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Soldaten des Königs kommen

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Zum „Tag der Archive“ am Sonnabend, 5. März, haben das Stadtarchiv Stade, das Niedersächsische Landesarchiv und das Archiv der Ritterschaft ein abwechslungsreiches Programm organisiert.

„Mobilität im Wandel“ ist der Tag überschrieben. „Wir wollen vom Verkehr, vor allem aber von den Geschichten drumrum erzählen“, sagt Dr. Gudrun Fiedler, Leiterin des Landesarchivs. Thomas Fenner vom Ritterschaftsarchiv wird dann wieder den Oldtimer-Trecker vor der Archiv-Tür parken, als anschauliches Zeugnis der Technikgeschichte.

Davon mehr gibt es drinnen: Dr. Beate-Christine Fiedler lässt Archivalien sprechen und erzählt zum Beispiel die spannende Geschichte, die hinter einem Reederei-Plakat steckt. Eine Lesung über die Fähren an der Oste und ein Vortrag zum Bau der Unterlebebahn sind zu hören. Thomas Fenner gibt Tipps zum Lesen alter Handschriften, Archivare beraten zum Thema Haus- und Hofforschung, zudem gibt es eine Einführung in das Online-Archivsystem. Für die Kinder gibt es Buchbindearbeiten und das Schreiben mit der Feder. Damit können sich Besucher auch im Stadtarchiv Stade (Johannesstraße 5) ins Gästebuch eintragen.

Im Keller können sie Dokumente aus Archivbeständen mit der historischen Druckwerkstatt auf Papier vervielfältigen. Trubel wird im Stadtarchiv auch durch die Soldaten der „King’s German Legion“ aus napoleonischen Zeiten herrschen. Holger Ben Breckwoldt und seine Mitstreiter erzählen von der Mobilität der Soldaten zu Napoleons Zeiten, „als ganze Familienverbände zu Fuß zu einzelnen Gefechtsorten unterwegs waren“. Die Besucher erfahren mehr über die „knallharte Hygiene“ im Heer und warum die Soldaten einen dritten Schuh dabei haben mussten, kündigt Breckwoldt an. Dr. Dr. Christina Deggim freut sich auch auf die Erlebnis-Gästeführer in historischen Gewändern.

Das Stadtarchiv ist geöffnet von 10 bis 15 Uhr, das Landesarchiv (Am Staatsarchiv 1) von 11 bis 16 Uhr. Das komplette Programm findet sich online unter www.tagderarchive.de.

Am Dienstag stellt das TAGEBLATT das Programm im Buxtehuder und Jorker Archiv vor.

Parkplatz

Das Thema Mobilität im Wandel schlägt sich auch direkt vor der Tür des Niedersächsischen Landesarchivs nieder. Durch die Straßenbauarbeiten stehen nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung. Für die Besucher beim „Tag der Archive“ gibt es deshalb Parkmöglichkeiten auf dem Parkplatz des Landkreises, direkt am benachbarten Kreisel.


Grundsteinlegung fürs Jugendhaus

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Landrat Michael Roesberg, Polier Tim Kruse vom Bauunternehmen Lindemann, Einrichtungsleiter Johannes Hartkens, Architekt Torsten Wilhelmi und Bauleiter Christoph Lührs von Lindemann (von links) haben am Freitag den Grundstein für die Erweiterung gelegt. Sie mauerten eine Zeitkapsel mit einem Gruppenfoto des Personals, einer aktuellen TAGEBLATT-Ausgabe, dem pädagogischen Konzept und historischen Aufnahmen des Altbaus ein. „Wir brauchen auch in Zukunft dieses Jugendhaus“, unterstrich Roesberg. Die Erzieher versorgen Mädchen und Jungen, die nicht mehr in ihren Familien bleiben können und deshalb unter staatliche Aufsicht gestellt werden müssen. Das 60 Jahre alte Gebäude wurde immer wieder erweitert und umgebaut. Die laufenden Maßnahmen sollen im November dieses Jahres abgeschlossen sein. Der Kreis investiert 2,5 Millionen Euro. Foto Beneke

Von Weibermusik und Widerstand

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Am Montag, 29. Februar, ab 18 Uhr, zeigt der Rosa-Luxemburg-Club Niederelbe im Buxtehuder Kulturforum am Hafen die szenische Lesung „Lerne mit dem Herzen zu denken“ über die Widerstandskämpferinnen Cato Bontjes van Beek und Sophie Scholl. Der Eintritt ist frei. Vor der Lesung gibt es Fingerfood und Getränke, nach der Lesung eine offene Diskussion.

Am Sonnabend, 5. März, geht es um Komponistinnen: Das Buxtehuder Gleichstellungsbüro und die VHS Buxtehude bitten ab 19.30 Uhr zu einem Abend unter dem Titel „Weibermusik“, vorgestellt vom Ensemble Tityre im Kulturforum. Dargeboten werden musikalische und erzählerische Geschichten von Frauen in der Musik, die ein schattenhaftes Dasein führten. Die vier Frauen vom Ensemble Tityre haben ihnen nachgespürt und unbekannte Werke und außergewöhnliche Lebensgeschichten entdeckt, die sie musikalisch und in Texten vorstellen. Karten kosten 10 Euro und sind im Vorverkauf unter gleichstellung@stadt.buxtehude.de oder im Stadtinfo unter 0 41 61/ 501 1510 erhältlich.

„Die Macht der Kommunikation und der Person sind die am meisten unterschätzten Führungsinstrumente in der heutigen Zeit“, sagt Kerstin Plehwe. Sie muss es wissen: Für ihr Buch „Female Leadership – Die Macht der Frauen“ hat sie in 15 Ländern der Welt mit Top-Managerinnen, Spitzenpolitikerinnen, Nobelpreisträgerinnen und Unternehmerinnen gesprochen. Darüber, mit welchen Eigenschaften und Fähigkeiten Frauen es bis nach ganz oben schaffen, hält die TV-Politikanalystin und Leadership-Expertin am Dienstag, 8. März,ab 19.45 Uhr im Hanse-Saal des Stadeums einen multimedialen Vortrag. Im Anschluss sind alle Gäste zu einem Getränk eingeladen. Kerstin Plehwe wird 20 Bücher zugunsten von Bildungsprojekten für Mädchen und Frauen der Astraia Female Leadership Foundation verlosen, der sie auch ihr Abendhonorar komplett spendet. Veranstalter sind das Stadeum in Kooperation mit Karina Holst, der Gleichstellungsbeauftragten der Hansestadt Stade. Eintritt 25 Euro, im Vorverkauf 19,80 Euro.

Zwei Vorträge an der Buxtehuder VHS am Dienstag, 8. März,ab 18 Uhr, stellen zwei starke Frauen für den Frieden vor: Bertha von Suttner kennen viele, aber wer kennt die Pazifistin Ingeborg Küster, geborene Andreas? Schon als 14-jährige arbeitete sie in der Winter‘schen Papierfabrik in Altkloster. Später war sie in Berlin Mitarbeiterin der pazifistischen Zeitschrift „Das Andere Deutschland“ und Lebensgefährtin des Herausgebers Fritz Küster, der nach der Machtübernahme 1933 verhaftet wurde. Fünf Jahre verbrachte er im KZ, bis es Ingeborg Andreas auf unglaubliche Art gelang, ihn aus Buchenwald frei zu bekommen. Nach dem Krieg kämpfte sie gegen die Wiederaufrüstung und gehörte zu den Begründerinnen der westdeutschen Frauen-Friedensbewegung. In einem Kurzvortrag mit anschließenden Gespräch wird Anping Richter das Leben und Wirken von Ingeborg Andreas vorstellen.

Direkt anschließend geht es in einem Vortrag von Martina Bölck um die 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Bertha von Suttner. Anlässlich ihres 100. Todestags berichtet die Referentin über Leben und Wirken der Friedensaktivistin im zeitgeschichtlichen Kontext. Außerdem wird sie Auszüge aus Bertha von Suttners berühmten Roman „Die Waffen nieder“ lesen. Veranstalter sind der Verein Himmelblau (Frauen für interkulturelle Bildung und Begegnung) und die VHS Buxtehude. Eintritt frei. Kursnummer: 16F. 12.030. Voranmeldung erbeten unter vhs@stadt.buxtehude.de oder www.vhs-buxtehude.de

In Stade lädt die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Stade, Anne Behrends, gemeinsam mit ihren neuen Kolleginnen aus den Samtgemeinden Lühe, Britta Courtault, und aus der Samtgemeinde Horneburg, Daniela Subei, am Dienstag, 8. März, ab 20 Uhr zu einem Tango-Konzert mit dem Berliner Trio „Luz y Sombra“ in die Seminarturnhalle in Stade ein. Angekündigt ist eine Milonga im Dunkel der Großstadt, bei der schelmische Gestalten, teuflische Halunken und strahlende Engel im Kerzenlicht zu Astor Piazzollas einzigartigen und facettenreichen Kompositionen tanzen. Die drei klassisch studierten Musikerinnen Miriam Erttmann (Violine), Kymia Kermani (Klarinette) und Katja Steinhäuser (Klavier), spielen den Tango jazzig und mitreißend interpretiert und überraschen auf ihrem Album „Milonga Loca“ mit außergewöhnlichen Arrangements von Werken des argentinischen Komponisten. Kurz vor ihrem Konzert in Stade wird das zweite Album des Trios veröffentlicht. Eintritt 8 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf im Bürgerbüro des Rathauses in Steinkirchen bzw. bei Britta Courtault, 0 41 42/ 899 115, im Mehrgenerationenhaus Horneburg bei Daniela Subei unter 0 41 63/ 80 68 492, sowie im Kreishaus bei Anne Behrends unter 0 41 41/ 12-204 oder 12-205, außerdem bei den üblichen Vorverkaufsstellen der Seminarturnhalle, im Musikhaus Magunia und im Weinkeller Tomischat in Stade.

