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23 000 Läufer starten am Sonntag beim Marathon in Hamburg

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Insgesamt 23 000 Sportler haben sich für die hanseatische Großveranstaltung angemeldet, die von Sportsenator Andy Grote (SPD) eröffnet wird. Rund 7000 Kinder und Jugendliche gehen bereits am Sonnabend beim „Zehntel“, dem Nachwuchslauf, an den Start.

„Der Andrang ist geringer als im Vorjahr“, berichtete Marathon-Sprecher Reinald Achilles. Der Jubiläumseffekt sei weg, doch im Vergleich zu 2014 seien die Anmeldungen immerhin konstant. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 11 500 Finishern.

Die Marathonis starten in der Karolinenstraße auf St. Pauli in die Einzel- oder Staffel-Konkurrenz. Eine blaue Linie markiert den direkten Weg auf der Route rund um die Elbmetropole.

Neben vielen Amateuren, die ihre persönliche Bestzeit auf der 42,195 Kilometer langen Strecke toppen wollen, sind auch wieder jede Menge internationale Stars dabei. 37 Länder werden bei dem traditionellen Straßenlauf vertreten sein. Der Äthiopier Tesfaye Abera (2:04:23) gilt bei den Männern als Favorit. Landsfrau und Vorjahressiegerin Meseret Hailu (2:21:09) spielt bei der Rekordjagd auch ganz oben mit.

„Gut möglich, dass insbesondere bei den Frauen die Bestzeit geknackt wird“, sagte Achilles. Die liegt seit 2012 bei 2:24:12 Stunden und wurde von der äthiopischen Langstreckenläuferin Netsanet Achamo aufgestellt. „Viele der Spitzenathleten möchten sich über Hamburg für Weltklasse-Marathons empfehlen“, erklärte Achilles.

Um gestiegene Verwaltungs- und Servicekosten zu kompensieren, wurde das Startgeld für den Marathon diesmal angehoben. Der Hamburger Frühjahrsmarathon ist nach Berlin der zweitgrößte Lauf in Deutschland.

Erstmals wird die Startnummer der Läufer nicht gleichzeitig als HVV-Fahrkarte gelten. Alle Teilnehmer des Marathons, die den HVV nutzen, müssen sich daher einen Fahrausweis kaufen. Darüber hinaus kommt es im Innenstadtbereich von etwa 7 bis 16.30 Uhr zu umfangreichen Straßensperrungen und dadurch auch zu Beeinträchtigungen des Busverkehrs. Zum Start- und Zielpunkt an der Hamburg-Messe gelangen die Fahrgäste am besten über die Haltestellen „Sternschanze“ (Linien U3, S21 und S31), „Dammtor“ (Linien S21, S31 und Regionalverkehr), „Messehallen“ (Linie U2) und Stephansplatz (U1). Vom frühen Morgen an fahren auf den U- und S-Bahn-Linien verlängerte Züge. Mehr Infos unter www.haspa-marathon-hamburg.de und www.hvv.de.


Rach: Stader Restaurant "Al Porto" kämpft um den Titel

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In den vier Kategorien „Deutsche Küche“, „Italien“, „Steakhouse“ und „Spezial“ sucht er nun zunächst die besten Restaurants ihrer Kategorie, bevor die Gewinner der Vorrunde dann in der letzten Sendung um den Titel „Deutschlands Lieblingsrestaurant“ kämpfen. Los geht es am Montag mit der Kategorie „Italien“. Antreten wird auch das familiengeführte „Ristorante Al Porto“, das am Burggraben in Stade ansässig ist. Die Konkurrenten sind der Edelitaliener „Bibulus“ in München und die Großpizzeria „Giuseppe e amici“ in Kolbermoor. Koch Christian Rach hat alle drei Lokale bei einem Überraschungsbesuch überprüft. Wie reagiert der Service, wenn teurer Wein mit Cola gemischt wird oder ein Gast das ganze Lokal mit schrägem Klavierspiel stört? Wie reagieren die Köche, wenn ihnen Christian Rach über die Schulter schaut? Die Auflösung zeigt RTL am Montag, 18. April, ab 21.15 Uhr.

Tourismusverein Altes Land stellt Programm 2016 vor

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Pünktlich zum Start in die Saison hat Geschäftsführerin Ana Drescher wieder die „Altländer Urlaubswoche“ aufgelegt. Damit will der Tourismusverein verlässliche Angebote für Touristen und Tagesausflügler von April bis Oktober anbieten; für jeden Tag gibt es mehrere feste Programme – von Führungen über den Herzapfelhof und den Obsthof Bey über Verkostungen von Obst und Obstler (Nordik Edelbrennerei) und Bimmelbahn-Touren bis zur Drei-Länder-Radtour entlang der Elbe. Eingebunden sind das Leuchtturm-Museum in Twielenfleth, die Erlebniswelt im Haus der Maritimen Landschaft Unterelbe in Grünendeich, die Tjalk Annemarie im Borsteler Hafen sowie das Museum Altes Land in Jork, das Radiomuseum in Jork-Hinterbrack und das „Hus bi de kark“ in Neuenfelde. Das Angebot, 2015 erstmals aufgelegt, werde „gut nachgefragt“, sagte Drescher. Gebucht werden können die 21 Veranstaltungen, zum Teil kostenpflichtig, über die Homepage oder vor Ort im Tourismusbüro. Ein Ziel ist es, die „Gäste länger und vor Ort zu halten“. Bislang bleiben diese Touristen im Schnitt knapp drei Tage.

Damit nicht genug: Ab Ende April/Anfang Mai werden Blütentouren mit einem roten Doppeldeckerbus angeboten (Start: 30. April). Eine neue Königin wird beim Altländer Blütenfest in Jork gefeiert (7./8. Mai). Auch die Altländer Wildkräutertage (11. bis 19. Juni), in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt ‚Melde‘ und ‚Vogelmiere‘, die Kirschenwoche (1. bis 10. Juli, mit dem Markt am Sonntag, 10. Juli, 11 Uhr), sowie die Apfeltage im Herbst mit dem „Tag des offenen Hofes (10./11. September) und dem Apfelfest in Steinkirchen (18. September) locken wieder – Touristen, Ausflügler und Einheimische.

Laut Ana Drescher werden im niedersächsischen Teil des Alten Landes mehr als 30 Millionen Euro im Tourismus umgesetzt, ein Drittel davon fließen in Löhne und Gehälter. Die Tourismusförderung durch die Kommunen (180 000 Euro/Jahr) aus Steuermitteln zahle sich aus, unterstrich Drescher. Eine Tourismusabgabe – eine Fremdenverkehrsabgabe durch „alle Betriebe“ oder einen Kurbeitrag durch Gäste – wird es laut Jorks Kämmerer Matthias Riel nicht geben können. Die Gemeinde Jork und die Samtgemeinde Lühe erfüllen nicht die rechtlichen Voraussetzungen, um diese ‚Kommunalsteuer‘ zu erheben; sie sind kein staatlich anerkannter Erholungs- oder Kurort. Allerdings plane das Land, die Einführung zu erleichtern.

www.tourismus-altesland.de

Stärkere Präsenz an der Lühe

In der Tourist-Info in Jork arbeiten vier feste Kräfte – und Aushilfen in der Saison. Die Hauptstelle in Jork ist von April bis Oktober montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, und am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Verkauft werden jetzt auch Tickets für das Stadeum. Die Tourist-Info im Haus der Maritimen Landschaft in Grünendeich ist bis zum 14. November freitags bis montags und feiertags von 10 bis 15 Uhr und zusätzlich zur Blütezeit und in den Sommerferien von dienstags bis donnerstags von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Im Zuge der Reform sollen die Mitarbeiter stärker in der Samtgemeinde Lühe präsent sein. Bislang sind die Stunden so verteilt: 2221 Stunden in Jork und 222,5 in Lühe. Zum Reformpaket gehört auch: Die Buchhaltung wird ausgelagert, ein Wirtschaftsprüfer bestellt. Der zukünftige Vorsitzende soll in Zukunft eine Aufwandsentschädigung von 720 Euro im Jahr bekommen. Die Marketingausgaben werden mit 53 000 Euro mehr als verdoppelt.

TAGEBLATT-Leser genießen Urlaub im Ostseebad Binz

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Regina Wettern aus Buxtehude (Abonnentin seit 2001) und Matthias Vollmers aus Wischhafen (Abonnent seit 2008) haben die Wohlfühl-Aufenthalte im Ostseebad Binz gewonnen. Die Gutscheine vom Fünf-Sterne-Haus „FirstClass Rugard Strandhotel“ erhalten sie in den nächsten Tagen per Post.

