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Mann in de Köök

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Ik harr mol wedder Smacht op so’n scheunet Kotelett. Dat paßt ok wunnerbor.

De Slachter harr ’n Angebot, Salot und Kantüffeln dorto. Wedder is en Dag rett.

Also Parole an Schietbüdel: „Ik mutt kott no’n Dokter, achterno inkeupen, no de Post un noch so dütt un dat. In de Tiet wo ik ünnerwegens bün schellst du de Kantüffeln un fiedelst de Gurk‘ twei. Denn kann dat allens dörchtrecken in de Tiet wo ik ünnerwegens bün, allens klor?“

„Die Gurke in Scheiben, oder wie?“ froogt Schietbüdel.

„Na, as jümmers, in Schieben“ anter ik (Ohhh), Mannslüüd. 100 Mol hebbt wi al Gurkensalat eeten).

„Womit soll ich das schneiden?“ „Grrrrrrrrrr, mit’n Hobel, ok as jümmers“.

„Ich werde das neue Gerät ausprobieren“

„Dat is mi nu bilütten schietegaal mit wat du de Gurken tweifiedelst, de Hautpsaak is, du kümmst so bilütten inne Gang“.

Ik goh nu eerstmol in de Slaapstuuv, sett mit vör’n Speegel to’n opfladusen un so, un heff de Kontaktlinsen in de Hand (wenn ik de Kontaktlinsen insetten do is Alarmstimmung. Een verkehrte Bewegung un de Dinger sünd weg).

Also, wi geseggt, ik sitt vör’n Speegel un Schietbüdel kümmt rin, un... ik seh blots noch rot. Ut dree Fingers löppt „der wichtige Saft des Lebens“ an Schietbüdel dol.

„Es gibt Gurkensalat mit Fleischeinlage“ seggt he ganz dröög. Un denn ward em swummelig. So sünd wi denn tosomen no’n Dokter hen.

Dudedudelud, mien Finger de blut‘ steck ihn in den Hmtatata, dann ist es wieder gut.

Ne, ne, enen scheunen Verband hett he kregen. De mookt ordentlich wat her. Hett veer Weeken duert, so is dat nich. As wi wedder to Huus komen weern, hebbt wi dat Stück vun’n Finger noch in den Salat söcht, obers nix funnen.

Na ja, ik harr jo Smacht op Fleesch!

Silke Frakstein aus Hamburg schreibt regelmäßig die plattdeutsche Kolumne für das TAGEBLATT.


Rades Retter sind top gerüstet

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Das neue Fahrzeug ersetzt ein mehr als 30 Jahre altes Vorgängerfahrzeug, mit dem die Wehr seit 1986 unterwegs war. Bei der feierlichen Übergabe im Rader Feuerwehrhaus begrüßte Ortsbrandmeister Martin Busch viele Vertreter aus Politik, Verwaltung und Feuerwehren. Busch betonte den hohen einsatztaktischen Wert, den das neue Tanklöschfahrzeug für die Rader hat. Vor allem im Blick auf das ständig wachsende Gewerbegebiet Mienenbüttel an der Autobahnabfahrt sei der neue Wagen ein unerlässliches Einsatzmittel. Das neue Fahrzeug hat ein Fahrgestell der Firma MAN mit einem Aufbau der Firma Rosenbauer aus Österreich. Rosenbauer hatte ihr 2015 gebautes Vorführfahrzeug für 265 000 Euro angeboten. Das neue TLF ist neben dem Löschgruppenfahrzeug und dem Rüstwagen in Rade der dritte Wagen der Neu Wulmstorfer, den Firma Rosenbauer aufgebaut hat. Ein wesentliches Merkmal ist der Löschwassertank mit einem Fassungsvermögen von 4000 Litern. Auf dem Dach ist ein kombinierter Schaum-/Wasserwerfer installiert, der blitzschnell aufgebaut und eingesetzt werden kann.

Mit dem neuen Fahrzeug sei die Rader Feuerwehr bestens gerüstet für die künftigen Aufgaben im Brandschutz, freut sich Gemeindebrandmeister Schrader. Seine ersten Bewährungsproben im Einsatz hat das neue TLF auch schon bestanden.

Metronom führt die Stammplatzreservierung wieder ein

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Mehr als zwei Jahre war die Funktion wegen technischer Probleme nicht aktiv. „Nun sind die technischen Hürden gemeistert, das neue System ist einfacher und komfortabler für alle Fahrgäste“, freut sich Pressesprecher Björn Pamperin.

Wer künftig jeden Morgen auf „seinem“ Platz sitzen möchte, braucht eine Zeitkarte, also Monats- oder Jahreskarte. Der kostenlose Service richtet sich also vor allem an Stammkunden. Online wählt man seine tägliche Strecke, den Zeitraum, Wochentag und Abfahrtszeit aus, für die man einen Platz fest reservieren möchte. Anschließend wählt man seinen Lieblingsplatz aus. Jetzt noch die persönlichen Daten eingeben, absenden und die Reservierungsbestätigung ausdrucken. Schon leuchtet über dem persönlichen Lieblingsplatz in Wagen 4 die Anzeige „Reserviert“. Wichtig: Der Fahrgast muss im Zug seine Reservierung bestätigen lassen: den Ausdruck beim Fahrgastbetreuer vorzeigen und einscannen lassen, dann ist der Stammplatz reserviert. Nicht bestätigte Reservierungen werden nach sieben Tagen gelöscht. Pro Zug stehen 50 Plätze für eine Reservierung zur Verfügung – in Wagen 4. (st)

www.metronom.de

http://shop.der-metronom.de

Ein Gütesiegel fürs Küstenschifffahrtsmuseum

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Damit wird das kleine, ehrenamtlich betriebene Museum in einem Atemzug mit dem Horst-Janssen-Museum in Oldenburg und dem Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven genannt.

Zum neunten Mal wurde das Gütesiegel vergeben und 17 Museen wurden ausgezeichnet. Sie alle haben die Qualität ihrer Arbeit unter Beweis gestellt. „Ich freue mich, dass neben überregional bekannten Häusern mit großen Sammlungen auch kleinere Museen mit spezialisierten oder vor allem regional bedeutsamen Sammlungen ausgezeichnet werden. Dies zeigt sehr eindrucksvoll, dass wir in Niedersachsen eine vielfältige und herausragende Museumslandschaft haben“, sagte Staatssekretärin Andrea Hoops anlässlich des Festaktes.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen und die Niedersächsische Sparkassenstiftung führen die Museumsqualifizierung als Kooperationspartner gemeinsam durch. Seit Beginn der Initiative im Jahr 2006 konnten bisher 101 Gütesiegel verliehen werden. Das Siegel wird für sieben Jahre vergeben, danach müssen Museen sich um eine Erneuerung des Museumsgütesiegels bemühen.

So auch Deutschlands einziges Küstenschifffahrtsmuseum in Wischhafen. Entsprechend stolz gab sich der Vorsitzende Volker von Bargen: „Für sieben Jahre sind wir nun ein ausgezeichnetes Museum und stehen mit den Profis auf Augenhöhe“, meinte er. Bei der ersten Vergabe vor acht Jahren habe es noch drei Nachbesserungspunkte gegeben, „diesmal gab’s nur Positives“. Besonders freute sich der Museumsleiter über das Urteil von Hans Lochmann vom Museumsverband: „An der Professionalität ihrer Arbeit lassen die Museumsvertreter keinen Zweifel aufkommen.“ „Dem ist nichts hinzuzufügen“, meinte von Bargen selbstbewusst.

Mit dem Museumsgütesiegel sind viele Vorteile verbunden: Die Arbeit der teilnehmenden Museen wird umfangreich analysiert. Auf dieser Grundlage werden Konzepte für die Verbesserung entwickelt. Darüber hinaus kommen die Museen in den Genuss von Schulungen und einer Selbst- und Fremdevaluation. Die Bewerber müssen nachweisen, dass sie die bundesweit gültigen Standards für Museen erfüllen, die im Jahr 2006 vom Deutschen Museumsbund/ICOM Deutschland publiziert wurden. Zu den Anforderungen gehören unter anderem ein Leitbild, ein Sammlungspflegekonzept und ein Vermittlungskonzept. Eine unabhängige Kommission aus sieben externen Expertinnen und Experten prüft die eingereichten Unterlagen und beschließt die Verleihung des Museumsgütesiegels. (sh)

Das Museum

Kehdinger Küstenschifffahrtsmuseum, Unterm Deich 7, 21737 Wischhafen, 0 47 70 / 83 11 40 (zu Öffnungszeiten) oder 0 47 70 / 71 79 (Museumsleitung). Geöffnet von Ostern bis Mitte November: sonnabends, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr. Bis dahin befindet es sich in der Winterpause.

www.kuestenschiffahrtsmuseum.de

Weitere 232 Asylbewerber unterbringen

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Das berichtete Verwaltungschef Rainer Schlichtmann dem Fleckenrat und konstatierte: „Es wird immer enger.“

Zwar habe die Samtgemeinde jüngst zwei Häuser gekauft und weitere Objekte angemietet – unter anderem den „Bargstedter Hof“ und Wohnungen in Ahlerstedt. Ob das allerdings ausreicht, um die „Herausforderung der besonderen Art“, wie sie Bargstedts Bürgermeister Thomas Wiebusch beschrieb, zu bewältigen, sei fraglich. Deshalb müssten auch „andere Lösungen“ in Betracht gezogen werden, so Schlichtmann. Er sprach ausdrücklich davon, notfalls auch Container aufstellen zu lassen.

