Die Fahrbahndecke des Wirtschaftsweges „Am Willahermoor“ soll neu gebaut werden. Dafür gab der Kutenholzer Gemeinderat während seiner Sitzung im Esseler Sporthaus am Dienstagabend bei zwei Gegenstimmen grünes Licht.
Allerdings wichen die Ratsmitglieder von den bisherigen Planungen ab. Etwa die Hälfte der Straße soll nicht asphaltiert werden. Dort, wo der Untergrund aus Torf besteht (das TAGEBLATT berichtete), soll nur eine Schotterschicht aufgetragen werden, die, wenn sie versackt, leichter repariert werden kann als eine feste Fahrbahndecke.
Die Baukosten sind mit etwa 410 000 Euro veranschlagt. Circa 60 Prozent der Summe erwartet die Gemeinde Kutenholz an Zuschüssen aus der öffentlichen Hand. Die Anlieger werden knapp 70 Prozent der verbleibenden Baukosten zahlen müssen. 350 000 Euro hat die Gemeinde Kutenholz bereits für die Sanierung des Willahermoor-Weges bereitgestellt. Der Ausbau des Wirtschaftsweges soll in zwei Phasen erfolgen.
Bereits wie im Wege- und Planungssausschuss gab er eine rege Diskussion um die Baumaßnahme. Der Beschluss, den Teil der Strecke mit Mooruntergrund in Schüttbauweise mit Schlacke zu gestalten, kam als Kompromiss heraus. „Es macht keinen Sinn, im Moor Asphaltdecken zu bauen“, sagte Claas Gerken (CDU). Auch Rose Schaub (Grüne) votierte dafür, im Bereich des Mooruntergrundes auf Asphalt zu verzichten. „Es muss auf dem Weg aber endlich was Bauliches passieren“, machte Stefan Allers (CDU) deutlich. Uwe Lütjen (SPD kritisiert, dass für ihn noch nicht alle zu einem Beschluss notwendigen Informationen vorliegen würden. „Wir sind nicht zufrieden, wie hier verhandelt wird“, betonte Werner Schulz (SPD).
Verwirrungen gab es um ein anwaltliches Schreiben, das ein Anwalt für die Anlieger ins Fredenbecker Rathaus geschickt hat und von dem die Ratsmitglieder von der Verwaltungsspitze offenbar keine Kenntnis erhalten hatte. Die Ratmitglieder bekamen erst während der Bürgerfragestunde von Anliegern Kenntnis. Gemeindedirektor Ralf Handelsmann begründete, dass der Brief nicht in öffentlicher Sitzung diskutiert werden dürfe. Die Ratsmitglieder monierten, dass die Stellungnahme nicht im Verwaltungsrat vorgestellt worden sei.
Ob die Strecke für nichtlandwirtschaftlichen Verkehr gesperrt, zumindest aber das Gewicht von Fahrzeugen begrenzt werden kann, konnte während der Sitzung im Esseler Sporthaus nicht abschließend geklärt werden.
Während der Sitzung änderte der Gemeinderat einstimmig den Bebauungsplan im Bereich „Im Ellerbusch“. Dort ist zurzeit noch eine Spielplatzfläche ausgewiesen. Die Ratsmitglider votierten dafür, diesen Bereich zukünftig nicht als Spielplatz zu nutzen, sondern das Grundstück als Grünfläche auszuweisen.
Des Weiteren soll eine kommunale Fläche in Kutenholz im Bereich der Sporthalle und des Megafit-Parks langfristig der Fredenbecker Samtgemeinde zur Verfügung gestellt werden, um dort einen zweizügigen Kindergarten als Nebenstelle des bisherigen Kindergartens an der Schule bauen zu können. Der Rat gab seine Zustimmung. Einstimmig.
Uwe Lütjen ist es immer noch ein Dorn im Auge, dass die Autos im Bereich der Bushaltestelle in Klein Aspe auf der Landesstraße 123 zu schnell fahren. Er fordert dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung zur Sicherung des Schulweges der Asper Kinder. „In Lehnhorst ist die Geschwindigkeit auf 70 Stundenkilometer begrenzt. Warum geht das nicht in Klein Aspe, wo viel mehr Häuser stehen?“, fragte er.