Harsefeld - Asfeld: 50 Jahre französische Städtepartnerschaft

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Eine Bestandsaufnahme – und ein Blick zurück.Wie die Freundschaft gelebt wird, zeigen die Vorbereitungen und die bereits angelaufenen Jubiläumsfeierlichkeiten einrucksvoll. Mit Sportverein, Feuerwehr, Pfadfindern, Spielmannszug, dem Schützenverein, dem engagierten Asfeld-Komitee und weit über Hundert gastfreundlichen Harsefeldern ist der halbe Flecken in Bewegung geraten. Für die Feierlichkeiten wurde die Eissporthalle hergerichtet, die Dekoration führten Dutzende Kinder der Jugendkunstschule Harsefeld aus.

Die Begrüßung der Asfelder bei der Ankunft sprühte nur so vor Herzlichkeit. Manche Gäste und Besucher kennen sich schon seit Jahren und nahmen sich mit Küsschen links und rechts gleich ganz französisch in die Arme.

Familie Körner ist neu mit von der Partie. Zum zweiten Mal empfängt sie Besuch, einmal war sie bereits in Asfeld, das in den Ardennen bei Reims liegt. „Wir haben uns auch für die Partnerschaft interessiert, weil unsere Kinder Französischunterricht haben“, sagt Mutter Melanie Körner.

Der erste Besuch wurde dann doch überraschend vermittelt. „Wir mussten kurzfristig einspringen“, berichtete Körner. In der kurzen Zeit hat sich schon eine gegenseitige Anteilnahme entwickelt. Die Familien Körner und Ruinart schreiben sich regelmäßig zu Weihnachten und auch nach den Terroranschlägen in Frankreich gab es teilnahmsvolle Telefonate.

Von den vielen Ereignissen der über 50 Jahre währenden Freundschaft kündet die Jubiläumsschrift mit ihren 100 Seiten. Alles fing mit den Landfrauen an, die 1961 Paris besuchten und auf dem Rückweg einen Abstecher nach Asfeld machten.

Das nicht von ungefähr, denn tatsächlich gibt es eine jahrhundertealte Verbindung zwischen Harsefeld und Asfeld. Christine von Schweden hatte Schulden bei einem französischen Kaufmann. Letztlich bezahlte sie ihn 1654 mit dem Ort Harsefeld und dem Titel eines Barons: Baron d`Harsefeld war geboren. Als Nachfahren nach Frankreich zurückkehrten, glichen sie den Titel französisch an und nannten ihren Sitz danach: Asfeld.

Dass die Freundschaft zu Beginn der 60er Jahre so gut flutschte, lag auch an den Bürgermeistern der beiden Orte. Der Asfelder hatte in Deutschland Medizin studiert, der Harsefelder war Französischlehrer. Gute Voraussetzungen also.

Den Anfängen der Freundschaft hat in der Jubiläumsschrift der Harsefelder Paul Reisener intensiv nachgespürt. „Ratsherren schließen Verträge, aber die Bürger müssen sie mit Leben füllen“. schreibt Reisener. Er selbst gehört seit über 50 Jahren zu denen, die der Partnerschaft Leben einhauchen. Mit Humor beschreibt Reisener seine Fahrt 1964 mit den Fußballern des TuS nach Asfeld. 20 Kicker und nur einer konnte Französisch. Der Rotwein hieß dann auch gleich ganz schnell „Bujalèh“. Und sportlich? „Die Ergebnisse der Spiele sind uninteressant, gewonnen hat die Freundschaft“, bilanziert Paul Reisener.

Die offizielle Jubiläumsveranstaltung beginnt am Sonnabend um 16 Uhr in der Eissporthalle, Einlass ab 15 Uhr. Bereits um 10 Uhr gedenken Vertreter der beiden Gemeinden der Gefallenen der beiden Weltkriege und den Opfern der terroristischen Anschläge und legen dazu am Ehrenmal vor der evangelischen Kirche einen Kranz nieder. Dazu sind alle Bürgerinnen und Bürger willkommen.

Kurz mal in den Urlaub fliegen

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Sie stellen in ihrer aktuellen Ausgabe ausgewählte Ziele im europäischen Süden vor. Vier davon lesen Sie auf dieser Seite. Und dann gibt es da noch einen speziellen Tipp der Redaktion. Gute Reise! Von Andrea Bonder und Oliver Kühn

ALGHERO

Die Stadt ist der wohl abwechslungsreichste und interessanteste Urlaubsort Sardiniens. Mit zwei Stunden Flug und 20 Minuten Fahrt ins Hotel lohnt sich die Anreise auch für ein paar Tage, an denen man gut ohne Mietwagen auskommt. Der reizvolle Stadtkern besticht mit schmalen Gassen, Steintreppen und Plätzen mit Kirchen, Museen, kleinen Geschäften, Trattorien und Fischrestaurants. Vielerorts wird Schmuck aus roter Koralle angeboten, die unter anderem hier – an der Korallenriviera – abgebaut wird. Zum Meer hin wird die Altstadt von einer massiven Stadtmauer umrahmt, die heute als Promenade dient.

Alghero trägt den Beinamen „Klein-Barcelona“: Die italienische Stadt hat einen auffällig spanischen Charakter. Im Mittelalter wurde sie von Katalanen erobert und besiedelt. Rund ein Viertel der Einwohner spricht noch einen katalanischen Dialekt (zweisprachige Straßenschilder). Nördlich von Altstadt und Jachthafen erstreckt sich der fast vier Kilometer lange Lido-Strand mit etlichen Beachclubs, einem Radweg und zahlreichen Hotels.

Mit dem Bus 9320/9321 gelangt man zu den nördlich gelegenen Badestränden Bombarde, Lazzaretto und Porto Conte. Lohnend sind die Bootsfahrten zur Neptungrotte und zu den Delfinen sowie ein ganztägiger Schiffsausflug entlang der Steilküste mit Badestopps und Lunch.

TROGIR

Ihren Charme hat die über 2300 Jahre alte Stadt in Kroatien den Römern zu verdanken, die das alte Stadtzentrum durch einen Kanal vom Festland trennten. So blieb die von einer malerischen Uferpromenade umgebene Altstadt bis in die heutige Zeit für sich. Sie lässt sich in weniger als einer halben Stunde umrunden.

Die Kathedrale im Ortskern steht auf dem Boden eines antiken Tempels der Göttin Hera. Die UNESCO hat 1997 den kompletten Altstadtkomplex Trogirs zum Weltkulturerbe ernannt. In den herausgeputzten Gassen, die auf historischen Plätzen münden, reihen sich liebevoll sanierte Gebäude vergangener Epochen, in denen heute Hotels, Shops, Restaurants und jede Menge Eisdielen untergebracht sind. In der näheren Umgebung gibt es einige schöne Strände, manche davon, wie Okrug Beach auf der vorgelagerten Insel Ciovo, sind mit kleinen Fährschiffen schnell zu erreichen. Meiden Sie aber die Hochsaison, insbesondere den August, denn dann schieben sich die Touristenmassen durch die Gassen. Besser ist Mai oder September.

CANNES

Seit 150 Jahren gilt Cannes als Treffpunkt der Reichen und Schönen an der französischen Riviera. Das sieht und spürt man schon beim Flanieren auf der palmbewachsenen Promenade an der Côte D’Azur, dem Boulevard de la Croisette: schicke Autos, überdurchschnittlich viele reiche Paare und ganze Familien, die gestylten Damen in hochmodischen Kleidern mit teuren Handtaschen. Auch die Beachclubs sind vom Feinsten: loungige Bars und Restaurants mit Chillout-Musik und Liegenreihen am Wasser. Nebenan am Palais des Festivals und am Jachthafen gibt’s immer etwas zum Gucken. Die Restaurantszene und Diskothekendichte sucht ihresgleichen.

Am höchsten ist die Promi-Dichte natürlich während des berühmten Filmfestivals, das jedes Jahr in der zweiten und dritten Maiwoche stattfindet. Dann explodieren die Preise, aber den Rest des Jahres ist Cannes erstaunlich bezahlbar. Selbst im Hochsommer wird einiges geboten: Musikfestivals mit klassischer Musik (Les Nuits du Suquet, 16. bis 21. Juli), Jazz (Jazz à Domergue, 31. Juli bis 3. August) und Elektropop (Les Plages Électroniques, 4. bis 6. August). Wer keinen Mietwagen hat, kann mit der Bahn ohne Umsteigen schöne Tagesausflüge unternehmen nach Antibes, Nizza und Monaco.

