Jugendbildungsreferentin Anna-Katharina Wellnitz sucht jugendliche Helfer, die Lust haben, sich mit Kindern zu beschäftigen und den Kreisjugendring bei Einsätzen im Kreisgebiet zu unterstützen. Von ihren Erfahrungen berichten Jula Helmke (20) aus Estorf, Amelie Kück (19) aus Himmelpforten und die Staderinnen Saskia Müller (23), Lara Würger (22) und Marie von Bremen (15).
TAGEBLATT: Was ist das Spielmobil „Flik Flak“?
Anna-Katharina Wellnitz: Das „SpiMo“ ist ein Anhänger gefüllt mit Spielgeräten und Materialien wie Riesenskier, Bobbycar, das Spiel „Vier gewinnt“, Bälle, Seile, Riesenmikado, Stelzen, Hoola-Hoop, Geschicklichkeitsspiele, Pedalo und Wawago. Es ist ein mobiler Spielplatz für Kinder von 3 bis 13 Jahren. Rund 40 Einsätze mit Spielmobil und Hüpfburg werden in der Saison zwischen April und Oktober, in der Regel an Wochenenden, durchgeführt. Einsatzfelder sind unter anderem „Tage der offenen Tür“, Vereinsfeste, Laufveranstaltungen, Kirchengemeindefeste. Geboten werden zum Beispiel ein Bobbycarführerschein-Parcours, Schminkstation, Jonglage und das Basteln von Luftballontierchen.
TAGEBLATT: Wie wird man Spielmobil- und Hüpfburgbetreuer?
Anna-Katharina Wellnitz: Ausgebildet werden die Helfer während des dreitägigen Spielmobilseminars. Hier können sie sich mit erfahrenen Jugendleitern ausprobieren und erste Erfahrungen mit Hüpfburg und Spielmobil sammeln. Der Umgang mit allen Materialien wird erprobt und viele Spielideen werden ausprobiert. Mitmachen kann jeder ab 14 Jahren. Auch Jugendliche, die bereits eine Jugendleiterausbildung absolviert haben, sind willkommen. Die Mitarbeit beim Spielmobil ist ehrenamtlich, es gibt allerdings eine Aufwandsentschädigung von 7 Euro pro Stunde.
TAGEBLATT: Seit wann gehört ihr zum Spielmobil-Team?
Jula: Seit März 2012. Durch die Juleica-Ausbildung im Herbst 2011 kam ich dazu. Alexandra Pallaschke vom Kreisjugendring hatte die Ausbildung geleitet und einige von uns angeworben.
Saskia: Ich habe meine Ausbildung 2013 gemacht, dieses Jahr ist meine vierte Saison. Durch einen Freund, der häufig mit der Hüpfburg unterwegs war und berichtete, wie viel Spaß ihm das macht, kam der Wunsch, auch ehrenamtlich tätig zu werden.
Marie: Ich bin seit der letzten Saison mit im Team. Mich hat Anna-Katharina angesprochen – bei der Nachbereitung einer Ferienfreizeit.
Lara: Ich habe 2015 angefangen.
Amelie: Ich bin seit 2013 aktiv dabei. Dieses Jahr kann ich wegen meines Studiums allerdings nicht ganz so aktiv mitarbeiten.
TAGEBLATT: Wieso habt ihr euch ausbilden lassen?
Saskia: Ich bin früher selbst als Teilnehmerin und später als Betreuerin bei Ferienfreizeiten des Kreisjugendrings dabei gewesen und es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Leider fehlte für die Ferienfahrten irgendwann nach der Schule die Zeit, ich wollte allerdings gern weiter beim Kreisjugendring tätig sein und mit Kindern arbeiten. Deshalb habe ich mich für die Spielmobilbetreuung ausbilden lassen.
Marie: Ich habe mich ausbilden lassen, da ich schon immer gern mit Kindern zusammengearbeitet habe und gern draußen bin.
Amelie: Das Seminar schien interessant zu sein, es klang nach einer spannenden Tätigkeit, die viel Spaß machen könnte.