Deshalb sei die Samtgemeinde auf der Suche nach geeigneten Flächen in den vier Mitgliedskommunen. In den Gemeinden ist die Unterstützungsbereitschaft weiterhin groß: „Wo wir helfen können, da sollten wir das auch tun“, sagte Wiebusch auf der Sitzung des Bargstedter Rates. (bene)

Bürger nutzen Energiesparprogramm

Die Energiequartiere im Flecken Harsefeld zeigen erste Erfolge. 23 Vertragsabschlüsse für Sanierungsarbeiten, die auch die Energieeffizienz steigern und damit dem Klimaschutz dienen, habe es bereits gegeben, berichtete Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann auf der Sitzung des Rates am Donnerstagabend. Der Verwaltungschef sprach von einem Gesamtvolumen von knapp 900 000 Euro. Für die Zukunft soll untersucht werden, ob das Prinzip der Geothermie, also die Nutzung der natürlichen Erdwärme, für die Kommune infrage komme und wirtschaftlich umsetzbar sei.

Offener Austausch über Kunst in lockerer Runde

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Besucher einer Kunstausstellung verhalten sich ganz unterschiedlich: Die einen arbeiten sich von vorn nach hinten durch die Ausstellung, andere fangen mit dem letzten Werk an. Manche gehen zu zweit oder sogar in kleineren Gruppen von Bild zu Bild, andere bleiben allein. Eines haben alle gemeinsam: Nach dem Rundgang hat jeder seinen eigenen Eindruck gewonnen. Und vielleicht auch einige Fragen.

Hier knüpft das neue Programm „Kunstgespräch“ des Stader Kunsthauses an, das einmal pro Ausstellung angeboten wird. Nach dem Rundgang durch das Kunsthaus werden die Besucher mit ihren Fragen und Eindrücken nicht allein gelassen, sondern zu einem Gespräch ins Goebencafé abgeholt. Luisa Pauline Fink vom Kunsthaus bringt das Konzept dahinter auf den Punkt: „Je mehr Augen sehen, je mehr Münder sprechen, desto interessanter wird die Auseinandersetzung.“

Als zusätzliche Anreicherung wird immer ein Experte das Gespräch begleiten. Anders als bei einer Führung wird der Besucher nicht darauf hingewiesen, was er in den Werken sehen soll, sondern erhält auf die Fragen, die ihn persönlich beschäftigen, qualifizierte Antworten.

Zur aktuellen Ausstellung „Vorhang auf für Hannah Höch“ fand das erste Kunstgespräch mit etwa 25 Besuchern statt. Dr. Katharina Hoins, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Warburg-Haus in Hamburg und Autorin im Katalog zur Ausstellung, nahm auf dem roten Sofa im Goebencafé neben Luisa Fink platz. Bei Wasser, Wein, Brot und Käse kam in dieser Runde ein reger Austausch zustande.

Hannah Höch war zu Beginn des 20. Jahrhunderts die einzige Frau im Berliner Dada-Kreis. Als eine der Ersten arbeitete sie mit der Collage-Technik, nahm Ausschnitte aus Zeitungen und setzte sie neu zusammen. Ein Kommentar, den eine Teilnehmerin im Kunstgespräch über die Collagen Höchs äußerte, kommt häufig im Zusammenhang mit Kunst der Moderne auf: „Beim Betrachten kommt mir unweigerlich der Gedanke: Das kann ich auch.“ Tatsächlich, so Fink, waren die Dadaisten mit die ersten, die Kunst nicht mit Könnerschaft, sondern mit der Fähigkeit zu Denken in Verbindung brachten. In einer Alltagswelt, die durch den schönen Schein in den Medien geformt wurde, erhoben sie den Dilettantismus zur Kunst. Allerdings, so Hoins, lasse sich bei Höchs Werken durchaus die kunstvolle Kombination der Versatzstücke erkennen. (cam)

Das Kunsthaus zeigt „Vorhang auf für Hannah Höch“ noch bis zum 21. Februar. Das Kunstgespräch zur kommenden Ausstellung über Selbstinszenierungen in Norddeutschland ab 1892 wirft einen psychologischen Blick auf das Thema Selbstporträt und wird begleitet durch den Hamburger Psychotherapeuten Oskar Holzberg. Es findet am 1. April ab 17 Uhr statt und startet am Kunsthaus. Die Teilnahme kostet 18 Euro (inklusive Verköstigung im Goebencafé). Anmeldung unter 0 41 41/ 7 97 73 50.

Fleckenrat bringt bedeutende Projekte auf den Weg

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Nach einer knappen halben Stunde war der öffentliche Teil der Fleckenratssitzung am Donnerstagabend auch schon wieder vorbei. Da hatten die 30 Mandatsträger zwei zukunftsweisende Beschlüsse gefasst, die nicht weniger eine schnelle Expansion Harsefelds in Richtung Süden bedeuten. Ohne Gegenstimmen brachten die Politiker das große Baugebiet an der Griemshorster Straße und einen vierzügigen Kindergarten in eben dieser Siedlung auf den Weg.

Erst vor wenigen Tagen hatten sich die Mitglieder von Bau- und Jugendausschuss mit den Vorhaben beschäftigt und Zustimmung signalisiert. Der von der Verwaltungsspitze gesteckte Zeitpunkt ist eng. Bereits im Februar sollen die Erschließungsarbeiten für das neue Quartier vergeben und ein Fachbüro für die Planung der Kita beauftragt werden. Wie berichtet, wird entlang der Griemshorster Straße südöstlich des Neuenteicher Weges in Verlängerung des bestehenden Wohngebietes ein neues Viertel entstehen.

Das 14 Hektar große und in zwei Abschnitte aufgeteilte Areal bietet Platz für 140 Grundstücke. Schon jetzt sei das Interesse an den etwa 800 Quadratmeter großen Bauplätzen riesig, berichtete Gemeindedirektor Rainer Schlichtmann, sodass im Februar die ersten Verkaufsgespräche geführt werden könnten. Unklarheit herrschte bis zuletzt bei der Frage, ob der avisierte Lärmschutzwall nach Norden zur Kreisstraße wirklich nötig ist. Ratsherr Manfred Rathjen (FWG) glaubte, Widersprüche in den dargelegten Zahlen zum Verkehrsaufkommen auf der Griemshorster Straße zu erkennen: „Das kann gar nicht sein.“ Verwaltungschef Rainer Schlichtmann ließ die Daten noch einmal überprüfen und kam zu dem Ergebnis, dass sie den Angaben im kommunalen Verkehrsentwicklungsplan, den der Rat vor einigen Monaten abgesegnet hat, entsprechen. Die Lärmschutzwand bleibt also Teil des Bebauungsplans. Am Ende enthielt sich Manfred Rathjen der Stimme, alle anderen Abgeordneten votierten für die Vorlage.

Damit erteilten sie auch einer erst am Tag der Entscheidung vorgebrachten Idee des Harsefelder Bauunternehmens Viebrock eine Absage, für das Areal nur bestimmte, besonders energieeffiziente Haustypen zuzulassen. Vielleicht könne diese Initiative erneut diskutiert werden, wenn es an den Verkauf der Grundstücke des zweiten Bauabschnitts geht, regte Rainer Schlichtmann an.

Einvernehmen herrschte auch beim zweiten zentralen Tagesordnungspunkt, dem Bau des Kindergartens am Neuenteicher Weg. An der Grenze zwischen neuer und alter Siedlung soll eine vier Gruppen starke Einrichtung hochgezogen werden, die zum 1. August 2017 ihren Betrieb aufnehmen könnte. Vorgesehen sind drei Krippen- und eine Elementargruppe. Das beschloss der Rat einstimmig. Ein Drittel des eineinhalb Millionen Euro teuren Baus wird mit Fördergeldern finanziert. Hintergrund: Weil verstärkt Familien mit kleinen Kindern in den Flecken ziehen und mehr Eltern ihre Sprösslinge bereits im Alter von einem bis drei Jahren in die Krippe geben, steigt der Bedarf an Betreuungsplätzen enorm an. Außerdem stehen die bislang für Kindergartengruppen genutzten Räume in der Feldbusch-Grundschule womöglich bald nicht mehr zur Verfügung, wenn die Einrichtung auf den Ganztagsbetrieb umstellen sollte.

Auf die Frage des CDU-Ratsherrn Sven Schulz, ob denn die neue Kindertagesstätte groß genug sei – der erst voriges Jahr eingeweihte Kindergarten „Hand in Hand“ am Brakenweg bekommt einen Anbau –, entgegnete der Gemeindedirektor, dass die neue Einrichtung auf bis zu sechs Gruppen erweitert werden dürfte. Das Grundstück sei groß genug. Auch angesichts des unkalkulierbaren Flüchtlingsstroms könne er aber zum konkreten Bedarf keine seriöse Prognose abgeben. (bene)

Leid und Tod in Neugraben

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Schüler des Geschichtsprofils der Oberstufe der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg hatten sich im Schuljahr 2014/15 an der jüngsten Ausschreibung des Geschichtswettbewerbs „Anders sein - Außenseiter in der Geschichte“ beteiligt und forschten in diesem Rahmen zum Schicksal von Zwangsarbeiterinnen in ihrem Stadtteil Neugraben. Im Zuge ihrer Recherche stellten sie Kontakt zu dem Neugrabener Holocaust-Forscher Karl-Heinz Schultz von der Initiative „Gedenken in Harburg“ her und riefen erfolgreich zu einer Spendensammlung zugunsten eines Stolpersteines für Alice Weilová auf. Zu der Gedenkveranstaltung wollte auch die Tochter der in Neugraben verstorbenen ehemaligen Zwangsarbeiterin aus Prag anreisen. Doch die ebenfalls in Neugraben inhaftiert gewesene Eva Keulemansnová, geborene Weilová, musste wegen einer schweren Lungenentzündung absagen. „Sie wäre heute wirklich sehr gern dabei gewesen“, sagte Klaus Möller von der Initiative „Gedenken in Harburg“. Die 89-jährige Professorin ist eine der letzten noch lebenden Zeuginnen des furchtbaren Leides, das ihr und ihrer Mutter und vielen weiteren Opfern der Nazis vor mehr als 70 Jahren in Neugraben zugefügt wurde. Eva Keulemansnová verlor durch die Juden-Vernichtung Mutter, Vater und fast ihre gesamte übrige Familie.