TOSSA DE MAR

Einer der gemütlicheren Badeorte Kataloniens – und der einzige Küstenort der Costa Brava mit einem historischen Altstadtkern und einer beeindruckenden Festungsanlage aus dem Mittelalter, die noch fast vollständig erhalten ist. Altstadt und Festung thronen auf einer schroffen, tannenbewachsenen Steilküste, sodass man in den Gässchen und Treppen gut zu Fuß sein sollte. Im Stadtbereich liegen drei Badestrände, der Hauptstrand 400 Meter lang, mit einer Uferpromenade voller Restaurants, Cafés und Pensionen, die anderen beiden klein und ruhiger. Der Charme dieses Ortes zog schon vor rund 100 Jahren Schriftsteller und Künstler in seinen Bann.

Auch heute bleibt man in Tossa von grölenden Touristen weitgehend verschont. Einen Mietwagen benötigt man nicht, es sei denn, man möchte die rund ein Dutzend Strände der Umgebung erkunden oder die 13 Kilometer lange Panoramastraße nach Sant Feliu de Guíxols abfahren; Parkplätze sind in Tossa allerdings teuer und Mangelware. Ab Mai kann man mit den Dofijet-Ausflugsschiffen Ausflüge an der Küste machen, unter anderem nach Blanes, Santa Christina und Santa Susanna. Wer mehr Zeit und ein Auto hat: Nach Barcelona ist es eine gute Stunde.

Mallorcas Norden: Cap, Kurven und ein deutscher Rockstar

Von Birger Hamann

POLLENÇA

Wundern Sie sich nicht, wenn plötzlich Peter Maffay neben Ihnen sitzt. In Pollença kommt das häufiger mal vor, was aber nicht der Grund ist, warum die 8000-Einwohner-Stadt empfehlenswert ist. Pollença gehört zu Mallorcas Norden, wo die Saufgelage am Ballermann und die Promis von Port d’Andratx weit weg sind.Was Was für ein Ausblick: Das Cap Formentor ist der nördlichste Punkt von Mallorca. An der Spitze der Halbinsel steht ein Leuchtturm.

Deutlich näher ist das Cap de Formentor, der nördlichste Punkt Mallorcas. Allein die Fahrt ist ein Erlebnis (ja, ein Mietwagen ist auf Mallorca ein Muss). Über 15 Kilometer schlängelt sich die Straße durch das Gebirge der Halbinsel. Menschen, die unter Höhenangst leiden oder Touren durch Serpentinen nicht besonders gut vertragen, dürften hier ein paar Probleme bekommen – werden aber mit grandiosen Ausblicken auf die Felsklippen des Cap belohnt. Auf halber Strecke wartet der Platja de Formentor, der zwar alles andere als ein Geheimtipp ist, aber zu den schönsten Stränden im Norden Mallorcas gehört.

Von dort aus haben Sie einen guten Blick auf die Bucht von Pollença mit der Stadt Alcúdia und der Halbinsel Victòria gegenüber. Alcúdia gehört zu den ältesten Städten Mallorcas, das historische Zentrum ist ein Highlight. Wanderer und Radfahrer bevorzugen die Anhöhen Victòrias als Ziel. Südwestlich der Halbinsel liegt der Parc Natural S’Albufera, der das größte Sumpfgebiet der Balearen ist.

Zurück nach Pollença und zu Peter Maffay, der ganz in der Nähe ein Anwesen besitzt und deshalb regelmäßig in der Altstadt anzutreffen ist. In Pollença lässt man sich am besten einfach treiben und schlendert durch die alten Gassen mit den vielen Geschäften. Ein Muss ist der Wochenmarkt auf dem Plaça Major (Achtung, Kaufrausch-Gefahr!).

Von Pollença aus führt die Ma-10 durch die Serra de Traumuntana, dem Gebirge, das den Norden mit dem Westen verbindet. Und sie führt nach Sóller, einer sehenswerten Kleinstadt, in die sich ein Tagesausflug lohnt. Von dort aus fährt der Nostalgiezug Tren de Sóller, genannt Roter Blitz, mehrmals täglich nach Palma, der wunderschönen Hauptstadt Mallorcas. Aber die ist ein ganz eigener Reisetipp.

Mehr Ziele

Das vollständige Südeuropa-Special mit vielen Reisetipps und tollen Mietwagenrouten finden Sie in der aktuellen Ausgabe von REISE & PREISE, die ab sofort im Zeitschriftenhandel erhältlich ist.

 

Ausstellung des Stader Fotokreises in Ottenbeck

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40 Fotos werden dort präsentiert – und die Themen sind breit gefächert.„Die Bilder haben wir aus insgesamt 300 Aufnahmen ausgewählt“, sagte Dirk Paul vom Fotokreis während der Eröffnung. Es wurde nach seiner Darstellung das Thema „Lieblingsbilder“ ausgewählt, um die Auswahl der Fotos nicht auf einen Gedanken ausrichten zu müssen. „Die Ausstellung zeigt nicht, wie oft üblich, nur ein Thema.“

Die Bildervielfalt solle faszinieren. Für die ausstellenden Fotografen bestehe die Möglichkeit, weitere Ausstellungen unter diesem Begriff auszurichten. Bei „Lieblingsbildern“ gibt es viele Möglichkeiten, Fotos aus verschiedenen Bereichen zusammenzustellen. Viele Bildmotive haben die Hobbyfotografen noch.

So werden im Gründungs- und Innovationszentrum unter anderem Fotos von Landschaften, besonderen Reizen, Blumen, Unternehmungen, Menschen und auch Tieren gezeigt. Zu herausragenden Motiven avancieren die Fotos unter dem Begriff „Experimentelles“. „Hier sind Bilder zu sehen, die die Fotografen am interessantesten finden“, so Paul. „Besonders interessant werden Bilder, wenn sie besonders groß sind.“

Vielfältig werden die Bilder auch präsentiert. Einfach als Großfotos, auf Leinwänden aufgezogen und mit Acrylglas beschichtet. „Wir wollen hier auch mehrere Typen von Bildern zeigen“, erläuterte Paul. Und es solle demonstriert werden, wie verschiedene Präsentationen nebeneinander wirken.

Ausstellerinnen und Aussteller der Bilder sind Inge Bollen, Dirk Paul, Renate Göcking, Günter Dankers, Ingrid Subklewe und Stefan Guy. Die Aufnahmen sind im Landkreis Stade entstanden oder auch bei Reisen gemacht worden. So wurden besondere Lichtstimmungen am Meer mit der Kamera eingefangen, besondere Baudenkmale, Menschen aus fernen Ländern, eine Dünenwanderung oder Tisch und Stühle vor einer farbigen Wand. Motive finden sich überall. So hat ein Fotograf einfach eine bunte Mischung Haribo-Konfekt abgelichtet, woraus ein buntes und vor allen Dingen ungewöhnliches „Ensemble“ geworden ist.

Die Ausstellung wurde von Wirtschaftsförderer Thomas Friedrich von der Stader Stadtverwaltung eröffnet. „Zum vierten Mal stellt der Fotokreis hier nun schon seine Bilder aus“, hob er in seiner Rede hervor. Insgesamt habe es in dem Haus bereits 30 Ausstellungen gegeben und es seien hier in den vergangenen elf Jahren 100 Existenzgründer durchgeschleust worden. Bei den ersten Ausstellungen hängte der Fotokreis seine Bilder noch ausschließlich in die Nischen, in die früher die Soldaten in dem alten Kasernengebäude ihre Waffen ablegten, auf. Die großen Bilder heute passen nicht mehr in die Nischen.

Die Ausstellung „Lieblingsbilder“ ist bis zum 1. Juli immer montags bis freitags jeweils in der Zeit von 9 bis 17 geöffnet.

Berufsfeuerwehrleute für die A-20-Tunnelwache

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Die freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Kollmar wird offenbar auf Kosten des Landes Schleswig-Holstein mit hauptamtlichem Personal verstärkt, um die Sicherheit des geplanten Elbtunnels zwischen Drochtersen und Glückstadt zu gewährleisten. Das wird nach jetzigem Stand eines der Ergebnisse der aktuell gerade vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelten Klagen gegen die Planung des schleswig-holsteinischen Teils des Elbtunnels sein. Das Land hat ein entsprechendes Angebot gemacht. Aus Sicht des Landtagsabgeordneten Kai Seefried (CDU) aus Drochtersen ist das auch eine Option für die Verstärkung der Freiwilligen Feuerwehr Drochtersen.

