Sonja und Christian Seefuß aus Neu Wulmstorf haben eigentlich gar nichts mit der Hotelbranche zu tun. Sie planen im Landhotel, ähnlich wie Meyers das bis heute machen, Unterkünfte für Monteure und zusätzliche Zimmer für Radtouristen. Das Restaurant soll geschlossen bleiben und die ehemaligen Gasträume sollen zu Zimmern umgebaut werden. Die Planungen macht Sonja Seefuß (40) selbst. Denn sie ist als Innenarchitektin erfahren im Hotelbereich und hat die Innenausstattung und Zimmer in großen Häusern gestaltet.
Zufällig ins UnterkunftsgewerbeDass das Paar, das in Neu Wulmstorf wohnen bleibt, zum Unterkunftsgewerbe gekommen ist, sei reiner Zufall gewesen, sagt Christian Seefuß. Der 48-jährige selbstständige Kameramann und Filmproduzent wollte vor drei Jahren als Anlageobjekt ein Mehrfamilienhaus kaufen. Zufällig wurde ihnen ein Boardinghaus mit mittel- bis langfristigen Vermietungen in Buchholz angeboten. Die Auslastung sei hervorragend, das Handling gut von Neu Wulmstorf aus zu steuern.
Die beiden sind so auf den Geschmack gekommen und sehen in der Region Kehdingen/Stade ein enormes Potenzial. Großbauprojekte, die nahe Industrie und der wachsende Fahrradtourismus – all das zusammengenommen, mache den Standort für preiswerte Unterkünfte interessant, sagen die beiden Investoren. „Außerdem ist die Landschaft sehr schön und das Landhotel bietet interessante Ausbaumöglichkeiten“, sagt die Fachfrau Sonja Seefuß.
Auf das Hotel von Käthe (77) und Artur (78) Meyer waren die beiden gekommen, als sie mit Christian Seefuß‘ Eltern, die vor 20 Jahren von Hamburg nach Bützfleth gezogen sind, beim letzten Brunch des Restaurants der Meyers Ostern 2015 im Hotel zu Besuch waren. Thema war damals schon der wohl anstehende Verkauf. „Dann sind wir noch zweimal hierher gefahren und haben mit Käthe und Artur geschnackt. Danach fiel die Entscheidung: Wir kaufen!“, erzählt Christian Seefuß.
Zimmer sollen renoviert werdenNun wollen sie über den Winter in den Gasträumen mit Clubräumen und Wintergarten 16 weitere neue Zimmer ausbauen. Die vorhandene Ferienwohnung und die zwölf Gästezimmer sollen danach schrittweise renoviert und auf den neuesten Stand gebracht werden, sagt Sonja Seefuß. Im Frühjahr 2017, so die Planungen, sollen die neuen Zimmer fertig sein, der Betrieb in den vorhandenen Zimmern läuft weiter. Sie sind vermietet an Monteure. Nach dem großen Umbau wird dann auch eine Rezeption eingerichtet mit Personal. Geplant sind reine Übernachtungen – auf Wunsch mit einem Lieferservice für Frühstückspakete zur Selbstversorgung.
Käthe und Artur Meyer haben aus ihrem kleinen Moor-Hof in der 80er Jahren ihren Gastronomiebetrieb entwickelt. Begonnen hatte Käthe Meyer mit ein paar Gästezimmern und ihrer Kaffeestube. „Wir hatten vier Tische und 16 Stühle“, erinnert sich Käthe Meyer. Kontinuierlich wuchs der Betrieb.
Aus Altersgründen – die beiden sind fast 80 – haben sie den Betrieb nun schrittweise zurückgefahren. Sie freuen sich, dass mit Familie Seefuß ihr Lebenswerk nun fortgesetzt werde.