Für Mittwoch, 23. März, sind um 19.30 Uhr alle Interessierten zu einer halbstündigen Veranstaltung „Lyrik und Musik“ in die St.-Cosmae-Kirche eingeladen. Zu Texten von Marianne Gerdes wird Prof. Martin Böcker an der Orgel musizieren. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Veranstaltung können bis zu 12 Personen bei Vollmond auf den Cosmae-Kirchturm steigen. Tickets zum Preis von 3 Euro sollten vorab gekauft werden.
„Lyrik und Musik“ in die Cosmae-Kirche
Begegnung und Ort für Veranstaltung
Nachdem die Option Steinmetzhaus in Himmelpforten als Idee für ein Mehrgenerationenprojekt gestorben ist, orientiert sich die Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten neu. Wie Samtgemeindebürgermeister Holger Falke berichtet, hat der SG-Ausschuss ihn und die Verwaltung ermutigt, das Thema zeitnah weiterzuverfolgen und im Finanzausschuss weitergehende Vorschläge zu unterbreiten. Inhaltlich hinein arbeiten wird sich Martina Wagner, zuständig fürs Standortmarketing und den Leader-Prozess. Noch sei alles offen und es gehe um die Frage „Was wollen wir?“, so der Bürgermeister. Denkbar sei auch der Besuch bestehender Einrichtungen. Eine Mehrgenerationeneinrichtung, so Falcke, könne unter Umständen ganz viele Funktionen erfüllen, so etwa auch einen größeren Ort bieten für Begegnung, Integration und Veranstaltungen.
Mit Oma und Opa in die Steinzeit
Die geheimnisvolle Welt der Steinzeit können Großeltern und Enkel im Archäologischen Museum am Harburger Rathausplatz 5 in Harburg am Mittwoch, 6. April, gemeinsam erkunden. Für Oma, Opa und Enkel bietet das Museum dann von 15 bis 16 Uhr eine Führung mit einer Steinzeitaktion an. Damit die kleinen und großen Besucher ganz in die Welt der Archäologie eintauchen können, lernen sie zuerst die archäologische Ausstellung kennen und erleben dann im „Archäologicum“, wie das Feuermachen auf Steinzeitart funktioniert. Der Eintritt zum Steinzeittag kostet für Erwachsene 3 Euro plus Museumseintritt, Kinder bis 17 Jahre haben freien Zutritt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vermieter soll Mieter mit Hammer erschlagen haben
Ein Hamburger Vermieter muss sich seit Montag wegen Mordes erneut vor dem Schwurgericht verantworten. Der 66-Jährige soll im Februar 2014 seinen 71-jährigen Mieter mit einem Hammer und einem Brotmesser getötet haben. Ende Dezember 2014 hatte das Landgericht den Vermieter wegen Totschlags zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und ihn in die Psychiatrie eingewiesen.
Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil auf Antrag der Staatsanwaltschaft und eines Nebenklägers aufgehoben. Die Schuldfähigkeit und der Tatvorsatz des Angeklagten sowie die Heimtücke des Angriffs seien nicht ausreichend geklärt worden.
Im weiteren Verlauf des Berufungsprozesses werde erneut ein Gutachter die psychische Verfassung des Angeklagten einschätzen, sagte Verteidiger Ralph-Dieter Briel am Rande des Prozesses. Sein Mandant werde sich im Prozess auch schriftlich zu den Vorwürfen äußern.
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft soll sich die Tat so abgespielt haben: Als der Mieter morgens seine Zeitung aus dem Briefkasten holen wollte, soll ihn der Vermieter unvermittelt zu Boden geschlagen haben. Dann habe der Angeklagte einen Hammer und ein Brotmesser aus seiner Wohnung geholt, erklärte die Vertreterin der Staatsanwaltschaft. Mit dem Hammer soll er seinem Mieter ins Gesicht geschlagen haben, mit dem Messer soll er mehrfach den Hals und Oberkörper des 71-Jährigen attackiert haben. Das Opfer starb noch vor dem Eintreffen der Polizei, die von einer Hausbewohnerin alarmiert worden war.
Der 71-Jährige hatte rund sieben Jahre im Haus des Angeklagten gewohnt. 2010 hatte der Vermieter eine Mietpreiserhöhung um 100 Euro angekündigt, die der Mieter nach einer ausgiebigen Beratung durch den Mieterbund aber zurückwies. Dies erzürnte den Angeklagten. Er fühlte sich von nun an von seinem Mieter persönlich angegriffen, wie es im Urteil des Landgerichtes von 2014 heißt. Der Angeklagte soll seinen Mieter mehrmals beschimpft und bedroht und ihn für den Kopf einer konspirativen Bande gehalten haben, die ihn ausspionieren wolle.
Im Oktober 2012 stand der Vermieter eines Abends betrunken mit einer Axt in der Hand in der Wohnung seines Mieters. Als dieser daraufhin flüchtete, schlug er ihn vor dem Haus bewusstlos und wurde dafür vom Hamburger Amtsgericht wegen gefährlicher Körperverletzung und Hausfriedensbruchs verurteilt. Von da an soll der Mieter in latenter Angst vor dem Hausbesitzer gelebt haben und immer ein Pfefferspray und ein auf direkten Notruf programmiertes Handy dabeigehabt haben, heißt es im Urteil von 2014.
Im Berufungsprozess muss das Gericht nun prüfen, ob der Täter die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers ausnutzte und den 71-Jährigen heimtückisch tötete. „Ein Opfer, das latent Angst hat, kann zugleich zum konkreten Zeitpunkt arglos sein“, erklärte der Gerichtssprecher.
Die Spuren der Nazizeit in Harburg
Eine Zeitreise durch das Harburg der Jahre 1933 bis 1945 bietet der Wilhelmsburger Gästeführer Burkhard Kleinke Interessierten aus dem südlichen Hamburger Umland am Ostersonntag, 27. März, an. Harburg hat eine eigene Geschichte als preußische Stadt und als Hamburger Stadtteil. Harburg hatte eine eigene jüdische Gemeinde, eigene Presse und kritische, politisch engagierte Arbeiter. Beim Rundgang besuchen die Teilnehmer unter anderem die Gedenktafel der jüdischen Synagoge, erfahren Interessantes über das Harburger Theater und besuchen den jüdischen Friedhof. Endpunkt ist die Pauluskirche an der S-Bahn Heimfeld. Treff ist um 14 Uhr vor dem Harburger Rathaus, die Führung dauert etwa zwei Stunden und kostet 12 Euro. Anmeldungen unter Telefon 0 40 / 7 53 36 12.
