kameraden unter Führung von Ortsbrandmeister Meent Wendland ihren Dienst tun, hatte dabei reichlich Grund zur Freude: Nach diversen Anfangsschwierigkeiten mit dem nagelneuen Wagen hat sie jetzt ihr neues Löschfahrzeug einweihen können. Buxtehudes Vize-Stadtbrandmeister Hans-Jürgen Neumann übergab Wendland den Schlüssel für das mit modernster Technik ausgestattete Mittlere Löschfahrzeug MLF. Der 13-Tonner mit Allrad-Fahrgestell der Firma Mercedes und Aufbauten der Firma Ziegler ist mit einem 1600-Liter-Wassertank ausgestattet. Das MLF hat gut 200 000 Euro gekostet und macht die Ottensener Wehr erstmals völlig autark bei Brandeinsätzen selbst im Wald und bleibt auch auf landwirtschaftlichen Flächen nicht mehr stecken. Mit der Zusatzausrüstung wie Tragkraftspritze und Stromaggregat für die Beleuchtung sind die Ottensener nun im Außenbereich, aber auch in den Orten noch schneller handlungsfähig. „Ein tolles Fahrzeug, mit dem wir am Puls der Zeit und auf dem Stand der Technik sind“, freute sich Wendland.

Nun hoffen die Ottensener, dass sich ihr Neuer im Einsatz besser bewährt als bisher: Als die Wehr das MLF im Dezember zum ersten Mal bekam, hatte es 90 Mängel, die nachgebessert werden mussten. Das MLF ersetzt das 25 Jahre alte LF 8 der Ottensener, bei dem sich zuletzt die Mängel so stark gehäuft hatten, dass die Stadt vor vier Jahren die Neuanschaffung beschloss. Stolz ist Wendland auch auf die Unterstützung der Ottensener, die 13 000 Euro spendeten, damit das MLF noch mit allerlei zusätzlicher Spezialausrüstung ausgestattet werden konnte.

Zusammen mit den Ottensenern nahmen die Wehr Immenbeck und Buxtehudes Zug I ihre neuen Mannschaftstransporter in Empfang. Zug I taufte seinen Mercedes Sprinter Baujahr 2013 auf den Namen Hans Günter Wehde und ehrt damit den Alterskameraden, der seit 70 Jahren zur Wehr gehört. Der Sprinter für 22 000 Euro ersetzt den alten Transporter von 1999. Der war zuletzt sogar auf der Autobahn liegen geblieben, berichtete Meyer: „Der Neue kommt genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Für die Immenbecker übernahm Ortsbrandmeister Marcel Joost den Schlüssel für einen Mercedes Sprinter Baujahr 2012. In ihrem Wagen, der 25 000 Euro gekostet hat, haben neun Kameraden Platz.

Ein Mix aus Natur und Kultur

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Nachdem sie Horneburg hinter sich gelassen haben, hält Wanderführer Hans-Joachim Dammann, der die Route akribisch ausgearbeitet und eine Menge zu berichten hat, mit seiner Gruppe auf Gut Daudieck zu. Das wunderschöne Gelände ist im Naturschutzgebiet Auetal angesiedelt und wegen des sumpfigen Untergrunds auf künstlich aufgeschüttetem Boden angelegt. Wie der plattdeutsche Name schon sagt, bildet der Hof einen Teil des Dammes für den angrenzenden Mühlenteich. Im Mittelalter war Daudieck das Gut des Harsefelder Klosters, das den Mönchen als ergiebiger Fischlieferant diente. Die größeren Teiche von annodazumal werden noch heute bewirtschaftet. Gut Daudieck fällt aus der Zeit, vermitteln die historischen Gebäude doch bis heute einen Eindruck von einer längst vergangenen Epoche. Die Jahrhunderte alten Alleen runden dieses Bild ab.

Katharinenkirche wird angesteuert

Die Radler schwingen sich auf ihre Sättel und steuern Bliedersdorf an, wo sie vor der frisch renovierten Katharinenkirche von Küsterin Käthe Dipper erwartet werden. Die hübsche Kirche mit ihrem massiven Feldstein-Mauerwerk und den kleinen Fenstern, die Ritter Iwan von Bliedersdorf 1240 erbaut hat, lässt den Schluss zu, das sie auch als Verteidigungsanlage gedacht war. Das Innere ist einfach und kunstvoll zugleich. Als besonderes Prachtexemplar nimmt die Kanzel von 1622 den Blick gefangen. Ein anderer Hingucker ist die bemalte Kirchendecke, die vom früheren Schulmeister gefertigt wurde. Auf ihr sind neben reichen Ranken und Rosen auch zwei schwebende Engel zu entdecken, die ein Medaillon halten, das das Auge Gottes darstellt.

Weiter geht es in Richtung Harsefeld durch das von der Europäischen Union mit dem Titel „Natura 2000“ ausgezeichnete, abwechslungsreiche Auetal, das einer natürlichen Entwicklung überlassen bleibt und als Überschwemmungsgebiet immense Bedeutung für den Hochwasserschutz hat. Im Auetal liegen Wald und Wasserläufe, Teiche und Landbewirtschaftung eng beieinander. Entsprechend vielseitig ist von daher auch die Tier- und Pflanzenwelt. Im Frühling überziehen Teppiche von Anemonen und Veilchen den Waldboden und an langgestreckten Quellhorizonten und vielen kleinen Bächen wachsen seltene Sumpfpflanzen wie Knabenkraut und Waldhyazinthen. Hier sind Wasserrallen und die farbenprächtigen, scheuen Eisvögel zuhause.