Zwei Schülerinnen der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg sind nun die Patinnen für den neuen Stolperstein für Alice Weilová: Rukiye Kapaklikaya und Viktoria Schilinski haben im Geschichtsunterricht zum Schicksal von Zwangsarbeiterinnen in ihrem Stadtteil geforscht und wollten auch ein sichtbares Gedenken an das Nazi-Opfer unterstützen. Stolpersteine, kleine Betonwürfel mit einer Messing-Platte, auf der die Namen und Lebensdaten der Ermordeten verzeichnet sind, werden seit 1997 dort verlegt, wo Opfer des Nationalsozialismus wohnten oder arbeiteten. Einer erinnert nun am Falkenbergsweg an das Schicksal von Alice Weilová.

Sie wurde 1902 in Böhmen als Tochter jüdischer Eltern geboren und nach der Besetzung Prags durch die Nazis mit ihrer Tochter Eva nach Theresienstadt deportiert. Weitere Stationen ihres Leids waren die Konzentrationslager in Auschwitz und Neuengamme, von wo Mutter und Tochter in das Frauenlager am Falkenbergsweg in Neugraben verlegt wurden.

Im Umfeld des Lagers kamen die Frauen beim Bau von Behelfsheimen, beim Ausheben eines Panzergrabens, bei der Trümmerbeseitigung und beim Schneeschieben zum Einsatz. „Als sie im Februar 1945 erneut verlegt werden sollten, war Alice Weilovás Körper inzwischen so geschwächt, dass er den starken physischen und psychischen Belastungen des Lagerdaseins nicht mehr gewachsen war“, berichtete Klaus Möller bei der Gedenk-Veranstaltung in der Falkenberghalle. „Kurz vor der Räumung des KZ-Außenlagers Tiefstack und dem Abtransport ihrer Tochter und der anderen Häftlingsfrauen in das KZ Bergen-Belsen schloss Alice Weilová für immer die Augen.“ Vergebens hatte ihre Tochter an ihrem Totenbett versucht, ihr Trost und Kraft zu spenden.

Eva Weilová, heute Professor Dr. Keulemansnova, wurde zehn Tage später an dieser letzten und furchtbarsten Station ihrer Lagerodyssee zwischen Bergen von Leichen von britischen Truppen befreit. Im November 1945 kehrte sie nach einem längeren Genesungsaufenthalt in Schweden in ihre Heimatstadt Prag zurück.

Die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrem Vater erfüllte sich nicht. Stattdessen musste sie eines Tages die traurige Nachricht vernehmen, dass er den Todesmarsch der Häftlinge im Zuge der Räumung des KZ-Außenlagers Schwarzheide in den letzten Kriegstagen nicht überlebt hatte. Zu den Menschen aus Eva Weilovás Familie, die den Holocaust nicht überlebten, zählen nicht nur ihre Eltern, sondern nahezu alle anderen Verwandten. Nach ihrer Rückkehr nach Prag gab es nur ein Wiedersehen mit einer Großmutter und einer Tante.


Chef zwischen Buchhaltung und Maschine

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André Blank, bei der Industrie- und Handelskammer Stade (IHK) zurzeit in der passiven Phase seiner Altersteilzeit beschäftigt, ist der neue Geschäftsführer der Gesellschaft und tritt damit die Nachfolge von Michael Seggewiß an, der für ein Jahr einsprang, als dringend ein neuer Geschäftsführer gesucht wurde.

Als André Blank die Stellenausschreibung durch Zufall entdeckte, dachte er sich: „Das bin ich.“ Der 61-Jährige ist zehn Jahre zur See gefahren. Erst als Matrose, bis er an der Seefahrtschule Grünendeich sein Kapitänspatent erlangte und neben der Nautik auch in die Maschinen von Schiffen eingewiesen wurde. Wegen der Liebe blieb er schließlich an Land und studierte Betriebswirtschaftslehre. Seit 20 Jahren ist der Stader bei der IHK beschäftigt.

Anders als zwei seiner Vorgänger ist André Blank auf der Fähre nicht als Kapitän aktiv. „Ich habe dadurch den eindeutigen und klaren Blick von außen“, sagt André Blank. „Außerdem würde das den Rahmen sprengen.“ Neben seiner Altersteilzeit darf Blank nur geringfügig beschäftigt sein. Die Geschäftsführung der Gesellschaft ist als Teilzeitjob angelegt und sei auch als solcher durchführbar, sagt Michael Seggewiß, der das letzte Jahr neben seiner Tätigkeit als Wirtschaftsförderer den Job ausgefüllt und gleichzeitig viel Neues angeschoben hat.

„Ich habe einen hoch innovativen Vorgänger“, sagt André Blank. So gab es unter Seggewiß‘ Führung einen neuen Fahrplan, neue Flyer und Charterfahrten wurden eingeführt.

André Blank wird zunächst den Internetauftritt angehen. Der soll Mitte Februar erneuert werden. „Vom klassischen Fahrplan werden wir außerdem gleich abweichen.“ Da Ostern in diesem Jahr sehr früh liegt, beginnt der Sommerfahrplan bereits am 21. März. Ein Problem, das dem Betrieb außerdem Sorgen bereitet, ist die Entsorgung der Fäkalien. Wegen der Deichsicherheit, die Priorität hat, kann die alte Lösung nicht mehr genutzt werden. Zurzeit erledigt ein Güllefahrzeug sehr aufwendig und kostspielig den Abtransport. Der neue Geschäftsführer denkt jetzt über neue Investitionen nach, um das Problem zu lösen.

Für die Fahrgäste sichtbar wird vor allem eine Neuerung: Die Fähre bekommt eine neue Außenbestuhlung, da die alten Stühle rosten.

Mit einer Besonderheit muss der Geschäftsführer des Fährbetriebs leben: Die Fähre wird voraussichtlich niemals rentabel sein. Die Kommunen als Gesellschafter gleichen die Differenz aus. 200 000 Euro Minus hat die Fähre, laut Seggewiß, im vergangenen Jahr gemacht. Der Landkreis und die Stadt Stade, die Stadt Wedel, die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork sind die Gesellschafter der Fähr-GmbH. Alle hielten an dem Konzept fest, sagt André Blank. Er habe den Eindruck, sie hätten das gleiche Interesse an der Fähre. „Es herrscht ein elbübergreifender Konsens.“

Polizei vermutet nun Brandstiftung

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Zeugen hatten vor dem Brand einen silbernen Mercedes-Kombi der E-Klasse mit überhöhter Geschwindigkeit den Verbindungsweg von der Straße Aschhorn zum Humuswerk fahren sehen und nach etwa einer halben Stunde ebenfalls wieder sehr schnell zurückkommen. Kurz danach wurde dann der Feuerschein auf dem Firmengelände entdeckt. Die Polizei sucht weitere Zeugen, denen in der Brandnacht ein derartiges Fahrzeug im Bereich Drochtersen, auch durch die Fahrweise, aufgefallen ist oder die sonstige Angaben zu der vermuteten Brandstiftung machen können. Diese werden gebeten, sich unter 0 41 41/ 10 22 15 bei der Stader Polizei zu melden.

Stolze Amanda hat Sanierung hinter sich

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Die untere Denkmalschutzbehörde hat die Bauarbeiten an der Holländer-Windmühle abgenommen, die Rechnungen sind bezahlt und es wurde nicht ganz so teuer wie gedacht. Jetzt kann es in die neue Saison gehen.

Beim letzten großen Fest zum Erntedank hätten sich die Flügel den ganzen Tag gedreht, „das war ein erhebendes Gefühl“, erzählen Harald Widera und Kassenwart Rolf Schulze. Da hatte die Mühlenbaufirma Pätzmann aus Winsen/Luhe den Mühlenkopf schon repariert. Einige Wochen später sanierte die Firma GS Bau aus Neu Wulmstorf die Galerie. Den letzten Anstrich bekommt das neue Holz im Spätsommer. Es soll erst einmal auswittern.

Anders als gedacht mussten die Schleifplatten für den Mühlenkopf nicht erneuert werden. Kaputt (zerbrochen oder beschädigt) waren hingegen vier Parierrollen. Die Handwerksspezialisten aus Winsen fertigten neue aus Gusseisen, richteten Windrosengetriebe, Flügelwelle und Königswelle neu aus, reinigten Führungslager und stellten die Bremse neu ein. Für diese Kontroll- und Reparaturarbeiten musste recht aufwendig die Mühlenkappe angehoben werden. „Jetzt haben wir hoffentlich ein paar Jahre Ruhe“, wünschen sich die Vorstände des 300 Mitglieder zählenden Vereins.