Vom Frühling und der Wanderlust
Am Montag, 4. April, liest Rosemarie Hagenah um 16.20 Uhr in der Bibliothek aus „Der Frühling ist da!“ von Fritz Baumgarten vor. Am Donnerstag, 7. April, hat Renate Sarbinowski um 15 Uhr in der Lesestube Estorf das Buch „Dr. Brumm geht wandern“ von Daniel Napp dabei.
Umbüdeln mit dem Bürgerverein
Unter der Leitung von Wilfried Braack und Arnold Jens vom Bürgerverein Assel geht es am Freitag, 29. April, ab 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus beim Umbüdeln wieder um viele Preise. Anmeldungen bis zum 23. April unter Telefon 0 41 48 / 15 58.
Treff für Mütter ohne Partner
Für Mütter, die ihre Kinder ohne Partner erziehen und sich mit anderen alleinerziehenden Müttern austauschen möchten, bietet das Neu Wulmstorfer Mehrgenerationenhaus Courage an jedem ersten Mittwoch im Monat einen eigenen Treff an. Der nächste Alleinerziehenden-Treff findet am Mittwoch, 6. April, von 17 bis 18 Uhr im Mehrgenerationenhaus in der Ernst-Moritz-Arndt-Straße 14 statt. Besucherinnen können dann neue Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen, über Erziehungsfragen sprechen und über ihre Sorgen und Nöte reden.
Asyl: Schluss mit neuen Unterkünften in Harburg
Zentrale Punkte des Verhandlungspaketes sind unter anderem eine deutliche Begrenzung von neuen Unterkünften für Asylbewerber in Harburg, Neugraben, Hausbruch und Fischbek. Weitere Forderungen der Harburger Koalitionäre: Eine klar definierte zeitliche Perspektive und Konzepte für den Abbau bestehender Unterkünfte sowie eine bessere Organisation beim Bau und bei der Belegung von Unterkünften.
„Ich denke, dass wir uns damit durchsetzen können, dass es im Bezirk außer den derzeit in der Öffentlichkeit bekannten Plänen für neue Unterkünfte keine weiteren mehr geben wird“, sagte CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer am Montag dem TAGEBLATT, Es würde dann, so der CDU-Politiker, künftig nur noch über Flächen geredet, die bereits die öffentliche Anhörung durchlaufen hätten.
Dieser Forderungskatalog wurde in den vergangenen Wochen mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) abgestimmt und hat damit weit mehr Tragkraft als alle bisherigen Einwände der Harburger Bezirksversammlung gegen neue Flüchtlingscamps südlich der Elbe. Die wurden in der Vergangenheit von den Fachbehörden in der Regel abgeschmettert. Noch bis kurz vor der Sitzung feilten die Verhandlungspartner an den Details der Vereinbarung.
Am Montag aber ging der CDU-Fraktionschef davon aus, dass „unsere Forderungen im Großen und Ganzen in der Endfassung der Vereinbarung enthalten sein werden“.
Im Gespräch sind derzeit außer Aschenland II weitere Unterkünfte am Sinstorfer Kirchweg – diese Fläche hatten die Harburger Bezirkspolitiker selbst vorgeschlagen – und eine Fläche am Leuchtkäferweg. Für die gibt es aber aus Sicht von Ralf-Dieter Fischer konkrete Alternativen an der Elfenwiese und am Rönneburger Weg. Die Unterkunft Aschenland II in Neugraben-Fischbek wird nur noch für höchstens 1500 Flüchtlinge gebaut. Die Zahl 3000 ist endgültig vom Tisch.
Ein Beweggrund für die Fachbehörde, sich mit den Harburger Politikern endlich an einen Tisch zu setzen, war die für den Bau von Aschenland II nötige Befreiung aus dem geltenden Bebauungsplan. Einer solchen Befreiung aus dem Baugesetzbuch muss die Bezirksversammlung zustimmen. Und die Große Koalition hat eben diese Zustimmung an Verhandlungen über ein Gesamtkonzept zur Unterbringung von Flüchtlingen geknüpft.
SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath wollte sich nicht zu den Verhandlungen äußern, sagte aber: „Wir werden für Harburg die Kuh vom Eis kriegen.“ Abgestimmt wird heute Abend in öffentlicher Sitzung unter dem Tagesordnungspunkt fünf: „Befreiung nach Baugesetzbuch“. Die Sitzung beginnt um 17.30 Uhr im Harburger Rathaus.
Fischer: „Wir stellen uns nach wie vor der Verantwortung, die Flüchtlinge menschenwürdig hier unterzubringen. Aber das Ganze darf die Belastungsgrenze der einzelnen Stadtteile nicht überschreiten.“ Jetzt, so Ralf-Dieter Fischer, kämen auch endlich Gespräche mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen in Gang, um länderübergreifende Lösungen für die Unterbringung von Asylsuchenden zu finden. Es könne nicht angehen, so der CDU-Fraktionschef, dass die Camps in Harburg aus allen Nähten platzten, während die Belegungsquote beispielsweise in Niedersachsen stellenweise unter 50 Prozent liege.
Neu in Burweg: Der Burgerbus in Pink
„Das ist unser Burgerbus“, sagt Frank Drewes.