Durch den Rüstjer Forst

Kurz vor Harsefeld queren die Radler die Aue und fahren über Issendorf durch den Rüstjer Forst nach Helmste. Das Landschaftsschutzgebiet gehört mit einer Fläche von rund 2300 Hektar zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten im Elbe-Weser-Raum. Im gemütlichen „Eichenhof“ legt die Gruppe eine wohlverdiente Pause ein und genießt ein leckeres Mittagessen. Nach so viel Natur ist es Zeit für Kultur und Hans-Joachim Dammann und seine Leute nehmen Kurs auf Schloss Agathenburg.

Dort bereitet ihnen Bettina Roggmann einen herzlichen Empfang. Die sympathische Vorsitzende der Kulturstiftung hat einiges zu erzählen und setzt die Radwanderer anschaulich über die wechselvolle Geschichte des Barockschlosses, die Grafenfamilie von Königsmarck, die in den Jahren 2009 bis 2011 aus EU-Mitteln finanzierte aufwändige Sanierung und die Ausstellung „Kommentiert“ ins Bild, die gestern zu Ende gegangen ist. In „Kommentiert“ hatten sich acht Kunstschaffende mit der über 380 Jahre alten Historie, der Architektur des Hauses und seinen Gärten beschäftigt und die künstlerischen Arbeiten im Schloss in ein ganz neues Medium transferiert – als individuelle und eigenwillige Grußadresse an 25 Jahre Kultur im Schloss. Das öffnete Ende August 1991 seine Türen für Besucher, die seither in den Genuss eines ausgesuchten Programms aus vom Land geförderter Gegenwartskunst, aus Literatur, Jazz und Klassik kommen. Noch während die Wanderer den Worten von Bettina Roggmann lauschen, laufen auf den anderen Etagen des Hauses die Vorbereitungen für ein Kunst-Kino und für ein Konzert mit preisgekrönten Jazzmusikern, das vis à vis im Pferdestall über die Bühne gehen soll.

Als Graf Hans Christoph von Königsmarck das kleine Schloss über dem Elbtal anno 1655 erbauen lässt, ist der Sohn aus verarmtem Landadel bereits einer der reichsten und mächtigsten Männer des barocken Europas. Als Förderin der schönen Künste und als Netzwerkerin der Barockzeit entpuppt sich vor allem die geistreiche, kosmopolitsche und schöne Gräfin Maria Aurora von Königsmarck, die entscheidende Impulse für die Hofkultur fürstlicher Residenzen setzt. „Madame, wir bräuchten Ihre Treffsicherheit, um dem Charme dieses Ortes gerecht zu werden. Um ihn zu schaffen, muss man ein Gott sein, um ihn zu loben, eine Göttin“, schreibt Gottfried Wilhelm Leibnitz im Jahr 1694 an die Adelige, die 1662 in Stade geboren wurde.

Maria Aurora begegnet Schlossbesuchern auch in der mit viel Liebe zum Detail gestalteten und im Zuge der Sanierung eingerichteten Dauerausstellung, die die die wechselvolle Geschichte derer von Königsmarck nachzeichnet. Bevor sich die Radwanderer auf den Rückweg nach Horneburg machen, steigen sie mit Bettina Roggmann noch einmal hinab ins Kellergewölbe, das mit interessanten Objekten aufwartet. Es ist ein schöner Abschluss der sechsstündigen Tour.

Verkehr in Harburg bleibt Geduldsprobe

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Zum einen wird derzeit im Binnenhafen die marode Klappbrücke über den Östlichen Bahnhofskanal saniert und ist voll gesperrt. Wann die Bauarbeiten dort abgeschlossen sein werden, steht immer noch nicht fest. Zum anderen ist die Brücke Hannoversche Straße, die in Harburgs Zentrum über die Bahnlinie führt, durch die Fahrbahnverengung zum Nadelöhr geworden.

Dauerstaus in Stoßzeiten

Autofahrer, die von Norden über die Autobahn oder die Wilhelmsburger Reichsstraße kommend in Richtung Westen fahren, konnten vor der Sanierung durch die Nartenstraße über die Klappbrücke durch den Harburger Binnenhafen fahren.

Dieser Weg ist durch die Brückensanierung jetzt versperrt. Und die Route über die Hannoversche Straße auf die B 73 ist in der Hauptverkehrszeit keine Alternative. Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) hat die Fahrbahn auf der Brücke über die Bahngleise so verengt, dass hier keine Lkw über 7,5 Tonnen mehr fahren können. Dadurch solle vermieden werden, dass weitere Schäden an der 1956 gebauten und dringend sanierungsbedürftigen Brücke durch den Schwerlastverkehr verursacht werden, heißt es aus der Behörde. Die Verengung aber sorgt in Stoßzeiten auch beim normalen Autoverkehr für Dauerstaus.

Einziger Ausweg, um doch noch durch den Binnenhafen in Richtung Hausbruch zu gelangen, ist die Seevestraße. Dort aber staut sich der Lkw-Verkehr aus und in Richtung Hamburger Hafen. Auch die Brücke Hannoversche Straße über die Bahngleise muss dringend saniert werden. Das geht aber erst, wenn die Klappbrücke über den Östlichen Bahnhofskanal fertig ist, weil sonst der Verkehr total zusammen brechen würde.