Lara: Mir macht die Arbeit mit Kindern Spaß.
TAGEBLATT: Was hat euch die Mitarbeit persönlich gebracht?
Lara: Spaß und Erfahrung
Jula: Auf jeden Fall viel Spaß. Ich habe viele Menschen kennengelernt und kreative spielerische Ideen gesammelt für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Saskia: Mir hat es immer sehr viel Freude bereitet, zu sehen, wie viel Spaß die Kinder bei unseren Aktionen haben. Den einen oder anderen hat man dort auch schon öfter gesehen, und sie freuen sich, wenn wir wieder da sind. Jede Aktion ist anders und man wächst mit seinen Erfahrungen.
Marie: Ich habe gemerkt, dass es mich im positiven Sinne verändert hat. Ich bin offener und selbstständiger geworden. Zudem macht es sich gut im Lebenslauf und man macht einfach etwas und sitzt nicht den ganzen Tag zu Hause. Außerdem sind alle im Team super nett und haben immer ein offenes Ohr für einen, auch wenn man selber Probleme hat.
Amelie: Die Arbeit als Spielmobilbetreuerin und Schminkerin ist ein Nebenjob, der einfach unglaublich viel Spaß macht. Ich kann die Arbeit nur empfehlen, wenn man gern draußen ist, interessiert ist, neue tolle Menschen kennenzulernen und mit ihnen zu arbeiten und vor allem, wenn man gern mit Kindern arbeitet.
TAGEBLATT: Was war das schönste Erlebnis?
Lara: In Teamarbeit die große Hüpfburg vorm Wolkenbruch eingepackt zu haben. Das Kinderlachen, wenn sie Spaß haben.
Saskia: Das Schönste ist einfach, die strahlenden Kinderaugen zu sehen, wenn sie ein Luftballontierchen geschenkt bekommen und Spaß mit unseren Spielgeräten haben. Ein besonderes Highlight ist immer das Schminken.
Marie: Mein schönstes Erlebnis war, als ein zwei Jahre alter Junge im Hamsterrad einschlief, als ich es langsam schaukelte.
Amelie: Am schönsten ist es, wenn die Kinder, die man gerade geschminkt hat, total fasziniert in den Spiegel gucken, weil sie nie erwartet hätten, dass sie sich so verwandeln könnten. Und natürlich ist es schön, zu sehen, wie gut unsere Arbeit ankommt.
TAGEBLATT: Hat die Mitarbeit euren Berufswunsch beeinflusst?
Jula: Ja, das hat sie. Seit Sommer 2012 befinde ich mich in der Ausbildung zur Erzieherin.
Saskia: Nein, ich habe eine Aussbildung zur Industriekauffrau gemacht und studiere jetzt Betriebswirtschaft. Allerdings ist es für mich eine Möglichkeit, weiterhin mit Kindern arbeiten zu können.
Lara: Nein, ich arbeite als Malerin auf dem Bau.
Marie: Es hat mir wieder gezeigt, dass ich später etwas mit Kindern machen möchte.
Amelie: Ich wollte immer schon einen Beruf ausüben, der mit Kindern zu tun hat. Die Arbeit mit dem Spielmobil hat mich nur in diesem Wunsch bestärkt. Meine Arbeit und mein Umgang mit den Kindern kam gut an, das war ein tolles Feedback. Es hat mich noch mehr bestärkt, Grundschullehrerin zu werden. Nun studiere ich in Lüneburg Grundschullehramt.
Information
Der Kreisjugendring Stade, Harsefelder Straße 44a in Stade, veranstaltet das Spielmobilseminar, eine Wochenendfortbildung vom 26. bis 28. Februar in der Jugendbildungsstätte Hude in Estorf. Referenten: Anna-Katharina Wellnitz und Janine Leinemann. Mindestalter: 14 Jahre, Kosten: 18 Euro. Das Seminar umfasst 14 Stunden und gilt als Verlängerung der Juleica. Anmeldung und weitere Infos zur Buchung des Spielmobils „Flik Flak“: info@kjr-stade.de oder 0 41 41 / 53 02 88.