Die Gesamtkosten lagen bei 24 700 Euro und wurden hauptsächlich durch Zuschüsse der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, des Landkreises Stade, der Gemeinde Düdenbüttel und der Alles-Gute-Stiftung finanziert. Einen Eigenanteil in Höhe von 2850 Euro übernahm der Eigentümer, von dem der Mühlen- und Heimatverein die Amanda langfristig gepachtet hat, um sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und das Denkmal zu bewahren. Um die Einwerbung der Zuschüsse hatte sich der frühere Vorsitzende Wolfgang Böttjer verdient gemacht. Er starb am 7. Juni des vorigen Jahres „und kann die Früchte seiner Arbeit leider nicht mehr erleben“, bedauert Rolf Schulze.

Das nächste große Fest bei Amanda und ihrer Mühlenscheune ist am Deutschen Mühlentag (zweiter Pfingsttag, 16. Mai). Für die beiden Mühlentage und Pflegearbeiten zwischendurch werden weitere aktive Helfer und Helferinnen gesucht.

Ab Mai ist die einstöckige Windmühle auch wieder offizieller Trauungsort der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten. Es liegen bereits zehn Anmeldungen vor.

Alle Informationen zum Bauwerk und zur Geschichte der bis in die 1950er Jahre gewerblich betriebenen Mühle gibt es auf der Homepage des Vereins. (je)

windmuehle-amanda-grefenmoor.de

„Krise würde ich das nicht nennen“

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Herr Senator, im Hamburger Hafen gehen die Umschlagzahlen deutlich zurück, die Elbvertiefung lässt auf sich warten, und obendrein verschlicken die Terminalzufahrten. Steckt Deutschlands wichtigster Hafen in der Krise?

Horch: Nein, Krise würde ich das nicht nennen. Der Hamburger Hafen ist wirtschaftlich nicht notleidend. Aber es ist eine ernstzunehmende Situation, an der wir arbeiten müssen.

Konkurrenten wie Rotterdam legen zu. Verliert Hamburg den Anschluss?

Nein, Hamburg gilt den Reedereien weiterhin als verlässlicher Partner. Rotterdam hat aber mit enormen Investitionen seinen Hafen ausgebaut. Zugleich merken wir, dass manche Großschiffe von Asien kommend nicht mehr Hamburg anlaufen, sondern direkt in die Ostsee fahren, etwa zum neuen Hafen in Danzig. Und auch geänderte Umläufe von Containerfrachtern durch Kooperationen zwischen Reedereien wirken sich aus.

Chinas Wirtschaft schwächelt. Wie sehr trifft das Hamburg?

China ist einer unserer Haupthandelspartner, deshalb spüren wir es deutlich, wenn die Warentransporte von dort zurückgehen. Das gilt auch für die Auswirkungen der Russland-Sanktionen. Insgesamt wächst der Welthandel nicht mehr in dem Maße wie bisher. Deshalb treffen die früher prognostizierten Wachstumsraten von zehn Prozent pro Jahr im Hafen aktuell nicht mehr zu.

Was muss Hamburg tun, um verloren gegangenen Boden zurückzugewinnen?

Wir müssen die Leistungsfähigkeit unseres Hafens weiter stärken. Ein erheblicher Anteil der Ladung ist direkt für die Metropolregion Hamburg bestimmt, das heißt, diese Schiffe müssen auf jeden Fall nach Hamburg kommen. Wir sind auch bei den Hinterlandverbindungen sehr stark. Dort gibt es erhebliche Zuwächse, vor allem über die Bahn. Damit lässt sich richtig Geld verdienen. Wir müssen unser Marketing anpassen und beispielsweise auch intensiv nach Südamerika schauen, um neue Kunden für den Hafen zu gewinnen.

Nicht gut aufgestellt ist der Hafen bei der Fahrrinnentiefe. Wann wird die Elbe ausgebaggert?

Zunächst einmal wird in diesen Zeiten immer deutlicher, von welcher außerordentlichen Bedeutung die Vertiefung und die Verbreiterung der Fahrrinne sind. Zum Verfahren: Wir haben bis Weihnachten die Stellungnahmen aller Beteiligten, auch der Umweltverbände, für die Ergänzung des Planfeststellungsbeschlusses eingeholt und arbeiten diese nun ein. Außerdem reichern wir die Unterlagen mit zusätzlichen wissenschaftlichen Gutachten an. Die Unterlagen gehen noch im ersten Quartal dieses Jahres an das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Dann liegt die Entscheidung wieder vor Gericht.

Wann rechnen Sie mit einem Urteil?

Das weiß ich nicht. Ich bin aber zuversichtlich, dass der Fahrrinnenausbau kommt. Und das nicht nur aus persönlichem Optimismus, sondern auch aus der fachlichen Beschäftigung mit dem Vorgang heraus und wegen der überragenden Bedeutung der Elbvertiefung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft.

Die großen Mengen Schlick bereiten dem Hafen aktuell große Probleme. Welche Lösung haben Sie?

Wir befinden uns mit Schleswig-Holstein in sehr intensiven Gesprächen über die Verbringung von Sedimenten. Ich bin zuversichtlich, dass es im Frühjahr ein positives Ergebnis geben wird. Wichtig ist, dass es nachhaltig ist.

Die Containerfrachter werden derweil immer gigantischer. Hamburg als Hafen im Binnenland stößt an Grenzen. Muss sich die Stadt nicht auf eine Zeit nach der Welthafen-Ära vorbereiten?

Richtig ist, dass es eine weitere Elbvertiefung über die jetzt geplante hinaus nicht geben wird. In unserem Hafenentwicklungsplan findet sich deshalb auch die Aussage, dass Hamburg eben kein reiner Containerhafen ist, sondern ein Universalhafen, in dem auch Getreide, Kohle, Öl, Maschinen und vieles mehr umgeschlagen werden. Auch diesen Bereich werden wir gezielt ausbauen. Und wir wollen wieder mehr industrielle Fertigung und Veredelung im Hafen ansiedeln, um die Wertschöpfung der Flächen zu erhöhen.

Welche Rolle spielt das Umland in den Überlegungen?

Eine große. Wir arbeiten eng mit den Regionen an der Unterelbe zusammen, unter anderem mit den Häfen Stade-Bützfleth und Brunsbüttel. Dabei geht es häufig um das Thema Energiewende. Ein großer Erfolg ist in dem Zusammenhang die Ankündigung von Siemens, seine neue Fabrik für Offshore-Windanlagen in Cuxhaven zu bauen. Hamburg hat das ganz wesentlich unterstützt.

Warum siedelt sich Siemens nicht im Hamburger Hafen an?

Wir sagen klar: Nicht alles muss in Hamburg passieren. Für eine solche Produktionsstätte wären in der Stadt die Flächen nicht vorhanden. Auch reicht die Tragfähigkeit von Brücken bei Schwertransporten nicht aus. Es ist gut, dass die Fabrik in die Me-tropolregion kommt, das nutzt auch Hamburgs Wirtschaft.

Der UVNord fordert eine gemeinsame Industriepolitik von Hamburg und Schleswig-Holstein. Gute Idee?

Ja, aber die gibt es schon. Ich darf für mich in Anspruch nehmen, dass ich die regionale Entwicklung immer ins Zentrum meiner Politik gestellt habe. Es gibt inzwischen viele Kooperationen zwischen den norddeutschen Bundesländern, etwa die Life Science Nord für Biotechnologie, das norddeutsche maritime Cluster in Kiel sowie die gemeinsamen Aktivitäten der Ernährungswirtschaft im Süderelberaum.

Reicht das aus?

Selbstverständlich muss die Entwicklung bei der abgestimmten Industriepolitik weitergehen. Das tut sie auch. Etwa mit dem Netzwerk Chemcoast, bei LNG-Technik und 3D-Druck sowie bei allem, was mit Logistik in Verbindung steht. Auf der Grundlage kann ich mir eine Renaissance der Industrie im Unterelberaum gut vorstellen.

Hamburg hat Nachholbedarf bei der Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft. Tut sich da was?

Es ist richtig, dass andere Städte bei wissensbasierten Start-ups manchmal etwas voraus sind. Wir kümmern uns um das Thema: Mehrere Forschungs- und Innovationsparks sind im Aufbau, etwa der Windenergie Campus in Bergedorf sowie ein Forschungspark bei Desy und der Rüschpark auf Finkenwerder mit dem Zentrum für angewandte Luftfahrtforschung. Auch werden wir die Digitalisierung und die Internationalisierung der Hamburger Wirtschaft voranbringen.

Wir wichtig ist Tourismus für die Stadt?

Sehr wichtig. Tourismus bietet Wertschöpfung und Arbeitsplätze, und das in einer erheblichen Breite.

Manche Bürger empfinden die Touristenmassen als lästig.

Wir sorgen dafür, dass der Tourismus in Hamburg verträglich bleibt. Dazu gehört übrigens auch der Bau von Landstromanlagen für Kreuzfahrtschiffe, um die Luft in der Stadt sauberer zu machen.

Zeigt nicht das Olympia-Nein, dass die Bürger sagen: Nun ist mal gut mit Großveranstaltungen?

Ich glaube, das hat nicht den Ausschlag gegeben, da haben viele Aspekte eine Rolle gespielt. Für Großveranstaltungen gilt immer, dass wir eine gute Balance zwischen den unterschiedlichen Interessen finden müssen.

Wirft der Olympia-K.O. die ÖPNV-Ausbaupläne von S4, U5 und S21 zurück?