Die Sanierungsarbeiten an der Klappbrücke haben sich bereits wegen unvorhergesehener Probleme verzögert. Eigentlich sollten die Bauarbeiter in den kommenden Wochen fertig sein. Der gesamte Unterbau der Brücke wird erneuert. Die obere Stahlkonstruktion – sie steht unter Denkmalschutz – wird nach altem Vorbild wiederhergestellt. Die Brücke kann dann nicht mehr geöffnet werden.

Harburger CDU-Fraktionschef: „Paradebeispiel für die Unfähigkeit des LSBG“

Die Hamburger Wirtschaftsbehörde ist zuständig für die Baustellen. Sie beauftragt den LSBG mit den Arbeiten. Für den Harburger CDU-Fraktionschef Ralf Dieter Fischer ist dieses Chaos mal wieder „ein Paradebeispiel für die Unfähigkeit des LSBG“. „Irgendwann muss man in den sauren Apfel beißen, wenn die Brücken derart sanierungsbedürftig sind“, sagt hingegen Behördensprecherin Susanne Meinecke. Die Brücke Hannoversche Straße muss abgerissen und neu gebaut werden. Nach der ursprünglichen Planung sollte das bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres passieren. Inzwischen aber sind Abriss und Neubau auf das Jahr 2018 verschoben worden. Meinecke: „Vom ersten bis zum vierten Quartal 2018 ist die Brücke damit voll gesperrt. Fußgänger werden über eine temporäre Brücke umgeleitet.“

Derzeit sorgt aber noch die Vollsperrung der Brücke über den Östlichen Bahnhofskanal dafür, dass der Harburger Binnenhafen regelrecht zweigeteilt ist. Inzwischen melden sich bereits die ersten Geschäftsleute und klagen über Umsatzeinbußen im Binnenhafen. (raw)

Familienvater stirbt bei Verkehrsunfall

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Die Familie aus Bayern war um kurz nach 5 Uhr in ihrem Audi in Fahrtrichtung Hamburg unterwegs, als ihr Wagen offenbar ungebremst unter einen Sattelauflieger fuhr, der mit etwa 85 Stundenkilometern auf dem rechten Fahrstreifen fuhr. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Unterfahrschutz des Sattelaufliegers massiv beschädigt, der Audi geriet bis zum B-Holm unter den Auflieger.

Anschließend prallte der Pkw zunächst in die Außenschutzplanke, schleuderte dann über alle drei Fahrstreifen und krachte gegen die Mittelschutzplanke. Dort kam der Wagen zum Stehen. Für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Der Familienvater erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Kopfverletzungen. Seine 43-jährige Ehefrau, die hinter dem Fahrer auf der Rückbank saß, wurde eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr aus dem völlig zerstörten Pkw befreit werden. Sie wurde mit schweren Verletzungen in ein Hamburger Krankenhaus gebracht. Die mit im Fahrzeug sitzenden Kinder (3 und 10 Jahre alt) wurden leicht verletzt und ebenfalls in Hamburger Krankenhäuser gebracht. Die A 7 musste für die Rettungs- und Bergungsarbeiten für etwa fünf Stunden voll gesperrt werden. Aufgrund des starken Reiseverkehrs kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und einem Rückstau von elf Kilometern Länge.


Das erste Wohnheim für Azubis

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Jenni Piotrowicz ist eine von 1420 Bewerbern, die einen der 156 Plätze im neuen Azubi-Wohnheim in Hamburg-Wandsbek haben wollten.  Am Montag wird das Haus pünktlich zum diesjährigen Ausbildungsstart eingeweiht.

Erstes Azubi-Wohnheim in Hamburg

Es ist das erste Azubi-Wohnheim in Hamburg, in das auch Minderjährige einziehen können. Möglich wird das durch sozialpädagogische Mitarbeiter, die den Jugendlichen rund um die Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Die Stadt und die Handelskammer finanzieren die Betreuung jeweils mit einer Million Euro. Die ZEIT-Stiftung hat 15,6 Millionen Euro in den Neubau mit sieben Stockwerken investiert. Betreiber ist die Stiftung Azubiwerk Hamburg.

Für Jenni, die jetzt eine Ausbildung zur Fachkraft im Gastrogewerbe bei der Bahn beginnt, ist mit dem Azubiheim bezahlbares wie zentrales Wohnen in Hamburg möglich geworden. 363 Euro zahlt sie inklusive aller Nebenkosten wie Telefon, Internet, Strom, Wasser, Versicherungen. Das ist etwa ein Drittel der Summe, die sie monatlich mit 620 Euro netto plus Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) sowie Kindergeld zur Verfügung hat. Die 19-Jährige fühlt sich wohl, wenngleich die Zimmer schlicht eingerichtet sind und man nur Möbel mitbringen darf, die man selbst die Treppe hochtragen kann. Dafür war ihre geliebte Couch zu schwer. Dennoch: „Meine Familienfotos sind das Wichtigste für mich“. Ihr gefällt es im Wohnheim, vor allem weil „hier immer was los ist“. (Glosemeyer)

Kuttenträger begrüßen Turbonegro

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Gegründet 1996 von dreizehn Stammgästen des „Schlemmer-ecks“ in St. Pauli als Fanclub soll die Turbojugend inzwischen mehr als 20 000 Mitglieder weltweit haben.

Inoffizielle Zentrale ist nach wie vor die Schank- und Speisewirtschaft von Herbert Stender (77). Ihn nennen die Anhänger nur „Godfather“. Einmal im Jahr steigen die Weltturbojugendtage in Hamburg – das diesjährige dreitägige Treffen ging am Sonntag zu Ende.