Das KiK (Kommunale Kinoinitiative Buxtehude) zeigt am Sonntag, 20. März, ab 10 Uhr beim Frauenfilmfrühstück im Kulturforum am Hafen den Film „Wadjda“ . Dieser erste Film einer saudi-arabischen Regisseurin, Haifa Al-Mansour, galt 2012 bei den Filmfestspielen in Venedig als Sensation. Er spielt in Saudi-Arabien und erzählt die bittersüße Geschichte des elfjährigen Mädchens Wadjda, das zielstrebig den Weg verfolgt, verbotenerweise das Fahrradfahren zu lernen. Vor Filmbeginn wird es neben dem traditionellen Frühstück auch ein orientalisches Frühstück geben. Eintritt inklusive Frühstück 12 Euro.

Last not least gibt es mit Bodybild im Nachgang noch am Mittwoch, 13. April ab 19.45 Uhr im Stadeum eine Performance zum Frauentag. Und obwohl es bis dahin noch ein paar Wochen dauert, gibt es jetzt nur noch Restkarten: Das „Theater Marabu“ lädt mit „Bodybild“ zu einer Irrfahrt durch zwängende und sprengende Körperbilder ein. Darstellerin Laura Schuller taucht in die Bilderwelt Dr. Sommers und der Youtube-Schmink-Tutorials ein, um sie in radikaler Weise auf sich anzuwenden und ad absurdum zu führen. „Ein intensiver und humorvoller Trip, der einfach Spaß macht“, empfehlen die Stader Gleichstellungsbeauftragte Karina Holst und das Stadeum. Karten kosten im Vorverkauf (Stadeum, Ticket-Point, Rathaus, Zimmer 7) und an der Abendkasse 9,50 Euro.

Linke Szene traf sich in dunklen Kellern

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Die ehemaligen Stader Peter Baumeister, Rolf Semmelrock und Werner Vogel blickten während eines kurzweiligen Informationsabends des Rosa-Luxemburg-Clubs im Stader Coffeehus auf diese Ära zurück, als sich die linken Zirkel zum Beispiel als Republikanischer Club in miefigen Kellern zu geistiger und flüssiger Nahrung trafen.

Deutliche Worte fand Werner Vogel. Er beschrieb Stade als „furchtbares braunes Nest“ mit vielen Nazis in öffentlichen Ämtern. Er habe eine „nicht auszuhaltende Enge“ ausgemacht.

Rolf Semmelrock erinnerte an die Kampgagne „Enteignet Springer“ nach dem Attentat auf Rudi Dutschke. Viele Linke sahen damals die Bild-Zeitung als geistigen Brandstifter. Während einer Demo vor dem Springer-Haus in Hamburg sei er von der Polizei verprügelt worden. Semmelrock: „Das wurde schon ziemlich militant.“ Der Hass auf Springer ging so weit, dass in dem kleinen Holz-Kiosk am Sande sich die Betreiberin weigerte, die „Bild“ zu verkaufen. Es war die Oma von Werner Vogel.

Organisator Michael Quelle stellte den Fall Alfred Baumeister vor, der in der Nazi-Zeit im KZ gelandet und nach England geflüchtet war. Zurück in Stade fand er eine Anstellung als Bote bei der Stadt. Während einer öffentlichen Diskussion 1951 sorgte er sich vor einem 3. Weltkrieg, die Atombombe und vor der Re-Militarisierung Deutschlands. Wenige Tage später war er seinen Job los.

Sein Sohn Peter Baumeister gehörte später zu den Aktivposten der linken Szene, die es in Stade in Zeiten von Berufs- und Parteiverboten nicht einfach gehabt habe. Der Republikanische Club wurde gegründet, Schalmeienkonzerte, öffentliche Auftritte und Ostermärsche organisiert. Es ging gegen Alt-Nazis, undemokratische Strukturen, den Vietnam-Krieg, die Anerkennung der DDR und gegen die Atombombe.

Typen gab es in der Region, wie zum Beispiel Stefan Aust, später Spiegel-Chefredakteur, Rudolf Drießen aus Buxtehude, der die Sex-Partei Deutschlands gründete und die verbotene St. Pauli-Zeitung als Parteiblatt öffentlich machte, oder der spätere FDP-Staatssekretär Rudolf Fischer aus Buxtehude, heute noch Kreistagsmitglied, der die linke Szene als Jungdemokrat unterstützt habe.

In der Nacht wurden braune Plakate mit der Aufschrift „Rattenfänger“ auf die Scheiben Stader Läden geklebt; unter anderem beim Lebensmittelgeschäft von Gustav Wolters, der einst als Mitglied des Einsatzkommandos 9 bei Massenerschießungen von Juden dabei gewesen sein soll, und später ein auskömmliches Leben in Stade geführt habe. Bei Rathaus-Empfängen habe er oft das Buffet geliefert. Sein Rechtsanwalt war Horst Eylmann, später Bürgermeister und CDU-Bundestagsabgeordneter. Selbst Bundeskanzler Gerhard Schröder habe dem alten Wolters für seine „Lebensleistung“ gedankt.

Mehr Infos im Internet unter:

www.michael-quelle.de

Ist das nicht die Frau mit der Tigerente?

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Die Schauspielerin und Moderatorin hat zehn Jahre lang den „Tigerentenclub“ moderiert, eine der beliebtesten Kindersendungen der ARD. Die gebürtige Harburgerin war auch davor schon ein echter „Kinderstar“. Und was macht sie heute? Das TAGEBLATT fragt nach.

Frau Großer, wir vermissen Sie auf dem Fernsehschirm. Machen Sie derzeit im TV gar nichts mehr?

Pamela Großer: Derzeit nicht. Die Moderation der SWR-Sendung „Kaffee oder Tee“ habe ich abgegeben, als ich mit meinem dritten Kind schwanger war.

Guckt Ihr Nachwuchs denn den„Tigerentenclub“?

Eher nicht. Meistens haben wir was anderes vor. Am Wochenende spielen wir gern zusammen oder machen einen Ausflug. Fernseh-Gucken spielt bei uns nicht so die Rolle.

Wissen Ihre Kinder, dass Mama die Sendung zehn Jahre lang moderiert hat?

Die beiden Älteren schon. Ich habe eine Aufzeichnung meiner letzten Sendung zu Hause, die ich damals hochschwanger moderiert habe. Die haben wir uns einmal angeschaut. Außerdem waren wir im Studio bei einer Sendung. Das ist natürlich interessant für meine Kinder und für mich ist das auch schön: Ich treffe die alten Kollegen mal wieder.

Sie selbst haben ja schon mit drei Jahren vor der Kamera gestanden und als Kind und Jugendliche bei vielen Film- und Fernsehproduktionen wie „Immenhof“ oder „Neues vom Süderhof“ mitgewirkt. Man merkt Ihnen an, dass Ihnen das im Gegensatz zu anderen Kinderstars überhaupt nicht geschadet hat. Haben Sie nie die Bodenhaftung verloren?

Meine Eltern haben sehr viel Wert darauf gelegt, dass ich bodenständig bleibe. Die Engagements sind ja auch eher zufällig gekommen. Meine ältere Schwester bekam – auch das war reiner Zufall – eine Rolle in dem Film „Timm Thaler“ und meine Mutter begleitete sie zu den Dreharbeiten. Ich musste mit, weil ich noch so klein war. Am Filmset wurde man dann auf mich aufmerksam und ich durfte in der einen oder anderen Produktion mal durchs Bild laufen. So bin ich da hineingewachsen.

Aber als Sie älter wurden, bekamen Sie größere Rollen: eine Hauptrolle in „Kartoffeln mit Stippe“, wichtige Rollen in beliebten Kinderserien. Waren Sie an Ihrer Schule, dem Immanuel-Kant-Gymnasium in Harburg, etwas Besonderes? Wurden Sie beneidet?

Nein, ich war nichts Besonderes. Ich hatte den Eindruck, das hat die Mitschüler eigentlich wenig interessiert. Vielleicht gab es mal Neid, so wie auch gute Sportler beneidet werden. Aber ich habe mich immer als normale Schülerin gefühlt. Ich hab‘ meine Hobbys gehabt und meine Schulfreunde. Erst als ich mit 12 Jahren meine erste Hauptrolle bekam und für die Dreharbeiten ein halbes Jahr von der Schule freigestellt wurde, fiel das auf.

Sie leben schon seit Jahren in Stuttgart. Vermissen Sie Ihre alte Heimat?