Ab 23. April soll der knallig-pinkfarbene Hingucker seinem Namen alle Ehre machen. Im großen Imbisswagen gleich nebenan werden die Betreiber der benachbarten Burweger Eisschmiede, Sabine Stabel und ihr Mann Frank Drewes, nun auch eine herzhafte Variante ihres Gastronomie-Konzeptes anbieten. Dabei zählt für sie genauso wie in ihrer Eisdiele: beste und vor allem regionale Zutaten in eigenen Kreationen, ganz ohne Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker anzubieten. Sabine Stabel grinst. „Ich freue mich schon auf die Pommes.“ Zwei Kräfte sind schon fest angestellt, die die Gäste des Burgerbusses mit handgemachten Pommes, fünf Burger-Kreationen und gegrillter Brat- und Currywurst mit hausgemachter Soße versorgen sollen.
Der original Londoner Doppeldecker-Bus bietet den Gästen dabei überdachte Stehplätze – auch mit bester Aussicht vom Oberdeck aus. Bis zur Eröffnung in einigen Wochen werden noch neue Böden eingebaut und Stehtische im Bus und drumherum aufgestellt. Die englischen Schilder mit den Verhaltensregeln für die Fahrgäste sollen natürlich bleiben. So gut die Aussicht von da oben ist, so gut ist der Burgerbus auch von der Bundesstraße 73 aus zu sehen – ein echter Blickfang.
Tausende neue Wohnungen
Der üppige Wohnungsbau ist die Bedingung der Stadt für die Finanzierung des sogenannten langen Altonaer Deckels. Gemäß der Vereinbarung kommt die Autobahn nun vom Volkspark im Norden bis kurz vor der Elbtunneleinfahrt im Süden auf 2,3 Kilometern unter die Haube. Weil der Bund als Straßenträger nur die gesetzlich vorgeschriebene Überdeckelung von 730 Metern bezahlt, muss Hamburg für die XXL-Lösung 265 Millionen Euro aus der eigenen Kasse dazugeben.
Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) erkannte dennoch gestern bei der Unterzeichnung des Papiers im Altonaer Rathaus nur Gewinner: „Das Gesamtprojekt Deckel A7 ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie unterschiedliche Interessen – Schaffung von Wohnraum, wirtschaftliches Wachstum und Lärmschutz bei steigendem Verkehrsaufkommen – zum Wohl der Bürger miteinander vereinbar sind.“ Wirtschafts- und Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) hält Hamburg mit dem Langdeckel für einen internationalen Pionier: „Wir können mit diesem Jahrhundertprojekt europaweit Vorbild werden bei der Integration einer hochbelasteten Autobahn in einen gewachsenen Stadt- und Landschaftraum.“
Tatsächlich ist die Langversion vor allem eine Maßnahme der Stadtreparatur. Zwei getrennte Stadtteile würden „nun endlich wieder zusammengefügt“, freute sich Altonas Bezirksamtsleiterin Liane Melzer (SPD). Seit fast einem halben Jahrhundert bildet eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands eine Schneise durch Bahrenfeld und Othmarschen. Verschwindet der Asphaltstrang unter der Erde, können Anwohner wieder zu Fuß in den anderen Teil ihrer Stadtteile gelangen. Obendrein müssen sie den Krach der 150 000 Fahrzeuge täglich nicht mehr ertragen.
Die Wohnungen werden allesamt neben der Überdeckelung entstehen. Auf der Tunneloberfläche ist ein etwa 14 Hektar großer Grünzug samt Radweg geplant, der von Volkspark bis zum Elbtunnel reicht. Gebaut werden soll vor allem auf zusammenhängenden Entwicklungsflächen zwischen Trabrennbahn im Westen und Schnackenburgallee. Um Tempo zu machen, hat der Senat die Planungen vom Bezirk an sich gezogen (evoziert). Baubeginn des Deckels könnte 2020, Fertigstellung 2024 sein.
Die Lösung ist ein großer Erfolg für die Bürgerinitiative „Ohne Dach ist Krach“, die 22 Jahre für den Deckel gekämpft hat. Zu den Befürwortern der ersten Stunde gehörte auch der Altonaer Olaf Scholz.
Lufthansa Technik mit guten Zahlen
„Das Thema Digitalisierung ist der entscheidende Mega-Trend der Branche“, konstatierte Johannes Bußmann, Vorstandschef der Hamburger Lufthansa Technik AG, gestern bei der Vorlage der Bilanz für 2015.So gebe es bei einem modernen Flugzeug wie dem Airbus A350 rund 400 000 Messparameter aufzunehmen – beim älteren Flugzeugtyp A330 seien es dagegen nur etwa 30 000. Solch gigantische Datenmengen zu sammeln und auszuwerten, um bei Bedarf frühzeitig eingreifen zu können, sei die große Herausforderung.
Lufthansa Technik wolle daher verstärkt in das rein digitale Dienstleistungsgeschäft investieren. Bereits 60 Kunden seien bereits direkt über Schnittstellen in die IT eingebunden.
Das abgelaufene Geschäftsjahr lieferte die Vorlage in Gestalt glänzender Zahlen. Der Tochterkonzern der Lufthansa steigerte den Umsatz um 17,6 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro und den Gewinn vor Steuern und Zinsen um 20 Prozent auf 454 Millionen Euro. Vor allem der Umsatz mit Fliegern außerhalb der Lufthansa-Familie legte um mehr als ein Fünftel auf 3,3 Milliarden Euro zu. Das dicke Plus war indes durch Wechselkurseinflüsse begünstigt.
Das Unternehmen mit 30 Tochtergesellschaften ist einer der Weltmarktführer unter den systemunabhängigen Dienstleistern für Wartung, Überholung und Reparatur. Weiteres Standbein ist die individuelle Umrüstung von Linienmaschinen in Hamburg nach den individuellen Wünschen betuchter VIP-Kunden.
Lufthansa Technik betreut insgesamt 800 Kunden und 3700 Flugzeuge, womit die Hamburger etwa jeden neunten kommerziell betriebenen Jet unter ihren Fittichen haben. In der Lufthansawerft in Fuhlsbüttel arbeiten 6600 Beschäftigte, weltweit sind es 20 300.
Im internationalen Geschäft sieht Bußmann auch die Zukunft. „Der Markt wächst, vor allem in Asien und Südamerika.“ Lufthansa Technik werde die Präsenz in Übersee weiter ausbauen, um das erwartete Wachstum nutzen zu können. Dieser Linie folgend war 2015 in Puerto Rico bereits ein Überholungsstandort für den wichtigen amerikanischen Markt eröffnet worden.