Waschen der Kutte strengstens verboten

Die Kutte, eine bestickte Denim-Jacke, deren Rückseite der Name des „Chapters“ sowie eine Lederkappe schmückt, ist das Erkennungszeichen der Turbojugend – verziert mit allerlei Buttons und Aufnähern, die untereinander auch ausgiebig getauscht werden. Das Waschen der Kutte ist strengstens verboten. Die einzige Ausnahme ist, wenn sie mit Erbrochenem besudelt wurde. In den Clubregeln stehen entsprechende Tipps gegen den Gestank: „Wunderbäume“, Duftsprays oder einfach mit der Kutte duschen.

Reine (44), Martin (34) und Jack (33) sind aus Schweden nach St. Pauli zur Party gereist. Die drei gehören unterschiedlichen Untergruppen, „Chaptern“, an – Jack zum Beispiel ist Teil des „Satans Finest“. Jedes Mitglied hat einen eigenen „Warriornamen“.

Besonders beliebt sind Namen, in denen das Wort „Ass“ vorkommt, denn: „Turbonegro haben eine lange Geschichte von Anal-Referenzen in ihren Liedern“, wie es in den Clubregeln heißt. Jack etwa ist „The Jackass“, Martin nennt sich „Martin von hellbent“ und Reine „Ace Hooligan“. Zudem hat jedes Mitglied einen Clubausweis, den „Assport“.

Bewusstes Kokettieren mit Schwulenimage

Die Turbojugend kokettiert ganz bewusst mit dem Schwulenimage. Zurückzuführen ist dies auf die reine Lust auf Provokation der Band Turbonegro.

Der Club sieht sich nicht als politische Gruppe, distanziert sich aber klar von faschistischem und rassistischem Verhalten und steht somit im Widerspruch zu vielen skandinavischen Hardcore-Bands, die zum Teil als homophob und rechts gelten.

Allen (55), auch „Big L“ genannt, kommt aus Los Angeles und ist Mitglied in neun verschiedenen „Chaptern“. Laut Allen zählt die Turbojugend weltweit ungefähr 3 500 „Chapter“ – selbst in Japan, Chile und Neuseeland gebe es Ableger.

Höhepunkt der diesjährigen Turbojugendtage war das Konzert von Turbonegro am Sonnabendabend in der Großen Freiheit 36. Viele jubelnde Kuttenträger begrüßten die Band in dem restlos ausverkauften Club. Bei Songs wie „All my friends are dead“ ließen sich Konzertbesucher beim „Stagediving“ auf Händen durch die Menge tragen, halbvolle Bierbecher flogen durch die Halle.

Turbonegro scheuen Vergleich mti Beatles nicht

Sänger Tony Sylvester, gekleidet in einem eng anliegenden roten T-Shirt, knappen Jeansshorts und der typischen schwarzen Lederkappe, scheute bei dem großen Fanaufgebot selbst den Vergleich mit den Beatles nicht: „Vor 50 Jahren kam eine unbekannte Band aus Liverpool nach St. Pauli, um für Prostituierte und Seeleute zu spielen. Und vor zwanzig kam eine unbekannte Band aus Olso nach St. Pauli, um ebenfalls für Seeleute und Prostituierte zu spielen.“

Die Turbojugend-Mitglieder reisen zum Teil durch die ganze Welt. Das Ganze nennt sich „Deathpunk Tourism“. Auf die Frage, wem er eine Mitgliedschaft in der Turbojugend empfehlen würde, sagte Jack: „Wenn du gerne viel Bier trinkst, gerne Spaß hast – dann ist es etwas für dich.“

Interview: Olaf Scholz über Länderfinanzausgleich

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Sie sagten nach der Verständigung mit den Ländern, drei Viertel des Weges seien geschafft. Nun sind wir im dritten Quartal und von einem Durchbruch ist keine Rede mehr. Was ist da los?

Olaf Scholz: Ich bin unverändert optimistisch, dass wir das hinbekommen. Es gab allerdings noch eine ganze Reihe von anderen Fragen, die vorher zu lösen waren.

Welche denn?

Wir haben uns unterdessen auf die finanzielle Entlastung der Länder und Kommunen verständigt, um sie besser bei der Integration von Flüchtlingen zu unterstützen – in mittlerweile zwei Paketen. Wir haben eine Verständigung herbeigeführt, was die Regionalisierungsmittel betrifft und wir haben uns beim Bundesteilhabegesetz geeinigt. Übrig ist nun noch der Länderfinanzausgleich.

Und wie ist da der Stand?

Für uns gilt unverändert: Wir haben einen guten Vorschlag, den die Länder im Rahmen des Korridors entwickelt haben, der zwischen Bund und Ländern vereinbart worden ist. Und deshalb darf man schon davon ausgehen, dass wir eine Verständigung erreichen.

Erst hieß es, dass der Bund statt knapp 9,7 nur 8,5 Milliarden Euro zahlen will. Nun scheinen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) grundsätzliche Überlegungen zögern zu lassen. Der Vorschlag sei mit der Architektur des Grundgesetzes kaum vereinbar, sagt er.

Es ist gut, dass wir jetzt auch von den Vertretern des Bundes hören, dass in der Finanzfrage kein grundsätzlicher Dissens mehr besteht. Die übrigen Fragen sind jetzt zu besprechen.

Der Bund habe in einer eigenen Modellrechnung aufgezeigt, dasselbe Verteilungsergebnis könne für die Länder auf einem besseren Weg erreicht werden. Er erwägt, das Paket wieder aufzuschnüren.