Ich fühle mich in Stuttgart sehr wohl. Hier leben meine Familie und unsere Freunde. Aber ich bin immer wieder gern in Harburg. Meine Eltern und zwei Schwestern leben dort. Gerade waren wir wieder drei Wochen da.

Ist Ihr Mann auch aus der Film- und Fernsehbranche?

Nee, der hat was Anständiges gelernt. Er ist Versicherungskaufmann.

Fällt es Ihnen schwer, nicht mehr so im Fokus der Öffentlichkeit zu stehen wie noch vor ein paar Jahren?

Ich habe sehr früh angefangen zu arbeiten und hatte mit Anfang 20 schon sehr viel erlebt. Ich glaube, deshalb fällt es mir gar nicht schwer, derzeit hauptsächlich Mutter zu sein. Ich genieße es und könnte mir im Moment nichts Schöneres vorstellen.

Sind Sie eigentlich immer noch so quirlig wie früher oder hat das Muttersein Sie etwas ruhiger gemacht?

Ich bin immer noch ziemlich lebhaft. Als Mutter von drei Kindern kann man keine Schlaftablette sein. Da muss man auf Zack sein. Vor Kurzem wurde ich aber von einer schweren Knöchelverletzung ausgebremst, die ich mir beim Tennis zugezogen hatte. Da durfte ich nicht gehen, mein Mann hat mich im Rollstuhl zum Kinderspielplatz gefahren. Das war furchtbar. Nur auf dem Sofa liegen und sich bedienen lassen – das war gar nichts für mich.

Welche Zukunftspläne haben Sie beruflich?

Im Moment gehe ich total in meiner Mutterrolle auf. Ich brauche nicht die berufliche Bestätigung, um glücklich zu sein. Ich habe mir auch früher nie Gedanken um meine berufliche Zukunft gemacht. Eigentlich wollte ich mal Ärztin werden und hatte den Medizinertest schon bestanden. Und dann ist doch alles anders gekommen. Ich muss auch gar nicht zum Fernsehen zurückkehren, ich könnte auch etwas ganz anderes machen. Oder hinter den Kulissen arbeiten.

Keine beruflichen Träume mehr?

Doch. Ich würde gern mal in einem netten Kinofilm für Kinder mitspielen. So eine tolle deutsche Produktion wie „Pünktchen und Anton“...

Als Tigerenten-Moderatorin waren Sie einmal zu Gast bei Harald Schmidt in dessen Late-Night-Show. Da haben Sie ihm einen Tigerenten-Tanga mitgebracht. Ganz schön frech und mutig. Wie war das damals?

Ich habe die Sendung früher immer selbst geguckt und wollte unbedingt mal hin. Ich war Anfang 20 und total unbekümmert. Vorher war ich dann doch aufgeregt. Aber Harald Schmidt war sehr nett und witzig. Hätte ich versucht, lustiger zu sein als er, wäre der Auftritt bestimmt in die Hose gegangen. Es war dann alles schnell vorbei. Nach der Sendung war Harald Schmidt noch bei mir in der Garderobe und meinte, dass er unser Gespräch toll fand. Das hat mich gefreut.

Gehen wir noch einige Jahre weiter zurück: Sie spielten Rollen in den Fernsehserien „Immenhof“ und „Neues vom Süderhof“. Da müssen für Sie doch Mädchenträume wahr geworden sein mit all den Pferden und Tieren . . .

Das stellen Sie sich so vor. Ich musste Reitunterricht nehmen und es war für mich der Horror. Ein Pferd ist mit mir durchgegangen. Seitdem habe ich größten Respekt vor Pferden. Einmal musste ich beim Tigerentenclub auf ein Pferd steigen. Und Papa Löwe und Günter Kastenfrosch sind auf uns zugekommen. Da ist das Pferd mit mir obendrauf hochgestiegen. Das muss ich wirklich nicht mehr haben.

Die Geschichte gehört dann wohl eher nicht zu Ihren schönsten Erinnerungen als Moderatorin des Tigerentenclubs. Welche sind es dann?

Die vielen Reisen. Ich war fast überall auf der Welt. Wir haben zehn Reisen pro Jahr gemacht, auch in Länder, wo ich sonst bestimmt nicht hingekommen wäre. Ich durfte die tollsten Dinge machen: zwei Fallschirmsprünge, Paragliding, Drachenfliegen, Kite Skiing, zwei Tauchkurse. Das ging nur, weil meine beiden Kollegen – erst Dennis Wilms und später Malte Arkona – solche Angsthasen waren und so was niemals getan hätten. Deshalb durfte ich all die tollen Sachen ausprobieren. Ich konnte mich richtig ausleben. Im Studio waren die Erlebnisse mit den Kindern toll. Wenn sie gesagt haben, dass sie mich nett finden und mich zu ihrem Geburtstag einladen wollen. Und das mitten in der Sendung! Dann musste ich lachen. Oder wenn Sie gefragt haben, ob Malte und ich verheiratet sind . . .

Ihr langjähriger Co-Moderator Malte Arkona ist seit 2014 wieder beim Tigerentenclub dabei. Geht das nur bei Männern oder könnten Sie sich eine Rückkehr in das Format vorstellen?

Malte ist eingesprungen und macht das jetzt weiter, weil er so gut ist. Auch andere Kollegen von damals, wie Singa Gätgens, mit der ich schon „Süderhof“ gedreht habe, oder Juri Tetzlaff sind noch bei KiKa zu sehen. Warum nicht? Wir können das ja.

Gibt es in der Branche ein Verfallsdatum?

Die Branche ist hart. Besonders für Frauen. Es gibt immer noch Leute, die sagen, dass Frauen über 50 im Fernsehen nichts verloren haben. Das finde ich unmöglich.

Werden Sie eigentlich noch häufig erkannt?

Ja. Die Leute sagen oft: Ich kenne Sie doch irgendwo her. Und vielen fällt es dann ein: Ich bin die mit der Tigerente.

Zur Person

Pamela Großer wurde am 11. Juni 1977 in Hamburg geboren und wuchs im Stadtteil Harburg auf. Schon als Kind wurde sie für Film und Fernsehen entdeckt und spielte in bekannten Serien mit. 1996 machte sie ihr Abitur am Immanuel-Kant-Gymnasium in Harburg. Von 1998 an moderierte sie zehn Jahre lang den „Tigerentenclub“ der ARD, der heute noch im Ersten und bei KiKa läuft. Pamela Großer hörte auf, als sie das erste Kind erwartete. Ab 2010 bis zur Babypause für ihr drittes Kind moderierte sie die SWR-Nachmittagssendung „Kaffee oder Tee“.

Ausschuss bereist Spielplätze

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Große Mängel, insbesondere solche, die Kinder auf den Plätzen gefährden können, wurden nicht aufgedeckt. Bei dem engen Zeitplan, den sich die Ausschussmitglieder gesetzt hatten, war die Informationsreise keine „Spielerei“.

Für den Asper Spielplatz im Bereich „Krüschen“ lag ein Antrag von Bürgern vor, die Einrichtung umzugestalten. Davon wollen die Ratsmitglieder aber erst einmal absehen. Denn der in der Nähe befindliche Spielplatz des Kindergartens befindet sich bereits im Umbruch. Die alten Spielgeräte sind dort bereits entfernt worden. Bei der Neugestaltung könnten auch die Belange von größeren Kindern berücksichtigt werden. Wenn die täglichen Kindergartenzeiten vorbei sind, könnten diesen Platz dann alle Kinder des Dorfes benutzen.

Von Asper Kindern liegt den Ratsmitgliedern eine Wunschliste vor. Auf dem Spielplatz „Krüchen“ würden sie gerne eine Skaterrampe gebaut haben. Für die Ausschussmitglieder stellte sich dabei die Frage, ob in Aspe genügend Kinder seien, die diese Einrichtung auch nutzen würden. „Überdies ist es mit dem Bau einer Skaterrampe ja nicht getan“, stellte Gabriele Pallasch aus dem Fredenbecker Rathaus heraus. Der Ausbau des Spielplatzes „Krüschen“ soll erst einmal vertagt werden.

Auf dem Spielplatz „Zur Loge“ in Mulsum wird ein Kletterturm mit integrierter Rutsche langsam aber sicher marode. Die Spieleinrichtung solle in nächster Zeit erneuert werden, empfehlen die Ausschussmitglieder nun dem Kutenholzer Gemeinderat. Nach der Spielplatzbereisung wurde die Ausschusssitzung im Asper Dorfgemeinschaftshaus fortgesetzt. Hier wurde über den Antrag des Kutenholzer Reitvereins beraten, die Sanierung des Reithallendaches durch einen finanziellen Zuschuss zu unterstützen. Das Gremium empfiehlt dem Rat, die Maßnahme zu 50 Prozent der Sanierungssumme zu unterstützen. Höchstens allerdings bis zu einer Summe von 3 000 Euro.

Insgesamt werden die Reparaturarbeiten vom Reitverein auf 6 000 Euro geschätzt. Es müssen einige Dachplatten und eine Reihe von Schrauben ersetzt werden. Eine komplette Dachsanierung hat der Reitverein aus Kostengründen in die nächsten Jahre verschoben.