Auf den Philippinen gingen demnächst zudem zusätzliche Hallenflächen in Betrieb zur Überholung von Airbus-A380- und den künftigen Boeing-777-Flugzeugen. 60 Millionen Euro fließen derzeit in eine neue Räder- und Bremsenwerkstatt am Standort Frankfurt. Insgesamt sollen sich die Investitionen in diesem Jahr auf 354 Millionen Euro verdoppeln.
Der Markt für das Wartungs- und Instandhaltungsgeschäft werde weiter zulegen, sich aber auch deutlich verändern, so Bußmann. „Wir sehen eine gewaltige Dynamik in der Luftfahrtindustrie: Derzeit gehen so viele neue Flugzeugmuster mit neuen Technologien, Materialien, Komponenten und Triebwerken in den Flugbetrieb wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gleichzeitig drängen auch neue Wettbewerber mit Wucht in den Markt.“
Scholz: Keine weiteren SPD-Debakel
SPD-Bundesvize Olaf Scholz rechnet nach den schweren Niederlagen in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt mit keinen weiteren SPD-Debakeln bis zur Bundestagswahl. „Ich bin sicher, dass die SPD überall da, wo sie den Regierungschef (...) stellt, das auch weiterhin tun wird“, sagte der Hamburger Bürgermeister in einem dpa-Interview. Malu Dreyer habe es in Rheinland-Pfalz vorgemacht. „Und so wird das auch allen anderen gelingen.“ Bis zur Bundestagswahl 2017 stehen fünf Landtagswahlen an. Viermal stellen sich SPD-geführte Regierungen der Wiederwahl, einmal ist die SPD Juniorpartner der CDU. „Und dort (...) geht es darum, dass die SPD im politischen Wettbewerb ein eigenes Gewicht entfaltet“, betonte Scholz.
Er stützte ausdrücklich Parteichef Sigmar Gabriel, der dazu aufgerufen hatte, jetzt erst recht den Kurs zu halten. „Dass die SPD, wenn es stürmisch wird, Kurs hält, ist eine gute Empfehlung auch für die Wahlen“, sagte Scholz, der mit knapp 46 Prozent das beste Ergebnis aller SPD-Regierungschefs im Rücken hat. Von der SPD werde erwartet, „dass wir keine taktischen Manöver unternehmen, sondern dafür sorgen, dass der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft gelingt“. Bis zur Bundestagswahl stehen Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen an. Außerdem wird im schwarz-rot regierten Saarland gewählt.
Dass die SPD nach den Wahlergebnissen in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt mit 12,7 und 10,6 Prozent im engeren Sinne keine Volkspartei mehr sei, wies Scholz zurück. Volkspartei zu sein bedeute, „eine Politik zu vertreten, die auf Mehrheiten ausgerichtet ist, und darauf, dass man ein Programm vertritt, das es den Wählern möglich macht zu sagen: der Kanzler soll von der SPD kommen“. Und mit genau diesem Ziel müsse die SPD bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 antreten. „Die SPD muss als eine Partei wahrgenommen werden, in der Leute sind, die wissen, was sie tun, und deren Handeln von Vernunft und Pragmatismus geprägt ist.“
Bei den jüngsten Wahlen mit den Erfolgen der rechtspopulistischen AfD habe sich in den Ergebnissen vor allem die Flüchtlingsfrage niedergeschlagen. „Das zeigt, dass es den Parteien der demokratischen Mitte eben gelingen muss, dass sich die politischen Diskurse aus ihren Vorstellungen über die Zukunft des Landes ergeben.“ Da sei auch die SPD gefordert. Der AfD selbst räumte Scholz keine Kompetenz zur Lösung der Probleme ein. „Die AfD ist eine Schlechte-Laune-Partei. Schlechte Laune ist kein politisches Programm und führt auch nicht dazu, irgendein Problem zu lösen.“
„Brückenbauer“ sind gefragt beim Bürgerpreis
Das Thema ist beherrschend – im Land, im Landkreis, in den Gemeinden: Die Integration hilfesuchender Menschen aus anderen Ländern. Nun ist es auch das beherrschende Thema beim großen Wettbewerb des Landkreises für bürgerschaftliches Engagement: Der 13. Bürgerpreis für den Kreis Harburg steht ganz im Zeichen der Integration.
Unter dem Motto „Integration gemeinsam leben“ steht die neue Runde für die lokale Initiative „Für mich. Für uns. Für alle“. Gemeinsam mit der Sparkasse Harburg-Buxtehude sowie den beiden Bundestagsabgeordneten Svenja Stadler (SPD) und Michael Grosse-Brömer (CDU) ruft der Landkreis auf zur Teilnahme an der der regionalen Aktion, bei der herausragende ehrenamtliche Tätigkeiten mit dem Deutschen Bürgerpreis gewürdigt werden.
„Ich freue mich sehr über das vielfältige und kreative Engagement für die Geflüchteten hier im Landkreis Harburg“, sagt Reiner Kaminski, Fachbereichsleiter Soziales des Landkreises, der dieses Jahr als rotierendes Mitglied die Jury unterstützt. „Unsere gelebte Willkommenskultur macht den Menschen, die aus Kriegs- und Krisengebieten zu uns kommen, viel Mut, um bei uns ihren Platz zu finden. Ihre Integration ist auch eine große Chance für das Gedeihen unserer ländlichen Regionen in Zeiten demografischen Wandels.“ Das Ehrenamt leiste dafür einen unschätzbar wichtigen Beitrag.
Der Bürgerpreis zeichnet in diesem Jahr Personen, Projekte und Unternehmer aus, die mit ihrem Engagement dazu beitragen, die Lebensqualität in der Region zu verbessern und daran mitwirken, dass sich Menschen aus verschiedensten Ländern hier heimisch fühlen.