In keinster Weise. Wegen des anhaltenden Wachstums im öffentlichen Nahverkehr im Großraum Hamburg werden diese Großprojekte kommen. Dafür tun wir alles.

Der Senator ganz persönlich Familienmensch und leidenschaftlicher Segler: Der Privatmensch Frank Horch

Meine Frau und meine beiden Töchter sind ...... außerhalb der beruflichen Tätigkeit meine wichtigste Verantwortung und der wichtigste Teil meines Lebens.

Mein Geburtstag bedeutet mir ... ... nicht sonderlich viel. Ich bin froh, dass meine Konstitution noch so gut ist. Ansonsten bedeutet mir ein Geburtstag mit großer Party wenig.

Glück ist ......wenn man von sich behaupten kann, für sich, seine Umgebung und die Gesellschaft etwas getan zu haben.

Visionen sind ...... in heutiger Zeit wichtiger denn je. Bei allen Bemerkungen, die andere zum Thema Visionen gemacht haben, glaube ich, dass wir ohne Visionen und Kreativität die Zukunft nicht gewinnen werden.Mein Lieblingsort in Hamburg ist ...Finkenwerder. Dort liegt mein Schiff schon viele Jahre. Mir gefällt die gediegene Eigenständigkeit von Finkenwerder. Und man kann von dort wunderbar auf die Hamburger Innenstadt schauen.

Ich könnte gut verzichten ...... auf den großen öffentlichen Auftritt und auf Äußerlichkeiten wie ein großes Haus. Seit ich in einer relativ kleinen Genossenschaftswohnung in der Hafencity lebe, ist mir klar geworden, wie wenig ich wirklich brauche.

Ich kann gut vom Job entspannen ...... auf dem Schiff. Jede Minute der Freizeit gehört meinem Schiff.

Mit Schleswig-Holstein verbindet mich ...... viel Freizeit. Der Lebensraum zwischen Nord- und Ostsee ist einer der attraktivsten in ganz Deutschland. Dort wird alles geboten. Deshalb habe ich auch einen Sommerliegeplatz für mein Schiff an der Ostsee.

Ich kann lachen ...Horch (überlegt lange): ... über hintergründige Bemerkungen. Über aufgesetzte Witze und TV-Shows mit vorbereiteten Gags kann ich nicht lachen.

Auf die Palme bringt mich ...... Unehrlichkeit und Charakterlosigkeit.

Meine größte Schwäche ist ...... dass ich ein bisschen ungeduldig und gelegentlich ein wenig pedantisch bin – etwa wenn es um die Ordnung im Auto oder im Schiff geht.

Meine größte Stärke ist ...... mein respektvoller Umgang mit allen Menschen. Das hat mir in meinem Leben bisher sehr geholfen.

Zur Person

Frank Horch wurde 1948 in Geversdorf bei Cuxhaven geboren und verbrachte fast sein gesamtes Leben auf der niedersächsischen Seite der Unterelbe. Bis er Senator in Hamburg wurde und deshalb dort einen Wohnsitz haben musste, lebte er in Buxtehude. Der studierte Schiffbauingenieur ist ein politischer Seiteneinsteiger, nachdem er zunächst mehr als 30 Jahre als Führungskraft in Unternehmen der maritimen Branche in Hamburg tätig war; zuletzt in der Geschäftsführung der Werft Blohm + Voss. Spaß an der Politik fand der zweifache Vater und leidenschaftliche Segler als Präses der Handelskammer Hamburg (2008 bis 2011). Der Wechsel des parteilosen Topmanagers ins Amt des Wirtschaftssenators im März 2011 war ein besonderer personalpolitischer Coup von SPD-Bürgermeister Olaf Scholz. (mlo)

Jens Walla verlässt Airbus in Stade

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Nun hat es auch Jens Walla erwischt: Der erfolgreiche Standortleiter bei Airbus in Stade wechselt zur Airbus-Tochter Premium Aerotec. Sein Nachfolger in Stade wird Kai Arndt, der in Stade nicht unbekannt ist, denn bis 2014 war er Chef der Produktionslinien für die Seitenleitwerke der A320-Familie und der A330/A340. Seit 2014 leitet Kai Arndt das Finanzcontrolling der Produktionsbereiche des Standortes Hamburg.

Dr. Jens Walla war sieben Jahre Werksleiter in Stade und hatte 2008 den Job von Dieter Meiners übernommen – der damals auch zur Premium Aerotec gewechselt ist, weil das Tochterunternehmen der Airbus Group erhebliche Probleme hatte. Mit zwei Milliarden Umsatz und 9000 Beschäftigten ist Premium Aerotec der wichtigste Zulieferer für die Airbus-Produktion.

Jens Walla übernimmt die Leitung des Bereiches „Central Operations“ und soll sich vor allem um die Industrialisierung und um Technologiethemen kümmern.

„Der Airbus-Standort Stade ist zusammen mit dem CFK Valley und dem CFK Nord ein weltweit einmaliges Kompetenzzentrum für die Erforschung und Verarbeitung von Kohlefaserverbundwerkstoffen.

Jens Walla war maßgeblich daran beteiligt, diese Spitzenposition zu etablieren und kontinuierlich auszubauen. Dafür danke ich ihm sehr“, sagte gestern Klaus Richter, Airbus-Deutschlandchef und Aufsichtsratschef von Premium Aerotec.

Wallas Nachfolger Kai Arndt hat bereits über sieben Jahre die Produktion im Airbus-Werk Stade mit gestaltet. Er startete seine Karriere 1988 mit einer Ausbildung zum Fluggerätebauer am Airbus-Standort Hamburg. Es folgten zahlreiche Leitungsaufgaben im A320- und A380-Programm. 2007 wechselte Kai Arndt als Qualitätsleiter nach Stade und übernahm dort 2011 die Leitung der Produktionslinien für die Seitenleitwerke der A320-Familie und der A330/A340. Seit 2014 leitet Kai Arndt das Finanzcon-trolling der Produktionsbereiche des Standortes Hamburg.

„Ich freue mich, dass wir mit Kai Arndt einen neuen Standortleiter gefunden haben, der Airbus in Stade sehr gut kennt. Seine langjährigen Erfahrungen im Flugzeugbau und im Kostenmanagement bilden eine optimale Voraussetzung, um die Erfolgsgeschichte des Standortes fortzuschreiben“, so Klaus Richter. (wst)

Zur Person

Kai Arndt ist 44 Jahre alt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. In seiner Freizeit spielt er gerne Fußball, läuft Marathons und züchtet Hochlandrinder.

Wettbewerb um kluge Köpfe

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In der Eingangshalle präsentieren sich Firmen, die dem akademischen Nachwuchs als Ausbildungspartner zur Verfügung stehen.

Zum Auftakt des Programms, das am heutigen Sonnabend wiederholt wird, informierte Professor Thorsten Uelzen, der Präsident der Hochschule 21, über das duale Studium in Buxtehude. Er rief die Jugendlichen, die teilweise in Begleitung ihrer Eltern erschienen waren, dazu auf, sich intensiv mit den verschiedenen Ausbildungsmodellen auseinanderzusetzen. Außerdem wiesen Vizedirektorin Barbara Zimmermann und die Leiterin des Career Centers, Julia Heidhoff, auf die Besonderheiten in der Studienorganisation der einzelnen Fachbereiche hin.

Zugangsvoraussetzung ist das Abitur oder die Fachhochschulreife, einen Numerus Clausus gibt es nicht. Teilweise müssen aber schriftliche Eignungstests bestanden werden. Während die Bau- und Technikstudenten für die dreimonatigen Praxisphasen, die sich den gleich langen Theorieblöcken anschließen, zwingend in einem Partnerbetrieb angestellt sein müssen, läuft im Gesundheitsbereich eine Kooperation mit medizinischen Fachschulen.

Der Vorteil des dualen Studierens liege auf der Hand, so Zimmermann und Heidhoff unisono: Die angehenden Akademiker könnten ihr in der Hochschule erworbenes Wissen im betrieblichen Alltag anwenden. Sie würden lernen, dort Verantwortung zu übernehmen und häufig nach dem Ende des Studiums eingestellt. Viele Firmen böten an, die Studiengebühren zu bezahlen. Darüber hinaus sei eine Finanzierung über staatliche Förderprogramme oder Stipendien möglich.

„Wir möchten den jungen Menschen helfen, sich zu orientieren“, beschrieb Organisatorin Claudia Göbel, die bei der Hochschule 21 für das Marketing zuständig ist, das Ziel der Dual Days. 1000 Studenten in acht Fachrichtungen zählt die Bildungsstätte zurzeit. Neben den etablierten Bachelor-Studiengängen kam im letzten Jahr der Master of Business Administration hinzu. Speziell die Angebote in den Bereichen Architektur und Gesundheit sind gefragt. Für die technischen Fächer müsse das Bewusstsein bei vielen Schulabgängern dagegen in Zukunft noch geschärft werden.

„Wir brauchen unbedingt Nachwuchskräfte für unser Unternehmen“, betonte Friedrich Pech vom Hochschulmanagement der Deutschen Bahn. „Ich möchte die jungen Leute in die technischen Berufe stoßen.“ Studierenden hilft er mit bei der Vermittlung von Praktikumsstellen und der Betreuung von Abschlussarbeiten. An seiner Seite berichtete der Bauingenieur Torben Oeser, zurzeit in der Bauüberwachung des Weltkonzerns tätig, von seinen Erfahrungen an der Hochschule 21. Er lobte die Bahn als „sehr flexiblen Arbeitgeber“, bereits Studenten seien bundesweit im Einsatz.