„Es sollte jetzt sehr genau geprüft werden, ob dies nicht auch eine Option für Niedersachsen ist, um unsere freiwilligen Feuerwehren vor Ort stärker zu unterstützen“, so Seefried. Die Situation in Schleswig-Holstein sei nicht vergleichbar mit der in Niedersachsen, aber es sei immer eine Forderung aus der Region heraus gewesen, dass die freiwilligen Feuerwehren eine stärkere Unterstützung benötigen und es nicht richtig sein könne, dass für jeden kleineren Einsatz wie Ölspuren oder Ähnliches ein Ausrücken der Freiwilligen notwendig werde. „Unsere Feuerwehr ist gut aufgestellt, aber wir können nicht alles bei ihr abladen“, sagt Seefried. Laut Gesetz ist der Brandschutz Angelegenheit der Kommunen. Das schleswig-holsteinische Landeskabinett hatte am 12. April entschieden, eine hauptamtliche Feuerwache für den Tunnel zu etablieren, anstatt wie ursprünglich geplant diese Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehr Kollmar zu übertragen.

Dass dieser Streit zwischen der Gemeinde Kollmar und dem Land Schleswig-Holstein überhaupt vor dem Bundesverwaltungsgericht gelandet ist, werten Kritiker der rot-grünen Landesregierung in Kiel als weiteres Indiz dafür, dass der A-20-Bau aus politischen Gründen verzögert werden soll. „Das Problem hätte das Land schon im Vorfeld aus der Welt schaffen können“, sagte Enak Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, gegenüber dem TAGEBLATT.

Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum schleswig-holsteinischen Planfeststellungsbeschluss stellt aus Sicht der Industrie- und Handelskammer Stade keine Gefahr für die Realisierung der Autobahn dar. „Das Gericht moniert ein Gutachten über die Gewässerauswirkung des Tunnels“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt. „Die beanstandeten Fehler lassen sich durchaus beheben.“ Das Planfeststellungsverfahren müsse dadurch in Teilen neu durchgeführt und die Öffentlichkeit müsse beteiligt werden. Dies bedeute jedoch insgesamt keine Verzögerungen für den grundsätzlichen Bauablauf der A 20, so Bielfeldt.

Die in Aussicht gestellte Einigung zwischen dem Land Schleswig-Holstein und dem Kreis Steinburg zum Brandschutz im Tunnel begrüßt die IHK Stade ausdrücklich.


Maritime Erlebnisse in und um Stade

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Neben dem Verkauf von Büchern und Souvenirs können hier lokale Erlebnisangebote gebucht werden:

Neu im Programm hat die Tourist-Information Fahrten mit dem Küstenmotorschiff „Greundiek“. Der Verein „Alter Hafen“ bietet mit dem Museumsschiff 16 Ausflugsfahrten von Mai bis September an. Ein besonderer Höhepunkt sind dabei die Fahrten vom Stader Hafen bis nach Kiel.

Philipp Heindl vom SUP-Club aus Hamburg hat auf dem Stader Burggraben eine etwas neuere Sportart etabliert: „Stand-Up-Paddling ist ein enorm vielfältiger Sport und von Jung bis Alt ein tolles Erlebnis“, so Heindl. Der Sport aus Hawaii könne sowohl im ruhigen Flachwasser als auch bei mehr Wellengang betrieben werden. Es sei die derzeit am schnellsten wachsende Wassersportart. Die neue Ausgabestelle für die Bretter werde ab Mitte Mai am Holzhafen eröffnet.

Auf eine große Nachfrage stoßen seit vielen Jahren die Fleetkahnfahrten auf dem Burggraben. 18 ehrenamtliche Fleetkahnfahrer schippern die Gäste auf einer einstündigen Tour entlang den Wallanlagen und erzählen dabei unter anderem Historisches und Aktuelles über die Stader Häfen.

Peter Hauschildt bietet Erlebnis- und Schlemmertörns auf Schwinge und Elbe an. „Besonders empfehlenswert ist unser Robinson-Crusoe-Abenteuer-Törn auf eine einsame Insel“, sagt Hauschildt. Er werde zum Beispiel zum Teambuilding von Firmen oder Vereinen genutzt.

Jens Utecht vom Verein „Wilhelmine von Stade“ bietet Kurztörns und Tagesausflüge mit dem über 100 Jahre alten Segelschiff „Wilhelmine“ an. Termine dafür können individuell vereinbart werden. „Wir sind bei unseren Ausflügen nicht ganz so schnell unterwegs wie die ‚Greundiek‘, aber bei uns können die Gäste mit anfassen“, sagt Utecht. Ziel seines Vereins ist der Erhalt des Schiffes und die Förderung des maritimen Erbes der Stadt.

Direkt zu erleben ist die Gezeitenlandschaft der Elbe mit dem Flachbodenschiff „Tidenkieker“. 220 Fahrten gebe es jedes Jahr und viele Leute würden schon lange im Voraus buchen wollen, erzählt Stefanie Voigt vom Verein zur Förderung von Naturerlebnissen.

Ein Hauch von Italien schwebt über dem Stader Burggraben, wenn Gondoliere Uwe Kunze alias Carlo seine Gäste mit an Bord nimmt. Romantische Fahrten sind für Geburtstage, Hochzeitstage oder Jubiläen gedacht. Am Wochenende können öffentliche Fahrten gebucht werden.

Das gesamte maritime Programm der Stadt Stade kann über die Tourist-Information in der Hansestraße 16, Telefon 0 41 41/ 40 91 70, gebucht werden.

www.stade-tourismus.de

RiverBus: Erste Passagiere entern in Hamburg das neue Amphibienfahrzeug

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Am Freitagmittag tauften Florence Mina Mahlstedt (5), Tochter des Betreibers Jan Peter Mahlstedt, und Szusza Galla (57), Ehefrau des Fahrzeugentwicklers Dr. Gabor Galla, den „HafenCity RiverBus“. Der Festakt fand an der Rampe in Entenwerder statt, die der „RiverBus“ für die Wasserung in die Elbe nutzt. „Für uns ist es das Ende eines langen Prozesses, aber auch der Anfang eines Abenteuers“, so Mahlstedt, der für die technische Leitung zuständig ist.

Nach 1500 Tagen Entwicklung nimmt Deutschlands einziges Amphibienfahrzeug am Sonnabend die ersten Passagiere an Bord. Künftig bietet der „RiverBus“ pro Tag fünf geführte Touren für jeweils 36 Personen an. Start und Ende der Stadtkreuzfahrten ist am Brooktorkai 16 in der Nähe des Internationalen Maritimen Museums. Die Route führt erst an Land durch die Speicherstadt und Hafencity und unter den Elbbrücken entlang bis zur Halbinsel Entenwerder. Dort folgt die Wasserung in die Elbe über eine Rampe. Je nach Strömungsverhältnissen geht die Fahrt weiter Richtung Elbbrücken, Hafencity und Speicherstadt oder Richtung Billwerder Bucht. Anschließend kommt das Fahrzeug über denselben Weg zurück an die Startposition. Circa 80 Minuten (45 Minuten Straße, 35 Minuten Wasser) dauert die Stadtkreuzfahrt. Tickets kosten 28 Euro für Erwachsene und 20 Euro für Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 14 Jahren.

Mit Ex-Baurat Kersten Schröder-Doms Stades schönste Ecken entdecken

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Als Gästeführer geleitet er Besuchergruppen durch die Altstadtgassen.

Von Amts wegen war der erfahrene Architekt, der in Stade groß geworden ist, von 1988 bis 2015 als Stadtbaurat zur Verwaltungsspitze zählte und das Erscheinungsbild des Mittelzentrums maßgeblich mitgeprägt hat, bei der Ausbildung vieler Gästeführer dabei. Wenn ausländische Delegationen oder seine Kollegen vom Städtetag an der Schwinge zu Gast waren, schlüpfte er immer wieder selbst in diese Rolle. Seit gestern gehört Kersten Schröder-Doms auch offiziell in die Reihen der Damen und Herren, die den Besuchern auf informative wie unterhaltsame Weise die Stader Geschichte und Gegenwart nahebringen möchten.