Die Spuren der Ahnen in den Akten

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Um das Puzzle Familiengeschichte zusammenzusetzen, braucht es Geduld und Genauigkeit. Hartnäckig, aufgeschlossen und kreativ müssen die Forscher sein, die sich in Archiven wie dem Ritterschafts-, dem Staats- oder dem Stadtarchiv in Stade daran machen, alte Handschriften zu entziffern, um ihren Vorfahren auf die Spur zu kommen.

„Es ist eine Detektivarbeit“, sagt Christine Seemann. Sie ist Steuerberaterin in Hamburg, wo sie auch geboren ist. Sie wohnt in Bützfleth und ist Stammgast in den Archiven. Auslöser für ihre familiäre Spurensuche war der Tod ihrer Großmutter. Die kleine Ahnentafel, die alten Dokumente, die sich bei der Wohnungsauflösung fanden, waren 1983 erste Anhaltspunkte und der Anreiz, mehr wissen zu wollen. Dem Wissensdurst waren aber Grenzen gesetzt, zunächst die innerdeutsche: Die Mecklenburger Vorfahren konnte sie erst nach dem Mauerfall weiterverfolgen – und als vor einigen Jahren die steirischen Kirchenbücher online gestellt wurden, „da war das mein schönstes Weihnachtsgeschenk“, denn die Namen des österreichischen Familienzweigs waren endlich greifbar.

Überhaupt habe sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Die Online-Recherche erleichtert die Forschung ungemein, und immer wieder taucht neues Material in den Archiven auf, sagt Christine Seemann. „Das Tolle und Spannende ist, dass die Leute gewandert sind. Es gibt wohl keine Familie, die über Jahrhunderte in ihrem Dorf gesessen hat“, erklärt sie. Einer ihrer Vorfahren in Neuhaus/Oste kam als Hutmacher aus Sachsen. Die Katholiken unter ihren pommerschen Ahnen entpuppten sich als Pfälzer Einwanderer. „Es gibt immer wieder neue Bezüge zu den den gesellschaftlichen Entwicklungen.“

Napoleons Marsch auf Moskau war in ihrer Schulzeit Thema – „aber plötzlich stellt sich heraus, dass einer aus der Familie dabei war, in Gefangenschaft geraten und dort gestorben ist. So fängt Geschichte an, lebendig zu werden.“ Die Kirchenbücher sind dabei eine wichtige Quelle, doch sie findet Namen auch in Kreditverträgen, Hofübergabeverträgen oder in den Stader Intelligenzblättern und Volkszählungslisten. Richtig glücklich macht es sie, wenn sich zum Namen noch Informationen zu den Lebensumständen gesellen. Gerade über die kleinen Leute, arme Bauern oder Arbeiter finden sich wenig schriftliche Zeugnisse. Doch auch über deren Leben mehr zu erfahren, ist ihr Anliegen.

Untereinander sind die regionalen Familienforscher gut vernetzt. Alle stehen immer wieder vor den gleichen Problemen: Die Kirchenbücher reichen nur bis etwa 1650 zurück – dort, wo sie erhalten sind. Aber es gab auch Brände oder Überschwemmungen, die jegliche Schriften zerstörten. „Da ist dann Schluss, da komme ich nicht weiter“, sagt Christine Seemann. Auch damit müssen sich die Ahnen-Detektive abfinden: Es gibt viele fehlende Puzzlestücke, Spuren, die sich in den Jahrhunderten verlieren. Aber: „Man versucht es trotzdem, wälzt Ortschroniken, führt Gespräche“, sagt Christine Seemann. Die Ahnenreihe zu verfolgen ist eine Leidenschaft – und Familienforscher brennen vor allem für die Lücken.

Informationen

Christine Seemann hat sich auch vorgenommen, mit dem Projekt „Das Bützflether Moor – Seine Bewohner und Höfe“ weitere Geschichten zu recherchieren. Mehr dazu und ihre Familienforschungsergebnisse finden sich auf www.familienforschung-seemann.de.

Weitere Informationen über die Online-Recherche im Staatsarchiv auf www.arcinsys.niedersachsen.de

Eine Stadt in der Stadt – die Hafencity

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Halbzeit auf der Großbaustelle: Wenn die Hafencity in 15 Jahren komplett fertig sein wird, ist eine neue Stadt in der Stadt entstanden – und eine neue Stadtsilhouette. Auf drei Kilometern, von der westlichen Hafencity mit der Elbphilharmonie an der Spitze bis zu den Elbbrücken im Osten, werden voraussichtlich 14 000 Menschen leben, genauso viele wie heute in Hamburgs Innenstadt. Mehr als 30 Prozent der Gebäude werden dann für Wohnen genutzt, daneben werden Parks, großflächiger Einzelhandel und Büros das neue Quartier lebendig und lebenswert machen. Ein Mega-Projekt, das Hamburg verändern wird. Ein Stadtteil nur für Privilegierte mit viel Geld?

Auf dieser Doppelseite kommen Bewohner, Besucher und Geschäftsleuten der Hafencity zu Wort. Jürgen Bruns-Berentelg, Chef der Entwicklungsgesellschaft Hafencity GmbH mit Sitz an der Osakaallee, kennt die Vorbehalte. „Ich wundere mich darüber, dass sich das Image, die Hafencity sei ein Reichenviertel, immer noch hält.“ Sicherlich hätten sich die ersten Wohnungsgrundrisse am Sandtorkai gegenüber der Speicherstadt nicht unbedingt bewährt für Familien mit Kindern. Aber „alles was neu ist, ist erst einmal gewöhnungsbedürftig und die meisten Hamburger wohnen in fertigen Stadtquartieren wie der Schanze oder Eppendorf, die in 100 Jahren wachsen konnten“, sagt der Hafencity-Chef.

Die Hafencity wächst im Zeitraffer, verändert sich ständig und erfindet sich immer wieder neu. In Zukunft will der Stadtteil seine grünen, sozialen und innovativen Qualitäten stärken. Los geht es Ende dieses Jahres mit der Bebauung des Strandkais. In bester Lage entstehen dort 500 Miet- und Eigentumswohnungen. Das Jahr 2016 markiert die Halbzeit auf der Großbaustelle Hafencity: Nach gerade einmal 15 Jahren Bauzeit leben hier mittlerweile mehr als 2000 Menschen, mehr als 5000 Studierende zählen die verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen (inklusive Hafencity-Universität), über 10 000 Menschen arbeiten in mehr als 500 Unternehmen. Und doch hat die Hafencity bis zu ihrer Vollendung voraussichtlich bis 2030 noch ein gutes Stück vor sich: Allein in diesem Jahr werden 156 000 Quadratmeter Baugrundfläche in Bau gehen – darunter 1100 Wohnungen, aber auch 80 500 Quadratmeter Baugrundfläche für Geschäfte im Überseequartier am Kreuzfahrtterminal mit einem Glasdach in 15 Meter Höhe.

Kann die Stadt so viel Einzelhandel überhaupt verkraften? Die Antwort von Hafencity-Pressesprecherin Susanne Bühler ist eindeutig: „Hamburg hat Nachholbedarf beim innerstädtischen Handel und verträgt noch mehr. In Köln und München sind die Flächen viel größer. Außerdem haben wir durch das Kreuzfahrtterminal eine enorme touristische Zugkraft.“ Gleiches gelte für große Büroflächen. Hamburg habe eine sehr geringe Leerstandsrate. „Die Vielfalt und die Urbanität, die in der Hafencity entsteht, ist außergewöhnlich für einen neuen Stadtteil“, ist Susanne Bühler sicher. Es sei an einigen Stellen in der Welt sehr viel monotoner gebaut worden. Noch nicht alle Hamburger sind davon überzeugt, dafür gibt es weltweit Lob und Anerkennung. Bruns-Berentelg: „Wir haben international scheinbar ein viel besseres Renommee als zuweilen in Hamburg, sind oft Vorbild für Stadtentwicklung generell. Die Mischung in einem völlig neuen Stadtteil haben nur wenige Städte in der Welt so engagiert angegangen.“


Hancken – Die Geschichte einer Klinik

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Die Gründung kam nur deshalb zustande, weil Wilhelm Hancken einst beim Stader Krankenhaus abblitzte.

Die Geschichte der Hancken-Klinik beginnt in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. Im November 1919 bezog Dr. Wilhelm Hancken eine Wohnung in der Stader Kirchhofstraße, heute die Albert-Schweitzer-Straße, und ließ sich als praktischer Arzt nieder. Die Ausstattung seiner Praxis bestand damals vor allem aus seiner Arzttasche mit Stethoskop, einigen Instrumenten, etwa Pinzetten, Skalpellen und Spritzen zur Versorgung von Wunden und Abzessen, Fläschchen mit Desinfektionslösungen, Schmerzmitteln und Narkotika, sowie dem wichtigsten Utensil aller praktischen Ärzte, der Geburtszange. Dazu noch ein Fahrrad für die Krankenbesuche.

Dieses karge Instrumentarium galt in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg als völlig ausreichend für die medizinische Versorgung der Landbevölkerung. Ärzte wurden in den meisten Fällen erst gerufen, wenn Hausmittel versagt hatten, die Patienten schwer krank waren oder Haus-geburten nicht vorangingen.