Der Vorschlag der Länder ist in sich ausgewogen. Und deshalb kann sich auf Länderseite niemand eine Veränderung des Tableaus vorstellen. Es gibt aber andere Fragen des Bund-Länder-Verhältnisses zu klären, etwa beim Ausbau der Infrastruktur.

Ihnen läuft die Zeit davon. Deadline ist die Bundestagswahl 2017. Ist das überhaupt noch zu schaffen?

Man muss darauf setzen, dass so wichtige Fragestellungen von den führenden politischen Kräften dieser Republik bewegt werden können. Alle kennen die Termine. Und alle wissen auch, dass es unsere Pflicht ist, bald mit einem Ergebnis nach Hause zu kommen.

Zur Person

Olaf Scholz ist seit 2011 Bürgermeister in Hamburg. Der 58 Jahre alte SPD-Bundesvize und frühere Bundesarbeitsminister (2007-2009) ist nach wie vor in der Bundespolitik aktiv. Scholz, der mit der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Britta Ernst verheiratet ist, wurde in Osnabrück geboren und lebt seit seiner Kindheit in Hamburg-Altona.

Stiftung unterstützt Helfer

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Die Stiftung wurde gegründet nach dem Tod der gebürtigen Neuenfelderin, die 2011 bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Für den Verein „Buxtehuder helfen“ war es ein seltener Besuch, der am Sonnabend zum Treffen mit der Vereinsspitze ins Kulturforum kam: Aus Berlin waren die Mitglieder des Stiftungsrats angereist, um den Buxtehudern ihren diesjährigen Stifterpreis zu verleihen. Werner Lorenz, Vorsitzender des Stiftungsrats und Ehemann der 2011 verstorbenen Vera Gerdau übergab den mit 2500 Euro dotierten Preis an die Vorsitzende Marina Mächler und würdigte das Wirken des Vereins, den die früheren Helfer der Buxtehuder Tafel vor vier Jahren gegründet hatten, als die Tafel in die Hände der Diakonie überging.

Stiftung will Arbeit des Vereins würdigen

„Wir möchten damit die Arbeit des Vereins mit sozial benachteiligten Menschen und seinen Beitrag zur aktiven Integration von Flüchtlingsfamilien im Buxtehuder Raum würdigen. Die wertvollen Erfolge dieser Arbeit sind nur durch das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder möglich geworden,“ begründete Lorenz, warum sich die Stiftung 2016 für die Buxtehuder entschieden hat.

Die Finanzspritze ist dem Verein hoch willkommen, denn seit einiger Zeit kümmert er sich auch um die Buxtehuder Flüchtlinge und ihre Kinder. Die 2500 Euro sollen eingesetzt werden für Zahnspangen für zwei afghanische Flüchtlingskinder; Zwei schwer traumatisierten Mädchen einer Flüchtlingsfamilie mit sechs Kindern aus Inguschetien soll therapeutischen Reiten auf einem Hof in Moisburg ermöglicht werden, und ein Teil wird für Ausflüge in den Sommerferien genutzt, sagt Marina Mächler. Seit seiner Gründung betreut der 34-köpfige Verein sozial benachteiligte Menschen in Buxtehude, organisiert konkrete Hilfe und Ausflüge für Kinder. Gerade erst waren sie mit 30 Kindern im Zoo am Meer in Bremerhaven, berichtete Mächler. Sehr gut angenommen werde auch der offene Treff, den die Aktiven einmal pro Woche dienstags von 14 bis 16 Uhr im Familienzentrum am Rotkäppchenweg veranstalten. Dorthin kann jeder bei Kaffee und Kuchen zum Klönen kommen.

Gerdaus Schwester schlägt Verein vor

Inzwischen versorgen die Buxtehuder Helfer auch Flüchtlinge mit Möbeln, die sie angeboten bekommen. Zweimal in der Woche verteilen sie Lebensmittel an Flüchtlinge und ältere Leute, die nicht mehr selbst zur Tafel kommen können, berichtete Helfer Dieter Bennetreu. Seit einem Jahr hat der Verein auch ein eigenes Fahrzeug: Der Citroen Berlingo ist den Ehrenamtlichen ein unabdingbarer Helfer.

Die Idee, die Buxtehuder für den Preis vorzuschlagen, hatte eine Buxtehuderin, die Marina Mächler und die Arbeit des Vereins gut kennt: Ruth Heyhusen, in Buxtehude lebende Schwester der verstorbenen Vera Gerdau und selbst Mitglied im Stiftungsrat, ermunterte Mächler, sich zu bewerben. So schlägt die Stiftung nun eine Brücke zurück in die Region, aus der ihre Namensgeberin kommt. Vera Gerdau wurde 1953 in Neuenfelde als Tocher eines Seemanns geboren und wuchs auf unter den Apfelbäumen des Alten Lands, bevor sie bei Airbus eine Ausbildung zur Industriekauffrau machte. Später lebte sie in Berlin und setzte sich als Sozialarbeiterin für benachteiligte junge Menschen ein. Nach ihrem Unfalltod rief ihr Ehemann mit Veras Schwester und Freunden die Stiftung ins Leben. Seither unterstützt sie Projekte in den Bereichen, die auch Vera Gerdau am Herzen lagen. Mehr Info: www.vera-gerdau-stiftung.de