„Die aktuelle Flüchtlingswelle stellt die gesamte Gesellschaft vor eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts“, sagt Heinz Lüers, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude. „Im Landkreis Harburg sind wir in der glücklichen Situation, dass sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger dieser Aufgabe angenommen haben und für eine gute Willkommenskultur und Integration sorgen.“ Die vielfältigen Angebote für Flüchtlinge zeigten die hohe Qualität des bürgerschaftlichen Engagements. Dafür Danke zu sagen, sei eine der wichtigsten Aufgaben des diesjährigen Bürgerpreises, so Lüers.
„Unsere Region lebt vom Engagement ihrer Bürger, vom Miteinander und der Vielfalt der Menschen, die bereit sind, unser Gemeinwesen aktiv zu gestalten“, sagt Landrat Rainer Rempe. „Ohne das großartige ehrenamtliche Engagement so vieler Bürger könnten wir die Herausforderungen der Flüchtlingsarbeit gar nicht bewältigen.“
Bewerben können sich bis zum 30. Juni 2016 alle, die mit ihrem Engagement dazu beitragen, die Integration und das Miteinander verschiedener Kulturen im Landkreis zu fördern. Die Gewinner erhalten Geldpreise von insgesamt 6000 Euro in drei Kategorien, die von der Sparkasse Harburg-Buxtehude gestiftet werden.
Prämiert wird in vier Kategorien. Auf lokaler Ebene sind das die drei Kategorien „U 21“, „Alltagshelden“ und „Lebenswerk“. Die vierte Kategorie „Engagierte Unternehmer“ wird nur national ausgelobt. In der Kategorie „U 21“ werden Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren angesprochen.
Die Kategorie „Alltagshelden“ steht allen bürgerschaftlich Engagierten offen, die älter als 21 Jahre alt sind. Eine Ehrung in der Kategorie „Lebenswerk“ kann nur auf Vorschlag erfolgen. Voraussetzung hierfür ist, dass die vorgeschlagene Person seit mindestens 25 Jahren ehrenamtlich tätig ist. Die Kategorie „Engagierte Unternehmer“, mit der das Engagement von Geschäftsführern und/oder Mitarbeitern von kleinen und mittleren Unternehmen gewürdigt werden soll, nimmt direkt am nationalen Wettbewerb teil. Beim Projektbüro eingehende Bewerbungen werden weitergeleitet. Wer sich zum Thema „Integration gemeinsam leben“ engagiert oder jemanden kennt, der ausgezeichnet werden soll, sollte sich um den Bürgerpreis 201 bewerben beziehungsweise die Person vorschlagen. (cm)
So funktioniert‘s
Gruppen, Vereine, Initiativen, Projekte oder Einzelpersonen, die sich um den Bürgerpreis 2016 bewerben möchten, erhalten die Bewerbungsunterlagen in allen Geschäftsstellen der Sparkasse Harburg-Buxtehude, im Projektbüro, beim Landkreis Harburg, den Städten und Gemeinden sowie im Internet unter www.sparkasseharburg-buxtehude.de. Der Wettbewerb findet übrigens auch auf Bundesebene statt. Lokale Preisträger qualifizieren sich automatisch für den Bundeswettbewerb. Bewerbungsschluss ist der 30. Juni 2016. Für Fragen steht das Projektbüro „Bürgerpreis für den Landkreis Harburg“ in der Sparkasse Harburg-Buxtehude, Sand 2, Hamburg, unter der Telefon-Nummer 0 40 / 76 69 18 15 zur Verfügung.
Mehrere Einbrüche im Landkreis
In Stade in der Straße „Auf der Eisengießerei“ sind Unbekannte zwischen Freitag, 21.45 Uhr, und Sonnabend, 6.45 Uhr, durch den Keller in ein Einfamilienhaus eingedrungen und haben das Erdgeschoss durchsucht. Mit einem Fotoapparat, zwei Navigationsgeräten und einer Handtasche mit Geldbörse als Beute konnten die Einbrecher unbemerkt flüchten. Der Schaden wird auf mehrere Hundert Euro beziffert. Hinweise an die Polizeiinspektion Stade unter der Rufnummer 0 41 41/ 10 22 15.
In Harsefeld im Osterroher Feld ist ein bisher unbekannter Tageswohnungseinbrecher am Freitag zwischen 19.05 Uhr und 19.45 Uhr auf das Grundstück eines Einfamilienhauses gelangt und hat an der Gebäuderückseite eine Terrassentür aufgehebelt. Im Inneren wurde ein Zimmer durchwühlt, allerdings ohne dabei etwas erbeuten zu können. Der Schaden wird auf mehr als 100 Euro geschätzt. Hinweise bitte an die Polizeistation Harsefeld unter der Rufnummer 0 41 64/ 90 95 90.
In Wischhafen im Brammerweg haben bisher unbekannte Einbrecher in der Nacht zu Sonntag zwischen 20 Uhr und 2.45 Uhr ein freistehendes Einfamilienhaus heimgesucht. Hier konnten der oder die Täter nach dem Aufhebeln einer hinteren Eingangstür in das Innere eindringen und sämtliche Räume durchsuchen. Was dabei genau entwendet wurde, steht zurzeit noch nicht fest. Der Schaden wird zunächst auf mehrere Hundert Euro geschätzt. Hinweise bitte an die Polizeistation Freiburg unter der Rufnummer 0 47 79/ 80 08.
Der vierte Tatort am Wochenende lag in Himmelpforten in der Straße „Bei der Kirche“. Hier sind unbekannte Einbrecher ebenfalls in der Nacht zu Sonntag zwischen 17 Uhr und 11.30 Uhr nach dem Aufhebeln einer Terrassentür in das Innere eines Einfamilienhauses eingedrungen und haben einen Raum im Obergeschoss durchsucht. Ob dabei etwas erbeutet werden konnte, steht zurzeit noch nicht fest. Der Schaden wird auch hier auf mehrere Hundert Euro geschätzt. Hinweise bitte an die Polizeistation Himmelpforten unter der Rufnummer 0 41 44/ 61 66 70.