Sein Programm steht unter dem Titel „Architekt(o)ur von anno dünnemals bis heute“ und widmet sich vor allem den Kulturdenkmälern. Für den Premierenrundgang hat er seine Gästeführerkollegen eingeladen. „Dann ist das Feeling etwas echter“, scherzt der Architekt. Der einstige Baurat kommt leger daher, trägt Sneaker, Jeans und unter dem offenen Hemd ein T-Shirt mit dem Logo der Hansestadt Stade. „Es ist gar nicht so leicht, auf einmal abzuschalten“, sagt er mit Blick auf seine Pensionierung. Erst mit 68 Jahren schied Kersten Schröder-Doms aus dem Berufsleben aus. Als Wahlbeamter durfte er drei Jahre länger arbeiten.

Der lehrreiche Spaziergang startet am Pferdemarkt. Dass rund um den Busbahnhof verschiedene architektonische Stilformen vertreten sind, führt der Experte darauf zurück, dass dort selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Herz der Stadt schlägt. Auch in den 1960ern entstanden neue Gebäude. Wirtshäuser, Hotels und Kinos wichen Bankfilialen, Schnellrestaurants und Nachhilfeinstituten. Von hier aus ist die Rückseite eines Bürokomplexes am Sande zu sehen, an dem der jahrzehntelange Baurat kein gutes Haar lässt: „Wenn Stade damals kein Glück gehabt hätte, sähe die ganze Stadt heute so aus.“ Beeindruckender ist da schon der Blick in den Keller des Zeughauses, wo in der Gruft die Mauerreste der mittelalterlichen Stiftskirche Sankt Georg, dem damals wichtigsten Gotteshaus in der Region, und der Leichnam des Bremer Erzbischofs Graf Gottfried von Arnsberg ausgestellt sind. „Er war für sein Alter in einem hervorragenden Gesundheitszustand“, berichtet Kersten Schröder-Doms von den Ergebnissen der Exhumation des Gerippes, das in einem Ledersack vergraben wurde. „So sind damals Tote bestattet worden, die noch nicht ihren endgültigen Ruheplatz gefunden hatten“, weiß der Gästeführer.

Weiter geht es in Richtung Fischmarkt. „Unter dieser Straße steckt der einzige Mischwasserkanal in Stade“, erzählt der Architekt, während der Tross vor dem Restaurant Knechthausen steht. Das prunkvoll verzierte Haus zeigt, dass im Umfeld des alten Hafens über Generationen die Reichen und Mächtigen zu Hause waren. Das Senatoren- und das Taufhaus legen ebenfalls Zeugnis davon ab. Uniformierte Baupolizisten sorgten in jener Epoche dafür, dass die Vorschriften eingehalten wurden. Bindende Zeichnungen existierten kaum, wohl aber Grundrisse und Parzellenpläne. Eine vernünftige Abwasserentsorgung hielt allerdings erst im 19. Jahrhundert Einzug – und bis vor 40 Jahren floss die braune Brühe ungeklärt in die Elbe. Dass er mit der Hafencity und der Salztorsvorstadt eine moderne, futuristisch wirkende Seite von Stade hat errichten lassen, erfüllt Kersten Schröder-Doms mit Stolz.

„Keine Zeit, die selbstbewusst ist, versteckt sich hinter altertümelnden Formen“, sagt er. „Ein Neubau ist an sich nichts Schlimmes.“ In seiner Jugend war Stade „arm, bescheiden und leicht angegammelt“. Erst als sich die Beamten- zu einer Industriestadt entwickelte, kam der Wohlstand, der die Sanierung vieler historischer Gemäuer und die Erschließung neuer Quartiere erst möglich machte. „Der Charakter der Stadt hat sich verändert“, unterstreicht der ehemalige Baurat, der am liebsten am Fischmarkt oder unter der Kastanie auf der Rückseite des Rathauses verweilt.

Dass die Geschmäcker oft auseinandergehen und nicht jedes Vorhaben sofort Anklang findet, hat er oft genug selbst erlebt: „Es ist nicht einfach. Der Mensch neigt dazu, Veränderungen erst einmal skeptisch zu sehen.“ Mit Kritik an seinem Nachfolger Lars Kolk hält sich Kersten Schröder-Doms zurück, verteidigt die von ihm verantwortete Planung des Parkhauses an der Stockhausstraße, die vielen Bürgern zu groß erscheint. „Die kriegen Sie optisch nicht klein. Da gibt es wenig überzeugende Lösungen“, sagt der Fachmann. „Kleine Giebelchen“ an der Fassade zum Beispiel würden „einfach nur lächerlich“ aussehen. Sein Mantra: „Wichtig ist, dass das soziale Gefüge erhalten bleibt und nicht irgendwo Quartiere entstehen, wo nur bestimmte Gruppen wohnen.“

Mehr über die Bedeutung der 600 Millionen Euro schweren Investition eines Altländer Reeders für Stades neue Quartiere und die Kunstschätze im Rathaus erfahren Interessierte bei der nächsten Auflage der eineinhalbstündigen Führung am Sonnabend, 7. Mai, ab 11 Uhr. Start ist am Zeughaus. Pro Person werden 7 Euro fällig.

Aus dem Programm der Gästeführer

Die Stade Tourismus GmbH bietet eine Vielzahl an Gästeprogrammen an, die für Touristen und Einheimische gleichermaßen interessant sind. Besonders reizvoll sind die Führungen in der Abenddämmerung. Bei Erlebnisrundgängen treffen die Teilnehmer die Färbersfrau Luise Meyer, die Gräfin Aurora von Königsmarck und den Orgelbauer Arp Schnitger in ihrem historischen Lebens- und Arbeitsumfeld in der Altstadt. Andere Ausflüge nehmen das Publikum mit in die Zeit der Hanse und zeigen den Einfluss der Schweden oder die wechselvolle Geschichte der Stader Frauen. Für Hörgeschädigte und Kinder gibt es spezielle Angebote. Zur Blüte- und Erntezeit führen Touren auch ins Alte Land. Außerdem wird die Festung Grauerort bei Bützfleth angesteuert. Alle Routen und Termine unter der Durchwahl 0 41 41 / 40 91 70 oder im Internet. Dort können auch die Tickets für alle Gästeführungen gebucht werden.

www.stade-tourismus.de

Krise in der Schifffahrt: Die Reeder-Branche droht aufzulaufen

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Die Schifffahrtsbranche geht davon aus, dass im neunten Jahr der Krise der Strukturwandel mit weiteren Insolvenzen einen letzten großen Schub bekommen wird.Angefangen hatte alles 2008 mit dem Zusammenbruch der Lehman Brothers in den USA. Die Wirtschaft in der gesamten Welt kriselte, das Frachtaufkommen ging dramatisch zurück. Das hatte massive Folgen für die Schifffahrt und damit für die vielen Reedereien. Zeitgleich hatten die Reeder kräftig investiert und viele Neubauten in Betrieb genommen oder in Auftrag gegeben. Damals gingen alle davon aus, dass die Krise vielleicht zwei, maximal drei Jahr dauern würde. Das hat die Branche früher weggesteckt. Aber die immer noch anhaltende Krise endete trotz der Erholung der Weltwirtschaft und des Anstiegs beim Ex- und Import nicht.

Das Problem sei heute nicht, dass es nicht wieder ausreichend Fracht gebe, sondern die extrem gesunkenen Frachtraten und die Überkapazität an Schiffen, weiß die Jorker Reederin und Vereinsvorsitzende Heinrich. Vor allem die großen Linien drückten die Preise extrem nach unten, um ihre Schiffe auszulasten. Dazu gehört zum Beispiel die Mærsk Line, die weltweit größte Containerschiff-Reederei. Viele Reeder der Region haben und hatten ihre Schiffe an Mærsk verchartert. Liefen die Verträge aus, mussten sie entweder zu Dumpingpreise fahren oder sie bekamen keinen neuen Vertrag. Die Zahl der Auflieger – Schiffe, die ohne Fracht stillliegen – wuchs und wächst heute noch.

Die Kosten für diese Schiffe laufen aber weiter. Früher hielten Banken eine gewisse Zeit still, gewährten Tilgungsaussetzungen, aber irgendwann nehmen sie lieber Wertberichtigungen in Kauf und betrieben Insolvenzverfahren. Manches Bankhaus, das sich intensiv im Schifffahrtsgeschäft engagiert hatte, kam selbst ins Wanken. Das betraf Kleine wie die ehemalige Kehdinger Volksbank, die inzwischen mit der Ostfriesischen Volksbank zusammengegangen ist, ebenso wie die große HSH Nordbank.