Großer Andrang beim ersten Harsefelder Bierzauber

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Das Harsefelder Stadtmarketing kennt sich im Zaubern aus. Nach dem „Herbst- und Winterzauber“ erfand das Team jetzt den „Bierzauber“. Dabei handelt es sich um ein Fest auf dem Klosterpark, bei dem sich alles ums Bier dreht. Vier Brauereien hatten ihre Verkaufsstände aufgeschlagen, um frischen Gerstensaft zu zapfen. Viele Sorten konnten die Besucher probieren. Und dabei bewahrheitete sich die alte Binsenweisheit: „Früher Vogel fängt den Wurm“. Das bedeutete, wer rechtzeitig kam, konnte in alle Ruhe und reichlich trinken. Denn in den Abendstunden bildeten sich nicht nur am Eingang eine lange Menschenschlange, sondern auch vor den Bierständen. „Wir müssen hier bis zu einer Stunde anstehen“, meinten einige Gäste. „Mit steigender Tendenz“. Das gleiche galt für die Essenstände ebenso wie vor den Toiletten. Ungeduld schien an diesem Abend ein Fremdwort zu sein. Kaum jemand schimpfte, alle warteten, bis sie dran waren. Nur einige Besucher wandten sich ab und forderten ihr Eintrittsgeld zurück.

Konzept ging auf

Das Konzept des Veranstalters ging auf. Die Gäste bekamen beim Eintritt ein Bierglas und und ein Armbad ausgehändigt, mit denen sie berechtigt waren, sich Biere zapfen zu lassen. Und das immer wieder. Bei dem großen Andrang allerdings wurde der süffige Gerstensaft dann irgendwann offenbar knapp.

„Für uns war dieses Fest ein Sprung ins kalte Wasser“, betonte das Organisationsteam. „Im nächsten Jahr, nach dem Erfolg vom Wochenende soll es natürlich wieder einen „Bierzauber“ geben, werden wir einige Bieranbieter und Stände mit kulinarischen Köstlichkeiten mehr für die Veranstaltung verpflichten“, so May-Britt Müller. Biergläser seien genügend hergestellt worden.

Das Wetter spielte mit

Mit verschiedenen Biersorten, kreativen Speisen und nicht zu vergessen die handgemachte Musik in vielfältiger Form (rockige Klänge sowie Blues, Soul und Folk) wurde die Veranstaltung zu einem Event der Magie. Das Organisationsteam setzte übernatürliche Kräfte ein und bewirkte mit großem Können, Geschick und scheinbarer Leichtigkeit wie in der Zauberei eine gelungene Veranstaltung in Szene zu setzen. Dabei bedurfte er keine Zaubertricks, sondern nur die Umsetzung in ein anziehendes Fest. Das Wetter spielte mit. Er war trocken, das letzte Regenschauer kam am Sonnabendnachmittag, und auch die Temperaturen mit etwa 20 Grad Celsius bewirkten ganz ohne Tricks pure Magie.

Am Sonntag wurde der „Bierzauber“ mit einem Frühschoppen fortgesetzt. Auch dazu konnten mehr als 500 Besucher begrüßt werden. Wieder spielte Musik.

Passend zum „Bierzauber“ bildete ein Human-Soccer-Turnier den Auftakt des Festes. Dieses richteten die Jugendkonferenz und das JUBS aus.

Trinationaler Schüleraustausch in Stade

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Der Austausch geht jeweils über zwei Jahre, in denen die Teilnehmer alle drei Länder kennenlernen. Die Gastgeber arbeiten ein anspruchsvolles Programm mit Workshops, Aktionen und Ausflügen aus. Je zehn Jugendliche aus den drei Städten machen mit. Sie zahlen für An- und Abreise, Unterbringung, Verpflegung und Eintritte während der Begegnungen lediglich 600 Euro, was durch die kommunale Förderung möglich wird. Auf die Besuche bereiten sich die Gruppen in ihrer Heimat bei mehreren Treffen vor.

Schüler reinigen Stolpersteine

Die 16- bis 17-Jährigen kamen während ihres zehntägigen Aufenthalts in Deutschland in den Familien der Stader Teilnehmer unter. Partnerschaftsbeauftragte Karina Holst aus dem Rathaus hat das Ausflugsprogramm mitkonzipiert. Dazu gehörte auch eine Führung durch die historischen Gassen. Die Gruppe stellte fest, dass die im Pflaster verlegten Stolpersteine, die an Holocaust-Opfer erinnern, verdreckt sind. Kurzerhand organisierten sie eine Reinigungsaktion.

Sich in den jeweiligen Orten sozial zu engagieren, ist Teil des Programms. In den vergangenen Jahren haben die Jugendlichen zum Beispiel Rote Bete geerntet und an Bedürftige gespendet oder in einem Kindergarten ein Kunstprojekt auf die Beine gestellt.

Mit Lappen und Putzmittel zogen sie durch Stade, machten in der Insel- und in der Salzstraße Halt, wo unter anderem die Lebensdaten der Schneiderin Johanna Schragenheim gezeigt werden, die wegen ihrer jüdischen Wurzeln 1942 in Theresienstadt ermordet wurde. Während die Gruppe vor ihrem Wohnhaus stand, übersetzte Betreuer Lars Peglau die Leidensgeschichte der Frau ins Englische. Die Teilnehmer schwiegen, nur der Verkehrslärm durchbrach die Stille.