Für Hancken war diese Minimal-Ausstattung, die ihn bei Diagnostik und Therapie enorm einschränkte, schwer erträglich. Der gebürtige Himmelpfortener hatte seine Ausbildung an den fortschrittlichsten Kliniken seiner Zeit absolviert: Magdeburg, Berlin, Heidelberg. Während des Ersten Weltkriegs hatte er mit berühmten Chirurgen und Internisten des Kaiserreichs zusammengearbeitet. Er war erfahren in der Röntgenkunde, in der Labormedizin und durch viele Einsätze in der Versorgung verletzter Soldaten auch in der Chirurgie. Seine Fähigkeiten wollte er daher auch bei der Behandlung seiner Patienten in Stade einsetzen.

Doch als Hancken den Leitenden Arzt des Stader Krankenhauses aufsuchte, um die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten, holte er sich eine Abfuhr. Dort waren die Mitarbeit des jüngeren Kollegen und seine neumodischen Methoden nicht erwünscht. Nach einigen erfolglosen Auseinandersetzungen mit der Krankenhausleitung begriff Hancken, dass er selbst die Initiative ergreifen musste, wenn er seine Patienten auf dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft untersuchen und behandeln wollte.

1932 konnte er das erste Röntgengerät in seiner Praxis in der Harsefelder Straße 8, wo er seit 1926 mit seiner Familie lebte und auch praktizierte, aufstellen lassen. Es war eine Anlage der neuesten Generation, mit der er sowohl Röntgenuntersuchungen als auch Strahlentherapien durchführen konnte.

Die Anschaffung dieser Anlage war nur die erste in einer Reihe von neuen Errungenschaften, mit denen der Mediziner die Versorgung seiner Patienten ständig verbesserte. Noch wenige Jahre vor seinem Tod 1957 führte Hancken mit großem Erfolg auch die Radiojod-Therapie gegen Schilddrüsenerkrankungen ein. 1949 hatte er zudem die Konzession für den Betrieb einer Klinik erhalten und konnte seine Patienten stationär behandeln. Wilhelm Hanckens Traum von einer modernen medizinischen Versorgung hatte sich erfüllt.

Seinem Sohn Gerd hatte Hancken allerdings ein wirtschaftlich schwieriges Erbe hinterlassen. Mit der Klinikkonzession und der fortschrittlichen radiologischen Ausstattung seines Instituts hatte Wilhelm Hancken zwar seiner Klinik einen hervorragenden Ruf in der Fachwelt verschafft, finanziell gründete sein Lebenswerk aber auf dünnem Fundament. Dr. Gerd Hancken, damals noch in der Ausbildung zum Radiologen, und seine Frau Lore verbrachten viele schlaflose Nächte, bis es ihnen gelang, den Fortbestand der Klinik und die Mittel für den notwendigen Ausbau zu sichern.

Schnell zeigte sich, dass das Leitmotiv seines Vaters („Dann müssen wir es eben selber machen“) auch zum Mantra von Gerd Hancken und seiner Frau werden sollte. Um den Mangel an medizinisch-technischen Assistentinnen (MTA) mit Schwerpunkt Röntgen zu beheben, gelang es Gerd Hancken 1962, die Verwaltungen der Landkreise Stade, Cuxhaven und Bremervörde von der Notwendigkeit der einer MTA-Schule zu überzeugen.

Sie blieben dem Motto auch treu, als ab 1972 eine neue Technologie, die Computertomographie, die radiologische Diagnostik zu revolutionieren begann. Mit Hilfe dieser Schnittbildtechnik konnten beispielsweise Organe überlagerungsfrei dargestellt werden. Die ersten Aufnahmen, die lange dauerten, weil der Computer viel Zeit für die Datenverarbeitung brauchte, ließen das ungeheure Potenzial dieser Technik nur er ahnen.

Bei einem Treffen im Spätsommer 1972 lehnten renommierte Radiologen, darunter Universitätsprofessoren und Chefärzte deutscher Kliniken, die Computertomographie wegen der schlechten Qualität ab. Doch Hancken, der die neuen Entwicklungen und die Veröffentlichungen in den Fachzeitschriften genau verfolgte, mochte sich der Meinung nicht anschließen. Ein Jahr später wurden Ergebnisse der ersten klinischen Einsätze veröffentlicht und die dreidimensionalen Aufnahmen boten den Ärzten völlig neue Perspektiven für die Diagnostik schwerer innerer Verletzungen und Tumorerkrankungen. Die technischen Fortschritte waren durch leistungsfähigere Computer möglich geworden, die Untersuchungszeiten hatten sich deutlich verkürzt.

Hancken war überzeugt, dass diese Technik auch im Elbe-Weser-Dreieck gebraucht würde. Er beschloss, ein CT für seine Klinik zu bestellen. Das war eine mutige Entscheidung, denn die neuen Geräte waren sehr teuer in der Anschaffung, im Betrieb und – wie sich nach der Inbetriebnahme 1976 bald herausstellte – auch sehr anfällig. Obwohl Technik-Crews des Herstellers ständig in der Hancken-Klinik präsent waren, gab es immer wieder höchst ärgerliche Ausfälle. Das erste Gerät wurde bald dann auch gegen eine Anlage der zweiten Generation ausgetauscht.

Der Bedarf an CT-Diagnostik wuchs ständig, in der Hancken-Klinik wurde ein Hubschrauberlandeplatz gebaut, um Schwerverletzte erst zur schnellen CT-Diagnostik in die Harsefelder Straße und dann ins Krankenhaus zur Behandlung transportieren zu können. Da die neue Röntgentechnik in der Traumadiagnostik immer wichtiger wurde, stellte die Hancken-Klinik 1990 ein zweites CT im damaligen Städtischen Krankenhaus in Stade auf und übernahm fortan auch den Betrieb der Anlage.

Im Vergleich zum Ringen um die Entscheidung für das CT waren die gleichwohl sehr teuren Anschaffungen von Linearbeschleunigern und Kernspintomographen eher unspektakuläre Ereignisse. Obwohl sie einen wesentlichen Beitrag leisteten, die Versorgung der Patienten zu verbessern und die Stellung der Hancken-Klinik als eines der führenden deutschen Institute für radiologische Diagnostik und Therapie zu festigen. Unter der Leitung von Gerd Hancken wurde eine Abteilung für medikamentöse Tumortherapie aufgebaut, für die Betreuung von Tumorpatienten nach Abschluss ihrer Therapie die Krebsnachsorge Stade e.V. gegründet. Die Hancken-Klinik wurde 1981 zusammen mit der Tumorklinik in Wehnde (Göttingen) zum Modellprojekt für die Einrichtung von Palliativstationen ausgewählt.

Als Gründerenkel Christoph Hancken 1994 die Geschäftsführung der Klinik übernahm, war er bereits Facharzt für Radiologische Diagnostik und bestens vertraut mit der damals neuen Kernspintomographie und der Digitalen Subtraktionsangiographie. In der Kieler Universitätsklinik, seinem Ausbildungsinstitut, hatte er die Position eines Oberarztes inne. Der Hancken-Klinik war er immer verbunden geblieben: In seiner Freizeit hatte er zusammen mit dem Hämato-Onkologen Dr. Alexander Scherpe ein damals völlig neues Computernetzwerk aufgebaut, um die ersten Schritte in Richtung einer digitalen Patientenakte zu machen. Mit dem System war es damals erstmals möglich, alle Arztbriefe über Jahre zentral zu speichern, was ein großer Fortschritt für das Haus war, weil so allen behandelnden Ärzten der Klinik die wichtigsten Informationen sofort zur Verfügung standen.

In den folgenden Jahren wurde dieses Netzwerk kontinuierlich erweitert: Die Hancken-Klinik eröffnete im nördlichen Elbe-Weserdreieck fünf weitere Niederlassungen für Diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin. Noch bevor im Januar 1995 die Hancken-Praxis in Buxtehude unter der Leitung von Dr. Jörg Strache den Betrieb aufnahm, liefen die Verhandlungen mit dem Stadtkrankenhaus Cuxhaven, dann folgten weitere Praxen in Bremervörde, Lilienthal und Zeven.

Der Vorteil dieser Kooperationen waren die Möglichkeiten der sektorübergreifenden radiologischen Versorgung der Patienten: In der Abteilung konnten sowohl stationäre als auch ambulante Patienten versorgt werden, damit wurden die teuren Geräte besser ausgelastet. Die Krankenhausärzte hatten damit auch die Möglichkeit, bei stationären Behandlungen schnell auf ambulante Voraufnahmen zugreifen zu können.

Ein für die Klinik konzipiertes Datennetzwerk sorgt dafür, dass die Aufnahmen schnell befundet und an die behandelnden Ärzte weitergeleitet werden konnten. In Notfällen können Chirurgen bereits anhand der Aufnahmen die Operation planen, während der Patient noch im Krankenwagen oder Hubschrauber unterwegs ist. Die ständige Verfügbarkeit der digitalen Aufnahmen erspart zudem Doppelaufnahmen und die Suche nach Röntgenumschlägen, früher der Albtraum aller Radiologen.

Die Abteilung für Schnittbilddiagnostik in der Klinik Dr. Hancken wurde seit Mitte der 90er Jahre ständig weiter ausgebaut, weil Christoph Hancken früh erkannte, dass gerade die Computer- und Kernspintomographie die größte radiologische Herausforderung in der Zukunft in der Radiologischen Versorgung sein würde. Unter der Leitung von Dr. Wilhelm Ruempler wurde diese Abteilung in der Harsefelder Straße mit jeweils den aktuellsten Geräte-Generationen ausgestattet und sogar mit den Herstellern weiterentwickelt.