Ob als Auflieger oder als Schiff, das mit schlechten Frachtraten fährt, auskömmlich sei das Geschäft nicht mehr, sagt Petra Heinrich. Die Raten für Tages-Charter reichen noch nicht einmal, um die laufenden Kosten abzudecken, und erst recht nicht mehr, um Zinsen und Tilgung zu bedienen. Und die Dumpingpreise seien anhaltend, sagt die Reederin: „Das ist alles ein totaler Wahnsinn.“

Zu diesem Wahnsinn gehört auch der Gigantismus bei den Schiffsgrößen. Bis zu 20 000 TEU (entspricht der Anzahl der Container) Lagerkapazität haben diese Riesen zum Teil. In Februar war eines dieser Großcontainerschiffe in der Elbe auf dem Weg nach Hamburg auf Höhe des Lühe-Anlegers auf Grund gelaufen und lag tagelang fest. Und das, obwohl die 400 Meter lange „Indian Ocean“ mit fast 19 000 TEU längst nicht voll beladen war.

Die Megaliner sind aber nicht nur für die Elbe und damit für den Hamburger Hafen ein Problem. Auch für andere Regionen und vor allem Wasserstraßen in der ganzen Welt sind die Riesenpötte nicht geeignet. Zudem rechneten sie sich meist gar nicht und seien volks- und betriebswirtschaftlicher Unsinn, so der Bremer Schifffahrts- und Hafenexperte Professor Dr. Ulrich Malchow. Er plädiert für eine Maximalgröße von 14 000 TEU und warnt vor den weiteren Folgen für Schifffahrt und Reedereien in aller Welt (siehe Interview).

Zurück zu den hiesigen Reedereien an der Unterelbe. Solche Giganten betreiben sie ohnehin nicht. Viele der kleineren Reeder fahren mit Schiffen zwischen 1000 und 5000 TEU oder entsprechend große Bulker (Massengutschiffe). Und auch diese Schiffsgrößen seien in den vergangenen Jahren noch „gebaut worden ohne Ende“, so Petra Heinrich. Folge: Die älteren Schiffe werden vom Markt gedrängt und deutlich unter Wert gehandelt oder zunehmend auch zwangsversteigert. Die Schraube drehe sich weiter, ein Ende sei nicht in Sicht, sagt die Vereinssprecherin. Sie prognostiziert, dass es Ende des Jahres 2016 noch weniger Schiffe gibt und in der Region deutlich weniger Reeder. Allein seit Beginn der Krise hat sich die Zahl der Schiffe, die auf den Weltmeeren fahren, um fast 30 Prozent von 3600 auf 2700 reduziert.

In den meisten Fällen geht es den Reedern schon lange an die Substanz, vielfach ist diese aufgezehrt. Dahinter stehen oft persönliche Schicksale, sagt Petra Heinrich, weil am Ende viele Reeder mit ihrem gesamten Privatvermögen haften und am Ende Haus und Hof verlieren. Letzter Rettungsanker ist oft die Poolbildung innerhalb einer größeren Reederei oder bei Zusammenschluss mehrerer kleiner Firmen. Da werden extrem unwirtschaftliche Schiffe mit solchen, die noch Erlöse bringen zusammengelegt, um unterm Strich einen Ausgleich zu schaffen. Weil es aber immer weniger wirtschaftlich laufende Schiffe gibt, funktioniert das in vielen Fällen auch nicht mehr. Die Möglichkeiten, durch Zusammenschlüsse mehrerer kleiner Reedereien die Verhandlungsergebnisse für die Frachtraten zu verbessern und durch Großeinkauf die Kosten zu senken, sind fast alle ausgeschöpft.

Die Stader Reeder Oltmann gehört in der Region zwar zu den großen Schiffsbetreibern mit 25 Containerschiffen (2500 bis 5000 TEU) und zwei Bulkern, ist aber genau wie die kleineren von der Krise betroffen. Vor drei Jahren vom TAGEBLATT befragt, sprach Peter Oltmann noch davon, durch Rücklagen und eine überdurchschnittliche Eigenkapitalquote die Krise zu überstehen. Drei Jahre später ist er nicht mehr so optimistisch. Es gehe auch bei ihnen an die Substanz, obwohl sie antizyklisch in der Krise neue und entsprechend günstige sowie moderne Schiffe in Betrieb genommen hätten. Auch sie haben Problemschiffe und Auflieger. Sie würden mit den Banken Konzepte entwickeln, bei denen Schiffe gebündelt werden, um Investoren zu finden. Das geht aber nur über den Preis der Problemschiffe.

Es gebe, so Oltmann, einen regelrechten Handel mit Gebrauchtschiffen, die weit unter Preis gekauft oder ersteigert werden, um sie dann mit Gewinn wieder veräußern. Ist die Rezession in der Schifffahrt einmal überstanden, könnten diese Nutznießer der Krise kräftige Gewinne machen. Ohne Risiko ist dieses Geschäft aber keinesfalls. Peter Oltmann findet es äußerst bedauerlich, dass in dieser Krise viele kleine grundsolide Schiffer und Reeder zu Opfern werden. „Denn sie alle sind oft hervorragende Seeleute, die für hohe Qualitätsstandards stehen“, stellt der Reeder fest. Bei dem derzeitigen Wettbewerbsdruck werde zunehmend weniger Wert auf diese Standards gelegt, so Oltmann.

Auch der Vorstand der auf Schiffsfinanzierung spezialisierten Ostfriesischen Volksbank, Holger Franz, prognostiziert für die Seeschifffahrt ein schwieriges Jahr 2016 mit weiterhin „bescheidenen Frachtraten“. Im Bereich der Großcontainerschifffahrt und bei großen Massengutschiffen, die zurzeit desaströse Einnahmesituationen zu verzeichnen hätten, sei die Bank allerdings nicht mehr engagiert. Zudem habe sie sich in den vergangenen Jahren in enger Zusammenarbeit mit den Reedereien von nicht mehr zukunftsfähiger Tonnage getrennt. Für Franz gibt es Licht am Horizont: Sein Haus habe sich zunehmend in der Binnenschifffahrt engagiert, die sich im vergangenen Jahr gut entwickelt habe. Im zweiten Halbjahr 2015 sorgten auskömmliche Raten in den Tankschifffahrtsmärkten auch für eine positive Entwicklung. Nun müssen nur noch die anderen nachziehen.

Heinrich sieht nur eine Lösung: Nach einer weiteren Marktbereinigung und einem Stopp des Gigantismus und der Produktion von Überkapazitäten müssten die Frachtraten wieder steigen. Und dafür müsse Schluss sein mit dieser Geiz-ist-geil-Mentalität im Konsum. „Die Menschen würden nur wenige Euro mehr für ihren Fernseher bezahlen, wenn die Frachtraten auskömmlich wären.“

Wer es bis zu diesem lang ersehnten Ende der Krise durchhält, wird überleben und auch wieder gutes Geld verdienen. Die Frage ist nur: wann?

„Verschrotten, verschrotten, verschrotten“Interview mit dem Schifffahrts- und Hafenexperten Ulrich Malchow von der Hochschule Bremen

Die Krise in der Schifffahrt ist durch internationale Märkte bestimmt. Der Welthandel hat sich längst erholt, nur die Schifffahrt nicht. Woran liegt das?In den meisten Schifffahrtsmärkten übertrifft das Angebot die Nachfrage bei weitem. Das ist das ganze Problem.

Wird es in diesem Jahr zur Marktbereinigung kommen?Es werden sicherlich noch einige Player ausscheiden. Damit wird das Problem aber eigentlich noch größer, denn die betreffenden Schiffe kommen dann noch günstiger auf den Markt. Wir haben nicht zu viele Reedereien, sondern zu viele Schiffe.

Die Frachtraten sind nicht auskömmlich. Wo sehen Sie hier die Gründe und die Rolle der großen Linienbetreiber wie Maersk?Maersk hat eine ganze globale Branche mit seinen Neubauprogrammen in den letzten Jahren vor sich her getrieben. Vermutlich war man in Kopenhagen selbst überrascht, wie schnell die Branche gefolgt ist und Maersk in den Schiffsgrößen sogar überholt hat.

Und wer bleibt am Ende übrig von den deutschen Reedern?Das kann ich von außen nicht beurteilen. Das Überangebot an Schiffsraum wird noch lange anhalten. Eigentlich helfen nur drei Maßnahmen: verschrotten, verschrotten, verschrotten.

Es wurden trotz Talfahrt Schiffe gebaut. Ist die Krise hausgemacht?Klar, diese Krise ist absolut hausgemacht. Dabei muss man jedoch berücksichtigen, dass der einzelne Akteur kaum Alternativen hat. Containerschifffahrt ist vom Grundsatz nun einmal ein simples Geschäft, in dem der Wettbewerb fast ausschließlich über den Preis läuft. Insofern strebt jeder Akteur nach der Kostenführerschaft, in der Hoffnung, die Riesenpötte auch voll zu bekommen.