Neben dem Eingangsbereich hatte sich die Studentenvertretung postiert. Der Erlös ihres Kuchen- und Waffelverkaufs fließt in den „Abend der Begegnung“, bei dem Studenten in der Region lebende Flüchtlinge zum Spielen einladen. Das duale Studium sei „schon anstrengend“, gestand Anuschka Joha, die Bauen im Bestand studiert. „Aber wir haben ein sehr familiäres Verhältnis. Die Professoren kennen ihre Studenten.“ Mit Filmveranstaltungen, Kneipentouren, Semesterpartys und Sportturnieren versucht die Studentenvertretung, das Leben in Buxtehude für junge Leute attraktiv zu halten.

Das Programm am Sonnabend

13.15 Uhr: Einführungsvortrag zu den dualen Studiengängen (Aula).

14 Uhr: Vorstellung Bauingenieurwesen (Aula), Mechatronik (Raum 207), Physiotherapie (Raum 213), Hausrundgang (Foyer).

15 Uhr: Vorstellung Bau- und Immobilienmanagement (Aula), Pflege (Raum 213), Bauphysik (Foyer).

16 Uhr: Vorstellung Architektur (Aula), Hebamme (Raum 213), Hausrundgang (Foyer).

Die Bibliothek ist von 13 bis 17 Uhr geöffnet und bietet einen Bücherflohmarkt an. Mehr online.

www.hs21.de

Der Kompromiss misst 180 Meter

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Sieben Ratsmitglieder stimmten für den Antrag von Matthias Tiedemann, fünf dagegen. Der BUS-Ratsherr hatte den Kompromissvorschlag überraschend in der vorangegangenen Sitzung des Verwaltungsausschusses aus der Tasche gezogen.

Am Dienstagabend hatte es noch im Bauausschuss eine knappe Mehrheit für den Antrag von Jörg-Rainer Gast (WG) gegeben, die Anlagen auf 150 Meter zu begrenzen und sie mit radargesteuerter Nachtbefeuerung auszustatten. Zuvor war der Antrag auf 200 Meter hohe Anlagen ebenso knapp abgelehnt worden.

Entsprechend überrascht war Ratsherr Gast über den neuen Antrag: „Es wäre schön gewesen, wenn Du beim Bauausschuss dabei gewesen wärst“, meinte er zu Tiedemann, der am Dienstag aus dienstlichen Gründen gefehlt hatte. Angesichts der neuen Situation beantragte der WG-Ratsherr, das Thema von der Tagesordnung zu nehmen. „Ich sehe keinen Zeitdruck und ich möchte erst mit der Initiative aus der Blumensiedlung reden.“ Die hatten im Vorwege die Unterschriften von 574 Bürgern gesammelt, die eine Höhenbegrenzung von 150 Metern forderten. Auch CDU-Mann Werner Schmidt betonte, die 574 Unterschriften dürfe der Rat nicht ignorieren. Außerdem mahnte er ein Infraschallgutachten an. Stephanie Tiedemann (BUS) drängte auf eine Entscheidung: Das Thema habe sie und ihre Familie schon zu lange belastet. Uwe Uhlendorf (CDU) bekannte, mit dem Verlauf der Diskussion über diesen Tagesordnungspunkt „ganz und gar nicht zufrieden“ zu sein.

Doch der Antrag Gasts wurde abgelehnt. Bürgermeister Johann Schlichtmann (WG), der sich bereits am Dienstag dazu bekannt hatte, für zwei Windkraftanlagen mit 200 Meter Höhe zu sein, machte deutlich, dass sehr wohl ein Zeitfenster einzuhalten sei. Er betonte etwas pathetisch die Grundsätze seiner Politik: „Ökologisch, ökonomisch und sozial, danach prüfe ich alles.“ Die neue Generation von Windenergieanlagen würden Menschen nicht schaden und die wpd habe eine radargesteuerte Befeuerung zugesagt, auch bei den 180 Meter hohen Anlagen.

Nachdem die Vertagung des Beratungspunktes abgelehnt worden war, stimmte der Rat über Tiedemanns Antrag ab. Jörg-Rainer Gast, Hans-Dieter Kahrs (beide WG) sowie die komplette CDU mit Werner Schmidt, Uwe Uhlendorf und Dr. Horst Paulsen lehnten ihn ab. Die übrigen sieben Ratsmitglieder stimmten zu, Hermann Schlichtmann (WG) hatte als betroffener Grundeigentümer nicht mit abgestimmt.

Am Ende versuchte Bürgermeister Schlichtmann, Rat und Zuhörer – 30 Bürger waren da – wieder auf gemeinsamen Kurs zu bringen: „Es gibt ein Leben nach dieser Entscheidung“, sagte er, „Oldendorf wird liebens- und lebenswert trotz der beiden Windräder bleiben.“ Melanie Böker, Anwohnerin der Blumensiedlung und Initiatorin der Unterschriftenaktion, meldete sich am Ende auch zu Wort: „Ich bin wirklich enttäuscht, dass 574 Unterschriften so wenig zählen.“

Nach dieser Vorentscheidung geht es nun in die Entwicklung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes. Unter anderem soll nun das geforderte Infraschallgutachten eingeholt werden.


Kreisel-Kontrolle am frühen Morgen

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Innerhalb von zwei Stunden am Morgen ertappten die Beamten 20 Verkehrssünder. 20 Euro Verwarngeld zogen die Schutzleute von den Fahrerinnen und Fahrern ein.

Immer wieder hatten sich in der Vergangenheit Anwohner bei der Polizei gemeldet, denen das verkehrswidrige Verhalten in dem „Kreisel“ aufgefallen war. Dabei seien auch schon mal gefährliche Situationen entstanden, wurde Johann Schlichtmann von der Verfügungseinheit der Stader Polizeiinspektion gemeldet. „Nun war es an der Zeit, dort einmal eine Verkehrskontrolle durchzuführen.“

Autos, die aus Richtung Hagen auf den Kreisverkehr zufahren, scheuen oftmals den kleinen Umweg, nach rechts abzubiegen und dort durch den Bogen des Kreisverkehrs zu fahren. Das ist nämlich der vorgeschriebene Weg. Das weisen die Schilder mit ihren drei links gebogenen Pfeilen aus. Da die Straße „Stadtweg“ aber direkt gerade auf die linke Seite des Kreisverkehrs führt, nutzen die Verkehrsteilnehmer verkehrswidrig den kürzeren Weg.

Keiner der ertappten Verkehrssünder am Freitagmorgen bestritt, sich falsch verhalten zu haben. „Ich komme gerade aus dem Bett und bin noch ein bisschen müde“, konnten die Polizisten nicht als Ausrede gelten lassen. Auch für „Gedankenlosigkeit“ hatten die Verkehrsüberwacher kein Verständnis. Doch das Gros der Fahrerinnen und Fahrer stritten gar nicht ab, dass sie regelmäßig entgegen der Fahrtrichtung durch den Kreisel fahren.

„So viele Verstöße hätten wir hier gar nicht erwartet“, so die Polizisten. Doch die ertappten Sünder versprachen, sich künftig richtig beim Durchfahren des Kreisverkehrs zu verhalten. Und das wird die Polizei weiterhin beobachten. „Wir werden hier immer mal wieder kontrollieren“, so Schlichtmann.

Die Beamten überprüften am Freitagmorgen auch die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf dem „Stadtweg“. Es wurden zwei Autofahrer ertappt, die mit 46 und 49 Stundenkilometern etwas zu schnell unterwegs waren. Einer musste 20 Euro und der andere 30 Euro Verwarngeld berappen.

Der Kreisverkehr, der im Juni 2012 in Betrieb genommen wurde, hat eine Besonderheit. Innerhalb des Fahrbogens befindet sich ungewöhnlicherweise eine Bushaltestelle. Diese barrierefreie Haltestelle wurde seinerzeit von der Hauptstraße (Höhe Penny-Markt) dorthin verlegt, um die Verkehrssicherheit der Kinder auf ihren Schulwegen zu erhöhen.

Vor dem Kreiselbau hatte es immer wieder Bedenken von Busfahrern über die Auffahrt vom Stadtweg auf die Hauptstraße gegeben, dass sie beim Abbiegen in Richtung Deinste sehr große Verkehrslücken abwarten müssen, weil viele Autos auf der Dorfstraße zu schnell fahren würden und diese so für lange Busse zum Problem würden. „Zum einen verlieren die Busse beim Abbiegen aus dem Stadtweg viel Zeit, zum Anderen besteht doch ein Gefahrenpunkt durch Raser auf der Hauptstraße“, hieß es damals.

Nachdem der Kreisverkehr, der als auch Buswendeplatz dient, fertig war, sollte verstärkt darüber nachgedacht werden, im Bereich des Penny-Marktes einen sichereren Übergang für Fußgänger zu schaffen, nachdem die Bushaltestelle von der Marktseite in den Kreisverkehr gelegt worden war. Hier gab es schon die verschiedensten Vorschläge. Zu einer Entscheidung gekommen ist man bislang aber noch nicht.

Biobauern blicken bange nach Brüssel

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Schon im Paradies war der Apfel ein Symbol für die Sehnsucht nach Erkenntnis, Freiheit und Leidenschaft, sagte Dierk Augustin. Der Vorsitzende der FÖKO (Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau), eines Zusammenschlusses von Öko-Obstbauern aus ganz Deutschland, der die Tagung organisiert hat, weiß: Gerade am Öko-Apfel hängen heute neben diesen Sehnsüchten auch viele andere Wünsche und Erwartungen: gesundheitliche, wirtschaftliche, ökologische.