Auseinandersetzung mit Geschichte gerade in heutigen Zeiten wichtig

Ein emotionales Erlebnis für die Schüler war auch der Besuch der Gedenkstätten in Bergen-Belsen und Sandbostel. Die Jugendlichen bereiteten eine Zeremonie zu Ehren der während der NS-Herrschaft getöteten Juden vor. Das gemeinsame Erinnern und Trauern helfe, die Vergangenheit aufzuarbeiten, sagt Organisationsleiterin Holst. „Wir haben auch viel über Schuld und Scham diskutiert“, berichtet sie. Die Begriffe seien in den drei Sprachen unterschiedlich besetzt. Gerade in Zeiten von Gewalt und Terror sei die Auseinandersetzung mit der Geschichte wichtig, sagte Holst, die für die Sicherheit der Teilnehmer verantwortlich war.

In Berlin haben die Schüler zu einem Konzert im „Haus der Kulturen“ getanzt, die Ausstellung „Erlebnis Europa“ angesehen und sich von einem hebräisch sprechenden Stadtführer geschichtsträchtige Plätze zeigen lassen. Ein Grillfest an der Elbe in Abbenfleth sowie die Fahrten ins „Chocoversum“ in Hamburg und ins „Klimahaus“ in Bremerhaven gehörten zu den Gemeinschaft stiftenden Aktivitäten.

Die Gäste fühlten sich schnell wohl. „Deutschland ist ein schönes Land“, sagt die Israelin Shuchar Miller. Die Herzlichkeit ihnen gegenüber sei groß. „Wir sind alle Freunde, wie eine große Familie“, befindet die Polin Julia Podziewska. Abends organisierten die Jugendlichen private Partys, erzählte die Staderin Tabea Laura von Loh.

Mit einem Shoppingausflug nach Lüneburg und einer Wattwanderung in Cuxhaven mit anschließendem Picknick am Strand ging die erste Station des Austauschs zu Ende. Am Sonntag sind die Besucher von Hamburg aus zurück in ihre Heimatländer geflogen. Nächstes Jahr trifft sich die Gruppe in Israel und Polen.

Mann mit Messer schwer verletzt

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Am Freitagabend ist es in Stade zu einem Streit zwischen Zuwanderern gekommen, bei dem ein Afghane einen Landsmann mit einem Messer schwer verletzt hat. Das bestätigte Polizeisprecher Herbert Kreykenbohm dem TAGEBLATT auf Nachfrage.

Verletzungen nicht lebensgefährlich

Bei der Auseinandersetzung in einem Wohnhaus an der Straße Bielfeldtweg in Stade-Hahle ist ein Afghane(31) gegen 21.10 Uhr mit einem Brotmesser auf einen anderen Afghanen (21) losgegangen und hat ihm dabei einen Stich im Oberkörperbereich zugefügt, so die Polizei-Schilderung am Sonntag. Sie seien nicht lebensgefährlich.

Der Rettungsdienst versorgte das Opfer und brachte es ins Krankenhaus. Polizisten konnten den Täter wenig später an einer Kreuzung im Stadtteil Hahle ausfindig machen. Sie haben ihn vorübergehend festgenommen. Er verbrachte die Nacht im Gewahrsam.

Gegen ihn laufen nun strafrechtliche Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Unterbringung in einer Justizvollzugsanstalt wurde angeordnet. Zu den Hintergründen des Streits zwischen den Afghanen liegen bislang keine Informationen vor. Sie wohnten zusammen.


Sehbehindert und trotzdem Spitzen-Abitur

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Die 19-Jährige hat nur noch ein Auge und auf dem verbliebenen eine Sehfähigkeit von nur zehn Prozent. Als sie vier Monate alt war, wurde im Gehirn eine Tumorerkrankung diagnostiziert. Mit einer Operation wurde der Tumor auf der rechten Seite entfernt, und mit ihm das rechte Auge. Auf der linken Seite wurde der Tumor bestrahlt. Mit der Zeit verkapselte er sich, sodass er nicht mehr wächst, aber er liegt auf dem Sehnerv und schränkt damit erheblich die Sehfähigkeit und das Gesichtsfeld ein.

Einfach "machen lassen"

Doch anstatt das Kind in Watte zu packen, haben die Eltern Sarah „machen lassen“, so die heute 19-Jährige. „Ich durfte alles ausprobieren“, sagt sie. Und parallel gab es Frühförderung für das aufgeweckte Mädchen. Nach der Krabbelgruppe ging es in den Spielkreis. Danach in die Grundschule Himmelpforten und von dort zunächst aufs Vincent-Lübeck-Gymnasium in Stade. Schulbus fahren? Kein Problem. Treffen mit Freunden? Auch das war möglich. Im Grundschulalter spielte sie sogar Fußball und sie schoss eine Weile, mit Lupe unterstützt, im Schützenverein. Später probierte sie auch Skifahren und Windsurfen aus.

„Ich hatte in der Grundschule einfach eine tolle Lehrerin“, erzählt Sarah und macht damit deutlich, dass ihr Erfolg zahlreiche Unterstützer hatte. So hatte sie eine Schulbegleiterin vom Mobilen Dienst, die einmal pro Woche in die Schule kam, um gemeinsam mit den Lehrern die für das Kind optimale Situation zu schaffen.

Sie erhielt in der Grundschule eine extra helle Lampe, die Tischplatte wurde schräg gestellt, damit sie besser lesen konnte und ein Bildschirmlesegerät vergrößerte die Schrift. Wenn sie von der Tafel etwas in ihr Heft übertragen sollte, ließ sich das Kind den Text vorlesen oder sie schrieb ihn später von Mitschülern ab. Irgendwann stellte sie fest, dass sie gelbe Kreide besser lesen konnte, so griff die Lehrerin nach der farbigen Kreide. Später wurde ihr dann ein Bildschirmlesegerät mit Kamerafunktion bewilligt.