An der Ortsumgehung tut sich was
Es wird eine große Halle: Auf 1600 Quadratmetern plus Außengelände will der Jorker Betrieb Brockmann Landtechnik künftig Obstbautechnik und Gartengeräte präsentieren. „Im Juni werden wir wohl fertig“, sagt Peter Brockmann. Die Dachbleche liegen, das Fundament des Heizungsraums ist geschüttet, der Klinker halb hochgezogen und auch die ersten Paneele sind schon montiert. Weitere Grundstücke sollen bald verkauft werden, sagt der Jorker Bürgermeister Gerd Hubert. Es gebe zurzeit Gespräche mit mehreren vielversprechenden Interessenten.
Ein Stück weiter entlang der neuen Umgehungsstraße K 26 II in Richtung Norden ist der alte Aldi-Markt abgerissen worden. Die Jorker Kunden kaufen zurzeit in einem provisorischen Laden ein, der fast wie das Zelt beim Schützenfest aussieht. Derweil wird nebenan das neue, wesentlich größere Marktgebäude hochgezogen.
Noch ein Stück weiter Richtung Norden, an der Kreuzung zum Osterminnerweg, entsteht ein Zebrastreifen mit einer Mittelinsel. Nach einer Verkehrszählung war klar, dass genügend Fußgänger den Weg kreuzen, zumal nicht nur Kindergarten und Seniorenwohnheim in unmittelbarer Nachbarschaft liegen, sondern hier auch der Schulweg verläuft. Ob es irgendwann auch für eine Ampel reicht, soll sich nach Öffnung der Ortsumgehung zeigen.
Die Fertigstellung des Kreisverkehrs, der die Ortumgehung (K 26 II) an den Obstmarschenweg (L 140) anschließen wird, hat sich erneut verschoben: Nach aktuellem Stand soll er Anfang Mai fertig sein. Zurzeit werden die Arbeiten an der südlichen Seite des Kreisels abgeschlossen, vom 25. März bis 2. Mai soll die nördliche Seite fertiggestellt werden. Zurzeit liegen die Arbeiten im Plan.
Die Verkehrsführung bleibt einspurig, aber ein Abbiegen von der L 140 ins Ostfeld soll bereits am heutigen Dienstag möglich werden, wie Kreisbaurat Hans-Hermann Bode gestern Nachmittag auf TAGEBLATT-Nachfrage bestätigte. Umgekehrt wird die Einfahrt vom Ostfeld in die L 140 jedoch nicht möglich sein. Wer ins Jorker Zentrum fahren möchte, muss nach wie vor über Jorkerfelde ausweichen.
Lars Lichtenberg wird Chef des Natureums
„Wenn ich etwas mache, dann mit Leidenschaft“, sagt Lars Lichtenberg bei seiner Vorstellung im Kreishaus in Stade. Das Natureum Niederelbe ist eine gemeinnützige Stiftung, die vom Landkreis Stade unterhalten wird. Für den studierten Historiker und Germanisten ist es eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Er stammt aus Kehdingen, genauer aus Dornbusch, und unterhält dort auch seinen ersten Wohnsitz. Unter anderem engagiert er sich im Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum in Wischhafen. Am Wochenende hat er dort gerade dabei geholfen, eine Brandschutz-Treppe einzubauen. Lichtenberg ist trotz seiner akademischen Ausbildung auch ein Mann, der zupacken kann.
Ein Historiker und Germanist als Museumsleiter? Das passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Wieso sich Lichtenberg gegen knapp 30 Mitbewerber durchsetzen konnte und von den Gremien einstimmig mit der Chefrolle im Natureum betraut wurde, ergibt sich bei einem Blick auf sein berufliches Schaffen in den vergangenen 15 Jahren. Lichtenberg hat in Emden arbeitslose Geisteswissenschaftler auf einen Job im Bereich Kulturtourismus und Kulturmarketing vorbereitet. „Er ist der richtige Mann für die Aufgabe“, sagt Landrat Michael Roesberg. Der Landkreis gibt pro Jahr 500 000 Euro für das Natureum aus. Der Gesamtetat liegt bei rund 670 000 Euro.
Von seiner Vorgängerin Clivia Häse übernimmt Lichtenberg ein Haus im Wandel. Nach den beendeten Umbauarbeiten und einer inhaltlichen Rückkehr zu den Anfängen will Lichtenberg die Strukturen weiter professionalisieren, im Servicebereich besser werden und die Schulen im Landkreis mehr in die Arbeit einbinden. Da das Natureum an der Ostemündung für viele Schulen aber weit weg ist, hat er die Idee entwickelt, das Natureum zu den Schülern zu bringen. Und zwar per Bus. „Es kann ruhig ein sehr auffälliges Fahrzeug sein“, sagt er. Die Hoffnung ist dabei, dass die Schüler dann später auch das Natureum selbst kennenlernen wollen und es mit der Familie besuchen. Das würde helfen, die schwächelnden Besucherzahlen wieder zu steigern. Zweites Projekt in diese Richtung ist die Rückgewinnung von früheren Besuchern, die zum Beispiel nicht mehr kommen, weil ihre Kinder älter geworden sind. Im vergangenen Jahr mit den umbaubedingten Einschränkungen waren es nur 32 000. Früher kamen über 40 000 Menschen in das Naturkundemuseum.
Dass die Zahlen rückläufig sind, hat zwei Gründe. Die Touristen, die meistens aus dem benachbarten Landkreis kommen, werden mobiler. „Früher hatten Urlauber einen Radius von 20 bis 30 Kilometern, wenn sie sich etwas anschauen wollten, heute sind es 60 bis 100“, sagt Lichtenberg. In diesem Radius gibt es viele interessante Angebote.
Dr. Clivia Häse wird dem Natureum übrigens noch bis Ende des Jahres erhalten bleiben und ihren Nachfolger in dieser Zeit in seinem neuen Job unterstützen.
Doppelter Überfall in Buxtehude
Er betrat am Freitag gegen 19.20 Uhr eine Tankstelle an der Bundesstraße 73 in Neukloster und bedrohte die 79-jährige Angestellte mit einer Schusswaffe. Als sie zunächst nicht auf seine Forderung nach der Herausgabe von Bargeld einging und kurze Zeit später der 84-jährige Tankstellenbesitzer dazu kam, erkannte der Räuber seine aussichtslose Situation und flüchtete zu Fuß ohne Beute in den Wald hinter der angrenzenden Apotheke.