Die neue EU-Öko-Verordnung, die zurzeit noch in der Abstimmungsphase ist, zeige eine ganz bestimmte Sicht auf die ökologische Landwirtschaft: Was „Bio“ ist, werde über eine Produkt-Eigenschaft definiert, nämlich Rückstandsfreiheit. Vor der Abdrift unerwünschter und nicht erlaubter Stoffe von Nachbarbetrieben oder durch Umweltbelastungen könnten Öko-Obstbauern sich aber kaum schützen. Sollte die EU-Verordnung so gestaltet werden, wie es bislang aussieht, so Augustin, werde es auch keinen rechtlichen Schutz geben: Auch wenn es nicht der Öko-Obstbauer war, der die Substanz eingesetzt hat, deren Rückstände auf den Früchten gefunden wurden, darf er die Ware nicht mehr vermarkten.

Der Öko-Anbau wirke aber nicht nur durch die Produkte, sondern durch den ganzen Produktionsprozess auf Umwelt und Gesellschaft. „Dieser Zusatznutzen wird nicht genügend anerkannt“, erklärte Augustin. Derweil würden indirekte Kosten, die der konventionelle Anbau verursache, beispielsweise Antibiotikaresistenzen oder Trinkwasserbelastung, auf die Allgemeinheit abgewälzt.

Wozu die Europäische Union zurzeit überhaupt schon wieder eine neue Öko-Verordnung entwickelt, ist unklar. Das wurde im Vortrag von Marco Schlüter deutlich, der die Entwicklung und den aktuellen Stand darstellte. Die letzte EU-Öko-Verordnung wurde nämlich erst 2009 verabschiedet, berichtete der Vertreter und Lobbyist der IFOAM (Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen), der für diese seit mehr als zwölf Jahren in Brüssel aktiv ist. Er gab interessante Einblicke in das, was sich seit 2013 rund um die neue Verordnung in und hinter den Kulissen in Brüssel abspielt: Es war der rumänische EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos, der die Öko-Verordnung neu aufrollte. Vorausgegangen waren Skandale, bei denen konventionell angebaute Produkte als Bioprodukte deklariert wurden.

Die neue Verordnung dient allerdings nicht in erster Linie der Verhinderung solcher Täuschungen. Sie führt für ökologisch wirtschaftende Landwirte vor allem strengere Regeln ein: Verunreinigungen, beispielsweise durch Pestizide, sollen zu einem Vermarktungsverbot führen. Es soll kein konventionelles Saatgut mehr verwendet werden dürfen – obwohl ökologisches Saatgut für einige Produkte gar nicht auf dem Markt ist.

Die neue Verordnung hat schon jetzt bürokratischen Aufwand gebracht: Erst musste der Agrarministerrat eine Position beschließen. Das machte viele Arbeitsgruppentreffen notwendig. Deren Agenda legt die alle sechs Monate rotierende EU-Ratspräsidentschaft fest – in diesem Fall war es erst Lettland, dann Luxemburg. Jetzt sind gerade die Niederlande dran. „Wir hoffen, dass die Verhandlungen bis 30. Juni durchgehen“, so Schlüter. Danach sind nämlich die Slowakei und Malta dran. Diese sind offenbar weniger gut im Thema.

Auch das europäische Parlament hat sich mit der neuen Verordnung schon sehr beschäftigt: Der Bericht des EU-Parlaments wurde im Juni mit 402 Änderungsvorschlägen angenommen – auf Hunderten Seiten Papier. Die nächste Stufe ist der sogenannte „Trilog“: Die Kommission, der Agrarministerrat und das EU-Parlament handeln gemeinsam den Gesetzesentwurf aus. Dr. Stefan Dreesmann vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium hofft, dass es nicht so weit kommt: „Nicht nur wir, sondern alle 16 Bundesländer sind einer Meinung und haben die Bundesregierung mehrfach aufgefordert, im Prozess ‚Nein‘ zu sagen. Leider ist das nicht geschehen.“ Aus seiner Sicht wäre es besser gewesen, die EU-Verordnung von 2009 weiterzuentwickeln. Durch eine neue Verordnung drohe „noch mehr Verwaltungsaufwand“, inhaltlich sei aber „überhaupt nichts geklärt“. Das schade dem Ökolandbau, der in Deutschland immerhin 8 Milliarden Euro umsetze und Planungssicherheit brauche.

Im Alten Land hat der Öko-Obstbau übrigens einen Anteil von mehr als zehn Prozent, wie Thomas Dosch vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium lobte. Er erneuerte die Zusage seines Ministeriums gegenüber dem ökologischen und dem konventionellen Obstbau, „die hier völlig an einem Strang ziehen“, beim ökologischen Gebietsmanagement für Planungssicherheit zu sorgen: „Bis 2019 stellen wir auf jeden Fall die Kofinanzierungsmittel dafür zur Verfügung.“

Das ist die neue S-Bahn

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Ein Besuch beim Werk in Hennigsdorf nahe Berlin, wo die 60 Züge ausgestattet und zusammengebaut werden.Auf Hamburg und den Landkreis Stade rollt was zu: Die S-Bahn-Flotte wird komplett erneuert. Insgesamt 60 Exemplare vom Typ ET 490 hat die S-Bahn Hamburg bei Bombardier bestellt. Das kanadische Unternehmen gehört zu den größten Zugherstellern der Welt. Die Wagenkästen werden in Polen gefertigt und kommen leer bei Bombardier in Hennigsdorf an. In der Kleinstadt nordwestlich von Berlin sind an sechs Tagen in der Woche bis zu 70 Mitarbeiter im Schichtsystem in der Endmontagehalle damit beschäftigt, die Züge auszurüsten. Hier erhalten sie ihr gesamtes Innenleben.

„Von der Stange kann man so etwas nicht kaufen“, sagt Kay Uwe Arnecke, Geschäftsführer der S-Bahn Hamburg. Die neue Zuggeneration sei speziell für das Netz im Großraum Hamburg entwickelt worden. Und die Verantwortlichen versprechen: Bei der Inbetriebnahme 2017 werde der ET 490 das Modernste sein, was auf deutschen S-Bahn-Gleisen unterwegs ist. Doch so weit ist es noch nicht.

Ein fast fertiger Prototyp ist in der Testhalle in Hennigsdorf zu bestaunen. Auf den ersten Blick lässt sich erkennen: Äußerlich bleibt es beim vertrauten Hamburger S-Bahn-Rot, allerdings mit Ausnahme der Triebwagenfront. Die ist der optische Clou: Das große Panoramafenster des Führerstandes ist in Silber eingefasst, bei genauerem Hinsehen bildet dieser Rahmen ein großes „H“. „H wie Hamburg“, sagt Arnecke lächelnd.

Die meisten Verbesserungen verbergen sich jedoch im Inneren, allen voran die Durchgänge zwischen den Wagen. Das sorge in den 66 Meter langen Zügen nicht nur für mehr subjektive Sicherheit bei Fahrgästen, es erleichtere auch eine Verteilung, sagt Arnecke. Geräumiger ist das Abteil hinter dem Führerstand. Dort haben Rollstuhlfahrer, Senioren mit Rollator und Reisende mit Koffern mehr Platz.

Erstmals bekommen Hamburger S-Bahnen eine Klimaanlage, die mit einer Wärmepumpe und deshalb energiesparend arbeitet. Sie ist unter dem Wagendach verbaut, weshalb die Deckenhöhe etwas niedriger ausfällt.

Neu sind auch die Flachbildschirme für Fahrplaninfos und Unterhaltung. An den Sitzpolstern ändert sich dagegen nichts: Es bleibt beim vertrauten Hellblau mit dunkelblauen Quadraten. WLAN ist in den neuen Zügen aber nicht vorgesehen.

Insgesamt 60 Exemplare vom Typ ET 490 hat die S-Bahn Hamburg bestellt, bestehend jeweils aus einem Triebwagen und zwei Waggons mit zusammen 470 Sitz- und Stehplätzen. Etwa die Hälfte der Flotte besteht aus Zweistrom-Fahrzeugen, die nicht nur mit Gleichstrom im Stadtnetz fahren können, sondern auch per Stromabnehmer mit Wechselstrom im Umland fahren können. Eingesetzt werden die Zwitterzüge derzeit nur auf der Linie S 3 nach Stade, später auch auf den geplanten Linien S 21 nach Kaltenkirchen sowie der S 4 nach Bad Oldesloe.

Ende 2016 wird ein erster Prototyp ohne Passagiere im Hamburger Netz getestet. Im Herbst 2017 folgen acht Fahrzeuge, die mit Fahrgästen im regulären Betrieb erprobt werden. Bis Ende 2018 sollen alle neuen Exemplare rollen. Dann sollen alle alten Züge vom Typ ET 472 komplett ersetzt worden sein. Die 112 vorhandenen Fahrzeuge der Baureihe ET 474 werden nach und nach bis 2021 komplett modernisiert. Auch sie werden durchgängige Wagen und Bildschirme erhalten. Insgesamt rund 450 Millionen Euro investiert die S-Bahn so in den kommenden Jahren in die Modernisierung und den Neubau ihrer Flotte.