Eine neue Mammographie-Abteilung wurde 2005 unter Leitung des Klinikradiologen Dr. Thilo Töllner eingerichtet und erhielt den Zuschlag für die Durchführung des Mammographiescreening-Programms in der Elbe-Weser-Region. Dazu wurde extra ein Mammobil, eine fahrbare Röntgenstation, erworben, um möglichst wohnortnah die Mammographien zur Brustkrebsfrüherkennung anbieten zu können. Ebenso hat Hancken von Anfang an den Ausbau der Angiographie-Abteilung kontinuierlich gefördert. In dieser Abteilung im Elbe Klinikum Stade werden heute unter Leitung des Klinik Chefarztes Dr. Kersten Mückner nicht nur alle modernen radiologischen Verfahren angeboten, hier ist auch der zentrale Standort für die interventionelle Radiologie, wo Raucherbeine und Aneurysmen behandelt, aber auch schnelle Hilfe bei Schlaganfällen und Gefäßverschlüssen im Kopf geleistet werden kann und zusammen mit den Hämatoonkologen und Nuklearmedizinern der Hancken-Klinik spezielle lokale Tumortherapien durchgeführt werden.

Wie für seinen Großvater und seinen Vater ist es auch für Christoph Hancken selbstverständlich, dass die radiologische Ausstattung der Hancken-Klinik und der Praxen stets auf dem neuesten Stand ist. So wurden auch ein 64-Zeilen-Kardio-CT, ein 3-Tesla-MRT sowie ein PET-CT und zwei baugleiche digitale Linearbeschleuniger angeschafft. Seit Sommer 2015 verfügt die radioonkologische Abteilung, die unter der Leitung des Strahlentherapeuten Dr. Markus Herrmann steht, auch über ein 4-dimensionales PET-CT für die exaktere Planung atemgeführter Strahlenbehandlungen von Tumoren in hochsensiblen Bereichen.

Es ist der jüngste Meilenstein in der Geschichte der Hancken-Klinik – aber mit Sicherheit nicht der letzte.

Das Buch

„Die Hancken-klinik“ von Christiane Oppermann ist im MCE-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

Jetzt wird die Este tiefer gelegt

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In der kommenden Woche werde das Wasser- und Schifffahrtsamt in Hamburg die Finanzierungszusage bekommen.

„Das ist eine frohe Botschaft“, sagt die Vorsitzende des Fachausschusses, Arnhild Biesenbach (CDU). Wie berichtet, liegt die Ausschreibung für die Ausbaggerung von Hafen und Este auf einer Länge von 600 Metern bereits in der Schublade der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Doch die WSV konnte den Auftrag noch nicht erteilen.

Schließlich ist die Tieferlegung der Stadt im Jahr 2013 von der Bundesstraßenbauverwaltung zugesagt worden – als Kompensationsmaßnahme für die Rücknahme der Klage gegen die A 26-Flachbrücke. Hinzu kommt, dass die WSV keine Nebenflüsse mehr ausbaggert, wenn es keine wirtschaftlich bedeutende Berufsschifffahrt mehr gibt. Kurzum: Die WSV wolle und könne die Ausbaggerung der Este nicht aus dem eigenen Etat bezahlen.

Der Erste Stadtrat Michael Nyveld ließ es sich nicht nehmen, die Nachricht aus Berlin persönlich der Politik zu verkünden. Ferlemann und der Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord, Hans- Heinrich Witte, seien sich einig, dass es jetzt losgehen könne. In acht Wochen soll der Auftrag erteilt werden, solange dauert das notwendige Ausschreibungsverfahren. Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Hamburg, Detlef Wittmüß, rechnet damit, dass etwa zwei bis drei Monate gebaggert wird. Aufgrund des Tidefensters und des geringen Platzes könnten täglich lediglich 80 bis 100 Kubikmeter Sand mit Bagger und Schute aus Hafenbecken und Teilen der Este geholt werden.

Ab August könnte der Hafen wieder ohne größere Beeinträchtigungen erreichbar sein. Motorschiffe und Barkassen könnten zwei bis drei Stunden länger bleiben. Beim mittleren Tidehochwasser sollen Schiffe drei bis 3,30 Meter Platz „unter dem Kiel“ haben, bei Niedrigwasser noch 0,80 Meter bis einen Meter. Die Este wird zum Teil mehr als 1,30 Meter tiefergelegt. Das WSA Hamburg rechnet damit, dass bis zu 12 000 Kubikmeter, hinuntergespült aus dem Oberlauf, raus müssen. Bagger werden den Sand auf Schuten verladen. Im WSA-Betriebshafen an der Estebrügger Straße soll das Sediment „ausbluten“ – sprich trocknen. Danach wird’s mit Lkw abgefahren.

Das neue Domizil der Stader Feuerwehr

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Stadtbrandmeister Klaus Ney nennt den Neubau „richtungsweisend“.

Noch sind auf der Baustelle die Handwerker im Einsatz. Im Akkord arbeitet sich die Fliesenleger-Kolonne durch den Rohbau. Allein in der Fahrzeughalle müssen 460 Quadratmeter gefliest werden. Hier werden sieben Boxen geschaffen, die mit den Autos und Anhängern der Feuerwehr belegt werden. Abluftschläuche und Wasserabflüsse sind bereits installiert.

Die Fahrzeughalle mit seinen roten Toren ist eines von drei Gebäudeteilen, die auf dem gut 11 000 Quadratmeter großen Grundstück direkt am Kreisel des Neubaugebietes Riensförde/Heidesiedlung im Süden der Stadt Richtung Harsefeld entstehen.

Der zweite Baukörper bietet Platz für Umkleiden, Lager und Sanitärräume, der dritte Gebäudeteil umfasst die großzügigen Schulungs- und Aufenthaltsräume, Küche, Technik oder für die Einsatzleitung. Selbst die Zugführer bekommen ein Zimmer für sich.

Das alles sei kein Schickimicki, betonen die Verantwortlichen der Stadt und der Feuerwehr. Es handele sich um einen reinen Zweckbau nach den gesetzlichen Vorgaben. Die werden am alten Standort in direkter Nachbarschaft zur KVG schon lange nicht mehr erfüllt.

Die Feuerwehrunfallkasse ließ nicht mehr mit sich reden, das Haus, das 1960 gebaut worden war, ist schlichtweg zu klein geworden. So sind die Durchfahrtshöhen und -breiten der Tore zu gering für die großen Feuerwehrfahrzeuge der heutigen Zeit.

Über zu wenig Platz werden sich Zugführer Frank Umlandt und sein Stellvertreter Stefan Tietje nicht beschweren können. Ihre neue Unterkunft ist auf Zuwachs geplant. Zurzeit zählen sie knapp 60 Aktive – Männer wie Frauen.

Das Gebäude bietet Platz für bis zu 75 Kameraden – darunter 15 Frauen, die endlich auch ihre eigene Umkleide haben. Insgesamt wird eine Nutzfläche von gut 1 200 Quadratmetern in 31 Räumen geschaffen.

Dazu zählen auch Schulungsräume für die drei Gruppen der Wehr mit je 42 Quadratmetern, die zusammengelegt werden können zu einer großen Einheit.

Das neue Gerätehaus kann von den Fahrzeugen umfahren werden. Ein breiter Weg führt rundherum, auch zu den 41 Parkplätzen auf der Südseite des Hauses. Von hier aus gelangen die Feuerwehrleute bei Einsätzen direkt in ihre Umkleideräume und von da aus in die Fahrzeughalle. Bei Einsätzen düsen sie in Nordrichtung aus der Halle Richtung Kreisel.

Dass dabei auch Blaulicht und Martinshorn eingesetzt werden müssen, wissen die Nachbarn, die direkt nebenan gebaut haben. Dass die Feuerwehr hier angesiedelt wird, sei Bestandteil der Kaufverträge für die Baugrundstücke mit der Stadt gewesen.

Die hat sich für die Energieversorgung des Gerätehauses Raffinessen einfallen lassen: Eine Wärmepumpe verteilt die Energie, die von der Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert wird. Außerdem wurde auf der Südseite auf einer Fläche von 1 000 Quadratmetern mit Kollektoren gearbeitet, die einen Meter unter der Erdoberfläche installiert sind.

Aufwendige Technik zum Beispiel auch für die Brandmeldeanlage oder zum Einbruchsschutz sowie ein Zaun mit großen Toren runden den Neubau ab, den sich die Stadt 2,7 Millionen Euro kosten lässt.

Die Feuerwehrleute erreichen über ein Chip-System Hof und Haus. Frank Umlandt und Kameraden freuen sich auf ein Haus, das auf dem technisch neuesten Stand ist. Umlandt: „Wir sind für die Zukunft gerüstet.“

Millionen-Investition in Buxtehude

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Auf der Nordseite der Felix-Wankel-Straße baut das Skoda-Autohaus H. Tietjen seinen neuen Servicebetrieb, einen Steinwurf entfernt entsteht der Neubau der Motorenklinik W. Hoops. „Wir verdreifachen uns, der alte Standort ist zu klein“, sagt Stefan Hoops (49). Er wagt die MillionenInvestition für seine beiden Söhne.