Am späten Sonntagabend gegen 21.40 Uhr betrat dann ein bisher unbekannter, maskierter Täter einen Imbiss in der Hauptstraße in Buxtehude-Altkloster und bedrohte den im Laden anwesenden 49-jährigen Inhaber aus Buxtehude mit einer Schusswaffe. Zunächst wollte der Räuber die komplette Kasse ergreifen und mitnehmen, hatte aber nicht mit der Gegenwehr des 49-jährigen Imbissbetreibers gerechnet. Es kam zu einer Rangelei, bei der der 49-Jährige leichte Verletzungen erlitt. Der Räuber konnte schließlich eine geringe Menge Bargeld ergreifen und damit in die Dunkelheit in Richtung Schulstraße flüchten. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb in beiden Fällen erfolglos.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei den beiden Tätern um ein und dieselbe Person handelt. Der Räuber konnte zwei Mal wie folgt beschrieben werden: männlich, 160 bis 165 Zentimeter groß und von normaler Statur, zur Tatzeit schwarz gekleidet und maskiert.
Zeugen, die verdächtige Beobachtungen in einem der Fälle gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0 41 61 / 64 71 15 beim Buxtehuder Polizeikommissariat zu melden.
Beim Eisstockschießen dominieren die Süddeutschen
Es wäre mehr drin gewesen als Platz elf, meinen Annita Martens und Elke Gspurning. Die beiden Sportlerinnen vom TuS Harsefeld waren die einzigen Teilnehmerinnen aus dem Kreis Stade, die am Sonnabend mit dem Team Region Nord an den deutschen Meisterschaften im Eisstockschießen für Senioren in der Harsefelder Eissporthalle teilgenommen haben.
„An den Bayern kommt man in dieser Sportart nicht vorbei“, betonten die beiden Harsefelderinnen, die mit Marion Kohlsaat aus Wolfsburg, Ingrid Otto aus Hamburg und Marion Luttermann aus Hannover in einem Team vertreten waren. „Der Sporttag hat trotz des bescheidenen Abschneidens viel Spaß bereitet“, sind sich die routinierten Eisstockschützinnen einig. „Ein paar Plätze besser, das wäre durchaus noch drin gewesen.“ Einige Spielrunden seien sehr knapp gewesen.
Martens und Gspurning wissen, worauf es ankommt. An erster Stelle stehe, „sich erst einmal warm anzuziehen“. Ein paar Socken und ein Pullover mehr am Körper können nicht schaden. Denn bei um die null Grad auf dem Eis zu stehen und einen Eisstock nach dem anderen zu schießen, sei kein Zuckerschlecken. „Dabei wollen wir ja nicht frieren.“
Die beiden Harsefelder Sportlerinnen würden sich über mehr Begeisterung von Jugendlichen für das Eisstockschießen freuen. Denn sie spielen durchaus schon mit dem Gedanken, den Wettkampfsport in absehbarer Zeit zu beenden. „Doch es ist schwer, junge Leute für diesen schönen Sport zu gewinnen.“ In Harsefeld herrschen dafür mit der Eissporthalle nahezu optimale Bedingungen. „Da muss man nicht unbedingt in Bayern wohnen oder dort zum Training hinfahren.“ Obwohl das Eisstockschießen dort zu den Volkssportarten zähle. Doch bei aller sportlichen Konkurrenz sei das Miteinander der Eisstockschützen aus ganz Deutschland sehr gut.
„Der Erfinder des Eisstockschießens in Harsefeld ist Wilhelm Goetz“, betonte Harsefelds Samtgemeindebürgermeister Rainer Schlichtmann. Er würdigte die Verdienste des Eisstock-Athleten und überreichte Goetz ein Präsent der Kommune. 1983 hatte er das Eisstockschießen in Harsefeld ins Leben gerufen und aus kleinsten Anfängen heraus diese Sportart gefördert und auch im norddeutschen Raum zu einer Institution gemacht. Goetz errang selbst viele Erfolge. Er trainierte seine beiden Söhne Jan und Jens, die ihrerseits zu großen sportlichen Ehren kamen. Auch diente sich Goetz als Fachwart der regionalen Verbände bis zum Deutschen Eisstockverband hoch. Außerdem holte er mehrere deutsche Meisterschaften nach Harsefeld. Unter anderem wurde vor einigen Jahren eine Meisterschaft im Eisstockweitschießen auf dem Harsefelder Bahnhof ausgerichtet. Bei frostigen Temperaturen hatte Goetz mithilfe der Feuerwehr auf der Betonpiste eine Eisschicht aufgebaut.
Schließlich kennt sich Wilhelm Goetz mit Eismachen aus. Viele Jahre war er in der Harsefelder Samtgemeinde angestellt und kümmerte sich dort bis zu seinem Ruhestand um die neu errichtete Eissporthalle. So wurde er zum norddeutschen „Eismann“. Seit über zehn Jahren ist der Harsefelder nun schon Fachwart für den Seniorensport im Deutschen Eisstock-Verband. Mit der Meisterschaft am Sonnabend möchte er diese Aufgabe nun in jüngere Hände legen. „Wilhelm Goetz hat nicht nur viel für das Eisstockschießen getan, er hat auch die Harsefelder Samtgemeinde wie kaum ein anderer in ganz Deutschland bekanntgemacht“, lobte Schlichtmann.
Bei den Titelwettkämpfen in Harsefeld waren am Sonnabend 17 Herrenmannschaften und 13 Damenmannschaften aus zwölf Bundesländern zum Eisstockschießen angetreten. „Gegen die Teilnehmer aus den Hochburgen Bayern und Baden Württemberg bei den Herren sowie Hessen bei den Damen haben wir Norddeutschen wenig Chancen“, sagte Organisator Wilhelm Goetz. Die Region Nord bilden die Landesverbände Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Jede Mannschaft besteht aus vier Spielern sowie einer Ersatzfrau oder einem Ersatzmann.