Von der Dampflok bis zur Anbindung an den Flughafen: Die Geschichte der Hamburger S-Bahn

Die „Geburtsstunde“ des S-Bahn-Streckennetzes in Hamburg ist der 16. Juli 1866. An diesem Tag nahm der Personenverkehr auf der Verbindungsbahn zwischen der Altona-Kieler Eisenbahn und der Hamburg-Berliner Bahn seinen Betrieb auf. Ein Jahr später, 1867, wurde die Trasse nach Blankenese eingeweiht, 1872 erfolgte der Brückenschlag über Norder- und Süderelbe. 1900 wurde mit dem Bau des heutigen Hauptbahnhofs begonnen.

Damals verkehrten im Hamburger Stadtverkehr noch Dampflokomotiven. Im Jahr 1904 kamen die Preußisch-Hessische Staatseisenbahnverwaltung und der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg überein, eine neue, elektrifizierte Eisenbahnstrecke vom Hamburger Stadtzentrum nach Ohlsdorf zu bauen und gleichzeitig den Bahnbetrieb auf der bereits bestehenden Linie Blankenese-Altona-Stadtzentrum auf elektrischen Betrieb umzustellen.

Die Revolution im Nahverkehr erfolgte am 1. Oktober 1907: An diesem Tag fuhr der erste mit Wechselstrom aus der Oberleitung betriebene Zug auf der Strecke zwischen Altona und Ohlsdorf – die Geburtsstunde der heutigen S-Bahn.

Die Pläne des Dritten Reichs für den Hamburger Schnellbahnbau führten Mitte der 1930er Jahre dazu, dass man sich zur Umstellung auf das in Berlin bereits bewährte, heute noch vorhandene Gleichstromsystem mit seitlicher Stromschiene entschloss. Am 22. April 1940 wurde der Fahrgastbetrieb zuerst auf der Strecke Ohlsdorf-Poppenbüttel mit Gleichstrom-Zügen aufgenommen. Am 20. Mai 1955 fuhr der letzte Wechselstromzug von Altona bis nach Ohlsdorf.

Ab 1962 wuchs das Hamburger S-Bahn-System erneut. 1965 wurde der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) als Zusammenschluss der Verkehrsunternehmen in Hamburg und einigen angrenzenden Gebieten gegründet. Die neue Tarif- und Planungsgemeinschaft brachte 1967 ihren ersten gemeinsamen Fahrplan heraus.

Die letzte Erweiterung des Hamburger S-Bahn-Netzes im 20. Jahrhundert erfolgte in Richtung Süden: 1983 wurde der Abschnitt zwischen Hauptbahnhof und Harburg Rathaus eröffnet; ein Jahr später erfolgte die Verlängerung bis nach Neugraben.

Nachdem die Hamburger S-Bahn schon lange Orte in Schleswig-Holstein bediente, wurde mit der Fahrplanumstellung am 9. Dezember 2007 auch Niedersachsen erschlossen. Mit der S-Bahn-Verlängerung von Neugraben nach Stade wuchs das S-Bahn-Netz um rund 32 Kilometer auf knapp 150 Kilometer.

Ende 2008 wurde die Flughafen-S-Bahn als bis heute letzte Erweiterung in Betrieb genommen. Doch das S-Bahn-Netz soll schon bald weiter wachsen, geplant sind die Verlängerung der S 21 bis nach Kaltenkirchen und der Bau einer neuen Linie S 4 bis nach Bad Oldesloe.

Weltpolitik schafft Airbus-Freude

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Das Ende der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran hat bei den Airbus-Beschäftigten und allen, die vom Flugzeugbau profitieren, positive Folgen: Der Iran bestellt mindestens 118 Flieger bei Airbus, darunter zwölf A380 – den Mega-Flieger, der in den vergangenen zwei Jahren zum Problemfall wurde, weil es kaum noch Bestellungen gab. In 14 Tagen sollte deswegen bei Airbus über eine Neustrukturierung innerhalb der A380-Produktion mit dem Betriebsrat verhandelt werden.

Noch vor zwei Wochen sorgte Airbus-Verkaufschef John Leahy mit seinem Optimismus bei der Jahres-Pressekonferenz für Erstaunen. Für ihn habe es nie Zweifel an den glänzenden Aussichten für das weltgrößte Passagierflugzeug gegeben: „Stellen Sie sich vor, alle drei Minuten startet oder landet jetzt schon weltweit eine A380“, sagte er Mitte Januar in Paris und kündigte an: „Es wird auch 2016 neue Kunden für das Flugzeug geben.“ Der Ankündigung folgten jetzt die ersten Aufträge: Zwölf A380 gehen in den Iran und drei Flieger nach Japan. Jean Leahy verhandelt mit zwei weiteren Fluggesellschaften, die angeblich 32 Exemplare bestellen könnten. Eine Airline habe Interesse an 20 bekundet, eine andere an zehn bis zwölf, sagte Leahy.

Airbus-Chef Fabrice Brégier erwartet, dass bis zum Sommer weitere Aufträge eingehen. Unter anderem wird mit Saudi Arabian Airlines seit Monaten verhandelt. Die Saudis benötigen den Groß-Flieger weil ihre Flughäfen mit den Pilgerreisenden nach Mekka völlig überfüllt sind.

Von insgesamt 330 Bestellungen (ohne Iran und Japan) wurden bislang 180 Maschinen an 18 Fluggesellschaften ausgeliefert. Größter Kunde ist mit Abstand Emirates mit 140 Bestellungen. Bisher haben die Scheichs 72 A380 erhalten. Der letzte Großauftrag kam von der Leasing-Gesellschaft Amedeo A380, die 20 Flieger bestellte – vor zwei Jahren.

Weil es in der jüngsten Vergangenheit keine neuen Aufträge gab, wurde die Produktion 2015 von 30 auf 27 Flieger im Jahr gedrosselt, in diesem Jahr sollen aber wieder 30 Flugzeuge ausgeliefert werden. Inwieweit der angekündigte Plan zur Neustrukturierung der Produktion in Finkenwerder mit einer Umbesetzung von A380-Beschäftigten in die boomende A320-Produktion noch aktuell ist, soll sich in den nächsten Wochen zeigen.

In Finkenwerder werden Rumpfsegmente für die A380 gefertigt und an die Endmontagelinie nach Toulouse geliefert. Außerdem erhalten alle A380-Flieger in Finkenwerder ihre Innenausstattung und ihre Lackierung. Nach der Fertigstellung werden Maschinen, die für Kunden in Europa oder im Nahen Osten sind, in Hamburg ausgeliefert, alle anderen werden in Toulouse an den Kunden übergeben. Aus Stade kommt – wie bei allen Airbus-Fliegern – das Seitenleitwerk. Die Airbus-Betriebsratsvorsitzende Sophia Jacobsen zu den neuen Bestellungen: „Etwas Besseres kann uns derzeit nicht passieren.“

Nach Flaute: Airbus verbucht neue A380-Aufträge

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Insbesondere die georderten 15 neuen A380-Flieger von Iran Air und der größten japanischen Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) gelten als strategisch ganz wichtige Aufträge mit Potenzial für die Zukunft.   Am Freitag bestästigte Airbus offiziell die beiden Groß-Verkäufe, von denen der Auftrag aus Japan bereits in den Orderbüchern steht, während das weitaus größere Iran-Geschäft noch in den Details zu verhandeln ist.  An der Zahl der bestellten Maschinen soll es allenfalls Korrekturen nach oben geben. Danach soll Iran Air 118 Flugzeuge von Airbus erhalten.     „Die Ankündigung ist der Start des Wiederaufbaus unserer Zivilluftfahrtbranche zu einem Stolz der Region“, erklärte Iran-Air-Chef Farhad Parvaresh bei der Bekanntgabe der Bestellung. Die Order besteht aus 45 Kurz- und 73 Langstreckenflugzeugen.   Die Details:  Iran Air bekommt 21 Flieger aus der A320-Familie, 24 Flieger aus der A320-neo-Familie, 27 A330, 18 A330-900 Neo, 16 A350-1000 und auch zwölf A380. Die Bestellung hat einen Wert nach Listenpreisen von rund 27 Milliarden Dollar und ist möglich geworden, nachdem die internationalen Wirtschafts-Sanktionen gegen den Iran Mitte Januar aufgehoben wurden. Branchen-Insider gehen davon aus, dass dieser Großauftrag erst der Anfang von Flugzeug-Bestellungen aus dem Iran ist, denn die Flieger der staatlichen Fluglinie gelten wegen der Wirtschafts-Sanktionen als veraltet. Insgesamt soll der Iran rund 400 bis 500 Flugzeuge benötigen, um seine Flotte auf ein modernes Niveau zu bringen. Neben den zwölf A380-Bestellungen aus dem Iran gab es am Freitag von Airbus eine weitere Erfolgsmeldung: All Nippon Airways (ANA) will drei Exemplare des A380 auf der Strecke Tokio-Honolulu einsetzen, die ab dem Jahr 2019 ausgeliefert werden sollen. Die neuen Aufträge kommen zur rechten Zeit, denn im vergangenen Jahr herrschte beim A380 Flaute, weshalb die Produktion von 30 Fliegern im Jahr 2014 auf 27 im vergangenen Jahr gedrosselt wurde.   Für die Airbus-Betriebsratsvorsitzende Sophia Jacobsen dürften die neuen Bestellungen Auswirkungen auf die bereits im Konzern diskutierten Pläne zur Umsetzung zahlreicher A380-Beschäftigten in andere Produktionsbereiche haben.  Vor allem: Ein schon bei Airbus diskutiertes Aus des A380 Programms dürfte damit endgültig vom Tisch sein. Alleine am Standort Finkenwerder hängen rund 2000 Arbeitsplätze an dem Mega-Flieger.
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