Im Mai/Juni 2016 will Stefan Hoops (49) an der Felix-Wankel-Straße einziehen. „Wir platzen aus allen Nähten“, erklärt der Unternehmer. Die alte Werkstatt am Ostmoorweg sei mehrfach erweitert worden. Auf dem Parkplatz ist wenig Platz, die Fahrzeuge müssten zu oft umgeparkt werden. Dadurch gehe zu viel Zeit verloren.

Im Neubau – der Rohbau steht bereits – könnten die Arbeitsabläufe erheblich effektiver gestaltet werden. Das neue Gebäude – entworfen vom Büro Wedemann Architekten aus Buxtehude – gliedert sich in die drei Bereiche Büro-Trakt, Kfz-Werkstatt mit sechs Arbeitsbühnen und Maschinenhalle. Schwere Motorenteile können in Zukunft mit einem großen Deckenkran bewegt werden. Die Motorblöcke wiegen zum Teil 350 Kilogramm und mehr. Auch die Maschinen stehen nicht mehr so eng wie heute. 15 Mitarbeiter beschäftigt der 49-Jährige. Und Hoops bildet aus – zum Kfz-Mechatroniker und zum Industriemechaniker/ Maschinenbauer. Vier Lehrlinge lernen in dem 1975 von seinem Vater Walter Hoops gegründeten Familienunternehmen, unter anderem wie die Verbrennungsmotoren – nicht nur von Pkw, Motorrädern oder Lkw, sondern auch von Landmaschinen, Schiffen, Gabelstaplern oder Baggern – fachgerecht und kostengünstig instandgesetzt werden.

Auch örtliche Industriebetriebe lassen Motoren ihrer Produktionsanlagen von seinen Mitarbeitern reparieren. In der Kfz-Werkstatt bietet Hoops auch Service und Reparatur – etwa im Bereich Bremsen/Auspuff. Dieses Geschäftsfeld will Hoops am neuen Standort ebenfalls ausbauen. Mittel- und langfristig könnten weitere Arbeitsplätze entstehen.

Nicht nur aus dem Norden, aus ganz Deutschland kommen seine Kunden. „Wir haben schon viele Autos zum Leben erweckt“, sagt der Maschinenbaumeister, der den Betrieb im Jahr 1994 von seinem Vater übernahm. Auch viele Oldtimer-Fans kommen zu ihm. Er betreibe Ursachenforschung, die Motoren würden gezielt repariert. Sein größtes Kapital seien, neben der langjährigen Erfahrung seiner Mitarbeiter, unzählige Kataloge und Handzettel: „Diese Dokumente sind unbezahlbar.“ Nach den Skizzen können Motoren zerlegt und repariert werden. Fehlen Ersatzteile, werden sie in der Werkstatt neu angefertigt.

Hoops: „Wenn der Zündschlüssel umgedreht wird, und der Motor wieder erwacht, klopft vielen das Herz – vor Freude.“

Gewerbeflächen

Die Liste der Betriebe in der Felix-Wankel-Straße liest sich wie ein „Who’s Who“ des Buxtehuder Mittelstands. Firmen wie die Bauschlosserei Holst und Kroll Raumausstattung, aber auch Strauss, führend bei der Herstellung von Maschinen zur Verwiegung, Sortierung und Verpackung von Obst und Gemüse, haben sich hier angesiedelt. Laut Wirtschaftsförderung sind m Bereich der Felix-Wankel-Straße nur noch knapp zehn Hektar im Angebot. Deshalb soll ein neues Gewerbegebiet an der Apensener Straße (inklusive eines Sportzentrums) geschaffen werden.

So soll der Herbstprinz bald aussehen

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Noch lebt jemand auf dem Hof: Der Ex-Lebensgefährte der früheren Eigentümerin, die wegen eines Anschlags auf ihn verurteilt wurde, lebt in einem Einfamilienhaus schräg hinter dem im März 2012 aus bisher ungeklärtem Grund abgebrannten „Herbstprinz“. Das Wohngebäude blieb damals unbeschadet und soll auch weiterhin als solches genutzt werden. Eine Räumungsklage sei aber bereits erhoben, berichtete Schulenburg auf Nachfrage.

Das neue Klinkerhaus soll in Anlehnung an den alten Herbstprinz einen Fachwerkgiebel bekommen. Wie Tim Schulenburg in seiner Präsentation darstellte, werden in dem Gebäude 13 Ein- bis Zweizimmerwohnungen entstehen. Die Wohnungen sollen sich sowohl für junge Menschen in Ausbildung als auch für ältere Menschen eignen: Fünf Wohnungen sollen im Erdgeschoss liegen und barrierefrei zugänglich sein, zu den oberen beiden Stockwerken werde es aus Kostengründen keinen Fahrstuhl geben. An den Seiten des giebelständigen Hauses sind Erker und Balkons mit Schleppgauben geplant. Deren 50-prozentige Neigung entspreche der Gestaltungssatzung, wie Bauamtsleiter Hans-Georg Wowra berichtete. Die alte Kate, ein bei dem Brand 2012 ebenfalls stark beschädigtes Nebengebäude, soll abgerissen werden. Hier und in Carports im rückwärtigen Bereich des Grundstücks entstehen 21 Stellplätze. Erschlossen würde der Hof sowohl von der L140 als auch über die bereits bestehende kleine Stichstraße vom Blütenweg aus. Anwohner gaben zu bedenken, dass diese Stichstraße nicht über einen Bürgersteig verfügt und auch von mehren Kindern als Schulweg genutzt wird.

Toter Seeadler ist ein Männchen

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Am Donnerstag hieß es noch, dass über das Obduktionsergebnis aus ermittlungstaktischen Gründen keine Auskunft erteilt werde. Am Freitag veröffentlichte der Nabu dann die Pressemitteilung. Zunächst war von einem weiblichen Seeadler ausgegangen worden. Denn bei der äußeren Bestimmung von Greifvögeln geht man nach Gewicht und Größe. Normalerweise sind Weibchen größer und kräftiger als ihre männlichen Artgenossen. In diesem Fall weist der Bericht darauf hin, dass es sich um ein sechs Kilogramm schweres Männchen handelt.

Laut Peter Görke, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Adlerschutz Niedersachsen, sei das ein ungewöhnlich kräftiger Seeadler, der in Balje sehr gute Lebensbedingungen vorgefunden habe. Außerdem seien am Korpus des toten Seeadlers Schmauchspuren sichergestellt worden. Das Projektil konnte laut Pressemitteilung bislang nicht gefunden werden. Das Seeadlermännchen habe den Horst in Hörne schon seit Jahren gemeinsam mit seiner Partnerin als Ausweichhorst neben dem Haupthorst genutzt.

Der Nabu Niedersachsen erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass mit der gemeinsam mit der Jägerschaft unterzeichneten „Hannoverschen Erklärung gegen die „illegale Greifvogelverfolgung in Niedersachsen“ vom 27. März 2007 eine klare Grundlage vorhanden ist: Jede Greifvogelverfolgung mit Gift, Fallen oder Waffen ist eine Straftat, die mit empfindlichen Strafen bis hin zum Freiheitsentzug von fünf Jahren geahndet werden kann.

Das Komitee gegen den Vogelmord e.V., der Nabu Niedersachsen, Nabu-Gruppen, etliche Seeadlerfreunde sowie private Spender und der WWF haben eine Belohnung in Höhe von insgesamt 12 300 Euro für sachliche Hinweise zur Aufklärung des Vorfalls ausgesetzt. Die Landesjägerschaft Niedersachsen und die Gemeinde Balje setzten ebenfalls eine Belohnung von jeweils 2 000 Euro aus. Der NABU bittet um Hinweise über Beobachtungen zwischen dem 9. und 12. Februar. Am 10. Februar war der tote Adler in seinem Horst entdeckt worden. Hinweise an die Polizeiinspektion Stade, 0 41 41 / 10 22 15.

Saatzucht: Brunkhorst wechselt in den Ruhestand

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Für ein Foto nahmen die beiden verbleibenden Vorstände, Axel Lohse und Ralf Löhden, ihren langjährigen Kollegen Brunkhorst, der fast 40 Jahren für das Unternehmen tätig war,  in ihre Mitte. Aufsichtsratsvorsitzender Henning Ehlers, Vorstand Axel Lohse und viele weitere Redner würdigten Brunkhorst's Engagement und bedankten sich für die geleistete Arbeit. Das Motto des ausscheidenden Vorstands lautete stets: "Geht nicht - gibt's nicht". Verbandsdirektor René Rothe vom Genossenschaftsverband e. V. zeichnete Brunkhorst mit  der  Goldenen Ehrennadel des Deutschen Raiffeisenverbandes für besondere Verdienste in der genossenschaftlichen Organisation aus.