Wer den Eisstock am dichtesten an die Daube, eine runde Gummischeibe, schießt, macht die Punkte. Die gegnerische Mannschaft hat dabei die Möglichkeit, den nahen Eisstock zu treffen und dadurch weiter von der Daube zu entfernen. Mit einem Maßband wird die Weite zur Daube nach jeder Runde kontrolliert. Die Daube darf allerdings nicht aus einem dreimal sechs Meter großen Bereich herausgeschossen werden.
Wettkampfleiterin Beate Purucker aus Franken war nach eigenen Worten fünfeinhalb Stunden durch fünf Bundesländern gefahren, um nach Harsefeld zu kommen. Die heutige Fachwartin bei den Damen im Deutschen Eisstockverband war schon Welt- und Europameisterin im Eisstockschießen. Sie lobte die Harsefelder Eissporthalle. „Hier ist alles bestens vorbereitet.“ Hier mache alles einen guten Eindruck, es gebe hervorragendes Eis und eine sehr gute Organisation. „Ein idealer Standort für unsere Meisterschaft.“ Die Männer mussten während des Wettkampftages in 19 Spielen 96 Mal mit dem Eisstock schießen und die Frauen in 15 Spielen 72 Mal. Das ist Leistungssport pur.
Michael Wege, heute Betriebsleiter und „Eismann“ in der Harsefelder Eissporthalle hatte nach einer Eisdisko in der Nacht zuvor mit seinem Team alles für die Deutsche Meisterschaft der Senioren vorbereitet. „Die Eisfläche muss völlig plan sein“, sagt Wege. Daher sei die Eishalle zunächst mit Wasser geflutet worden. Anschließend seien die glatte Fläche gehobelt und die Markierungen gesichert worden. Das Eis wurde auf neun Grad minus herabgekühlt. „An unseren Betriebstagen liegen wir bei drei bis vier Grad minus.“ Die Eiszeit in der Harsfelder Halle ist jetzt wieder vorbei.
Eine Bildergalerie zum Eisstockschießen gibt es im Internet unter
www.tageblatt.de
Ergebnisse
Bei den Männern siegte die Mannschaft SpVgg Oberkreuzberg (30:2 Punkte) vor EV Neu-Börndorf Regen (27:5) und TSV Breitbrunn (26:6).
Bei den Frauen belegte die Kreisauswahl 204 (20:4) den ersten Rang vor EC Gerabach (16:8) und SV Oberbergkirchen (16:8).
Das Tageblatt
auf Streifzug
Fredenbeck blüht bald wieder auf
14 Vereine werden sich in Informationsständen vorstellen und für ihre Belange werben. „Auf der Showbühne agieren in diesem Jahr 13 verschiedene Gruppen“, teilte der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins Geest-Landtouristik Fredenbeck, Uwe Koch, mit.
Ganz neu ist, dass sich die Kultbühne des NDR 1 an dem Frühlingsfest beteiligt. Disc-Jockey Sönke Koch wird auf dem Festplatz neben den heimischen Gruppen für Unterhaltung und Stimmung sorgen.
Mitglieder des gastgebenden Vereins in Helmste erhalten im Vorwege Gelegenheit, etwas über die Fredenbecker Samtgemeinde und ihre Veranstaltung zu erzählen. Denn ein Team ist für den 1. April (und das ist kein Aprilscherz) in die NDR 1-Plattenkiste nach Hannover eingeladen worden. Im Studio werden die Fredenbecker Besucher zwischen 12 und 13 Uhr munter mit dem Moderatoren plaudern. Wer sein Radio rechtzeitig einschaltet, kann live mit dabei sein.
Das Fredenbecker Frühlingsfest, das sich schon fast zu einer Tradition entwickelt hat, beginnt mit einem plattdeutschen Gottesdienst auf dem Festplatz. Lektor Klaus-Hinrich Tietjen wird durch den Gottesdienst führen und eine Ansprache halten.
Wie Vorsitzender Koch weiter berichtet, werden ab den Morgenstunden Autofreunde mit ihren Oldtimern eine Sternfahrt durch die Fredenbecker Samtgemeinde unternehmen. Nach dieser Tour werden die Fahrzeuge zwischen 13 und 14 Uhr auf dem Helmster Festplatz erwartet, wo sie Autoexperte Reiner Klintworth den Festbesuchern im Detail vorstellen wird. „Wir erwarten rund 40 Oldtimer, unter denen viele interessante und alte Automarken vertreten sein werden“, informierte Vorsitzender Koch.
In einem der Oldtimer, wenn es möglich ist in einem Cabriolet, wird die neue Fredenbecker Spargelkönigin Agnes Romund auf den Festplatz kommen. Dort wird die neue Majestät nicht nur sich selbst, sondern auch ihr neues Kleid vorstellen. Übrigens ist die Spargelkönigin für den 9. Mai zu einem Niedersachsentreffen von Majestäten bei Ministerpräsident Stephan Weil eingeladen.
Auf dem Festplatz wird es ein reichhaltiges und vor allen Dingen vielseitiges Programm geben. „Die Helmster Vereine engagieren sich bei den Vorbereitungsarbeiten vorbildlich“, lobt Koch.
14 Vereine aus der Fredenbecker Samtgemeinde werden sich auf dem Festplatz mit Ständen präsentieren. Und auf der Bühne gibt es ein Nonstop-Proramm mit Tanz und Musik. „Hier werden 13 Gruppen auftreten“, so Koch. Reichlich Angebote gibt es auch für Kinder. Es gibt Spielecken, ein Karussell wird sich endlos im Kreis drehen und es gibt ein Torwandschießen. Die großen und kleinen Besucher können sich im Dörpshuus bei Kaffee, Kuchen, Torten und anderen Getränken stärken.
Rechtzeitig zum Frühjahr hat Geest-Landtouristik seine neuen Begrüßungsschilder mit der Aufschrift „Perle der Geest“ in den Dörfern aufgestellt. Einige der bisherigen Schilder waren von Vandalen beschädigt oder auch gestohlen worden. Und auch die Broschüren mit Hinweisen auf kulturelle Punkte in der Fredenbecker Samtgemeinde sind neu herausgegeben worden.