Die Containerschiffe werden immer größer. 21 000 TEU sind mittlerweile verbreitet. Sie halten das für unwirtschaftlich?Die erreichten Schiffsgrößen führen nicht mehr zu weiteren Kosteneinsparungen, da die Kostenkurven mit zunehmender Schiffsgröße schon aus physikalischen Gründen einfach flacher werden. Stattdessen verursachen sie bei allen Beteiligten eigentlich nur noch Probleme wie Verzögerungen im Revier und beim Umschlag und teure Infrastrukturmaßnahmen.

Schiffsgrößen sind vielfältig und reichen vom Feeder mit weniger als 1000 TEU bis zu den Giganten. Wo sehen Sie diese Schiffstypen in zehn Jahren?Ich hoffe, dass wir das Maximum jetzt erreicht haben. Diejenigen, die am meisten unter den Schiffsgrößen leiden, nämlich die Häfen und damit auch ihre Terminals, sollten versuchen, dem Größenwachstum entgegenzuwirken.

Wird Hamburg weiter wachsen?Schwer zu sagen. Hamburg muss aufpassen, dass es nicht verliert. Problemquelle sind hier der NordOstsee-Kanal und die Ambitionen von Danzig.

Wird es außer dem Kreuzfahrtschiffbauer Meyer in Papenburg in zehn Jahren noch Werften in Deutschland geben?In Deutschland wird die Werftindustrie nicht staatlich gestützt. Deswegen ist sie so geschrumpft gegenüber dem subventionierten Wettbewerb in Fernost. Was bleibt, sind die anspruchsvollen Nischen. Damit landet man aber nicht mehr in den ersten Rängen der Schiffbaunationen. Aber auch Containerschiffe waren einmal Spezialschiffe und kamen in den 70er Jahren noch zu 50 Prozent von deutschen Werften.

Welche Berufsaussichten haben ihre Studenten, die ja in der Regel in die Hafen- und Schifffahrtswirtschaft gehen?Für Schiffsoffiziere wird es zunehmend schwieriger. Für die maritimen Logistiker sind die Aussichten aber sehr gut, denn Deutschland ist nicht nur Export- sondern auch Logistikweltmeister.

Zur Person

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Malchow ist gelernter Reedereikaufmann und hat Schiff- und Maschinenbau in Hamburg und Aachen studiert. Bei Blohm und Voss in Hamburg war er zuletzt Vertriebsleiter für den zivilen Neubau und später als Geschäftsführer eines Hamburger Hafenunternehmens tätig. Seit 2011 lehrt und forscht er an der Hochschule Bremen.

 

Bollweg-Bande: Gericht verordnet jugendlichem Straftäter Auszeit

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Die Jugendgang hat in Buxtehude seit 2011 für Unruhe gesorgt. Zu ihren Missetaten gehörten Vandalismus und Diebstahl, aber teilweise auch schwerere Delikte wie Raub, Körperverletzungen und Einbrüche. Seit der 15-jährige Buxtehuder, der als einer der Anführer gilt, im Dezember festgenommen wurde, ist es laut Polizei allerdings ruhig um die Bollweg-Bande geworden.

Wie berichtet, hat der damals noch 14-jährige Junge seit November vergangenen Jahres die meiste Zeit in Untersuchungshaft gesessen – mit einer kurzen Unterbrechung, während der er rückfällig wurde und erneut einen Raub beging. Drei wurden ihm zu diesem Zeitpunkt bereits zur Last gelegt. Kürzlich hat das Buxtehuder Jugendgericht sein Urteil gefällt – nichtöffentlich, wie bei Jugendverfahren üblich. Nach TAGEBLATT-Informationen muss der 15-Jährige eine stationäre Erziehungsmaßnahme antreten, und zwar in Rumänien. Mindestens die ersten drei Monate wird er in einer ländlich gelegenen Heimeinrichtung verbringen, mit Option auf eine Weiterführung der Maßnahme in Deutschland.

Das Heim in Rumänien ist Außenstelle einer Einrichtung eines in Deutschland anerkannten Jugendhilfeträgers. Das ist immer so, erläutert die Buxtehuder Jugendamtsleiterin Andrea Lange-Reichardt. Die Leistungen innerhalb von stationären Erziehungsmaßnahmen und die Entgelte sind in einem Rahmenvertrag mit dem Land Niedersachsen festgelegt und werden auch überprüft.

Die Stadt Buxtehude zahlt für eine solche Maßnahme einige Tausend Euro im Monat – je nachdem wie betreuungsintensiv sie ist, kann die Spannbreite von 4000 bis 9000 Euro reichen. Dabei schlage vor allem das Personal zu Buche. Nur ausgebildete Fachkräfte kommen infrage, weshalb der Ort bei den Kosten kaum eine Rolle spiele, erläutert Lange-Reichardt. Sprich: Rumänien ist nicht unbedingt billiger als Deutschland. Es kommt immer auf die Intensität der Maßnahme an – im aktuellen Fall wird der finanzielle Aufwand wohl im mittleren Bereich liegen.

Zu dem anfangs genannten Einzelfall will die Jugendamtsleiterin aus Datenschutzgründen gar keine Angaben machen. Aber sie erklärt, nach welchen Kriterien solche Maßnahmen ausgesucht und angeordnet werden – und weshalb sie sinnvoll sein können.

„Bei jugendlichen mit hoher Delinquenz ist der Betreuungsbedarf sehr intensiv“, weiß Lange-Reichardt. Das dürfte bei einem anderen Anführer der Bollweg-Bande, der 2014 verurteilt wurde, der Fall gewesen sein: Die damals angeordnete Erziehungstherapie in einer Einrichtung in Südniedersachsen kostete 8500 Euro im Monat. Ein solcher Preis weist laut Jugendamt auf ein „ganz intensives Betreuungssettting“ hin. Damals ging es um den älteren Bruder des am Dienstag verurteilten 15-Jährigen. Der war damals 16 und hat inzwischen eine einjährige Erziehungstherapie im südlichen Niedersachsen hinter sich gebracht – erfolgreich, wie es bisher aussieht.

Darüber, wie der Erfolg solcher Maßnahmen beurteilt werden kann, diskutieren die Experten übrigens noch. „Wissenschaftlich ist dieses Thema noch gar nicht ausreichend untersucht“, erklärt Andrea Lange-Reichardt. In Fachkreisen werde heiß diskutiert. Klar sei: „Die Nachversorgung ist ein ganz wichtiges Thema.“

Auch die Mitarbeiter des Buxtehuder Jugendamtes bemühen sich deshalb, nach der Rückkehr der Jugendlichen mit der Familie in engem Kontakt zu bleiben – nach TAGEBLATT-Informationen ist das auch bei der Familie der Brüder aus dem Bollweg so. „Unser Ziel ist es immer, Eltern nach Möglichkeit zu befähigen, ihre Kinder selbst zu erziehen.“

Wenn dem Jugendamt ernste Probleme bekannt werden, führen die Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) zunächst eine sozialpädagogische Diagnose durch. Je nach Auffälligkeiten – sei es schulischer oder psychischer Art oder eben durch Straftaten – werde ermittelt, welchen Hilfebedarf das Kind oder der Jugendliche und das Familiensystem haben. Erst wenn die Unterstützung dann immer noch nicht ausreicht, zieht das Jugendamt eine Fremdunterbringung in Betracht. Dann wird eine zur Diagnose passende Einrichtung gesucht. „Das entscheidet nie einer alleine, es wird immer im Team besprochen und mit der Leitung abgestimmt“, erklärt die Jugendamtsleiterin. Für einen Sorgerechtsentzug müsse vor Gericht zudem eine Kindeswohlgefährdung plausibel gemacht werden.

