„Du musst dir Zeit lassen beim Schießen“, empfiehlt Schießwartin Brigitte Scheibe. Trotz der neuen Technik auf der Schießsportanlage Jork, die für Sportschützen wie für Anfänger faszinierend ist, gehört Ruhe bei diesem Sport immer dazu, wenn die Kugeln ins Schwarze treffen sollen. Der Neunjährige will es später noch mal probieren. Bis 15 Uhr hat er am Sonntag, am Tag der offenen Tür Zeit dazu, dann stehen ihm die erfahrenen Schützen mit Rat und Tat zur Seite. Neben Kindern und Jugendlichen sind auch viele Erwachsene gekommen, denn der Schützenverein Jork-Borstel hat mit einem erneuerten Schießstand geworben, der als einer der modernsten im Landkreis gilt. Statt analoger Technik läuft es jetzt digital. Die Kugeln schlagen nicht mehr in Papierscheiben ein, sondern passieren eine Lichtschranke. Der installierte Sensor verzeichnet die genaue Position des Treffers auf einer virtuellen Schießscheibe. Auf den berührungssensiblen Monitoren, die an jedem Schießplatz stehen, kann der Schütze seine Treffer verfolgen, sie am Drucker ausdrucken oder speichern. An dem Tablet-Computer können auch verschiedene Einstellungen vorgenommen werden, zum Beispiel auf Luftpistole und wie viele Schüsse der jeweilige Schütze machen will. Somit können Wettkampfbedingungen geschaffen werden, die das Training noch besser machen, ist sich Scheibe sicher. „Es geht alles schneller und einfacher“, schwärmt ihr Schützenbruder Dieter Sumfleth.
Ein weiterer Vorteil: Mit dem Lichtpunktgewehr dürfen auch Kinder ab sechs Jahren schießen, mit einem Luftgewehr erst ab zwölf Jahren – laut Waffengesetz. „Wir hoffen, durch diese Veränderung mehr Kinder für diesen Sport zu gewinnen, denn mit zwölf haben sie meistens andere Interessen“, meint Schade, die seit über 40 Jahren aktiv dabei ist. Aber auch für die Altersgruppe zwischen 25 und 45 sei die neue Technik vielleicht ein Anreiz, Mitglied zu werden. Julian Senf (18) findet es toll. Der Hildesheimer, der zu Besuch ist im Alten Land, hat keinerlei Erfahrung, ist aber ganz begeistert von dem „digitalen Schießen.“