Mehr zur Verabschiedung lesen Sie am Sonntagabend in tageblatt-online und am Montag im TAGEBLATT.  (-kor- / Foto: Kordländer)


Blanke bleibt Vorsitzender der DLRG Buxtehude

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21 Einsätze verzeichnet die Statistik für 2015. Die Zahl der Mitglieder stieg von 394 auf 405, berichtete Schatzmeister Stefan Tank. 217.000 Euro investierte die DLRG bislang in ihr neues Gerätehaus am Melkerstieg. In diesem Jahr steht - nach Pflasterung und Verlegen der Hausanschlüsse - der Innenausbau auf der Agenda, knapp 50.000 Euro sollen in Sozialräume, Werkstatt und Heizung investiert werden. Vieles wird wieder in Eigenleistung erbracht. Dank der Zuschüsse von Stadt und Bundes-/Bezirks-DLRG und der Spenden-Bereitschaft vieler Unternehmen und Privatpersonen, konnte bislang auf die Aufnahme eines Kredits verzichtet werden.

Das Foto zeigt die Geehrten und die Taucher, die sich fortgebildet haben: Jan Blanke (1. Vorsitzender; Bronze; vorne links), Jens Hollander (10 Jahre), Stefan Rosin (40 Jahre), Rebecca Berger (10 Jahre), Heike Meyer ( 33 Jahre Vorstandsmitglied), Marius Meyer (10 Jahre), Hans Henning Hartung de Groote (2. Vorsitzender; Bronze), Hintere Reihe von links oben: Jan Holzenkämpfer (25 Jahre), Yannick Grambow (10 Jahre), Kai Malchow  (10 Jahre), Timo Langen (Berufung zum Gruppenführer), Moritz Bauer (Einsatz-Taucher 1), Henry Bauer (Einsatz-Taucher 1), Stephan Blanke (Einsatz-Taucher 2). Mehr lesen Sie am Sonntagabend bei Tageblatt.de und am Montag im TAGEBLATT. Foto Vasel

Dialog Giselbertstraße: Buxtehuder planen ihr neues Stadtviertel mit

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Die Bürger wünschen sich offenbar in erster Linie "bezahlbare Wohnungen und Grundstücke" und einen "Mix aus Mehrfamilien-, Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern". Außerdem stehen unter anderem ein "generationsübergreifendes Wohnprojekt", ein Stadtteilzentrum, ein großer Spielplatz wie am Mühlenteich mit Park, ein energieneutrales Öko-Quartier und ein "Stadtteilzentrum" auf der Wunschliste. Was die Bürger vorgeschlagen haben und was die Eigentümer im bestehenden Wohngebiet anregen, das lesen Sie am Sonntag bei TAGEBLATT.de und am Montag im TAGEBLATT. Einige pinnten ihre Anregungen und Wünsche an die Wand, andere "bauten" mit Hilfe eines Modells an ihrem Stadtteil mit - und legten schon einmal Straßen und Grünanlagen an und errichteten im Foyer des Alten Rathauses die ersten Gebäude. Unter anderem standen der Erste Stadtrat Michael Nyveld und Stadtplanerin Annette Mojik-Schneede den Bürgern Rede und Antwort. 2018 könnten die ersten Bürger in ihre Häuser einziehen.

Der offizielle Startschuss fällt am Sonnabend, 5. März. Von 13 bis 16 Uhr lädt Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt zur offiziellen Auftaktveranstaltung in die Hochschule 21 ein. Dort soll über das Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung informiert werden sowie eine erste öffentliche Diskussion zur Entwicklung des Gebiets geführt werden. Alle Bürger sind eingeladen, sich in diese Diskussion einzubringen.

Weitere Termine sind zwei Raumwerkstätten am Sonnabend, 28. Mai und am Sonnabend, 18. Juni. Bei den aufeinander aufbauenden Workshops soll mit allen interessierten Bürgern über die Art und Weise der Bebauung sowie über Nutzungen im künftigen Entwicklungsgebiet Giselbertstraße diskutiert werden.

Das ist das Baugebiet Giselbertstraße

Es geht um eine Fläche von etwa 90.000 Quadratmetern an der Bahnlinie in Richtung Heitmannshausen. Der Stadt Buxtehude gehören davon 60.000 Quadratmeter, dem Nottensdorfer Bauunternehmen HBI 30.000 Quadratmeter. Es ist in der aktuellen Planung das auf absehbare Zeit letzte größere Baugebiet in der Hansestadt. Es dürfte damit für lange Zeit die letzte Möglichkeit für eine größere Gruppe von Menschen sein, nach Buxtehude zu ziehen. Bisher ist die Rede von 300 Wohneinheiten, die dort entstehen sollen. Die Stadt legt fest, was gebaut wird.

Mehr Infos unter www.zukunft-giselbertstrasse.de

Giselbertstraße: Buxtehuder planen neues Stadtviertel mit

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Im Alten Rathaus brachten sich mehr als 150 Bürger mit Vorschlägen und Anregungen ein. "Das erste Experiment ist gelungen", sagte Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt am Mittag.

Die Bürger wünschen sich offenbar in erster Linie "bezahlbare Wohnungen und Grundstücke" und einen "Mix aus Mehrfamilien-, Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern". Außerdem stehen unter anderem ein "generationsübergreifendes Wohnprojekt", ein Stadtteilzentrum, ein großer Spielplatz wie am Mühlenteich mit Park, ein energieneutrales Öko-Quartier und ein "Stadtteilzentrum" auf der Wunschliste. Was die Bürger vorgeschlagen haben und was die Eigentümer im bestehenden Wohngebiet anregen, das lesen Sie am Sonntag bei TAGEBLATT.de und am Montag im TAGEBLATT. Einige pinnten ihre Anregungen und Wünsche an die Wand, andere "bauten" mit Hilfe eines Modells an ihrem Stadtteil mit - und legten schon einmal Straßen und Grünanlagen an und errichteten im Foyer des Alten Rathauses die ersten Gebäude. Unter anderem standen der Erste Stadtrat Michael Nyveld und Stadtplanerin Annette Mojik-Schneede den Bürgern Rede und Antwort. 2018 könnten die ersten Bürger in ihre Häuser einziehen.

Der offizielle Startschuss fällt am Sonnabend, 5. März. Von 13 bis 16 Uhr lädt Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt zur offiziellen Auftaktveranstaltung in die Hochschule 21 ein. Dort soll über das Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung informiert werden sowie eine erste öffentliche Diskussion zur Entwicklung des Gebiets geführt werden. Alle Bürger sind eingeladen, sich in diese Diskussion einzubringen.

Weitere Termine sind zwei Raumwerkstätten am Sonnabend, 28. Mai und am Sonnabend, 18. Juni. Bei den aufeinander aufbauenden Workshops soll mit allen interessierten Bürgern über die Art und Weise der Bebauung sowie über Nutzungen im künftigen Entwicklungsgebiet Giselbertstraße diskutiert werden.

Das ist das Baugebiet Giselbertstraße

Es geht um eine Fläche von etwa 90.000 Quadratmetern an der Bahnlinie in Richtung Heitmannshausen. Der Stadt Buxtehude gehören davon 60.000 Quadratmeter, dem Nottensdorfer Bauunternehmen HBI 30.000 Quadratmeter. Es ist in der aktuellen Planung das auf absehbare Zeit letzte größere Baugebiet in der Hansestadt. Es dürfte damit für lange Zeit die letzte Möglichkeit für eine größere Gruppe von Menschen sein, nach Buxtehude zu ziehen. Bisher ist die Rede von 300 Wohneinheiten, die dort entstehen sollen. Die Stadt legt fest, was gebaut wird.

Mehr Infos unter www.zukunft-giselbertstrasse.de

Beratung zum Thema Frau und Beruf

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Ein Beratungsangebot zum Thema Frau und Beruf findet im Stieglitzhaus am Freitag, 11. März, ab 9.30 Uhr statt. In Einzelgesprächen haben Frauen die Möglichkeit, anstehende individuelle Fragen zu beruflichen Veränderungen für sich zu klären. Zu Themen wie Beschäftigungssuche, Bewerbungstipps, Wiedereinstieg in den Beruf und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird Ulrike Langer, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt von der Arbeitsagentur in Stade, in Einzelgesprächen beraten. Damit keine langen Wartezeiten entstehen, ist es ratsam, einen Beratungstermin zu vereinbaren unter 0 41 61/ 5 01 15 10. Die Beratungen sind kostenlos.

Poetry Slam Contest in der Garage

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Die Stadtbibliothek und die Stadtjugendpflege laden am 11. März wieder zum Poetry Slam ein. Von 19 bis 21.30 Uhr öffnet die „Garage“ für alle interessierten Wortkünstler, die das Publikum mit ihren selbst geschriebenen Texten begeistern wollen. Egal ob Profi oder Neuling, die Poetry Slam Bühne ist für jeden geöffnet. Anregen, zum Nachdenken bringen und unterhalten – genau das ist das Ziel des Poetry Slams, der in Buxtehude immer mehr Anhänger findet. Die ersten Kandidaten trafen sich bereits zum Poetry Slam Workshop in der Stadtbibliothek und tauschten Tipps und Tricks für den großen Auftritt aus. Die Stadtbibliothek sucht noch weitere mutige Mitstreiter jedes Alters und Geschlechts, die um den Titel des Poetry Slam Stars kämpfen wollen oder auch einfach etwas zu sagen haben. Anmeldungen direkt in der Stadtbibliothek unter 0 41 61/ 99 90 60 oder per stadtbibliothek@stadt.buxtehude.de

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