Im Fall der beiden Brüder vom Bollweg hat erst das Gericht sich für eine stationäre Maßnahme entschieden – in Abstimmung mit der Jugendgerichtshilfe, die Teil des Jugendamtes ist. Dass der 15-jährige Buxtehuder nun nach Rumänien geht, ist übrigens nicht so ungewöhnlich. Mit Maßnahmen im Ausland gebe es gute Erfahrungen, sagt Lange-Reichardt. Der Alltag auf meist weit draußen liegenden Bauernhöfen, fern der gewohnten sozialen und medialen Strukturen, sorge für eine gewisse Erdung: „Da kann man sich sehr gut auf sich selbst besinnen.“

Countdown für Freibadsaison läuft bereits

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Der Countdown für die Freibadsaison läuft. „Wir bereiten aktuell die Schwimmbäder vor“, sagte der Sprecher von Bäderland Hamburg, Michael Dietel, der Deutschen Presse-Agentur. Zum 1. Mai sollen die ersten Kombi-Bäder – also Hallenbäder mit angeschlossenem Freibad – ihre Pools für die Außen-Schwimmer öffnen. Traditionell vorn ist das Kaifu-Bad. Das Frischwasser sei eingelaufen, es habe derzeit noch kalte 15,16 Grad, berichtete der Sprecher. Das Bad soll von der 15. Kalenderwoche an einsatzbereit sein. Neben den Außenanlagen, unter anderem in Billstedt und Niendorf, wird auch der Stadtparksee auf die Besucher vorbereitet.

Die Eintrittspreise in Hamburg sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: für Erwachsene um 20 Cent auf 3,20 Euro, für Kinder um zehn Cent auf 1,60 Euro. „Wir sind einsatzbereit“, sagte der Sprecher. Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Darauf hofft Betreiber Bäderland, der 2015 eine schlechte Freiluft-Saison verkraften musste. „Drei der üblicherweise vier Freibadmonate von Mai bis August waren in Hamburg größtenteils verregnet und kühl“, resümierte Dietel damals. Mit 150 000 Gästen kamen „extrem wenig“, ergänzte er.

Kinderspielplätze werden besichtigt

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Die Kinderspielplätze in Wischhafen nimmt der Sport-, Jugend-, Kultur-, Senioren- und Sozialausschuss am Montag, 25. April, in Augenschein. Um 18 Uhr treffen sich die Kommunalpolitiker im Gasthof Kurbjuweit. Außerdem gibt die Jugendkonferenz in Wischhafen einen Bericht.


Kioskbetreiber vertreibt Räuber

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Ein Kioskbetreiber hat einen bewaffneten Räuber mit Erfolg selbst in die Flucht geschlagen: Er bewarf den Mann mit Obst und weiteren Gegenständen aus dem Verkaufsraum. Der Täter hatte den 59 Jahre alten Kioskbetreiber am frühen Sonnabendmorgen im Stadtteil Billstedt mit einem Messer bedroht, wie die Polizei mitteilte. Der Bedrohte habe geistesgegenwärtig reagiert und der Räuber daraufhin mit einem Fahrrad die Flucht ergriffen – ohne Beute.

21-Jährige verletzt ihren Vater

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Eine 21-jährige Autofahrerin hat am Sonnabend in Neuallermöhe ihren Vater angefahren und ihn lebensgefährlich verletzt. Die Fahrerin wollte den Wagen einparken, als ihr 55-jähriger Vater ausstieg und sich frontal vor das Auto stellte, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Anschließend habe die 21-Jährige das Gas- und Bremspedal verwechselt und ihren Vater zwischen dem Auto und einer Mauer eingeklemmt. Der 55-jährige Vater erlitt lebensgefährliche Beinverletzungen.

Jüdisches Leben im Grindelviertel

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Das Grindelviertel (Rotherbaum) war in den 1930er Jahren das jüdische Zentrum Hamburgs. Der Wilhelmsburger Gästeführer Burkhard Kleine lädt Interessierte aus dem südlichen Hamburger Umland für Sonntag, 24. April, zu einer Führung durch das Viertel mit seiner interessanten Historie ein. Beim Rundgang sehen die Teilnehmer wichtige Orte jüdischen Lebens, wie die Talmud-Thora-Schule und die Hamburger Kammerspiele. Die politischen Verhältnisse veränderten sich 1933 grundlegend, aber auch heute gibt es dort Orte jüdischen Lebens, weiß Kleinke. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Bahnhof Dammtor, vor dem DB-Reisezentrum. Der Rundgang dauert zwei Stunden, die Teilnahme kostet 12 Euro. Anmeldung unter Telefon 0 40/7 53 36 12.

Digitalisierung verändert die Medizin

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Der nächste „Treffpunkt Innovation“ der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg am Dienstag, 26. April, widmet sich den Chancen und Risiken von eHealth-Lösungen und assistiven Technologien in der Gesundheitswirtschaft. Ob elektronische Gesundheitskarte oder internetgestützte Videosprechstunde beim Doktor. Ob Gesundheitsterminals in Apotheken oder Fitness-Apps, die Körperfunktionen überwachen. Ob automatische Hausnotrufsysteme für den medizinischen Notfall oder Roboter als Alltags-Helfer für pflegebedürftige Menschen: Längst führt im Gesundheitswesen am digitalen Wandel kein Weg mehr vorbei.

Doch wie können die Medizinversorgung und Pflege der Zukunft tatsächlich gestaltet werden? Wo liegen die Chancen und wo sind die Grenzen – zum Beispiel, wenn es um Datensicherheit und Schutz der Patienten geht? Antworten auf diese Fragen gibt Dr. Maik Plischke, Medizininformatiker und Leiter des Innovationszentrums Niedersachsen, beim „Treffpunkt Innovation“. Seit Jahren sorgt er dafür, dass digitale Innovationen Eingang in das Gesundheitswesen finden. 2014 wurde Maik Plischke dafür zum „digitalen Kopf Deutschlands“ gekürt. Sein aktueller Vortrag beim „Treffpunkt Innovation“ steht unter dem Titel „eHealth-Lösungen und assistive Technologien – eine Chance für die Gesundheitswirtschaft?!“ Die Teilnahme am „Treffpunkt Innovation“ (Beginn: 17 Uhr im Isi-Zentrum für Gründung, Business und Innovation, Bäckerstraße 6 in Buchholz, ist kostenfrei. Um Anmeldung bis zum 21. April wird gebeten bei der WLH unter Telefon 0 41 81/9 23 60.

Amtsgericht verurteilt Schönheitschirurg

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Nach einer verpfuschten Brustoperation hat das Hamburger Amtsgericht einen Schönheitschirurgen wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Der 54-Jährige erhielt am Freitag eine Verwarnung mit Geldstrafe auf Bewährung und muss als Auflage 4000 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen. Der Chirurg legte vor Gericht ein Geständnis ab und drückte mehrfach sein Bedauern für die schweren Fehler bei der Brustverkleinerung aus. Wegen eines vergessenen Tupfers musste eine junge Frau zweimal erneut operiert werden und wird ihr Leben lang zwei unterschiedlich geformte Brüste haben.

Der Mediziner hatte die junge Frau im Juni 2012 operiert, um ihre Brüste zu verkleinern. Dabei achtete er nicht auf die Zählung der verwendeten Tupfer. Einer verblieb in der rechten Brust. Die Operationswunde heilte nicht und verursachte Schmerzen. Nach drei Monaten unternahm er einen weiteren Eingriff unter lokaler Betäubung, ohne die eigentliche Ursache, den Tupfer, zu entfernen. Dieser wurde erst bei einer dritten OP drei Monate später in einem anderen Krankenhaus entdeckt. Dabei musste auch inzwischen abgestorbenes Gewebe entfernt werden.

Sie stellte Strafanzeige. Ein Gutachter sah eine Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht des Arztes. Außerdem hätte der Chirurg spätestens zwei bis drei Wochen nach der ersten OP einen zweiten Eingriff zur Revision machen müssen. Im Herbst vergangenen Jahres entschuldigte sich der Arzt bei der Patientin und einigte sich mit ihr auf eine Entschädigung. Er zahlte freiwillig 7000 Euro Schmerzensgeld und erstattete der Frau die Operations- und Anwaltskosten von über 8000 Euro. Zusätzlich bekam sie nach Angaben des Verteidigers 17 500 Euro von der Haftpflichtversicherung der Klinik.

Die Richterin wertete die Reue des Arztes als strafmildernd: „Sie haben eingeräumt, dass Sie Mist gebaut haben.“ Der Staatsanwalt hatte eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu 250 Euro gefordert. Die Richterin sprach diese Strafe zur Bewährung aus.

Bereits Anfang 2011 hatte eine missglückte Brustoperation in Hamburg für Schlagzeilen gesorgt. Die 23 Jahre alte Pornodarstellerin „Sexy Cora“ erlitt wegen Sauerstoffmangels einen Herzstillstand und starb wenige Tage später. Die Narkoseärztin wurde 2013 wegen fahrlässiger Tötung zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Über eine Schadensersatzklage des Witwers von „Sexy Cora“ will das Landgericht möglicherweise Ende Mai entscheiden.

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