Mitschüler haben sie unterstützt

Mit dem Wechsel zum Gymnasium war es schwieriger. Verschiedene Lehrer, neue Anforderungen, Unterricht in Fachräumen. Ab der 7. Klasse erhielt sie eine Betreuerin für die Fächer Mathematik und Chemie. „Da musste ich ja viel zeichnen und messen, oder in Chemie mussten wir Experimente machen und beobachten, was passiert. Da habe ich mir alles beschreiben lassen und dann meine Schlüsse daraus gezogen und aufgeschrieben.“ Für die Klassenarbeiten erhielt das Mädchen einen Nachteilsausgleich und damit mehr Zeit für die Lösung der Aufgaben.

Die meisten Mitschüler hätten sie unterstützt und so ist auch ein Mädchen aus dieser Zeit auch heute noch ihre beste Freundin. Aber es habe auch unschöne Momente gegeben: „Im Sportunterricht, bei den Ballspielen, wurde ich immer als letzte gewählt.“

Sarah hätte in Stade am VLG bis zum Abitur bleiben können. Doch die Eltern intervenierten. „Da ich viel am Wochenende nacharbeiten musste, weil ich einfach langsamer war, hatte ich keine Freizeit mehr.“ Erhöht hätte diesen Druck zudem das G8-Abitur, mit viel Nachmittagsunterricht.

Nach der 10. Klasse wechselte die Großenwördenerin nach Marburg an die Blindenstudienanstalt. Dort hatte sie ein Jahr mehr Zeit, um sich auf das Abitur vorzubereiten, da in Hessen noch nach dem G9 (neun Jahre Gymnasium) unterrichtet wird. „Außerdem waren die Klassen kleiner, die Schule war besser ausgestattet und die Lehrer hatten einfach mehr Erfahrung mit Sehbehinderungen“, erklärt Sarah.

Zweitbeste Abiturientin der Schule

Gemeinsam mit acht Schülern in ihrem Jahrgang bereitete sie sich auf das Abitur vor. In den meisten Fächern gab es zentrale Prüfungen, wie an den Regelgymnasien auch. Nur im Fach Mathematik kamen die Prüfungsvorschläge von den Marburger Lehrern, „damit wir nicht so viel zeichnen müssen“. Und für die Lösung der Aufgaben gab es eine deutliche Zeitverlängerung.

Mit 1,3 war Sarah in diesem Jahr die zweitbeste Abiturientin der Blindenstudienanstalt. Jetzt sucht die 19-Jährige nach einer geeigneten Uni. Jura möchte sie studieren und am liebsten Staatsanwältin werden. Als Studienort favorisiert sie Göttingen, da diese Hochschule bereits Erfahrungen mit Sehbehinderungen hat und gut ausgestattet ist.

Bis dahin will sie noch viel lesen („Ich lese wahnsinnig gern, auch wenn ich davon Kopfschmerzen bekomme“) und Zeit mit ihrer Familie in Großenwörden verbringen. Doch sie freut sich auch wieder auf ein Leben in der Stadt. Sie hat die Vorzüge der kurzen Wege schätzen gelernt. Das ermögliche viel mehr Selbstständigkeit. Denn wenngleich sie vieles macht wie ihre Altersgenossen – lesen, feiern, im Internet chatten – Auto fahren wird nie dazu gehören.

Vor dem Spiel gibt’s Kaffee und Kuchen

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Nach den Ferien bietet der DRK-Ortsverein Drochtersen unter Leitung von Gisela Feyerherd und Christa Hahn im Kehdinger Bürgerhaus wieder einen Bingo-Nachmittag an. Er ist geplant für Montag, 8. August, von 15 bis 17 Uhr. Zu Beginn gibt es wieder Kaffee und Kuchen.

Friedhof-Gestaltung ist Thema

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Der Gemeinderat in Estorf befasst sich am Dienstag, 9. August, mit den Anträgen des Arbeitskreises „Friedhof Estorf“. Dabei geht es um die Gestaltung der Stellplätze und um den Hauptweg. Außerdem werden Zuschüsse beraten. Die Sitzung im Gasthaus Ney beginnt um 19 Uhr.

Heimdeko und Postkarten im Deinster Café

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Der Deinster Kulturbahnhof macht weiter mit seiner Reihe interessanter Ausstellungen. Am Sonntag, 7. August, wird Tanja Vieleck aus Stade in lockerer Atmosphäre von ihr selbst hergestellte Accessoires zeigen. Sie versteht es, mit großer Liebe zum Detail Heimdekos, Postkarten und vieles andere herzustellen. Von 13 bis 17 Uhr wird sie in der alten Schalterhalle des Deinster Bahnhofs Gäste empfangen. Gleichzeitig wird das ehrenamtliche Café-Team des Fördervereins Deinster Bahnhof wieder selbst gebackene Torten sowie Kuchen und Kaffee auf dem Güterboden servieren, bei schönem Wetter auch auf der Terrasse. Das Café ist barrierefrei zu erreichen.

Klönen am Nachmittag

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Der Verein Mittelsdorfer Kreis lädt für Freitag, 5. August, zu einem Klönnachmittag ins Gasthaus Hellwege ein. Ab 15 Uhr gibt es dort Kaffee und Kuchen (5,50 Euro). Gäste, die den Verein kennenlernen möchten, sind willkommen.

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